[Immer wieder überraschend] Lehrkräftemangel: Tausende Stellen unbesetzt

Dossier

E&W 11/2017 zum Schwerpunkt "Lehrkräftemangel"Tausende Lehrkräftestellen können nicht besetzt werden – und die Schülerzahlen werden Prognosen zufolge in den kommenden Jahren weiter steigen. In einigen Bundesländern unterrichten bereits Hunderte Seiteneinsteigerinnen und -einsteiger. Die Bundesländer haben es verpasst, den Generationenwechsel in den Lehrerzimmern zu organisieren: Überall herrscht Lehrkräftemangel. Die GEW Berlin meldet, 41 Prozent der neueingestellten Lehrkräfte seien Quereinsteigerinnen und -einsteiger, in Sachsen sind es 52 Prozent, an den dortigen Grundschulen sogar 66 Prozent. Um neue Klassen zu bilden und neue Stellen einzurichten, müssten Experten zufolge mehrere Milliarden Euro investiert werden. Die GEW hat der Politik bereits ein konkretes Maßnahmenpaket vorgelegt externer Link – inklusive Forderungen wie die Bezahlung aller Lehrkräfte mindestens nach A13 und eine schrittweise Reduzierung der Pflichtstundenzahl...“ GEW-Themenseite vom Oktober 2017 externer Link – siehe dort die E&W 11/2017 zum Schwerpunkt „Lehrkräftemangel“ externer Link und hier dazu, immer wieder:

  • Personalmangel in den Schulen immer schlimmer: Neues Personal braucht mehr Unterstützung und bessere Perspektiven New
    Die GEW BERLIN stellt zu Beginn des Schuljahres 2024/25 eine weitere Verschlechterung der Bedingungen in den Berliner Schulen fest. „Die Arbeitsbedingungen sind so schlecht wie nie, viele Kolleg*innen sind nur noch im „Überlebensmodus“, erklärte Martina Regulin, Vorsitzende der GEW BERLIN bei der Schuljahresauftakt-Pressekonferenz der Bildungsgewerkschaft. Ihr Fazit zum Schuljahresbeginn fiel verheerend aus: „Die Auswirkungen des Personalmangels werden immer sichtbarer. Die Klassen und Gruppen werden größer, immer mehr Unterricht und Förderstunden fallen aus. Die Rahmenbedingungen werden schlechter – und das bei steigenden pädagogischen Anforderungen. Vor diesem Hintergrund kann es nicht verwundern, dass im letzten Jahr 1.000 Lehrkräfte gekündigt haben und sehr viele Kinder in der Grundschule nicht die Mindeststandards im Lesen und Rechnen erreichen. In der Berliner Schule zu arbeiten ist leider unattraktiv.“ Die GEW-Landesvorsitzende warnte Bildungssenatorin Katharina Günter-Wünsch ausdrücklich davor, weitere Kürzungen im Bildungs- und Jugendbereich vorzunehmen…“ Pressemitteilung der GE Berlin vom 05.09.2024 externer Link, siehe auch:

  • Mal wieder beklagen alle Länder den Lehrkräftemangel, in NRW sind rund 6.000 Stellen unbesetzt: SPD und GEW wollen NC aufs Lehramtsstudium abschaffen
    • SPD (und GEW): Numerus clausus aufs Lehramtsstudium grundsätzlich abschaffen
      Lehrkräfte werden händeringend gesucht. Zu viele, die gerne Kinder unterrichten würden, scheitern am NC, bemängelt die SPD – und bringt weitere Vorschläge zur Gewinnung von Lehrkräften an. Angesichts des Lehrermangels fordert die SPD-Opposition in Nordrhein-Westfalen, den Numerus clausus (NC) auf das Lehramtsstudium grundsätzlich abzuschaffen. Die schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dilek Engin, appellierte an die Ministerien für Bildung und für Wissenschaft, gemeinsam mit den Universitäten Wege auszuloten, damit sich mehr Hochschulen für ein Lehramtsstudium ohne NC öffneten. Auch die Landesvorsitzende der GEW, Ayla Çelik, betonte, jeder, der den Lehrerberuf ergreifen möchte, sollte die Möglichkeit dazu bekommen: «Ein NC darf kein Hinderungsgrund sein.» Da die Studierendenzahlen rückläufig seien, sollte der Fokus beim Zugang zum Lehramtsstudium nicht auf den Noten liegen, sondern auch die Persönlichkeit und Fähigkeit berücksichtigen, Kindern und Jugendlichen in ihrem Lern- und Entwicklungsprozess empathische Begleiterinnen und Berater zu sein. Nach Zahlen des Schulministeriums waren in NRW Anfang Juni rund 6.000 Lehrerstellen unbesetzt. Im ersten Schulhalbjahr 2023/24 ist demnach etwa jede fünfte Unterrichtsstunde ersatzlos ausgefallen. (…) Dass ein NC für Lehramtsstudiengänge nötig ist, liegt hauptsächlich am mangelnden Studienplatzangebot. Der örtliche NC, den die Universitäten in stark nachgefragten Fächern festlegen, ergibt sich aus der Konkurrenz der Bewerberinnen und Bewerber um die knappen Studienplätze. Über die Zulassung entscheidet dann in der Regel die Abiturnote, gegebenenfalls unter Berücksichtigung von Wartezeit und sozialen Gesichtspunkten…“ Meldung vom 13. August 2024 bei News4teachers externer Link
    • Akademiker-Lücke: Zahl der Studierenden bricht ein – Philologen befürchten weiter wachsenden Lehrkräftemangel
      Die Zahl der Studierenden in Nordhein-Westfalen ist laut einer aktuellen Statistik um 4,4 Prozent gesunken – ein Einbruch wie seit knapp 20 Jahren nicht. In den Naturwissenschaften ist der Rückgang besonders dramatisch. Das betrifft automatisch auch den Lehrkräfte-Nachwuchs. Der Philologenverband fordert deshalb: „Wir müssen Lehrermangel nachhaltig beheben.“ Gemeint ist die Politik.(…) „Weniger Absolventinnen und Absolventen insgesamt bedeuten automatisch weniger junge Menschen, die auf Lehramt studieren und dann ein Referendariat beginnen, um Lehrerin oder Lehrer zu werden. Angesichts des dramatischen Lehrkräftemangels können wir uns diese Entwicklung keinesfalls leisten. Nur durch attraktive Bedingungen im Schuldienst, der auch die Bedürfnisse des Nachwuchses im Blick hat, werden die Studierendenzahlen wieder steigen.“ Kurz: „Das Lehramt muss für junge Leute wieder attraktiver werden.“ Zu einer echten Attraktivitätssteigerung gehören aus Sicht des Philologenverbandes unter anderem:
      – Entlastung der Lehrkräfte von bürokratischen Aufgaben,
      – Zeit für pädagogische Arbeit und guten Unterricht,
      – Teilzeit-Möglichkeiten erhalten und ausbauen,
      – gut ausgestattete Schulen und Schulgebäude,
      – Vermeidung wunschortferner Versetzungen bzw. deren klare zeitliche Begrenzung,
      – verlässliche Aufstiegschancen durch Ausschöpfung der Beförderungsstellen (vor allem A15)…“ Meldung vom 10. August 2024 bei News4teachers externer Link
  • „Unterrichtsversorgung sichern, Qualität der Ausbildung weiterentwickeln“: GEW-Eckpunkte für Reform der Lehrer*innenbildung in Zeiten des Fachkräftemangels
    „Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat Bund und Länder aufgefordert, wirksame Maßnahmen gegen den Lehrkräftemangel zu ergreifen, ohne dabei Abstriche an der Qualität der Aus-, Fort- und Weiterbildung zu machen. „Im Gegenteil: Es ist höchste Zeit für eine umfassende Reform der Ausbildung der Lehrkräfte. Diese muss auf einen Ausbau der Kapazitäten, bessere Studien- und Ausbildungsbedingungen, eine bessere Verzahnung von Theorie und Praxis, die Qualifizierung der Quer- und Seiteneinsteigenden sowie eine Stärkung der Fort- und Weiterbildung abzielen“, sagte Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender, am Montag mit Blick auf die Präsentation eines neuen Eckpunktepapiers der Bildungsgewerkschaft während einer Fachtagung in Berlin. „Dazu gehört auch, dass die Länder die Studien- und Ausbildungskapazitäten ausbauen sowie die Betreuungsrelation zwischen Lehrenden und Studierenden verbessern – durch mehr Personal und Dauerstellen für Daueraufgaben. Es kann nicht sein, dass die Länder einerseits den Lehrkräftemangel beklagen, andererseits Studienberechtigte am Numerus clausus scheitern und Studierende ihr Studium wegen schlechter Rahmenbedingungen abbrechen“, betonte Keller, der auch GEW-Vorstandsmitglied für Hochschule und Forschung ist. Der Bund müsse den Ländern mit einer Aufstockung des „Zukunftsvertrags Studium und Lehre stärken“ sowie einer Weiterführung der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ unter die Arme greifen. Die GEW macht sich außerdem für duale Masterstudiengänge als zweiten Weg in den Lehrkräfteberuf stark. „Die GEW hat bereits auf ihrem Gewerkschaftstag 2022 ein Konzept für ein duales Masterstudium als zweiten Regelweg für die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrern an berufsbildenden Schulen beschlossen. (…)„So lange Länder darauf angewiesen sind, Quer- und Seiteneinsteigende als Lehrkräfte einzustellen, müssen diese einen Anspruch auf Nachqualifizierung und später gleiche Bezahlung erhalten – die Sicherung der Unterrichtsversorgung darf nicht auf Kosten der Unterrichtsqualität gehen“, unterstrich Anja Bensinger-Stolze, GEW-Vorstandsmitglied für Schule. „Wir brauchen außerdem ein Recht jeder Lehrkraft auf eine qualitativ hochwertige und staatlich finanzierte Fortbildung. Berufsanfängerinnen und -anfänger müssen in einer mehrjährigen Berufseinstiegsphase besonders unterstützt und entlastet werden.“…“ GEW-Pressemitteilung vom 29. Januar 2024 externer Link zu GEW-Eckpunkten externer Link für die „Reform der Lehrer*innenbildung in Zeiten des Fachkräftemangels“ und weiteren Infos
  • Lehrkräfte verzweifelt gesucht: Warum wenden sich viele nach dem Studium von der Schule ab? Und: Lehrerzimmer brauchen Vielfalt – und andere Anerkennungspraxis
    • Lehrer verzweifelt gesucht: Warum wenden sich viele nach dem Studium von der Schule ab?
