Vertrauensleute erwarten handfeste Maßnahmen gegen Angriffe von VW

IG Metall bei Volkswagen: „Ein Team – Eine Familie“Ca. 1.500 Betriebsräte und Vertrauensleute aus Emden, Osnabrück, Zwickau, Hannover, Wolfsburg, Braunschweig, Salzgitter und Kassel hatten sich für fast fünf Stunden versammelt. Themen gibt es genug: Der Abbau Tausender Arbeitsplätze, Schließwochen und steigende Arbeitshetze, die Angleichung der Arbeitszeit in Ost und West, die Entwicklung der Umweltkatastrophe sowie die Rolle der VW-Führung beim Betrug mit den Diesel-Motoren und die drohende Strukturkrise bei der Umstellung auf die E-Mobilität. Mehrere Redner gaben ihrer Empörung Ausdruck, dass die ostdeutschen VW-Kolleginnen und -Kollegen immer noch 38 Stunden pro Woche arbeiten. In nahezu allen Redebeiträgen gab es Kritik an der Rechtsentwicklung der Regierung, aber auch der bürgerlichen Parteien wie insbesondere am Auftreten der AfD und faschistoider Betriebsratslisten. Erfolgreich wurden in der Halle Unterschriften für den Aufruf „Gewerkschafter gegen das niedersächsische Polizeigesetz“ gesammelt. Die Kolleginnen und Kollegen sind gegen die Abwälzung der Lasten des internationalen Konkurrenzkampfes auf ihren Rücken und haben ein großes Bedürfnis, die Erfahrungen zwischen den verschiedenen Belegschaften auszutauschen. Sie erwarten zu Recht, dass es zu handfesten Maßnahmen der IG Metall gegen diese Angriffe kommt. (…) Deutlich wurde, das viele den Wunsch nach einer kürzeren Arbeitszeit haben und die Kollegen aus Zwickau (mit ihren T-Shirts zur 35-Stunden-Woche) endlich eine Anpassung an die Arbeitszeit im Westen wollen…“ Bericht vom 03.11.2018 bei Rote-Fahne-News externer Link der Vollversammlung der IG-Metall-Vertrauensleute der deutschen VW-Betriebe in Braunschweig, siehe auch den Bericht der IG Metall bei VW externer Link, dort heisst es allerdings: „Die Teilnehmer setzten deutliche Zeichen für sichere Arbeitsplätze und gute Arbeit bei Volkswagen…“ Siehe dazu:

  • Sparprogramm wird optimiert: Volkswagen senkt Kosten und streicht Stellen – Profite und Arbeitsverdichtung steigen New
    “… Nach massiven Einsparungen im Rahmen des »Zukunftspaktes« vor zwei Jahren, der Personalabbau, Komplexitätsreduzierung, Flexibilisierung, Preisdiktate bei Zulieferern und Arbeitsverdichtung nach sich zog, stieg der Profit von buchhalterischen 1,6 Prozent auf 4,1 Prozent. Stolz verkündete der Finanzchef Arno Antlitz: »Die Produktivität wurde gesteigert«, und seit Start des Zukunftspakts wurden »netto 5.600 Stellen abgebaut«. Im vergangenen Jahr lag der operative Gewinn bei 3,3 Milliarden Euro. Für Vorstandschef Herbert Diess ist das zuwenig. Innerhalb von fünf Jahren soll die Profitrate auf acht Prozent »optimiert« werden. Bis dahin soll der Profit um sechs Milliarden Euro steigen, rund drei Milliarden Euro davon sollen aus Einsparungen kommen, die andere Hälfte unter anderem durch höhere Verkaufspreise. »Ein neuerlicher Einschnitt bei den Mitarbeitern ist unvermeidlich«, zitierte das Handelsblatt am Vortag bereits einen Topmanager. Und der Markenchef sagte: »Bis 2025 wollen wir die Produktivität in unseren Werken durchschnittlich um 30 Prozent steigern und die Investitionen massiv reduzieren.« Geredet wird vom »Kulturwandel« hin zu einem offeneren, weniger hierarchischen Volkswagen…“Artikel von Stephan Krull in der junge Welt vom 07.12.2018 externer Link
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