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Was ist gefährlicher: Die Klimakrise oder die Finanzkrise?
Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 7.11.2018
Es bedarf einer recht komplexen Strategie zur Vermeidung von Klimakatastrophen und Finanzkrisen (siehe dazu auch ein Ende für den alternativlosen Sprachverfall der Politik – mit Astrid Seville: https://www.sueddeutsche.de/kultur/sprache-und-politik-so-klingt-die-macht-1.4191180 ), worüber gerade einige Institute und Wissenschaftler sich den Kopf dazu zerbrochen haben.
Welche Krise muss uns mehr umtreiben, die Klimakatastrophe oder eine neue Finanzkrise?
Es bleibt eine wesentliche Frage bei der Regulierung des Finanzkapitalismus in seiner Willkürlichkeit (vgl. dazu auch „Ideologische Fixierung auf die „Freiheit“ des Finanzkapitals verhindert eine sozialgerechte Politik für Europa. Müssen wir so in die nächste Finanzkrise schlittern?“: https://www.labournet.de/?p=139202), ob und wie man die Klimakatastrophe dabei in den Griff bekommen will?
Da jetzt nach dem Vortrag von Stephan Schulmeister zur Frage, ob wir in gefährlicher Nähe zu den 1930-er Jahren geraten sind (https://www.youtube.com/watch?v=tL0kaHQTByA ), in Berlin eine Konferenz zur „Herausforderung Wachstumsabhängigkeit“ stattfindet (http://www.fr.de/wissen/klimawandel/klimawandel/klimawandel-viel-zeit-bleibt-nicht-a-1614163 ), besteht gerade jetzt die Gelegenheit auf dieses Wechselverhältnis noch einzugehen, wie diese beiden Krisen sich gegenseitig bedingen und antreiben.
Was ist gefährlicher die Klimakrise oder die Finanzkrise?
Greenpeace ergreift Partei für die größere Gefährlichkeit der Klimakrise (https://www.greenpeace.de/themen/klimawandel/klimaschutz/die-klimakrise-ist-gefaehrlicher-als-die-wirtschaftskrise ).
Zunächst wurde ja die Gefahr von Finanzkrisen durch die Politik im permanenten Wechselkreis von Deregulierung der Finanzmärkte „geschaffen“. (https://www.boeckler.de/45592_45620.htm )
Während jetzt gerade zu einer wirtschaftlichen Strategie zur Verhinderung der Klimakatastrophe eine spannende Studie von drei Instituten (RWI – IöW – Wuppertal-Institut) vom Umweltbundesamt vorgelegt wurde (https://idw-online.de/de/news705138 ), die einen pragmatischen Mittelweg zwischen dem auch vorgeschlagenen Schrumpfen von Volkswirtschaften vorschlagen, da dieser Weg hohe gesellschaftliche Kosten nach sich ziehen würde. (http://www.rwi-essen.de/presse/mitteilung/335/ , in diesem Link gibt es auch einen Zugang zur Studie) Das auch mitwirkende IÖW sieht die Herausforderung in einer – zu großen oder falschen – Wachtumsunabhängigkeit. (https://www.ioew.de/veranstaltung/herausforderung_wachstumsunabhaengigkeit_ansaetze_zur_integration_von_umwelt_sozial_und_wirtschaftspolitik/ )
Da das Degrowth-Konzept, die Wirtschaft „ökologisch gesundzuschrumpfen“, vollkommen unklar lässt, wie das Minuswachstum politisch durchzusetzen wäre, ohne große gesellschaftliche Verwerfungen zu erzeugen (vgl. auch den WSI-Verteilungsbericht, wie schon jetzt das untere Segment sich verfestigt (https://www.boeckler.de/14_116759.htm ), schlagen die Autoren eine Strategie der „vorsorgorientierten Post-Wachstums-Position“ vor. (https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/uba_texte_89_2018_vorsorgeorientierte_postwachstumsposition_zusammenfassung.pdf )
Der Politik schlagen die Autoren der Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes daher vor, die Potentiale dafür systematisch zu erforschen – durch Piltotprojekte in sogenannten „Reallaboren“ und „Experimentier-Räumen“. (http://www.fr.de/wissen/klimawandel/klimawandel/klimawandel-viel-zeit-bleibt-nicht-a-1614163 )
Und so fand am Montag, den 5. November 2018 eine Konferenz zum Thema „Herausforderung Wachstumsabhängigkeit“ in Berlin statt. (https://idw-online.de/de/news705138 )
Warum blieb den 50 Jahren des „Club of Rome“ der Erfolg versagt?
Diesem Vorschlag möge jetzt mehr „Nachhaltigkeit“ vergönnt sein als als den 50 Jahren des Club of Rome, der sich so lange an diesem Problem – ziemlich vergeblich, wenn auch in vielen Punkten richtig liegend in seiner Einschätzung – abgearbeitet hatte. (http://www.fr.de/politik/50-jahre-club-of-rome-wir-brauchen-eine-neue-aufklaerung-a-1481532,0 )
Die SZ veranlasst das zu dem Resüme: „Viel erforscht, wenig erreicht“ (https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/club-of-rome-viel-erforscht-wenig-erreicht-1.4196095 )
Energieeffizienz durch Gebäudesanierung
Ein Beispiel für für ein solches Projekt der systematischen Erforschung nennt Bernhard Pötter in der TAZ. (http://www.taz.de/!5545115/ ) Eine Studie des Expertengremiums „Agora Energiewende“ widmet sich den Potentialen für eine Halbierung des CO2-Ausstoßes im Gebäudebestand. (https://www.agora-energiewende.de/presse/neuigkeiten-archiv/klimafreundlich-heizen-warum-es-ohne-daemmen-nun-mal-nicht-klappt-2/ )
Solche, die auch ökologisch dringend notwendigen Wachstumspotentiale erschließenden Programme, könnten auch die Abhängigkeit von den Aussenhandelsüberschüssen für Deutschland verringern. (https://blog.zeit.de/herdentrieb/2018/09/12/weniger-leistungsbilanzueberschuesse-mehr-wohlstand_11003 )
Mit diesen einzelnen Schritten gleichzeitig zu einem Stop der Heißzeit noch. Der Weltklimarat hatte es gerade in seinem 1,5-Grad-Report noch einmal angemahnt, die Heißzeit doch noch zu stoppen. (https://www.klimareporter.de/erdsystem/stoppt-die-heisszeit )
Und da kommt ein Erfolg gerade recht: das gestopfte Ozonloch:
Das zeigt doch, wenn Politiker mutig ihren Job machen, ist die Industrie flexibel genug. (http://www.taz.de/Archiv-Suche/!5545163&s=&SuchRahmen=Print/ )
Das zeigt, wenn die Politiker mutig ihren Job machen, ist die Industrie durchaus fexibel genug, klaren Vorgaben zu folgen. Eine neue Studie der UN zeigt jedenfalls jetzt, dass sich das Ozon-Loch langsam aber stetig schließt. (http://www.taz.de/!5545235/ )