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Gelbwesten bekommen Unterstützung von KünstlerInnen – und beim Akt 26 weiterhin den Polizeiknüppel von Frankreichs Regierung
„Nun haben sich auch international bekannte Stars des etablierten französischen Kulturbetriebs hinter die Gilets Jaunes gestellt. Juliette Binoche, Emmanuelle Béart und Jeanne Balibar sind die Erstunterzeichner des Aufruf „Nous ne sommes pas dupes“ (Wir lassen uns nicht täuschen). Die Tageszeitung „Libération“ veröffentlichte den Text am Wochenende, mehr als 1400 Künstler unterzeichneten, vor allem Schauspieler, Romanciers, Musiker. Sie alle beklagen im Rahmen einer in der 5. Republik noch nicht da gewesenen Dauermobilisierung die wachsende Gewalt der Ordnungshüter, ein Todesopfer und die große Zahl von Menschen mit bleibenden Schäden, von Gummiprojektilen weggeschossenen Augen und Händen. Aber die bedrohlichste Form der Gewalt sei „sozial und ökonomisch“. Es ist die „Gewalt einer Regierung, die zulasten aller die Interessen einiger weniger vertritt“. Das ist eine Gewalt, „die Körper und Geist all derer erleiden, die sich täglich für ihr Überleben ruinieren“…“ – aus dem Artikel „Künstler gegen Macron“ von Eberhard Spreng am 06. Mai 2019 im Tagesspiegel über die Erklärung, die sich gegen die Regierung und die Mainstream-Medien richtet. Siehe dazu fünf weitere aktuelle Beiträge dazu:
- „Nous ne sommes pas dupes. L’appel des artistes, créateurs et créatrices“ am 04. Mai 2019 bei Europe Solidaire dokumentiert ist der Appell, der am selben Tag in der Liberation (Abo) erschienen war und bei change.org als Petition zur Unterschrift bereit steht (aktuell ca 23 Tsd)
- „Die Solidaritätserklärung“ am 09. Mai 2019 bei Rubikon ist die deutsche Übersetzung des Aufrufs. Darin heißt es unter anderem: „… Die Bilanz der Repression wird Woche für Woche erdrückender. Bis zum 19. April 2019 zählte man unter den Demonstranten eine Tote, 248 Menschen mit Kopfverletzungen, 23 Menschen, die ein Auge verloren haben, 5 mit abgerissenen Händen. Das ist unserer Republik unwürdig. Und wir sind nicht die ersten, die das anprangern: Amnesty International, die Menschenrechtsliga, die UNO, die EU, der Verteidiger der Menschenrechte (in Frankreich eine administrative Autorität seit 2008, Anmerkung der Übersetzerin) — sie alle verurteilen die Polizeigewalt gegen die Gelbwesten in Frankreich. Die Zahl der Verwundeten, derjenigen, deren Leben zerstört wurde, die Zahl der Verhaftungen und der Verurteilungen ist einfach unvorstellbar. Angesichts einer derartigen Repression — wie können wir da unser Demonstrationsrecht überhaupt noch wahrnehmen? Die Einführung eines angeblich „gegen Randalierer“ gerichteten rechtliche Instrumentariums, das unsere Grundfreiheiten missachtet, ist durch nichts zu rechtfertigen…“
- „La France sous Macron: la liberté de manifester n’est déjà plus un droit à défendre, mais à reconquérir“ von Julien Salinge am 11. Mai 2019 bei Europe Solidaire ist ein Beitrag, in dem versucht wird, eine Bilanz der bisherigen Repressionsmaßnahmen zu ziehen, mit eindeutigem Resultat: Die Demonstrationsfreiheit kann nicht mehr verteidigt werden – sondern muss wieder erobert werden…
- „A Nantes, un gendarme sort son arme à feu“ am 11. Mai 2019 bei Revolution Permanente ist eine Video-Dokumentation eines Zwischenfalls in Nantes, bei dem ein Polizist seine Waffe zog – und steht hier beispielhaft für die zahllosen Übergriffe der Polizei auf die Demonstrationen auch an diesem Samstag und zwar nahezu überall – wobei Nantes an diesem Tag zur „Hauptstadt der Repression“ erklärt wird.
- „Acte 26: A Paris, malgré la pluie, les Gilets jaunes contre la loi Blanquer, en soutien aux enseignants“ am 11. Mai 2019 ebenfalls bei Revolution Permanente ist ein Überblick über die Demonstrationen an diesem Samstag mit dem Schwerpunkt Paris, wo der Protest vor allem in Solidarität mit all jenen Kräften stattfand, die sich gegen die sogenannte Bildungsreform wenden