      „… Eine schnelle Lösung für den Fachkräftemangel an Schulen scheint es nicht zu geben. Selbst diejenigen, die sich für ein Lehramtsstudium entschieden haben und es abschließen, landen danach nicht automatisch im Referendariat. (…) Mit einer sogenannten multivariaten Analyse konnten die Forschenden ermitteln, welche Faktoren die Wahrscheinlichkeit erhöhen, nach dem Studium in den Schuldienst einzutreten – oder eben nicht. Ein Merkmal ist zunächst das Geschlecht. So haben Frauen generell eine um neun Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, an eine Schule zu wechseln. Dazu passen motivationale Faktoren: Personen, die sich für den Lehrkraftberuf wegen der guten Vereinbarkeit von Beruf und Familie entschieden haben, wechseln auch sehr häufig direkt ins Referendariat. Gute Abschlussnoten hingegen sind ein Faktor, der Menschen vom Schuldienst abhält. Leistungsmäßig besonders herausragende Absolventinnen oder Absolventen nehmen häufiger eine Tätigkeit ohne Schulbezug auf. Möglicherweise haben sie mehr Optionen auf dem Arbeitsmarkt oder verbleiben an der Universität, um zu promovieren. (…) Aufschlussreich ist auch der Blick auf die Fächerkombinationen oder die Art des Studienabschlusses. Der in einigen Bundesländern angebotene Abschluss des „Master of Education“ führt in aller Regel dazu, dass Absolventinnen oder Absolventen direkt damit beginnen, als Lehrkraft zu arbeiten. Unterstützt wird dieser Trend womöglich durch den starken Fachkräftemangel, der den Weg in den Beruf auch ohne zweites Staatsexamen ermöglicht. Auch, wer mindestens ein Fach aus der MINT-Fächergruppe, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik, studiert hat, beginnt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Referendariat im Anschluss an das Studium. (…) Personen, die bei der Wahl des Studiums vor allem auf die Wünsche von Angehörigen gehört oder ein Fach aus großem Fachinteresse heraus gewählt haben, wenden sich nach dem Studium eher von der Schullaufbahn ab. „Insgesamt lässt sich sagen, dass es nicht den einen Faktor gibt, der Menschen vom Schuldienst abhält. Mit Blick auf den Fachkräftemangel sollte das Lehramt aber zukünftig so attraktiv gestaltet werden, dass insbesondere Männer und leistungsstarke Personen keine alternativen Karrierewege einschlagen“, so der Erziehungswissenschaftler Sebastian Franz, Mitautor der Studie…“ Beitrag von Thea Petrik vom 20. Dezember 2023 in Telepolis externer Link

      • Alle Ergebnisse der Auswertung finden sich im 4-seitigen LiFBi-Bericht Nr. 4 externer Link : „Wer beginnt nach dem Lehramtsstudium das Referendariat?“ vom 19. Dezember 2023
    • Lehrerzimmer brauchen Vielfalt: Lehrkräftemangel und das ungenutzte Potenzial der Zuwanderung
      Der Mangel an Lehrkräften ist aktuell die größte Herausforderung für das deutsche Bildungssystem. Gleichzeitig bleibt ausländischen Lehrkräften der Weg an die Schulen meist verwehrt. (…) Laut einer Studie der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) externer Link beantragten zwischen 2014 und 2019 rund 2.500 Lehrkräfte die Anerkennung ihres Berufs in Deutschland. Nur etwa 300 davon waren direkt oder nach absolvierten Anpassungsmaßnahmen erfolgreich. Insgesamt fallen nur 20 Prozent aller Bescheide positiv aus. Die meisten zugewanderten Lehrkräfte stellen allerdings gar nicht erst den Antrag auf Anerkennung ihres Berufs. „Viele verlässt der Mut wenn sie von der Zwei-Fächer-Reglung hören und sie schlagen andere Wege ein“, berichtet Beqaj aus ihrer siebenjährigen Erfahrung als Anerkennungsberaterin. „Unser Bildungssystem ist da leider immer noch sehr unflexibel. Aber irgendwann wird man gezwungen sein, die Zwei-Fächer-Regelung zu überdenken“, so Dr. Ina-Maria Maahs, wissenschaftliche Leitung von LehrkräftePLUS Köln. Denn die Hürde ist aufgrund des massiven Lehrkräftemangels auch ein Nachteil für das deutsche Bildungssystem und einer der Hauptgründe dafür, warum es nur in einem von fünf Fällen gelingt, als zugewanderte Lehrkraft eine Beschäftigung zu finden – ob mit oder ohne Anerkennung…“ Artikel von Janna Gutenberg  vom 21.12.2023 im Migazin externer Link
  • „Gute Bildung braucht Lehrkräfte – Lehrkräftemangel weltweit bekämpfen“. GEW und VBE stellen Forderungen zum Weltlehrkräftetag 
    Anlässlich des Weltlehrkräftetags betonen GEW und VBE die wichtige Rolle von Lehrkräften und fordern eine höhere Wertschätzung sowie bessere Arbeitsbedingungen. Sie stellen auch klar, warum dies nur mit deutlich mehr Geld im Bildungssystem gelingt. Die GEW-Vorsitzende Maike Finnern betont am heutigen Weltlehrkräftetag die Notwendigkeit, den Lehrberuf attraktiver zu machen: „Nur so schaffen wir es, wieder mehr junge Menschen für den wunderbaren Lehrberuf zu gewinnen.“ Die Bildungsgewerkschaften GEW und VBE fordern am Weltlehrkräftetag gemeinsam mehr Wertschätzung sowie eine deutlich bessere Finanzierung des Bildungssystems. Das Motto des diesjährigen Welttags lautet: „Gute Bildung braucht Lehrkräfte – Lehrkräftemangel weltweit bekämpfen“. Laut Schätzungen der UNESCO werden bis zum Jahr 2030 weltweit über 69 Millionen neue Lehrkräfte benötigt, um den Lehrkräftemangel nicht weiter anwachsen zu lassen. Die Bildungsinternationale (BI), der weltweite Zusammenschluss von 400 Bildungsgewerkschaften, appelliert an die Regierungen, verstärkt in Lehrkräfte und eine qualitativ hochwertige öffentliche Bildung zu investieren…“ GEW-Meldung vom 05.10.2023 externer Link mit Erinnerung an:

    • Wir brauchen Lehrerinnen und Lehrer! Jetzt GEW-Petition unterzeichnen!
