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“Befristung macht krank”: Großer Unmut an der Universität Kassel über herrschende Befristungssituation
Dossier
“… Den Einstieg gestaltete Uni Kassel Unbefristet mit einem Vortrag, in dem sie Zahlen zur Befristungssituation an den Hochschulen präsentierten, über Auswirkungen von Kettenverträgen sprachen und die „organisierte Verantwortungslosigkeit“ klar herausstellten: Die Universität verweist aufs Land, das Land auf die Universität, beide zusammen an den Bund und keiner fühlt sich zuständig. (…) Aus nahezu jedem Fachbereich, jeder zentralen Einrichtung, jeder Abteilung oder Verwaltungsstelle erzählten Betroffene an diesem Vormittag von solchen Konstellationen, die, so waren sich alle einig, auf Dauer krankmachen. (…) Wir können das nicht akzeptieren und fordern eine verbindliche Vereinbarung zwischen der Dienststelle und dem Personalrat mit konkreten, nachprüfbaren Maßnahmen im Sinne einer umfassenden Entfristung für alle Beschäftigtengruppen. Auf Worte müssen Taten folgen und das heißt: Schluss mit der organisierten Verantwortungslosigkeit!“ Pressemitteilung von UniKassel Unbefristet vom 13.12.2018 zur Gründungsveranstaltung. Siehe dazu:
- Nachhaltig überarbeitet, dauerhaft prekär – Aktion am 13.06. vor der Mensa der Uni Kassel
„Am Dienstag, den 13.06.2023, ab 12.15 kommt es auf dem Vorplatz der Mensa am Holländischen Platz in Kassel zu einer Protestaktion gegen Überarbeitung und prekäre Arbeit in der Wissenschaft.
Es ist absehbar, dass die Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes, das sich die Regierung Scholz auf die Fahnen geschrieben hat, auf Grund der Uneinigkeit der Koalitionspartner scheitern wird. Das heißt auch: Am Sonderbefristungsrecht der Hochschulen und Forschungseinrichtigungen wird sich auf absehbare Zeit nichts ändern. Dies führt auch an der Uni Kassel dazu, dass sich die große Mehrzahl der Mitglieder des wissenschaftlichen Mittelbaus und viele administrativ-technische Mitarbeiter:innen von einem befristeten Vertrag zum nächsten hangeln. Hinzu tritt ein hoher Arbeitsdruck, der dazu führt, dass massenhaft unbezahlte Überstunden abgeleistet werden. Dagegen protestieren wir gemeinsam am Dienstag, den 13.06.2023, ab 12.15 Uhr auf dem Vorplatz der Mensa am Holländischen Platz.
Organisiert wird die Protestaktion von der Initiative Uni Kassel Unbefristet, unterstützt wird sie von der Hilfskräfteinitiative an der Uni Kassel, der GEW und ver.di. Der Protest findet im Rahmen der Aktionswoche Wissenschaft statt, die bundesweit vom 12. bis zum 16. Juni stattfindet, und vom Netzwerk Gute Arbeit in der Wissenschaft (NGAWiss) koordiniert wird…“ Pressemitteilung vom 6.6.2023 bei UniKassel Unbefristet mit Infos zum Ablauf- siehe zum Hintergrund Aktuelles zur #AktionswocheWissenschaft 12.-16. Juni 2023 im Dossier: Entfristen! Bildungsgewerkschaft präsentiert Gesetzentwurf zum Wissenschaftszeitvertragsgesetz
- Ein Ende der Dauerbefristung? Personalmodelle für zukunftsfähige Hochschulen. Diskussionsveranstaltung von Uni Kassel Unbefristet am 23.01.2023
„Die Dauerbefristung von Hochschulbeschäftigten ist in den letzten Jahren zum Gegenstand breiter Kritik geworden – dank Basisinitiativen und Gewerkschaften an den Hochschulen, aber auch wegen der #IchbinHanna-Kampagne. Viele von uns tauschen sich über ihre Arbeitsbedingungen aus und protestieren gegen den Status Quo. Nichtsdestotrotz hat sich an den vertraglichen Rahmenbedingungen wenig geändert. Wir wollen diskutieren, wie Wege aus der Dauerbefristung aussehen könnten. Dafür haben wir zwei hochkarätige Gäste eingeladen: Tilman Reitz ist Professor für Wissenssoziologie und Gesellschaftstheorie an der Universität Jena und Mitglied des Netzwerks für gute Arbeit in der Wissenschaft (NGAWiss). Er ist Koautor einer Studie von NGAWiss aus dem Jahr 2020, die neue Personalmodelle für deutsche Universitäten vorstellt und Wege aus der Prekarität weisen will. Sonja Buckel ist Vizepräsidentin der Universität Kassel und Professorin für Politische Theorie im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften…“ Infos bei Uni Kassel Unbefristet zur Diskussionsveranstaltung am 23. Januar 2023, 18 Uhr, Seminarraum 0207, Nora-Platiel-Str. 6, 34127 Kassel. - Zeichen gegen den Befristungsirrsinn an der Hochschule am 17.1.23: Tempo machen bei Entfristung – in Kassel, Hessen und deutschlandweit!
