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Sudan

Nach Drohungen des Militärrats fallen in Sudans Hauptstadt Schüsse auf die Massenblockade vor dem Hauptquartier der Armee: Mindestens 3 Demonstranten erschossen, 8 weitere verletzt

Zur Ikone der Bewegung im Sudan geworden: Der Zug aus Atbara bringt Demostranten nach KhartumZwei Menschen wurden am Samstag in Khartum getötet und mehrere verletzt, als in der Nähe der Massen-Sitzblockade Schüsse abgefeuert wurden – wer das Feuer eröffnet hat, ist weiterhin unklar. Der erneute Zwischenfall geschah, als Tausende Demonstranten versucht hatten, die Armee daran zu hindern, die Hauptstraße vor dem Militärhauptquartier in Khartum zu leeren. Der herrschende Militärrat hatte letzte Woche mehrfach gedroht, dass er das Sit-In vor dem Hauptquartier der Armee auflösen werde. Am Freitag gab ein Sprecher des Übergangs-Militärrats (TMC) im Fernsehen bekannt, dass Schritte gegen sogenannte „widerspenstige Elemente“ im Lager vor dem Armee-Hauptquartier begonnen würden. Ein Militärfahrzeug der RSF sei angegriffen und beschlagnahmt worden. Nach Angaben der Sudanese Professional Association (SPA) wurden in den letzten Tagen mindestens drei Demonstranten am Ort der Proteste erschossen, acht weitere verletzt. In einer ebenfalls am Freitag veröffentlichten Erklärung machte die SPA den Militärrat verantwortlich und forderte ihn zur Zurückhaltung auf und zum Respekt des Rechtes des sudanesischen Volkes auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit“ – so berichten Aktive der sudanesischen Protestbewegung in einer E-Mail an LabourNet Germany vom 02. Juni 2019, die wir hiermit übersetzt wiedergeben. Zur aktuellen Entwicklung im Sudan siehe zwei weitere Beiträge und zwei Hintergrundartikel über die Entwicklung der Massenproteste im Sudan – sowie den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag dazu:

  • „Sudan: Gegen jeden Kompromiss mit dem alten Regime“ am 23. Mai 2019 beim Sozialismus.Info externer Link ist ein Beitrag von Aktiven der Sozialistische Alternative Sudan, die zu internationalen Einmischungen unter anderem hervor heben: „ … Seit den ersten Tagen des Putsches boten das saudische und das emiratische Regime militärische Unterstützung an, um das Überleben der regierenden Militärjunta zu sichern. Sie erwarteten, dass die Interessen Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate im Jemen durch die Aufrechterhaltung der dort kämpfenden sudanesischen Streitkräfte geschützt würden. Dies steht in scharfem Kontrast zu den Forderungen der Revolutionär*innen und Aktivist*innen auf der Straße, die wollten, dass die Truppen im Jemen sofort zurückkehren, und fordern, dass das einer der ersten Schritte einer neuen, nach der Baschir-Regierung, wird. Mit dem knappen Spielraum, den der Militärrat hat, um weiterhin unangefochten zu regieren, indem er sich durch den Druck auf die Straße und den internationalen Druck navigiert – da die Afrikanische Union dem Militärischen Übergangsrat nur zwei Wochen Zeit gab, die Macht auf eine zivile Regierung zu übertragen -, nutzten Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate ihren Einfluss durch Ägypten. Dies hat den Zorn der Straße verstärkt und die Interessen dieser Länder, eingebettet in die des Militärrates, vollständig offenbart. Die Demonstrant*innen organisierten zwei Mahnwachen vor der ägyptischen Botschaft, um die totale Ablehnung der ägyptischen Einmischung in sudanesische Angelegenheiten zum Ausdruck zu bringen. Die Sozialistische Alternative Sudan lehnt jede Form der imperialistischen und regionalen Einmischung in den revolutionären Prozess im Sudan ab. Wir unterstützen ein Ende des barbarischen Krieges im Jemen, stehen in Solidarität mit den Arbeiter*innen und den Kämpfen der unterdrückten Völker weltweit und rufen alle Arbeiter*innen und Jugendlichen in der Region und international auf, die andauernde sudanesische Revolution zu unterstützen und für eine demokratische und sozialistische Welt zu kämpfen“.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=149700
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