      Der Fachkräftemangel trifft die Schulen hart: Über 80.000 Lehrkräfte könnten in Deutschland schon bald fehlen – während die Zahl der Schüler*innen weiter steigen dürfte. Schon jetzt sind Tausende Stellen unbesetzt. 80 Prozent der Schulleitungen können ihre Schüler*innen nicht ausreichend beim Lernen unterstützen. Ein Drittel der Kinder und Jugendlichen zeigt deutliche Lernrückstände. Wir fordern die Kultusministerkonferenz auf, jetzt eine nachhaltige Lösung für den Lehrkräftemangel zu entwickeln…“ GEW-Petition externer Link an KMK
  • GEW zum Schulbarometer: „Schulen und Kinder in Not – Bekämpfung des Personalmangels und der sozialen Ungerechtigkeit müssen Top-Priorität haben“
    „Die Arbeitsbelastung zu senken, den Lehrberuf attraktiver zu machen und multiprofessionelle Teams an Schulen zu etablieren, lautet das Gebot der Stunde“, sagte Anja Bensinger-Stolze, Vorstandsmitglied Schule der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), mit Blick auf die Befunde des aktuellen Schulbarometers, das die Robert-Bosch-Stiftung heute veröffentlicht hat. „Wenn die Kultusministerien wollen, dass Teilzeitlehrkräfte in die Vollzeit zurückkehren, müssen sie auch etwas dafür tun.“ Der Hauptgrund für die hohe Teilzeitquote im Schulbereich sei die hohe Arbeitsbelastung. „Teilzeitkräfte leiden unverhältnismäßig stark unter den vielen zusätzlichen Aufgaben, die sie zusätzlich zum Unterricht stemmen. Interessant ist, dass sich 63 Prozent der teilzeitbeschäftigten Lehrkräfte – und bei den jüngeren sogar 73 Prozent – durchaus vorstellen können, ihre Arbeitszeit wieder zu erhöhen, wenn auch die außerunterrichtlichen Tätigkeiten der Lehrkräfte mit berechnet würden, es weniger fachfremde Aufgaben gäbe und die Arbeit in der vereinbarten Zeit tatsächlich zu schaffen wäre“, betonte die GEW-Schulexpertin. (…) Die Befragungsergebnisse zur schulischen Inklusion bestätigten das Urteil, das der UN-Ausschuss zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) an deutschen Schulen kürzlich in Genf gefällt hat. Neben multiprofessionellen Fachkräften, Räumen für differenziertes Lernen und inklusiven Lernmaterialien fehle es insbesondere an einer entsprechenden Vorbereitung der Lehrkräfte in der Aus- und Fortbildung. „14 Jahre nach der Ratifizierung der UN-BRK blamiert sich die Bundesrepublik zunehmend international, indem das Land weiterhin einen Flickenteppich zulässt, Schulen nicht ausreichend unterstützt und die Selektion schönredet“, monierte das GEW-Vorstandsmitglied. Als erschreckend und besorgniserregend bezeichnete Bensinger-Stolze die zusehends sichtbar werdende Armut von Schulkindern, die ohne Schul- und Schreibmaterialien, ja sogar ohne Frühstück zur Schule kämen. „Papier, Stifte und Bücher sind um fünf bis 14 Prozent teurer geworden, wie das Statistische Bundesamt neulich mitgeteilt hat. Mit dieser Preisentwicklung können viele Familien nicht Schritt halten. Deutschland verabschiedet sich zudem weiterhin schrittweise von der Lehrmittelfreiheit. Das ist beschämend für ein so reiches Land“, stellte die GEW-Schulexpertin fest: „Es muss endlich Schluss sein mit dem Reformgemurkse. Das Startchancenprogramm der Bundesregierung muss endlich schnell umgesetzt, die Kindergrundsicherung essentiell nachgebessert und der menschenrechtliche Auftrag der Inklusion ernsthaft angegangen und mit Ressourcen untersetzt werden.“…“ GEW-Pressemitteilung vom 20. September 2023 externer Link mit weiteren Informationen zum Schulbarometer 2023 externer Link und den einzelnen Lehrer-Umfragen externer Link. Siehe auch:

    • »Warum mangelt es an Lehrkräften, wenn der Beruf sich so gut zum Faulenzen eignet?«
      Anne Albers, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, im Gespräch über die Arbeitsbelastung von Lehrkräften
      Es sei unklar, wie hoch die Arbeitsbelastung von Lehrkräften derzeit sei und wie viele Stunden sie tatsächlich arbeiten, so die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). In Zusammenarbeit mit der Universität Göttingen will sie jetzt beides ermitteln. Ab dem 28. August sollen Berliner Lehrkräfte ein Jahr lang mit einer App ihre Arbeitszeit erfassen. Sie werden zudem zu ihrer Arbeitsbelastung befragt. Die Ergebnisse werden 2025 erwartet. Die »Jungle World« sprach mit Anne Albers, der Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik der GEW…“ Small Talk von Guido Sprügel in der Jungle World vom 07.09.2023 externer Link
  • BaWü: „Junge Menschen entscheiden sich nicht für einen Beruf, in dem der Arbeitgeber Teilzeit verhindert“ – und die Kampagne des Kultusministeriums beleidigt Lehrkräfte
    • Möglichkeit für Lehrer:innen in Teilzeit zu arbeiten, soll eingeschränkt werden: „Junge Menschen entscheiden sich nicht für einen Beruf, in dem der Arbeitgeber Teilzeit verhindert“
      Die Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) hat Ende März angekündigt, dass Lehrkräfte ab dem Schuljahr 2024/2025 nur noch begründet weniger als 75 Prozent arbeiten dürfen. Als Gründe gelten nur noch Elternzeit, Pflegezeit oder andere familiäre Gründe. Mit diesem tiefen Einschnitt in das Teilzeitmodell soll die Personalnot an den Schulen gelindert werden. Landesbeamte haben bisher Anspruch darauf, in Teilzeit auch nur 50 Prozent zu arbeiten. Zum Beginn der Sommerferien haben wir über den Stand der Debatte mit Monika Stein gesprochen, Landesvorsitzende der GEW in Baden-Württemberg. Sie kritisiert die Pläne scharf.“ Interview am 1. August 2023 im Radio Dreyeckland externer Link Audio Datei
    • Unglückliche Kampagne des Kultusministeriums: GEW macht Alternativvorschläge zur Lehrkräftegewinnung
      Am Stuttgarter Flughafen hängt aktuell ein Plakat, das für viel Aufregung in den Sozialen Medien sorgt. GEW-Landesvorsitzende Monika Stein wehrt sich gegen die Vorurteile gegenüber Lehrkräften, die der missverständliche Werbetext bedient.
      Die Bildungsgewerkschaft GEW ist enttäuscht darüber, dass das Kultusministerium in seiner aktuellen Werbekampagne für den Lehrer*innen-Beruf in Baden-Württemberg missverständliche Plakate in Umlauf gebracht hat und Vorurteile gegenüber Lehrkräften bedient.
      „Wir teilen die Ansicht des Kultusministeriums, dass dringend Menschen für den Lehrkräfteberuf gewonnen werden müssen. Dafür brauchen wir auch Menschen aus anderen Berufszweigen. Die Kampagne des Kultusministeriums hat daher die richtige Intention. Dass etliche Lehrkräfte die aktuelle Werbekampagne des Kultusministeriums in den falschen Hals bekommen haben, ist nachvollziehbar und schade. Viele Lehrkräfte sehen sich tagtäglich mit dem Vorwurf konfrontiert, sie hätten zu viel Freizeit und der Beruf sei nicht fordernd. Das ist definitiv nicht der Fall, wie etliche Arbeitszeitstudien belegen. Wir als GEW sehen durchaus, dass unsere Lehrkräfte engagiert und oft über ihre Kräfte hinaus in diesem wertvollen Beruf arbeiten. Um für den wunderbaren Lehrberuf zu werben, regen wir an, dass das Kultusministerium dafür sorgt, dass ab den nächsten Sommerferien unsere Referendar*innen nicht mehr in die Arbeitslosigkeit geschickt werden, alle wissenschaftlichen Grund- und Hauptschullehrer*innen endlich die gerechte Bezahlung nach A 13 und E 13 bekommen, wie sie in 13 anderen Bundesländern bereits realisiert oder in Umsetzung ist, und ausreichend Studienplätze für alle Lehrämter geschaffen werden. Da wären Steuergelder deutlich besser angelegt“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.