„Am Dienstag haben über 70 Beschäftigte und Studierende der Uni Kassel ein deutliches Zeichen gegen den Befristungsirrsinn an der Hochschule gesetzt. Um 12 Uhr versammelten sie sich vor der Mensa auf dem Campus Holländischer Platz. Anlass waren die zeitgleich in Frankfurt geführten Gespräche zwischen dem Wissenschaftsministerium und den Gewerkschaften GEW und ver.di über Arbeitsbedingungen an den hessischen Hochschulen. (…) In Kassel kamen um 12 Uhr über 70 Menschen vor der Mensa am Campus Holländischer Platz zusammen. In einem Redebeitrag machte Frauke Banse von der Initiative ‚Uni Kassel Unbefristet‘ darauf aufmerksam, dass in Hessen nach wie vor über 80 Prozent der wissenschaftlich Beschäftigten befristet sind, und dass auch viele Kolleg:innen in der Verwaltung und Technik keine dauerhafte Anstellung haben. Sie betonte, dass die Dauerbefristung Belastungen für den gesamten Universitätsapparat erzeuge – die Studierenden litten darunter, dass die Lehre vernachlässigt werde, und die Festangestellten, weil sie ständig mit Vakanzen fertig werden und das Wissen über Abläufe an der Universität zusammenhalten müssten. Kolleg:innen von der Initiative Uni Göttingen erklärten ihre Solidarität und auch Luca-Sergio Wehner vom Referat für Hochschulpolitik vom AstA der Uni Kassel äußerte seine Unterstützung für die Forderung nach Entfristung. „Unsere Initiative weist die Hochschulleitung in Kassel seit mehr als fünf Jahren darauf hin, dass die Dauerbefristung ein unhaltbarer Zustand ist. Die Beschäftigten haben die schwierige Situation der Pandemie unter Aufbringung aller ihrer Kräfte gemeistert und die Lehre sowie interne Kommunikationsprozesse in rasender Geschwindigkeit auf digitale Formate umgestellt. Trotzdem haben sehr viele von ihnen keine Verdauerungsperspektive und blicken mit großen Sorgen in die Zukunft. Es muss sich jetzt endlich etwas ändern“, sagte Alexander Gallas von Uni Kassel Unbefristet.““ Pressemitteilung vom 17.01.2023 von und bei Uni Kassel Unbefristet - Aktion am 17.01. an der Uni Kassel: Tempo machen bei Entfristung!‘
„Anlässlich der Gespräche zwischen dem Hessischen Wissenschaftsministerium und den Gewerkschaften protestiert Uni Kassel Unbefristet gemeinsam mit ver.di und GEW gegen den Befristungsirrsinn an den Hochschulen.
Überlastung und fehlende Perspektiven aufgrund von Befristung sind ein Dauerthema für einen Großteil der Beschäftigten an der Uni Kassel. Bei den Tarifverhandlungen 2021 hat das Land Hessen mit den Gewerkschaften Gespräche zum Thema Entfristung und gute Arbeit in der Wissenschaft vereinbart. Diese Gespräche finden am 17. Januar 2023 statt. Trotz großspuriger Ankündigungen in den vergangenen Jahren hat sich an der massenhaften Befristung und chronischen Überlastung nichts geändert. Deshalb fordern wir verbindliche Zusagen für den Ausbau unbefristeter Beschäftigungsperspektiven an hessischen Hochschulen. Die Unbefristet-Initiativen in Hessen rufen gemeinsam mit ver.di und GEW parallel zu den Gesprächen mit dem HMWK zu Protestaktionen auf, die unter dem Motto ‚Tempo machen bei Entfristung!‘ stehen: Dienstag, 17. Januar 2023 | 12.00 Uhr | Mensa am Holländischen Platz, Kassel“ Pressemitteilung von Uni Kassel Unbefristet vom 10.01.2023 per e-mail.- Siehe auf der Homepage von Uni Kassel Unbefristet: Aufruf und Infos zur Aktion am 17.Januar an der Uni Kassel: Tempo machen bei Entfristung!
