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Die Athener Polizei räumt zwei besetzte MigrantInnen-Zentren: Die Medien verbreiten die polizeilichen Pressemeldungen. Wir zwei Solidaritätserklärungen
„Die Polizeiaktion, die vor zwei Tagen in Exarchia gegen die beiden refugee squats stattfand, war nicht gegen die Mafia in der Nachbarschaft gerichtet. Trotz der Propaganda fanden sie in den Besetzungen nichts, um sie mit der Mafia zu verbinden. Das Ziel von Regierung und Polizei war eine Machtdemonstration. Geflüchtete wurden zu Wahlkampfzwecken in Sündenböcke verwandelt. Geflüchteten-Targeting schadet der Mafia nicht, stärkt aber das rassistische Stereotyp, „Ausländer/Flüchtlinge“ mit kriminellen Aktivitäten zu identifizieren und öffnet natürlich den Weg zu faschistischer Gewalt. Wir erinnern sie daran, dass die Besetzungen die Stimmen gegen die gescheiterte Politik des Staates zur „Migrationssteuerung“ sind. Das Wohnungsproblem ist akuter denn je, sowohl für Geflüchtete als auch für Einheimische. Anstatt Lösungen für die Wohnungsprobleme zu finden, wenden sich Regierung und Opposition gegen diejenigen, die keinen Schutz und keine Hoffnung haben. Das Rezept ist klassisch: Anstatt die Armut zu begrenzen, werden die Menschen die unter Armut leiden gezielt bekämpft und kriminalisiert…“ – aus der Stellungnahme „Regierung und Polizei nutzen Geflüchtete als Sündenböcke“ vom Solidarity Space City Plaza am 13. April 2019 (hier bei Enough is Enough) zum Polizeiüberfall auf die beiden besetzten Häuser und zum polizeilich redigierten Medienecho. Siehe dazu drei weitere aktuelle Beiträge, darunter zwei Solidaritätserklärungen – und ein Beispiel für die polizeinahe Berichterstattung über die Ereignisse:
- „#Babylon und #Azadi #RefugeesGR squats geräumt“ am 11. April 2019 bei Enough is Enough war die Kurzmeldung über den Polizeiüberfall, versehen mit zahlreichen Fotos, in der es hieß: „Räumung von Azadi und New Babylon Squats – Heute Morgen gegen 5 Uhr morgens sind etwa 200 Polizisten in die Squats gerannt und haben sie gewaltsam geräumt! Im Moment sind sie noch in der Tzavella Straße und verbarrikadieren die Häuser mit Metall…“
- „EVICTION OF 2 MIGRANT SQUATS IN ATHENS!“ am 11. April 2019 bei Can’t evict solidarity war die erste Solidaritätserklärung gegen den Polizeiüberfall, in der auch und insbesondere auf die Bedeutung dieser sozialen Zentren für geflüchtete Menschen hingewiesen wurde.
- „This morning the police evicted Azadi Squat and our neighbors from New Babylon!“ am 11. April 2019 beim Azadi Squat Athens (Facebook) ist der Bericht der Betroffenen vom Tage, in dem unterstrichen wird, dass dies auch eine Wahlkampfaktion sei und dass der Kampf von den 120 Überfallenen auch von der Straße aus fortgesetzt werde – auch ein Video wird da gezeigt „damit ihr wisst, wie es sich anfühlt, wenn einen 200 Bullen überfallen“…
- „Drogenrazzia in besetzten Häusern in Exarchia“ von Elisa Hübel am 11. April 2019 14:17 in der Griechenlandzeitung meldet dies so: „Im Athener Stadtteil Exarchia hat die Polizei am Donnerstagmorgen mehrere Razzien in besetzten Häusern durchgeführt. Es erfolgten 90 Festnahmen und drei Verhaftungen, letztere wegen Drogenbesitzes. In vielen der lehrstehenden Häuser leben Asylsuchende. Dem Unternehmen vorangegangen war ein Vorfall am vergangen Donnerstag, als Mitarbeiter der nach Drogendealern fahndeten. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Aktion nicht mit der Athener Polizei koordiniert worden war, entwickelte sich das Vorgehen der Beamten zum Fiasko: Die Hafenpolizisten wurden in Exarchia von etwa 50 vermummten Personen überrascht und attackiert, die u. a. mit Sturmgewehren des Typs Kalaschnikow bewaffnet waren…“