      Am Stuttgarter Flughafen hängt aktuell ein Plakat im Großformat, auf dem steht: „Gelandet und gar keinen Bock auf Arbeit morgen? HURRAAA! Mach was dir Spaß macht und werde Lehrer*in.“ Im Rahmen der The-Länd-Kampagne versucht die Landesregierung, Fachkräfte davon zu überzeugen, in Baden-Württemberg zu arbeiten…“ Pressemitteilung vom 02.08.2023 der GEW Baden-Württemberg externer Link mit dem Foto des Plakats

  • Personalmangel an Schulen: [Auch] Baden-Württemberg will bei Lehrkräften Recht auf Teilzeit einschränken 
    „… Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) will das Recht auf Teilzeit für Lehrkräfte beschneiden. Diese Maßnahme gehört zu einem Paket aus über 20 Punkten, mit dem die Landesregierung den Lehrermangel angehen und die angespannte Unterrichtsversorgung sichern will. Der in der grün-schwarzen Koalition abgestimmte Entwurf des Kultusministeriums liegt dem SWR vor. Er sieht zudem eine Einschränkung bei Sabbaticals für Lehrkräfte vor. Referendarinnen und Referendare sollen im zweiten Ausbildungsjahr eine Wochenstunde mehr unterrichten. Mit dem Bündel an Maßnahmen will Schopper geschätzt 500 zusätzliche Deputate hinzugewinnen. Den aktuellen Bedarf wegen fehlender Lehrkräfte hatte Kultusministerin Schopper zuletzt allerdings mit über 1.000 angegeben. Wer künftig weniger als 75 Prozent arbeiten will, muss das genau begründen und genehmigen lassen. Die Regelung soll allerdings erst ab dem Schuljahr 2023/2025 in Kraft treten. Als Ausnahmen werden Elternzeit, familiäre Gründe oder Pflegezeit anerkannt. Auch für Lehrkräfte mit Behinderungen gelten lockerere Regeln. Damit soll dem Vernehmen nach verhindert werden, dass vor allem jüngere Pädagogen aus Gründen der „Work-Life-Balance“ etwa nur 50 Prozent arbeiten. Bisher ist es so, dass Teilzeit in der Regel genehmigt wird, wenn keine dienstlichen Gründen dagegensprechen. Künftig soll der Lehrermangel als dienstlicher Grund gelten. Das Kultusministerium will auch die Möglichkeit, sich für ein Jahr freistellen zu lassen, einschränken. Künftig sollen erst Lehrkräfte ein Sabbatical nehmen können, wenn sie schon fünf Jahre im Dienst sind. Wer eine zweite solche Karenzzeit in Anspruch nehmen möchte, soll das erst fünf Jahre nach der ersten machen können. Im laufenden Schuljahr seien rund 900 Sabbaticals genehmigt worden, hieß es. (…) SPD und Gewerkschaften zweifeln am Sinn der wichtigsten Maßnahmen…“ Beitrag von Henning Otte vom 31.3.2023 im SWR externer Link

  • KMK verabschiedet ein Papier gegen den Lehrermangel, das mehr Fragen aufwirft als Antworten liefert 
    Der Lehrermangel wächst sich in Deutschlands Schulen aus, ohne dass ein Ende absehbar wäre. Die Kultusministerkonferenz hat dazu nun eine gemeinsame Erklärung verabschiedet. „Die Bundesländer sind sich der großen Herausforderung sehr bewusst und werden künftig in zunehmendem Maße konzertiert handeln“, sagt dazu die amtierende KMK-Präsidentin, Berlins Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD). „Dabei müssen wir auch offen sein für neue Wege.“ Die GEW und der VBE können in dem Papier keine konkreten Lösungen erkennen. (…) Insgeamt zwölf Punkte (siehe unten) hat die KMK verabredet – dabei allerdings nichts Konkretes. Die Attraktivität des Lehrerberufs soll zum Beispiel erhöht werden. Wie, das bleibt offen. Die Lehramtsstudiengänge sollen weiter „bedarfsbezogen“ entwickelt werden. Was bedeutet das? Keine Angabe. „Die Länder qualifizieren die sog. Quer- oder Seiteneinsteiger/-innen angemessen“ – welche Standards gelten denn dabei? Das wird ebenfalls nicht erläutert…“ Beitrag vom 18. März 2023 bei News4teachers externer Link mit dem Wortlaut: „Die KMK hat als „Reaktion auf den Lehrkräftebedarf“ folgende Maßnahmen vereinbart…“ – siehe dazu die GEW:

    • GEW: „KMK will Lehrkräftemangel mit Prüfaufträgen bekämpfen“ Bildungsgewerkschaft zu den zwölf Maßnahmen der KMK gegen den Lehrkräftemangel
      „Die heute vorgestellten zwölf Maßnahmen der Kultusministerkonferenz (KMK) gegen den Lehrkräftemangel können aus Sicht der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) nur ein Anfang sein. „Im Wesentlichen hat sich die KMK auf Prüfaufträge verständigt. Diese reichen nicht aus, um schnelle Lösungen zu finden. Es ist ein erster, längst überfälliger Schritt, dass die KMK gemeinsam agiert. Viele weitere müssen folgen“, sagte GEW-Vorsitzende Maike Finnern am Freitag in Frankfurt a.M. „An vielen Schulen brennt es lichterloh: Unterricht fällt aus, Kinder haben Lernlücken, Lehrkräfte arbeiten seit Jahren am Limit – und oft darüber hinaus. Der gravierende Fachkräftemangel kann nicht von den Beschäftigten aufgefangen werden, es braucht ein Maßnahmenbündel zur Unterstützung der Schulen und aller Beteiligten.“ Die GEW-Vorsitzende stellte fest, dass die avisierten Maßnahmen durchaus sinnvoll seien: „Wir brauchen jetzt aber viel mehr Tempo und erwarten, dass die Ministerinnen und Minister die Gewerkschaften bei der Umsetzung der Maßnahmen in den Ländern beteiligen.“ „Die Einigung der KMK auf ein Finanzierungsmodell für das Startchancenprogramm, das unterschiedliche Ausgangslagen der Schulen berücksichtigt und damit zu mehr Chancengleichheit der Schülerinnen und Schüler beitragen kann, ist ein großer Schritt nach vorne“, betonte Finnern. Jetzt komme es darauf an, möglichst schnell gemeinsam mit der Bundesregierung die Eckpunkte zu formulieren und auszugestalten.“ GEW-Pressemitteilung vom 17. März 2023 externer Link
  • Mangel an Lehrkräften: Wissenswertes zur Teilzeitbeschäftigung – deren Reduzierung gegen den Lehrkräftemangel gefordert wird  „Mit Blick auf den Anstieg des Lehrkräftemangels wird eine Reglementierung der Teilzeitarbeit von Lehrkräften als ein Instrument zur Abschwächung des Mangels diskutiert – und in einzelnen Bundesländern schon praktiziert. Zur Einschätzung dieser Entwicklung ist die Kenntnis zentraler Daten zur Teilzeitbeschäftigung hilfreich: Überall in Deutschland wird die Gruppe der Lehrerinnen und Lehrer in Vollzeit- und in Teilzeitbeschäftigte unterteilt. Hinzu kommen Personen, die an Schulen als stundenweise Beschäftigte Unterricht erteilen. Dazu gehören Geistliche, die im Hauptamt bei den Kirchen arbeiten und darüber hinaus an den Schulen Religionsunterricht erteilen, oder auch Bademeister, die ein Hauptamt an den Badeanstalten ausüben und zusätzlich an Schulen Schwimmunterricht geben. An den Berufsschulen sind es Meister, die im Handwerk tätig sind und an den Schulen einige Stunden unterrichten. Sie alle zählen nicht zu den Lehrkräften der Schulen, die in Vollzeit- und in Teilzeitbeschäftigte unterteilt werden. Sie sind auch für die Diskussionen um die Abschwächung des Lehrkräftemangels nicht von Interesse, da die Länder nicht die Möglichkeit haben, das Ausmaß ihrer Unterrichtstätigkeit administrativ zu ändern. Wenn man der vom Statistischen Bundesamt praktizierten Einteilung folgt, so waren im Schuljahr 2021/22 deutschlandweit 40 Prozent der Lehrkräfte teilzeitbeschäftigt. Sie unterrichteten im Durchschnitt 16,3 Wochenstunden gegenüber den 21,1 Wochenstunden der Vollzeitbeschäftigten. (…) Wenn man die geschlechtsspezifische Ausprägung dieser Quote betrachtet, ergibt sich ein verblüffender Befund: 2021/22 unterrichteten 48 Prozent der Lehrerinnen als Teilzeitbeschäftigte. Und: 2021 arbeiteten ausweislich einer Analyse der Daten des Statistischen Bundesamtes mit 49 Prozent ein geringfügig höherer Anteil der abhängig beschäftigten Frauen in Teilzeit. Bei der Betrachtung dieser Daten bleibt erklärungsbedürftig, dass bei nahezu gleichen Teilzeitquoten der Frauen diese Quote im Schulbereich mit der erwähnten Quote von 40 Prozent deutlich höher als die Quote von 30 Prozent in der Gesamtgruppe der abhängig Beschäftigten ist. Die Erklärung ist einfach: In den Schulen stellen die Lehrerinnen 70 Prozent aller Lehrkräfte. Unter den abhängig Beschäftigten sind dies dagegen nur 47 Prozent. Der im Vergleich dazu deutlich höhere Frauenanteil bei den Lehrkräften erklärt, warum der Anteil der insgesamt teilzeitbeschäftigten Lehrerinnen und Lehrer höher ist als bei der Gesamtheit der Beschäftigten.“ GEW-Beitrag von Bildungsforscher Klaus Klemm vom 15. März 2023 externer Link
