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Cargill in der Türkei: Der Widerstand gegen den strammen antigewerkschaftlichen Kurs des Unternehmens wird verbreitert

Cargill14d24 Gewerkschaften, die Cargill-Arbeitnehmer in 15 Ländern von Australien über die USA, Indonesien und Russland bis hin zu ganz Europa vertreten, haben in einem gemeinsamen Brief das Unternehmen öffentlich dazu aufgefordert, die Verletzung von Rechten in der Türkei zu beenden. In einem Cargill-Betrieb in Bursa-Orhangazi waren vor fast einem Jahr Arbeitnehmer entlassen worden,  nur weil sie ein international anerkanntes Menschenrecht – das Recht auf die Gründung einer Gewerkschaft – in Anspruch genommen hatten. Dank der anhaltenden Proteste der Arbeiter und ihrer Gewerkschaft ist der Cargill-Konflikt zu einem der prominentesten Arbeitskämpfe in der Türkei geworden. Der von den IUL-Mitgliedsverbänden unterzeichnete OFFENE BRIEF (auf Englisch) fordert Cargill auf, die Verletzungen der Gewerkschaftsrechte in der Türkei durch direkte Gespräche mit der IUL anzugehen und zu lösen. Cargill hat bislang weder auf diese Initiative noch auf frühere Kommunikationsversuche der IUL reagiert…“ – so die Mitteilung „Cargill-Gewerkschaften auf der ganzen Welt fordern ein Ende der Rechtsverletzungen bei Cargill in der Türkei“ am 21. März 2019 bei der Internationalen Föderation der Nahrungsgewerkschaften externer Link IUF. Siehe dazu auch nochmals die nach wie vor aktuelle Solidaritäts-Petition und den offenen Brief der Cargill Gewerkschaften, sowie den Hinweis auf unseren letzten Bericht zu Cargills Willkür in der Türkei:

  • „Schluss mit der Attacke auf Rechte bei Cargill Türkei – Die 14 Cargill-Beschäftigten sofort wieder einstellen“ seit 17. Juli 2018 bei der IUF externer Link ist eine Protesterklärung, zu deren Unterzeichnung alle aufgerufen sind, in der unter anderem unterstrichen wird: „… Es ist nicht das erste Mal, dass das Cargill-Management in der Türkei Beschäftigte entlassen hat, weil sie ihre Rechte ausüben wollten. Im Jahr 2015 entschied ein Gericht, dass Beschäftigte zu Unrecht entlassen worden waren, weil sie versucht hatten, im selben Betrieb eine Gewerkschaft zu bilden. Die Rechtsordnung der Türkei bietet jedoch einen Ausweg: als Alternative zur Wiedereinstellung von Beschäftigten, die wegen der Bildung einer Gewerkschaft oder des Beitritts zu einer Gewerkschaft entlassen worden waren, können Unternehmen eine Entschädigung zahlen. Cargill entschied sich dazu, für seine Menschenrechtsverletzungen zu zahlen, statt die drangsalierten Mitarbeiter wieder einzustellen.  Cargill ist von der IUL und deren Mitgliedsverbänden mit Mitgliedern bei Cargill wiederholt über diese eklatanten Rechteverletzungen informiert worden. Der Konzern hat jedoch keinerlei sinnvolle Massnahmen getroffen, um diese Verletzungen abzustellen…“
  • „Open Letter to Cargill, Incorporated“ am 05. Februar 2019 bei der IUF externer Link ist eben der erwähnte offene Brief von Cargill-Gewerkschaften aus 15 Ländern an die Unternehmensleitung, in dem vor allem die Argumentation der Geschäftsleitung des Werkes in Bursa widerlegt wird, die Entlassungen seien aus wirtschaftlichen Gründen (Quotenreduzierung durch die Regierung) vorgenommen worden und keinesfalls aus antigewerkschaftlichen – womit sie aber etwa die Einstellung anderer Kollegen auf denselben Arbeitsplätzen nicht erklären können.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=146227
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