- Kodex für gute Arbeit an Hessischen Hochschulen: Dieser Kodex hat mit guter Arbeit nichts zu tun!
„Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) hat in den vergangenen Monaten mit den Hochschulleitungen und dem Hauptpersonalrat (HPR) beim HMWK unter Ausschluss der Hochschulöffentlichkeiten über einen ‘Kodex für gute Arbeit an Hessischen Hochschulen’ verhandelt. Die Endfassung liegt Uni Kassel Unbefristet vor. Der Kodex schreibt den unerträglichen Status Quo, das System der Dauerbefristung von wissenschaftlichen Beschäftigten, fest, und führt zum Teil sogar zu Verschlechterungen. Wir fordern deshalb den HPR dringend auf, den Kodex in seiner vorliegenden Form nicht zu unterzeichnen. (…) Die Bewegungen in Kassel sind Teil eines landesweiten Trends. Überall in der Bundesrepublik kritisieren Hochschulbeschäftigte die prekären Beschäftigungsverhältnisse: Zukunftsangst, Kettenverträge, zerrissene Familien- und Privatleben, Leistungsdruck und Überstunden sind nur einige Schlagworte, die die öffentliche Debatte dazu prägen (z. B. unter dem Hashtag #ichbinHanna). Befristung verunsichert, laugt aus und sorgt dafür, dass Menschen mit Erfahrung und Expertise immer wieder die Koffer packen und neue Mitarbeiter*innen eingearbeitet werden müssen. Der jahrelangen Kritik und den konstruktiven Vorschlägen vonseiten der Beschäftigten, des Personalrats und der Gewerkschaften wurde vom Land Hessen und den hessischen Hochschulleitungen stets mit unkonkreten Absichtserklärungen begegnet. Der lang angekündigte ‘Kodex für gute Arbeit an Hessischen Hochschulen’ enttäuscht auf ganzer Linie und ist ein Schlag ins Gesicht für tausende Hochschulbeschäftigte. (…) Wir schließen uns damit ausdrücklich den örtlichen gewerkschaftlichen Betriebsgruppen von GEW und ver.di an. Darüber hinaus fordern wir das HMWK und die Hochschulleitungen, insbesondere die der Universität Kassel, dazu auf, keine weiteren wirkungslosen Absichtserklärungen zu veröffentlichen, sondern sich mit wirksamen, umfassenden und verbindlichen Maßnahmen auseinanderzusetzen, die die Probleme der Befristung und Arbeitsüberlastung endlich beheben…“ Stellungnahme von Uni Kassel Unbefristet vom 16.11.2021 zum Kodex für gute Arbeit an Hessischen Hochschulen, - Uni Kassel Unbefristet beim Warnstreik am 12.Oktober in Hessen: Uni-Beschäftigte streiken für ein Ende der massiven Befristungen
„Im Rahmen der aktuellen Verhandlungen des Landes Hessen mit den Gewerkschaften über einen neuen Tarifvertrag für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, folgten gestern am 12.Oktober 90 Kolleg:innen an der Hochschule dem Aufruf zu einem eintägigen Warnstreik von u.a. GEW und ver.di. Auch das Thema der massiven Befristungen an den hessischen Universitäten spielte eine zentrale Rolle beim Streik. Bundesweit hatten in den letzten Monaten unter dem Hashtag #IchbinHanna Uni-Beschäftigte ihren Frust über alltägliche und oftmals langjährige Erfahrung mit befristeten Kettenverträgen, permanenten Zukunftssorgen und strukturell verbauter Karriereplanung in die Öffentlichkeit getragen. Die Debatte und starke Organisierung in Unbefristet-Initiativen an vielen Hochschulen hat dazu geführt, dass das Ende des Befristungsunwesens nun auch Teil der Tarifverhandlungen ist. “Neben der Erhöhung des Entgelts und der Aufnahme der studentisch Beschäftigten in den Tarifvertrag erwarten wir endlich eine verbindliche