  • Mangel an Lehrkräften: Große Engpässe in den Grundschulen. Ein Ausweg ist: eine bessere Bezahlung der Lehrkräfte 
    „Mike Litschko ist GEW-Kreisvorsitzender, Bezirkspersonalrat und Leiter von zwei Grundschulen im Harz – er muss Tag für Tag die Misere des Lehrkräftemangels hautnah erleben. „Überall fehlen Kolleginnen und Kollegen, Unterricht fällt aus“, erzählt er. „Wir schaffen es nicht mal, dass an allen Grundschulen vor jeder Klasse eine Klassenleiterin oder ein Klassenleiter steht.“ Er kenne eine Schule, an der allein im Dezember vergangenen Jahres mehr als 150 Stunden nicht regulär unterrichtet werden konnten. Immer wieder müssten Klassen zusammengelegt werden, in denen dann bis zu 35 Kinder sitzen. Individuelle Förderung und gute Beziehungsarbeit? Fehlanzeige. „Wir brauchen alle verfügbaren Kräfte, um überhaupt unsere Öffnungszeiten abzudecken“, sagt Litschko. Die Kollegien seien völlig überlastet. Die Lage in vielen Einrichtungen in Sachsen-Anhalt und ganz Deutschland ist ähnlich: Grundschulen sind angesichts steigender Schülerzahlen und wachsender Anforderungen zum Sorgenkind geworden. In Sachsen-Anhalt etwa ist nach Zahlen des Bildungsministeriums in Magdeburg zu Beginn des Schuljahres fast jede zehnte Stunde ausgefallen. Die Unterrichtsversorgung habe zuletzt bei 92 Prozent gelegen – durchschnittlich. Kolleginnen und Kollegen der GEW haben jüngst mit einer Mauer aus Umzugskartons vor dem Magdeburger Landtag protestiert. Mit dem Slogan „JA 13“ fordern sie, dass Lehrkräfte nach Entgeltgruppe E13 (Angestellte) oder nach A13 (Beamte und Beamtinnen) bezahlt werden, wie es in vielen anderen Bundesländern mittlerweile üblich ist. (…) „Die KMK hat sich total verschätzt und ist von viel zu niedrigen Schülerzahlen ausgegangen“, sagt Anja Bensinger-Stolze, GEW-Vorstandsmitglied für den Schulbereich. Davon seien Grundschulen jetzt härter betroffen als andere Schulformen. Die Politik habe sie jahrelang nicht angemessen unterstützt und nicht genügend in Personal investiert. Dabei sei die Belastung der Kollegien nicht nur in sozial benachteiligten und in Regionen mit sehr großen Klassen besonders hoch. „Diese geringe Wertschätzung rächt sich jetzt“, sagt Bensinger-Stolze. „Wir brauchen endlich bundesweit eine Bezahlung der Grundschullehrkräfte nach A13 und E13.“ Außerdem sei es unverständlich, dass an vielen Unis immer noch ein Numerus clausus den Zugang zum Lehramtsstudium regele und damit erschwere. „Die Politik“, sagt Bensinger-Stolze, „verschließt die Augen vor den Problemen.“…“ GEW-Pressemitteilung vom 8. Februar 2023 externer Link
  • Lehrer in anderen Bundesländern abwerben? Eltern finden Söders Pläne zum Fremdschämen 
    Die von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angekündigte Abwerbeaktion von Lehrern aus anderen Bundesländern stößt bei der Elternschaft an Bayerns Schulen auf Kritik. «Für die Bildung anderer Bundesländer hatten Sie bisher kaum mehr als Geringschätzung übrig. Angesichts dessen sollten Sie sich schämen, nun, in der Not, im einst naseberümpften bayerischen „Ausland“ nach Lehrkräften zu angeln», heißt es in einem offenen Brief des Elternverbandes BEV, der nun auf der Internetseite des Verbandes veröffentlicht wurde. Weiter heißt es in dem Schreiben: «Sie glauben aber, mit Hinweis auf die hohen Beiträge Bayerns zum Länderfinanzausgleich gewissermaßen ein Recht darauf zu haben. Dafür schämen wir bayerischen Eltern uns an Ihrer Stelle.» Bayern habe «jahrzehntelang» Geld aus dem Finanzausgleich erhalten und es nur mit solidarischer Hilfe aus dem Norden geschafft, vom armen Agrarland zum reichen Industriestandort zu entwickeln. Söder hatte kürzlich bei der Klausur der CSU-Landtagsfraktion in Kloster Banz angekündigt, dem heimischen Lehrermangel auch dadurch begegnen zu wollen, in dem in anderen Bundesländern auf die Vorzüge Bayerns hingewiesen werde. Dies hatte auch in anderen Bundesländern Kritik hervorgerufen, da die Länder eigentlich auf derartige Abwerbekampagnen verzichten. «Der Bildungserfolg von Kindern ist vom Geldbeutel der Eltern abhängig. Soll er nun auch noch von dem des Bundeslandes abhängen?», schreibt BEV-Landeschef Martin Löwe weiter in seinem Brandbrief an Söder…“ Meldung vom 2. Februar 2023 bei News4teachers externer Link, siehe dazu:

    • Söders Ankündigungspolitik reicht nicht für gute Unterrichtsversorgung
      In seiner neuerlichen Wahlkampfrede zur Bildung setzt Ministerpräsident Söder auf das Abwerben von Lehrkräften aus anderen Bundesländern. Dabei hat der Lehrer*innenmangel in allen Ländern bedrohliche Ausmaße, und das zunehmend seit dem Jahr 2014. Die CSU-Methode der finanziellen Konkurrenz lehnt die GEW als eine reine Problemverschiebung ab. Bei Abwerbe-Erfolgen würden die reicheren Länder die Profiteure sein. Die GEW schlägt einen Staatsvertrag der Länder zur Lehrkräfteausbildung und zur Deckung des Lehrkräftebedarfs vor. Eine Verabredung der Kultusministerkonferenz, dass gegenseitig keine Lehrer*innen abgeworben werden, gibt es bereits – sie reicht aber offenbar nicht aus. Die vom Ministerpräsidenten versprochenen 2.000 neuen Stellen für Schulsozialarbeit, Schulpsycholog*innen und Verwaltungskräfte sind selbstverständlich dringend notwendig. Nicht sehr weiterführend ist sein Versprechen in den kommenden sechs Jahren jedes Jahr 1.000 neue Lehrer*innenstellen zu schaffen: In den letzten fünf Jahren hat die Staatsregierung insgesamt bereits 5.600 neue Stellen angekündigt. Entscheidend ist, ob und wann Pädagog*innen in den Schulen vor Ort ankommen. Um Lehrkräfte zu gewinnen und auch langfristig zu halten, müssen endlich die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Die Bezahlung der Referendar*innen und Anwärter*innen muss deutlich angehoben werden. Die überaus hohen Abbruchquoten im Studium und im Vorbereitungsdienst müssen gesenkt werden. Zu alledem von Herrn Söder kein Wort...“ Pressemitteilung der GEW Bayern vom 19.01.2023 externer Link
    • Bayerischer Elternverband rechnet mit Söder ab: Bayerns Ministerpräsident will bundesweit Tausende Lehrerinnen und Lehrer abwerben – und brüskiert damit die anderen Bundesländer
      „… Die von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angekündigte Abwerbeaktion von Lehrerinnen und Lehrern aus anderen Bundesländern stößt bei Fachleuten, aber auch bei Eltern auf massive Kritik. Söder hatte bei einer Klausur der CSU-Landtagsfraktion gesagt, er wolle wegen des heimischen Lehrermangels 6000 neue Lehrerstellen schaffen. Weil es diese Kräfte auf dem Arbeitsmarkt derzeit aber nicht gibt, will der Ministerpräsident dem pädagogischen Personal in anderen Bundesländern die Vorzüge Bayerns verdeutlichen und auch Hilfen zum Umzug zahlen. Bildungsexperten kritisieren die Ankündigung scharf. (…) Mit beißender Ironie äußerte sich auch der Bayerische Elternverband (BEV). In einem offenen Brief an Söder heißt es: »Für die Bildung anderer Bundesländer hatten Sie bisher kaum mehr als Geringschätzung übrig. Angesichts dessen sollten Sie sich schämen, nun, in der Not, im einst naseberümpften bayerischen ›Ausland‹ nach Lehrkräften zu angeln.« BEV-Vorsitzender Martin Löwe schreibt weiter: »Sie glauben aber, mit Hinweis auf die hohen Beiträge Bayerns zum Länderfinanzausgleich gewissermaßen ein Recht darauf zu haben. Dafür schämen wir bayerischen Eltern uns an Ihrer Stelle.« Bayern habe »jahrzehntelang« Geld aus dem Finanzausgleich erhalten und es nur mit solidarischer Hilfe aus dem Norden geschafft, sich vom armen Agrarland zum reichen Industriestandort zu entwickeln. Bildungsforscher Dirk Zorn plädiert dafür, dass sich die Bundesländer ihre Lehrkräfte nicht gegenseitig abspenstig machen, sondern stattdessen bisher ungenutzte Potenziale heben. So könnten die Abschlüsse zugewanderter Lehrerinnen und Lehrern leichter anerkannt werden…“ Agenturmeldung vom 2. Februar 2023 im Spiegel online externer Link
  • Proteste gegen SWK-Empfehlungen zum Lehrkräftemangel: Lehrerinnen und Lehrer nicht noch mehr belasten!
