» » »
» » »

So züchtet man sich Personalengpässe

Die perfekte Pflegerin hat 10 Hände...„Da ist die Rettungssanitäterin Sigrid, die aus ganz privaten Gründen den Beruf nicht ausführen kann. Deshalb sucht sie sich eine Anstellung als Altenpflegerin und erfährt, dass sie nur als Helferin arbeiten darf. Sigrid ist geschult, kennt daher Medikamente in- und auswendig wie auch deren Neben- und Wechselwirkungen, auch aus besagten Gründen. Sie darf i.v.-Zugänge legen und hat für ihre Organisation auch schon in mehreren Noteinsätzen und Entwicklungsmaßnahmen im Ausland ihren Mann gestanden. Sigrid hat Verletzte bei Rücktransporten aus Krisengebieten begleitet, Verunfallte betreut und validiert und schult aufgrund ihrer Qualifikation sogar ihre Kollegen. Sie versorgt Wunden, kann deren Dimensionen aus Erfahrung einschätzen und bis zum Eintreffen des Notarztes eigenverantwortlich im Rahmen ihrer Kenntnisse arbeiten – am Menschen. Sie hat regelmäßig an Weiterbildungen und Qualifizierungsmaßnahmen teilgenommen, meist auf eigene Kosten. Sie ist zudem fit in Anatomie und in Pathologie. Fitter als so mancher Altenpfleger. Und sie kann einen klaren Kopf behalten, wenn es um eine Krisensituation geht und fachfrauisch handeln. Aufgrund der geltenden Gesetzeslage darf Sigrid aber nicht als staatlich anerkannte Altenpflegerin arbeiten, da sie „nicht waschen“, „nicht lagern“ oder „Arztgespräche fachgerecht“ führen kann. Sie, und das sagte man ihr, sei für den Beruf nicht ausreichend qualifiziert. Will sie als Altenpflegerin arbeiten, müsste sie eine verkürzte Ausbildung von zwei Jahren machen, was sie sich aus finanziellen Gründen nicht leisten kann. Hätte sie aber per se sofort eine Gleichstellung als anerkannte Altenpflegerin erhalten, wäre sie heute noch im Beruf. So aber verließ sie frustriert vor etwas mehr als einem Jahr das Berufsfeld „Altenpflege“…“ Beitrag von Frau Sofa vom 1. April 2017 bei Frau Sofa & Freunde

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=145022
nach oben