tarifliche Regelung, um die massive Befristung an den Hochschulen einzudämmen” so Anil Shah von der Initiative Uni Kassel Unbefristet, die für Teilnahme am Streik mobilisiert hat. “Wenn über 90 Prozent der wissenschaftlichen und bis zu 22 Prozent der administrativ-technischen Mitarbeiter*innen befristet angestellt sind, läuft etwas Grundsätzliches schief in einer großen öffentlichen Institution wie der Universität” so Shah weiter. Die streikenden Uni-Beschäftigten trafen sich zunächst morgens ab 8 Uhr auf dem Campus zum Streikfrühstück und zogen dann gemeinsam zur großen Streik-Kundgebung am Königsplatz. “Es ist wichtig sich mit allen Beschäftigten zu solidarisieren und mit starken Forderungen in die Tarifverhandlungen zu gehen. Da Hessen dieses Mal vor der Tarifrunde der übrigen Bundesländer verhandelt, wollen wir möglichst gute Ergebnisse, auch im Bereich Entfristungen, erzielen, um ein Signal weit über Hessen hinaus zu senden!” unterstreicht Norma Tiedemann von Uni Kassel Unbefristet die hohe Relevanz dieser Tarifauseinandersetzung.“ Pressemitteilung vom 12.10.2021 mit Bildern von Maren Kirchhoff - Warnstreik für Entfristung am 6. Oktober, der nächste große Streik-Tag am 12.Oktober
„Heute sind wir mit insgesamt ca. 300 Kolleg:innen dem Warnstreik-Aufruf der Gewerkschaften im Kontext der aktuellen Tarifverhandlungen gefolgt. Neben einem höheren Entgelt sowie der Aufnahme der studentisch Beschäftigten in den Tarifvertrag, fordern wir auch eine Regelung zur Entfristung, denn wenn über 90 Prozent der wissenschaftlichen und bis zu 22 Prozent der administrativ-technischen Mitarbeiter*innen befristet angestellt sind, läuft etwas Grundsätzliches schief. Einen zweiten großen Streik-Tag wird es am 12.Oktober geben – wir treffen uns um 8 Uhr vor der Zentralmensa zum Streik-Frühstück, um dann gemeinsam zur Kundgebung auf dem Königsplatz um 09:30 Uhr zu gehen. Fotos: Maren Kirchhoff“ Impressionen vom Warnstreik am 06.Oktober bei UniKassel Unbefristet , siehe zum Hintergrund den Sondernewsletter: Tarifverhandlungen zu Entfristungsverhandlungen machen! - Aktion am 01.09.: „Wir sitzen auf gepackten Koffern – Entfristung Jetzt!“
„„Wir sitzen auf gepackten Koffern“ ist der unfreiwillige Dauerzustand für viele befristete Hochschulbeschäftigte. Zusammen mit der GEW und der ver.di setzt sich Uni Kassel Unbefristet schon länger für ein Ende des Befristungsunwesens ein. Ab September auch im Rahmen der Tarifverhandlungen zum TV Hessen. Deren Auftakt begleiten wir am 01.09. um 12 Uhr mit einer landesweiten Aktion auch in Kassel. Neben Gießen, Marburg, Frankfurt und Darmstadt werden wir uns mit „gepackten Koffern“ vor der Zentralmensa am Holländischen Platz versammeln und für eine starke Entfristungsregelung im Tarifvertrag kämpfen. Spätestens seit #IchbinHanna gerät die hohe Befristungsquote an Hochschulen (bis zu 94 % im Wissenschaftlichen Bereich und bis zu 22 % im nichtwissenschaftlichen Bereich) in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Zeit etwas auch auf dem Wege der Tarifverhandlungen daran zu ändern.“ UniKassel Unbefristet zur Aktion am 01.09. um 12 Uhr vor der Zentralmensa am Campus Holländischer Platz – ähnliches findet in ganz Hessen statt, siehe #WirSitzenAufGepacktenKoffern und darmstadt unbefristet - Wäscheleine-Aktion gegen die andauernde, massenhafte Befristung von Arbeitsverträgen: Keine Ausnahme, kein Zustand!