    • SWK-Empfehlungen zum Lehrkräftemangel: Lehrerinnen und Lehrer nicht noch mehr belasten!
      „Viele Lehrkräfte sind am Limit. (…) Die GEW kritisiert die Empfehlungen zum Umgang mit dem akuten Lehrkräftemangel der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) in der Kultusministerkonferenz (KMK) als „überwiegend viel zu kurz greifend“. Vorschläge wie die Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung, Einschränkungen bei Teilzeitmöglichkeiten und höhere Klassenfrequenzen lehnt die Bildungsgewerkschaft ab. „Diese Empfehlungen der SWK werden die ohnehin überlasteten Lehrkräfte nur zusätzlich belasten“, sagte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern. Es drohe eine Spirale aus Überlastung durch Lehrkräftemangel und Lehrkräftemangel durch Überlastung, die zu Abwanderung aus dem Beruf führen werde. „Die Politik darf nicht den Fehler machen, den dramatischen Lehrkräftemangel auf dem Rücken der Lehrkräfte und letztlich der Kinder, Jugendlichen und auch der Eltern auszutragen.“ Ohnehin benachteiligte Kinder und Jugendliche würden so weiter abgehängt. Finnern forderte die KMK dazu auf, Verantwortung zu übernehmen: „Die Kultusministerinnen und –minister müssen mit Gewerkschaften und Verbänden an einen Tisch kommen und gemeinsam Kompromisse finden, wie der eklatante Lehrkräftemangel jetzt und in Zukunft bekämpft werden kann.“ Die SWK gehe selbst davon aus, dass der Lehrkräftemangel die nächsten 20 Jahre anhalten werde. Erforderlich sei daher eine grundsätzliche Debatte darüber, wie Lehrkräfte ausgebildet werden müssten, und wie kurz- und langfristig Menschen für diesen Beruf begeistert werden könnten, sagte die Gewerkschaftschefin. (…)n ihren am Freitag veröffentlichten sechs Empfehlungen schlägt die SWK teils einschneidende Maßnahmen vor. Unter anderem plädiert sie dafür, dass Lehrkräfte frewillig über den Ruhestandseintritt und ihre Unterrichtsverpflichtung hinaus arbeiten sollten. Gymnasiallehrkräfte sollten für andere Schulformen weiterqualifiziert werden. Studierende sollten Lehrerinnen und Lehrer unterstützen und entlasten. Die Selbstlernzeiten von Schülerinnen und Schülern sollten erhöht werden. Als Ausgleich werden Achtsamkeitstraining und Yoga empfohlen. „Das ist blanker Hohn“, kommentierte Finnern. Die Kommission begründet ihre Empfehlungen mit einer Ausnahmesituation: „Erst vor wenigen Monaten hat der IQB-Bildungstrend gezeigt, dass immer mehr Kinder die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik am Ende der vierten Jahrgangsstufe nicht erreichen. Der Lehrkräftemangel verschärft die Situation (…) Die GEW hatte bereits ein 15-Punkte-Programm mit kurz- und langfristig wirkenden Maßnahmen vorgelegt. Finnern begrüßte, einige davon seien von der SWK übernommen worden. Als Beispiel nannte sie den Vorschlag zur erleichterten Anerkennung von im Ausland erworbenen Abschlüssen. Die GEW unterstützt zudem den Vorschlag, weiteres Personal zur Entlastung und Unterstützung von Lehrkräften einzusetzen, und verlangt ebenfalls, Seiten- und Quereinsteiger nachhaltig zu qualifizieren…“ GEW-Pressemitteilung vom 27. Januar 2023 externer Link, siehe ähnlich die GEW Hessen:
    • GEW: „Politik darf eigene Fehler nicht auf dem Rücken der Lehrkräfte austragen!“
      „„So kommen wir dem Lehrkräftemangel nicht bei!“ – Viele Empfehlungen der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission sind kontraproduktiv…“ Pressemitteilung der GEW Hessen vom 27. Januar 2023 externer Link
  • Deutsches Schulbarometer: Personalnot stellt Schulen vor immer größere Herausforderungen
    Der Personalmangel ist in diesem Winter die größte Herausforderung für Schulen in Deutschland. Viele Lehrkräfte können Schülerinnen und Schüler beim Lernen nicht mehr ausreichend unterstützen, an jeder zweiten Schule wurden Schulentwicklungsprozesse gestoppt, um das Personal zu entlasten. Schulleitungen berichten mehrheitlich von einer hohen Arbeitsbelastung und wünschen sich Entlastung insbesondere bei Verwaltungsaufgaben und bei der Bewältigung der Bürokratie. Das sind wichtige Ergebnisse des aktuellen Deutschen Schulbarometers der Robert Bosch Stiftung. Zum ersten Mal wurden dafür Schulleitungen befragt. Das Schulportal fasst die wichtigsten Ergebnisse der Befragung zu den Themen Herausforderungen an Schulen und Lernrückstände zusammen und zeigt sie in mehreren Infografiken…“ Meldung vom 18. Januar 2023 externer Link in Deutsches Schulportal der Robert Bosch Stiftung mit den wichtigsten Ergebnissen – siehe dazu:

    • Deutsches Schulbarometer: Lehrkräftemangel dominiert – und erschwert – schulischen Alltag
      Der akute Personalmangel ist laut Forsa-Befragung mit Abstand die größte Herausforderung für Schulleitungen und überlagert alles andere. Die GEW fordert schnelle und nachhaltige Hilfen. (…) „Warnstufe dunkelrot!“, kommentierte GEW-Schulexpertin Anja Bensinger-Stolze. „Schulleitungen und Kollegien brauchen endlich wieder Rahmenbedingungen, um ihre Arbeit professionell tun zu können.“ Es werde nur gelingen, dem Teufelskreis aus Überlastung durch Lehrkräftemangel und Lehrkräftemangel durch Überlastung zu entkommen, wenn die Politik mehr Geld ins System stecke. Die GEW veröffentlichte einen „15-Punkte-Plan gegen den Lehrkräftemangel“, in dem sie vorschlägt, die Zahl der Plätze für das Lehramtsstudium zu erhöhen und Studienbeschränkungen abzuschaffen…“ Beitrag von Nadine Emmerich am 18.01.2023 bei der GEW externer Link
    • Mangel an Lehrkräften: Wo sind sie denn, die Lehrer?
