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„Akt 14“ der Gelbwesten in Frankreich: Alte und neue Versuche, die Protestbewegung zu bekämpfen
Die bürgerliche Journaille hat es auch nicht einfach: Die Sache mit den ständig abnehmenden Zahlen der Menschen, die sich an den Protesten beteiligen, hat bisher nicht so recht funktioniert. Kaum hatte man einen Samstag mit weniger Teilnahme gefunden, wurde man am nächsten Wochenende schlicht widerlegt. Jetzt wird der Tenor in der bürgerlichen Medienpropaganda darauf verlegt, aus der Tatsache, dass die Aktionen „friedlich“ verlaufen seien, eine erlahmende Kraft zu diagnostizieren. Wobei die Berichte auf zahlreichen Twitter-Kanälen deutlich machen, dass die erneut extrem massiv aufmarschierte Polizei nahezu überall keineswegs „friedlich“ zu Werke ging, sondern, wie bisher stets, schoss und prügelte. Da naht die Rettung: Antisemiten! Jetzt aber! Wobei klar sein dürfte, dass in jeder wirklich breiten Protestbewegung alle möglichen, eben auch reaktionären Strömungen vorhanden sind, die bekämpft werden müssen – und auch klar ist, dass die politische Rechte in der Gelbwesten-Bewegung zwar zurück gedrängt wurde, aber immer noch vorhanden ist und versucht, wieder an Boden zu gewinnen. Zum Akt 14 drei aktuelle Beiträge (darunter eine Erklärung gegen Antisemitismus aus de Reihen der Gelbwesten, eine Meldung aus einem wichtigen Twitter-Kanal über wenig friedliche Polizei) und ein Hintergrundbeitrag mit Ansichten von Aktiven aus unterschiedlichen Städten:
- „Justiz untersucht antisemitische Ausfälle bei „Gelbwesten“-Demo“ am 17. Februar 2019 bei Spiegel Online meldet (genüsslich): „… Der Zeitung „Journal du dimanche“ sagte Finkielkraut: „Ich habe absoluten Hass gespürt.“ Er dankte den Polizisten für ihr Eingreifen: „Ich hätte Angst gehabt, wenn es keine Ordnungskräfte gegeben hätte, zum Glück waren sie da.“ Dem Sender LCI sagte er, er habe den Eindruck gehabt, dass einige der Anwesenden auch bereit gewesen wären, ihn zu schlagen. Macron verurteilte den Vorfall auf Twitter. „Die antisemitischen Beleidigungen, die er hat erdulden müssen, stellen alles in Frage, was wir sind und was uns zur großen Nation macht“, schrieb Macron. Als Sohn polnischer Einwanderer, der zum französischen Intellektuellen geworden sei, sei Finkielkraut „ein Symbol dafür, was die Republik jedem ermöglicht“…“
- „Contre les actes antisémites, contre leur instrumentalisation, pour le combat contre toutes les formes de racisme“ am 17. Februar 2019 bei mediapart ist eine gemeinsame Erklärung zahlreicher demokratischer Gruppierungen und Personen gegen jeden antisemitischen Akt und gegen ihre Ausnutzung zur Diskreditierung der Bewegung und für den Kampf gegen jede Form des Rassismus.
- „@T_Bouhafs journaliste pour @LabasOfficiel, a été repoussé par les forces de l’ordre sous les insulteset assez violemment, vers 18h aux #Invalides“ am 16. Februar 2019 beim Twitter-Kanal von La Plume Libre ist eine der zahlreichen Meldungen zum Samstag (hier aus Paris) auf diesem Kanal (den viele der DemonstrantInnen all jenen „empfehlen“, die sich wirklich informieren möchten – wobei wir darauf hingewiesen wurden, dass es sich bei la plume libre um (gut) getarnte Rechte handelt!!! (danke!)) über Polizeiangriffe auf die Demonstrationen (es gibt auch Meldungen unter „umgekehrten Vorzeichen“). Hier wird ein Journalist nahe des Invalidendoms geschlagen und beschimpft…
- „“The Counter-Insurrection Is Failing”“ von Adrian Wohlleben am 15. Februar 2019 bei Commune sind Gespräche mit Aktiven aus Paris und Rouen über den aktuellen Entwicklungsstand der Protestbewegung, die an beiden Orten eben so beurteilt wird, wie die Überschrift nahe legt: Sie sei stärker als je zuvor und die Gegenstrategien blieben wirkungslos…