“Am heutigen Mittwoch haben zwei Mitglieder der Initiative Uni Kassel Unbefristet eine Wäscheleine auf dem Campus am Holländischen Platz aufgespannt, an der Zettel mit den Enddaten der befristeten Verträge von 292 Kolleg*innen aufgehängt waren. Mit dieser pandemiegerechten Protestaktion fordert die Initiative im Namen aller Beteiligten die Hochschulleitung und das Land Hessen auf, das Befristungsunwesen an der Hochschule zu beenden und die Zielvereinbarungen anlässlich des hessischen Hochschulpakts zu Entfristungsvereinbarungen zu machen. Viele Arbeitsverträge sind in den vergangenen Monaten ausgelaufen, und hunderte Beschäftigte haben keine gesicherte Perspektive. (…) Die Befristungsquote bei den über 1.600 wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen liegt immer noch bei 87 Prozent. Ein Großteil bleibt auch nach der Schaffung der neuen Stellen von Befristung betroffen, und Gleiches gilt für viele technische und administrative Mitarbeiter*innen. Mit ihrem Slogan ‚keine Ausnahme, kein Zustand‘ macht die Initiative auf die Doppelbelastung der von Befristung Betroffenen in der Situation der globalen Pandemie aufmerksam…“ Pressemitteilung von Uni-Kassel-Unbefristet vom 20.01.2021 samt Fotos der Aktion - Dem Befristungsunwesen an hessischen Hochschulen endlich ein Ende setzen!
„Uni Kassel Unbefristet fordert gemeinsam mit ver.di, GEW und weiteren Beschäftigten-Initiativen das Land Hessen auf, sich für umfassende Entfristungen an den Hochschulen einzusetzen. In einem offenen Brief wenden sich die Gewerkschaften GEW und ver.di sowie Beschäftigten-Initiativen der TU Darmstadt, der Goethe-Universität Frankfurt, der Justus-Liebig-Universität Gießen und Uni Kassel Unbefristet an das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Sie fordern darin die zuständige Ministerin Angela Dorn und das Land Hessen auf, sich in den jetzt anstehenden Verhandlungen mit den Hochschulen über die Umsetzung des Hessischen Hochschulpakts dafür einzusetzen, dass dem Befristungsunwesen im Hochschulbereich endlich ein Ende bereitet wird. Mit dem neuen Hochschulpakt stellt das Land den Hochschulen mehr Gelder mit einer dauerhaften Laufzeit zur Verfügung. Diese sollen laut Ministerium „auch für die Verbesserung der Beschäftigungsbedingungen [genutzt werden]”, „um den Anteil des hauptberuflichen Personals in der Lehre sowie die Zahl der unbefristeten Beschäftigungsverhältnisse für wissenschaftliches, künstlerisches und wissenschaftsnahes Personal auszubauen“. Dies ist dringend geboten, denn obwohl es sich um öffentliche Institutionen handelt, sind die Hochschulen die absoluten Befristungsspitzenreiter – über 90% des wissenschaftlichen Personals ist lediglich auf Zeitverträgen angestellt und auch in der Verwaltung, bei den technischen Mitarbeitenden und im Wissenschaftsmanagement greift die Praxis der Kurzzeitverträge und Kettenbefristungen um sich. Uni Kassel Unbefristet engagiert sich seit über drei Jahren dafür, Beschäftigte an Hochschulen für die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen zu organisieren und vernetzt sich mit ähnlichen Initiativen an anderen Standorten in Hessen und bundesweit im Netzwerk ‚Gute Arbeit in der Wissenschaft‘ (NGAWiss).“ Presseinformation vom 10. August 2020 von und bei Uni Kassel Unbefristet zum Offenen Brief - „Für Befristete ist es immer kurz vor zwölf“: Die Initiative Uni Kassel Unbefristet hat 869 Unterschriften für „Gute Arbeit mit Perspektive“ an das Land und die Hochschulleitung übergeben
„Am heutigen Dienstag, 21.Juli 2020, um fünf vor zwölf, haben rund 30 Personen der Initiative Uni Kassel Unbefristet stellvertretend für 869 Beschäftigte die Petition „Für gute Arbeit mit Perspektive! Für ein Ende des Befristungsunwesens an der Universität Kassel“ übergeben. Sie fordern sowohl das Land Hessen als auch das Präsidium auf, eine konkrete, umfassende und überprüfbare Erhöhung des Anteils unbefristeter Beschäftigung an den Hochschulen in den Verhandlungen über die abzuschließenden Zielvereinbarungen zum Hessischen Hochschulpakt umzusetzen. „Mehr und dauerhafte Gelder sind seit März zugesagt, es gibt nun keine Ausreden mehr. Als direkt Betroffene fordern wir regelmäßige Informationen über den Stand der Verhandlungen und erwarten eine Umsetzung unserer Forderungen bis zum Wintersemester 2020“ fasst Carmen Mureșan von Uni Kassel Unbefristet zusammen. Seit Anfang des Jahres und durch die Kontaktbeschränkungen zur Pandemieeindämmung erheblich erschwert, haben die Aktiven der Initiative Unterschriften gesammelt und eine breite Unterstützung aller Kolleginnen und Kollegen erfahren. Nicht nur wissenschaftliche, sondern auch die vielen technischen und administrativen Mitarbeiter*innen sind von Kettenbefristungen, befristeten Aufstockungen und damit der ständigen Sorge um ihre Zukunft betroffen…“ Pressemitteilung vom 21.Juli 2020 von und bei UniKassel Unbefristet - Petition gestartet: Für ein Ende des Befristungsunwesens an der Universität Kassel / Auftakt beim bundesweiten „Frist ist Frust“ Aktionstag am 15.01.20
- Frist ist Frust – auch in Kassel!