      In Deutschland gibt es zu wenig Lehrkräfte, weil zu wenige ausgebildet werden. Aber warum eigentlich? Ein Blick auf die Zahlen…“ Beitrag von Paul Munzinger am 18.01.2023 bei der GEW externer Link
  • [GEW] 15 Punkte gegen den Lehrermangel 
    Bundesweit fehlen Lehrerinnen und Lehrer. Die GEW macht 15 Vorschläge an die Politik, was jetzt getan werden muss. So kann der Lehrkräftemangel bekämpft und die Krise im Klassenzimmer noch verhindert werden…“ GEW-Konzept vom 10.11.2022 externer Link
  • 40.000 Lehrkräfte fehlen zum Schulstart – »Der Markt ist leer gefegt« und die Personalnot wird auf dem Rücken der engagierten LehrerInnen ausgetragen
    • GEW zum Lehrkräftemangel: Den Teufelskreis durchbrechen
      Mit dem neuen Schuljahr ist ein bekanntes Problem zurück auf der Agenda: der akute Lehrkräftemangel. Die GEW bekräftigt ihre Forderungen unter anderem nach besseren Arbeitsbedingungen und mehr Ausbildungskapazitäten. Zum Start des neuen Schuljahres in vielen Bundesländern mahnt die GEW erneut an, den massiven Lehrkräftemangel und seine Ursachen endlich wirksam zu bekämpfen. Die Personalnot an Schulen werde derzeit auf dem Rücken der engagierten Lehrerinnen und Lehrer ausgetragen, sagte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Eine Dauerüberlastung der Lehrkräfte, die täglich vor der Schulklasse stehen, ist keine Werbung für einen der schönsten Berufe der Welt.“ Finnern bekräftigte, die Arbeitsbedingungen der Lehrerinnen und Lehrer müssten dringend verbessert werden. Dazu gehörten weniger Pflichtstunden und kleinere Klassen. (…) Die Gewerkschaftsvorsitzende forderte auch mehr Fachkräfte an Schulen, die nicht-pädagogische Arbeiten übernehmen, um Lehrkräfte von administrativen Aufgaben oder IT-Betreuung zu entlasten. Gerade mit Blick auf den Ausbau des Ganztags müssten zudem viel mehr multiprofessionelle Teams gebildet werden, in denen Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter und -pädagogen sowie Erzieherinnen und Erzieher zusammenarbeiten. „So gewinnen die Lehrkräfte mehr Zeit und Energie für ihre Kernaufgabe: die pädagogische Arbeit.“ Die Hochschulen müssten die Ausbildungskapazitäten hochfahren und die Länder mehr Referendariatsplätze zur Verfügung stellen. Darüber hinaus müsse der Numerus clausus (NC), der  auf vielen Grundschullehramtsstudiengängen liegt, wegfallen.“ GEW-Meldung vom 25.08.2022 externer Link, siehe auch:
    • »Der Markt ist leer gefegt«. Zu Beginn des neuen Schuljahres wird offensichtlich, wie viele Lehrer an den Schulen fehlen
      Alles wie gehabt, nur noch ein bisschen schlimmer – so lässt sich die Situation an den Schulen zu Beginn des neuen Unterrichtsjahrs beschreiben. »Ich habe kaum ein Schuljahr erlebt, das personell so schlecht beginnt wie dieses«, sagte die sächsische GEW-Vorsitzende Uschi Kruse vorige Woche in Dresden kurz vor dem Unterrichtsbeginn im Freistaat. In Sachsen hat sich die personelle Situation an den Schulen im Vergleich zum vergangenen Schuljahr, als rund 1000 Lehrkräfte fehlten, noch einmal verschlechtert. Jetzt fehlen bereits 3000 Lehrkräfte. (…) Sachsen ist kein Einzelfall. Der Deutsche Lehrerverband externer Link sieht nach eigenen Umfragen in allen Bundesländern eine Verschlechterung bei der Unterrichtsversorgung. »Bundesweit gehen wir von einer echten Lücke von mindestens 30 000, vielleicht sogar bis zu 40 000 unbesetzten Stellen aus«, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der dpa. Seit Monaten gibt es bereits Warnungen vor einer solchen Zuspitzung. Die Folgen sind schon jetzt zu Beginn des Schuljahres in elf Bundesländern zu bemerken. Es komme zu Unterrichtsausfall, größeren Lerngruppen, einem Zusammenstreichen von Förderangeboten oder einer Kürzung der Stundentafel, erklärte Udo Beckmann, Vorsitzender des Verbands Bildung und Erziehung externer Link (VBE), der dpa. (…)
      Bundesweit ist die Zahl der Studienplätze tatsächlich beträchtlich gestiegen, aber viele Studierende brächen laut Rackles das Lehramtsstudium auch wieder ab und orientierten sich um, sodass die Zahl der Absolventen der ersten Phase der Lehrerausbildung sogar gesunken sei. An den Schulen fehlt also der Nachwuchs von den Universitäten. In der Not gibt es in den Ländern vermehrt Quereinsteigerprogramme für Akademiker ohne pädagogische Ausbildung, die dann berufsbegleitend nachgeholt wird. Doch zuletzt ist auch das Angebot an Quereinsteigern geschrumpft. »Der Arbeitsmarkt ist mittlerweile oft leer gefegt«, sagte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern der dpa. Längst scheint es Verteilungskämpfe auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu geben. Davor hatte Kai Maaz, Direktor des Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation, im Juni noch gewarnt…“ Artikel von Stefan Otto am 30.08.2022 im ND online externer Link
    • Schweinezyklus im Klassenraum. Deutscher Lehrerverband schätzt, dass in diesem Schuljahr bis zu 40.000 Lehrkräfte fehlen. Jahrelange Fehlkalkulation der Kultusministerien
      „… Nun verkündete der Verbandspräsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, der Deutschen Presseagentur, er schätze mit einem bundesweiten Mangel von bis zu 40.000 Lehrkräften in diesem Jahr. In elf der 16 Bundesländer hat das Schuljahr inzwischen begonnen. Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland folgen nächste Woche, in der Woche darauf geht’s in Bayern und Baden-Württemberg wieder los. (…) Insbesondere im Süden und Westen der Republik beobachte die GEW, dass es im Bereich Gymnasium mehr Bewerber als Stellen gibt, während an anderen Schulformen Stellen unbesetzt bleiben. Das bestätigt auch der kommissarische Schulleiter Neumann aus Niedersachsen. »Gymnasiallehrer haben schon ein höheres Einstiegsgehalt, natürlich lockt das mehr Bewerberinnen und Bewerber.« Die GEW fordert daher das gleiche Einstiegsgehalt für alle Lehrämter der verschiedenen Schulformen nach der Besoldungsgruppe A 13. Die Bezahlung der Angestellten soll sich an der der Verbeamteten orientieren.
      Auch der Verkünder der geschätzten Lehrermangelzahlen von bis zu 40.000, der Verbandspräsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, äußerte sich am Dienstag gegenüber jW. Die Folge für die Schüler sei Unterrichtsausfall, vor allem in den Randstunden morgens und nachmittags. »Statt vier Stunden Mathe die Woche sind es dann halt nur drei«, sagte er resigniert. So könne der Unterrichtsstoff nicht beigebracht werden, weder der Lehrplan noch die Bildungsstandards könnten eingehalten werden. Das habe auch für die berufliche Zukunft der Schüler Folgen. Für dieses Schuljahr scheint er nicht viel Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation zu haben: »Kurzfristig ist das Kind schon in den Brunnen gefallen.«Artikel von Annuschka Eckhardt in der jungen Welt vom 31.08.2022 externer Link
  • GEW zum Nationalen Bildungsbericht 2022: „Fachkräftemangel dramatisch“, „Warnung vor Personalkollaps“ 
    Als eine „geschönte Bestandsaufnahme des Bildungswesens“ hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) den heute in Berlin vorgestellten „Nationalen Bildungsbericht 2022“ bezeichnet. „Wir brauchen ein entschlossenes gemeinsames Handeln von Politik und Gesellschaft, um einen drohenden ‚nationalen Notstand‘ zu verhindern“, sagte GEW-Vorsitzende Maike Finnern am Donnerstag während des Gewerkschaftstages ihrer Organisation in Leipzig.
