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Kanada droht streikenden Postmitarbeitern mit Zwang
„Kanadas Premierminister Justin Trudeau will streikende Postangestellte in Kanada per Gesetz zur Arbeit verpflichten. Voraussichtlich bis morgen hätten die Tarifparteien aber noch Zeit, sich zu einigen, sagte eine Sprecherin von Arbeitsministerin Patty Hajdu heute. Die Ministerin hatte beklagt, trotz mehr als einjähriger Verhandlungen seien die Fortschritte „begrenzt“. Die Regierung steht vor dem verkaufsstarken Wochenende um den „Black Friday“ auch unter Druck des Onlinehandels. Premier Trudeau hatte bereits vor zwei Wochen gewarnt, die Regierung könnte Streiks von Postmitarbeitern und -mitarbeiterinnen verbieten oder den Tarifparteien einen Vertrag aufzwingen (…) Seit dem 22. Oktober legen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Canada Post abwechselnd in mehreren Städten des Landes gleichzeitig die Arbeit nieder. Bisher traf es schon mehr als 150 Städte. Hunderte Lkws warteten derzeit auf Entladung, teilte das Unternehmen mit. Die Gewerkschaft will die Einstellung von mehr Arbeitskräften durchsetzen – das Paketaufkommen bei der kanadischen Post ist um 30 Prozent gestiegen. Überstunden und Überlastung sind die Folge…“ Meldung vom 22. November 2018 beim ORF.at Netzwerk , siehe dazu die Homepage der The Canadian Union of Postal Workers und bei Twitter #canlab sowie hier neu:
- [Protestbotschaft an die kanadische Regierung] Streikende Postarbeiter zurück zur Arbeit gezwungen, Dutzende Unterstützer, die für sie den Streik fortsetzten, verhaftet
„Auf dem Papier ist Kanada ein gewerkschaftsfreundliches Land. Seine Verfassung gibt den Arbeitern beispielsweise das Recht auf Tarifverhandlungen. Die kanadischen Regierungen verlassen sich jedoch darauf, dass die Gerichte des Landes Monate oder Jahre brauchen, um eine Beschwerde wegen Verletzung der Arbeitnehmerrechte zu hören. In der Zwischenzeit geht die Verletzung weiter. So ist es mit den 50.000 Mitgliedern des Verbandes der kanadischen Postarbeiter (CUPW) geschehen, die bis vor kurzem gestreikt hatten. Unter dem Druck von Amazon und anderen Post-abhängigen Unternehmen hat die kanadische Regierung sie alle wieder zur Arbeit gezwungen. Sowohl die Gewerkschaft als auch einzelne Arbeitnehmer werden wegen der Fortsetzung des Streiks mit hohen Strafen belegt. Andere Gewerkschaften sind eingesprungen und setzen Postämter im ganzen Land ein, um den Kampf fortzusetzen ohne CUPW oder Postarbeiter Geldstrafen oder Gefängnisstrafen auszusetzen. Dutzende wurden verhaftet und sechs werden mit schwerwiegenden Anklagen befasst. Die kanadischen Regierungen müssen lernen, dass ein Preis zu zahlen ist, wenn die Verfassung des Landes ignoriert wird und das Streikrecht mit Füßen getreten wird. Schicken Sie dem kanadischen Premierminister eine Nachricht. Sagen Sie Justin Trudeau, dass die Kanadier und die Welt wissen, was seine Regierung getan hat, und dies nicht akzeptieren werden. Sagen Sie der kanadischen Regierung, dass sie verhandeln soll, nicht gesetzgebend!“ Protestbotschaft an die kanadische Regierung von und bei LabourStart , dort weitere Informationen
- Zur Deckung der Rechtskosten wurde auf GoFundMe ein Fonds eingerichtet
- Kanada: Gewerkschafter gegen Streikabbruch-Gesetz
„Letzte Woche demonstrierten in mehreren Städten Kanadas jeweils Hunderte Beschäftigte der kanadischen Post und solidarische Gewerkschafter verschiedenster Branchen. Sie protestierten gegen das am Dienstag erlassene Gesetz, mit dem der seit fast sechs Wochen dauernde rotierende Streik der Postler für höheren Lohn, Arbeitsplätze und Arbeitssicherheit verboten wurde. „Dies ist nicht allein ein Angriff auf die Postkolleginnen und -kollegen, sondern auf alle kanadischen Arbeiter“. 2011 hatte die damalige konservative Regierung ebenfalls einen Poststreik gesetzlich unterdrückt, was später als verfassungswidrig aufgehoben wurde.“ Meldung vom 06.12.2018 bei Rote-Fahne-News