„Am Mittwoch haben ca.100 Beschäftigte und Studierende der Uni Kassel ein deutliches Zeichen gegen den Befristungsirrsinn an der Hochschule gesetzt. Pünktlich um 13:00 Uhr klopften sie mit ihrem Besteck auf den Tischen, riefen ‚Frist ist Frust‘ und versammelten sich dann vor der Mensa. Anlass war ein bundesweiter Aktionstag der Gewerkschaften GEW und ver.di und des Netzwerkes für Gute Arbeit in der Wissenschaft (NGAWiss). Ob in Berlin oder Hamburg, in Göttingen oder Gießen – an deutschen Hochschulen wurde heute im Rahmen der Kampagne ‚Frist ist Frust‘ gegen befristete Beschäftigung protestiert. Im Mai 2019 vereinbarten Bund und Ländern den ‚Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken‘. Auf seiner Grundlage sollen den Hochschulen zusätzliche Dauermitteln in Milliardenhöhe zukommen. Bis heute mussten die Länder Verpflichtungserklärungen zur Umsetzung des Vertrages einreichen. Ein Bündnis aus GEW, ver.di und dem NGAWiss mobilisierte deshalb bundesweit zu Protestaktionen. Zentrale Forderung war, die Mittel aus dem Zukunftsvertrag zur deutlichen Eindämmung befristeter Beschäftigung an den Hochschulen zu nutzen. In Kassel fanden die Protestaktionen unter Federführung der Initiative ‚Uni Kassel Unbefristet‘ statt. Seit Montag hingen in den Toiletten auf dem Campus Abschiedsbriefe von verdienten Kolleg*innen, die auf Grund der Befristung ihrer Verträge die Universität verlassen mussten. Am Mittwochvormittag sammelten Aktive auf dem ganzen Campus Unterschriften für eine Petition, die die umfassende Entfristung von Stellen an der Uni Kassel fordert. Um 13:00 versammelten sich dann Unterstützter*innen der Forderung nach Entfristung in der Mensa, um ihrem Unmut Gehör zu verschaffen. „Der Zukunftsvertrag sieht vor, dass der Ausbau unbefristeter Beschäftigung ‚Schwerpunkt der Mittelverwendung‘ sein soll. Es gibt keine Ausreden mehr – die Landesregierung und die Hochschulleitung müssen endlich dafür sorgen, dass der Befristungsirrsinn an der Uni Kassel aufhört“, sagte Alexander Gallas von der Initiative Uni Kassel Unbefristet.“ Pressemitteilung vom 15.01.2020 von Uni Kassel Unbefristet - Auftakt beim bundesweiten „Frist ist Frust“ Aktionstag am 15.01.20
„In der ersten Semesterwoche nach den Winterferien beteiligen wir uns als Uni Kassel Unbefristet an der bundesweiten Aktion #frististfrust. Hierfür wünschen wir uns personelle Unterstützung. Am 15.01 treffen wir uns um 11 Uhr vor der Mensa treffen und schwärmen eine Stunde aus, um kollektiv Unterschriften für unsere Petition „Für gute Arbeit mit Perspektive! Für ein Ende des Befristungsunwesens an der Universität Kassel“ zu sammeln. Diese richtet sich sowohl an die Hochschulleitung als auch an das Land Hessen. Um 13 Uhr wollen wir in/vor der Zentralmensa eine kurze Fotoaktion machen. Auch hier ist es super, wenn sich möglichst viele Kolleg*innen an der Aktion beteiligen. Deswegen kommt selbst, sagt es weiter und bringt Kolleg*innen mit. Denn: Frist ist Frust!“ Meldung im Uni Kassel Unbefristet-Newsletter vom Januar 2020 , siehe auch: 15 Januar – bundesweit Aktionen für Entfristung (#Zukunftsvertrag)
- Frist ist Frust – auch in Kassel!
- Petition gestartet: Für ein Ende des Befristungsunwesens an der Universität Kassel
„Genug davon, immer wieder neue Verträge zu unterschreiben? Dann unterschreibe jetzt! Wir starten die Petition für unbefristet gute Arbeit an der Uni Kassel. Damit wollen wir der Landesregierung und der Hochschulleitung zeigen, wie viele sich für ein Ende des Befristungsunwesens einsetzen. Wir haben bereits an der Uni Kassel die Befristungsproblematik bekannt gemacht, wir haben beim Entfristungsentscheid einen klaren Auftrag an den Personalrat erteilt, wir haben bei der Klimabefragung deutliche Ergebnisse, wie sehr das Thema uns alle belastet. Doch der Hochschulleitung reicht das noch nicht, und gerade laufen die Verhandlungen zum Hochschulpakt. Wir bleiben unbefristet dran und legen jetzt nach. Sammle in deinem Fachbereich oder deiner Einrichtung für ein starkes Signal aus Kassel. Unterschriftenlisten erhältst du mit einer kurzen Mail an unikassel.unbefristet@posteo.de“ Meldung im Uni Kassel Unbefristet-Newsletter vom Januar 2020 - Befristeter Adventskalender
„Die Adventszeit ist für viele mit Unsicherheit verbunden, wie es im nächsten Jahr weitergeht. Um die Sorgen zu teilen haben wir einen befristeten Adventskalender vorbereitet, der heute sein erstes Türchen öffnet!“ Adventskalender von und bei UniKassel Unbefristet - „(K)ein Ende des Befristungsunwesens in Sicht? Uni Kassel Unbefristet erwartet vom neu gewählten Senat einen Einsatz für echte Verbesserungen“
„Am Morgen des 23.Oktober begrüßten Vertreter*innen der Initiative Uni Kassel Unbefristet die neu gewählten Mitglieder des Senats der Universität Kassel. Auf der Tagesordnung der ersten Sitzung stand unter anderem die Beratung über eine von der Hochschulleitung vorgelegte freiwillige Selbsterklärung, eine sogenannte Richtlinie, über den Umgang mit befristeten Beschäftigungsverhältnissen. „Über 90% des wissenschaftlichen Personals arbeitet mit befristeten Verträgen, oftmals mit Laufzeiten von unter einem Jahr. Und auch bei den Angestellten in der Verwaltung, dem Wissenschaftsmanagement und den technischen Bereichen wirken sich sachgrundlose Befristungen, Befristungen trotz Daueraufgaben, Kettenverträge und unsichere Aufstockungen negativ auf das Leben und die Arbeit der Betroffenen aus“, erklärt Norma Tiedemann von der Beschäftigten-Initiative Uni Kassel Unbefristet. Entgegen dem deutlichen Votum der Beschäftigten beim „Entfristungsentscheid“ auf der außerordentlichen Personalversammlung im Juni 2019 für eine umfassende, verbindliche und überprüfbare Regelung zur Beendigung des Befristungsunwesens, ist mit der Richtlinie eine schwammige und unambitionierte Richtung eingeschlagen worden…“ Pressemitteilung vom 25.10.2019 von und bei Uni Kassel Unbefristet
- Uni Kassel Unbefristet begrüßt am 23. Oktober den neuen Senat mit der Forderung: Entfristung Jetzt!
“23.Oktober, 8.30-9.00: Uni Kassel Unbefristet wird den neuen Senat begrüßen. Im Sommer fand die Wahl des neuen Senats statt. Schon bei der letzten Sitzung im Juli wollte die Hochschulleitung ihre Richtlinie zur Befristung einbringen und verabschieden. Durch die Intervention von uns und engagierten Senatsmitgliedern ist es gelungen, einen Schnellschuss zu verhindern. Das Thema Befristung wird daher auf der Klausurtagung am 23. Oktober auf der Tagesordnung stehen. Die Klausurtagung ist nicht öffentlich. Wir wollen die neuen Senatsmitglieder jedoch vorab begrüßen und ihnen die Forderungen, die gemeinsam von den Beschäftigtenerarbeitet und abgestimmt wurden mitgeben. Wir versammeln uns daher zum Empfang des neuen Senats am 23.10 von 8:30 – 9 Uhr, vor dem Senatssaal, Mönchebergstraße 3. Wir haben zudem als Argumentationsgrundlage eine ausführliche Kommentierung der Richtlinie erarbeitet, um deutlich aufzuzeigen, warum diese keine realen Verbesserungen bringt und noch sehr viel Luft nach oben ist für gute Arbeitsbedingungen an unserer Uni.“ Presseinfo von Uni Kassel Unbefristet vom 17.10.2019 (per E-Mail)
- 98% – Ein klares Votum für die Verdauerung von Stellen
„Mehrere hundert Beschäftigte der Universität Kassel fordern in einer Abstimmung eine verbindliche Vereinbarung zur Beendigung des Befristungsunwesens an ihrer Hochschule. Am Morgen des 26.06. fand eine außerordentliche Personalversammlung an der Universität Kassel zum Thema Befristungen statt. Die anwesenden Beschäftigten stimmten mit einer überwältigenden Mehrheit von knapp 98% für einen Antrag der Initiative Uni Kassel Unbefristet. Der Personalrat wird aufgefordert, mit der Hochschulleitung eine verbindliche und überprüfbare Vereinbarung zur Entfristung in allen Beschäftigtengruppen zu realisieren. Grundlage dieser Vereinbarung ist ein Maßnahmenkatalog, der konkrete Schritte vorstellt, um innerhalb der nächsten Jahre das Befristungsunwesen an der Hochschule zu beenden. Wichtige Bestandteile sind die Abschaffung sachgrundloser Befristung; die Schaffung von Dauerstellen für Daueraufgaben; ein Drittmittel-Konzept; die Anerkennung der Promotion als hinreichende Qualifikation für Entfristung; und ein Monitoring-Prozess…“ Pressemitteilung vom 26.06.2019 von und bei Uni Kassel Unbefristet
- „Der Geist ist aus der Flasche“: Beschäftigte der Uni Kassel fordern sofortige Maßnahmen zur Beendigung des Befristungsunwesens
„Anlässlich einer Personalversammlung an der Universität Kassel äußern zahlreiche der ca. 250 anwesenden Beschäftigten massiven Unmut über das Befristungsunwesen an der Hochschule und schließen sich der Forderung von Uni Kassel Unbefristet nach einer verbindlichen Regelung zur umfassenden Entfristung an. Die Hochschulleitung spricht sich klar gegen eine solche Regelung aus. (…) 2017 waren 96 Prozent aller an der Universität Kassel neu abgeschlossenen Arbeitsverträge befristet – darunter Aufstockungen sowie vollständig befristete Stellen. Zu Beginn diesen Jahres nutzen Beschäftigte eine Postkartenaktion der Initiative Uni Kassel Unbefristet, um ihrer Unzufriedenheit über fehlende Dauerstellen gegenüber der Hochschulleitung Ausdruck zu verleihen. Mitglieder der Initiative merkten in einem kurzen Vortrag auf der Personalversammlung an, dass der „Geist aus der Flasche sei“ und nur durch das „Zauberwort Entfristung“ wieder eingefangen werden könne. Sie forderten eine Kehrtwende – eine verbindliche Regelung zwischen Personalrat und Hochschulleitung zur umfassenden Entfristung der Arbeitsverhältnisse an der Hochschule. In zahlreichen Wortbeiträgen schlossen sich Beschäftigte und Studierendenvertreter dieser Forderung an und appellierten an die Hochschulleitung, endlich zu handeln…“ Pressemitteilung der Initiative Uni Kassel Unbefristet vom 14.03.2019 auf der Aktionsseite
Siehe auch überregional das Dossier: Kampagnen für Entfristung im Hochschulwesen: Frist ist Frust