    In vielen Schulen sei der Ausfall von Unterricht zur Regel geworden. Lehrkräfte und Schulleitungen kämpften gegen den teils dramatischen Lehrkräftemangel, Erzieherinnen gegen den Fachkräftemangel in der frühkindlichen Bildung. „Der Handlungsbedarf an den Schulen, aber auch Kitas ist riesig“, sagte Finnern. Sie verwies auf eine mittlerweile dramatisch angewachsene Lücke beim Fachpersonal. Die Corona-Pandemie, die Integration der geflüchteten Kinder und Jugendlichen und die Unterfinanzierung des Bildungssystems stellten die Lehrenden vor große Herausforderungen.
    „Viele Beschäftigte im Bildungsbereich gehen in Teilzeitarbeit, um der persönlichen Überlastung zu entkommen“, unterstrich die GEW-Vorsitzende. „Das System befindet sich in einem Teufelskreis aus Überlastung durch Fachkräftemangel und Fachkräftemangel durch Überlastung. Es droht ein Personalkollaps.“ Die Länder müssten endlich die Ausbildungskapazitäten in Studium und Referendariat signifikant erhöhen. Zudem liege die Zahl der Abbrecherinnen und Abbrecher in manchen Lehramtsstudiengängen bei fast 50 Prozent, das weise auf erhebliche Mängel in den Studiengängen hin: „Das Studium muss studierbar werden, sonst verlieren wir während der Ausbildung viel zu viele junge Menschen.“ Außerdem müsse der Numerus clausus (NC), den es noch immer für viele Lehramtsausbildungen gebe, endlich fallen…“ GEW-Pressemitteilung vom 23. Juni 2022 externer Link zum „Nationalen Bildungsbericht 2022“ externer Link
  • GEW stellt Studie vor: „Mehr migrierte Lehrkräfte an die Schulen!“ 
    „Trotz des dramatischen Lehrkräftemangels wird tausenden zugewanderten Lehrerinnen und Lehrern der Weg an die Schulen verbaut. Die Länder sollten diese Ressourcen nicht länger verschleudern, sondern wertschätzen. (…) „Jahr für Jahr könnten bundesweit nach unseren Schätzungen bis zu 1.375 migrierte Lehrkräfte eine volle Lehramtsbefähigung erhalten. Das Potenzial zur Unterrichtsversorgung ist noch größer. Trotz des dramatischen Lehrkräftemangels wird jedoch tausenden zugewanderten Lehrerinnen und Lehrern der Weg an die Schulen verbaut“, GEW-Vorsitzende Maike Finnern während der Vorstellung der Studie „Verschenkte Chancen?!“ zur Anerkennungs- und Beschäftigungspraxis migrierter Lehrkräfte in Deutschland in einer virtuellen Pressekonferenz am Montag in Frankfurt a.M. Die Länder sollten „diese Ressourcen nicht länger verschleudern, sondern wertschätzen und als zusätzliche Chance für die Schulen, für die Kinder, für mehr Vielfalt im öffentlichen Dienst nutzen“, sagte sie weiter. (…) Der Handlungsbedarf sei den zuständigen Beratungsstellen und Behörden durchaus bekannt, sagte die GEW-Vorsitzende mit Blick auf die in der Studie ausgewerteten Daten und Informationen. Die Zahlen sprächen für sich. So wurden von 2016 bis 2018 mindestens 12.000 Menschen beraten, die ihre im Ausland erworbenen Qualifikationen für den Lehrkräfteberuf anerkennen lassen wollten. Im gleichen Zeitraum wurden 7.365 Erstanträge auf Anerkennung registriert. Bei 11 Prozent wurde im jährlichen Durchschnitt die volle Gleichwertigkeit mit einem in Deutschland erworbenen Abschluss festgestellt, 17 Prozent erhielten ablehnende Bescheide und 68 Prozent sollten eine Ausgleichsmaßnahme beginnen. Bislang gelingt jährlich nur etwa 500 Lehrkräften mit ausländischen Abschlüssen die volle Anerkennung für das Lehramt. Das sind lediglich 20 Prozent derjenigen, die einen Antrag auf Anerkennung stellen. (…) Die GEW fordert, Anerkennungsverfahren und Ausgleichsmaßnahmen niedrigschwelliger zu gestalten, die damit verbundenen Kosten für migrierte Lehrkräfte zu senken und sie beim Erwerb der erforderlichen Deutschkenntnisse und Sprachnachweise besser zu unterstützen. Hürden und Diskriminierungen im Anerkennungsprozess solle entschlossener entgegengewirkt werden – dann verbesserten sich auch die Beschäftigungschancen.“ GEW-Pressemitteilung vom 6. September 2021 externer Link
  • Lehrkräftemangel: GEW Bayern weist Piazolo Paket und Arbeitszeitverlängerung vehement zurück! 
    Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bayern lehnt eine Arbeitszeitverlängerung an den Grund-, Mittel-, und Förderschulen entschieden ab und fordert Lösungsvorschläge endlich anzupacken! Es ist mittlerweile jedem Menschen, der an Schulen arbeitet klar, dass Bayern ein ernsthaftes Problem damit hat, die Unterrichtsversorgung an Grund-, Mittel- und Förderschulen aufrecht zu erhalten. Dies scheint nun auch das Kultusministerium verstanden zu haben und den Lehrkräftemangel anzuerkennen. (…) Die GEW schlug gebetsmühlenartig Maßnahmen vor, um Unterrichtsqualität zu sichern und die Gesundheit der Lehrkräfte zu schützen und zu erhalten (…) „Die verzweifelten Versuche des Kultusministeriums, die Unterrichtsversorgung mit fachfremdem Personal, mit noch nicht fertig ausgebildeten Lehrkräften, mit Umschulungsmaßnahmen sowie mit dem Slogan ‚Vor jeder Klasse steht ein Lehrer‘ (Piazolo) sicher zu stellen, sind nun gescheitert“, stellt Johannes Schiller, Sprecher der Landesfachgruppe Sonderpädagogische Berufe und Mitglied im Hauptpersonalrat fest. Das Kultusministerium kündigt nun an, die Antragsteilzeit für Lehrkräfte auf ein Mindeststundenmaß von 23 bzw. 24 Unterrichtsstunden anzuheben und den Antragsruhestand künftig erst ein Jahr später, also ab dem 65. Lebensjahr zu genehmigen. Zudem sind Freistellungsmodelle wie das Sabbatjahr nicht mehr möglich. Die Unterrichtspflichtzeit der Grundschulkolleg*innen wird vorübergehend um eine Stunde pro Woche erhöht. Ausnahmen gibt es für schwerbehinderte und gleichgestellte Kolleg*innen. Dazu Ruth Brenner, die Vorsitzende der GEW-Landesfachgruppe für Grund- und Mittelschulen und Mitglied im Hauptpersonalrat: „Die Personalvertretungen wurden über diese Maßnahmen nicht informiert. Dies ist schlicht rechtswidrig. Aber nach dem Motto: „Was kümmert mich eine Personalvertretung, ich sorge mich ja auch nicht ums Personal‘ kann sich das Kultusministerium anscheinend alles erlauben.“ Auch wenn Kultusminister Piazolo betont, dass all diese Vorgaben nur vorübergehenden Charakter haben, ist die Botschaft klar. Statt Arbeitsentlastungen anzubieten, wird noch mehr Arbeitsleistung von den Lehrkräften gefordert! Die der Gesundheit förderlichen Arbeitszeitregelungen wie Teilzeit, Antragsruhestand oder das Sabbatjahr werden weiter eingeschränkt oder komplett eingestampft. Kolleg*innen, die nicht mehr können, werden die Perspektiven auf Entlastung nahezu vollständig genommen…“ Pressemitteilung vom 09.01.2020 externer Link, siehe dazu auch:

    • Bei Mangel Mehrarbeit. Personalnot in Bayern: Mindeststundenzahl an Grundschulen soll steigen. Gewerkschaft GEW kritisiert Kultusministerium
      Lehrer sind Mangelware in Deutschland. Um den Schulbetrieb dennoch aufrechtzuerhalten, zeigen sich die Kultusminister der Länder kreativ. Michael Piazolo (Freie Wähler), Kultusminister von Bayern, stellte vergangene Woche Dienstag in einer Pressemitteilung seinen Plan vor: Grundschullehrer sollen mehr und länger arbeiten. Die Bildungsgewerkschaft GEW ist empört über seine Vorschläge…“ Artikel von Bernd Müller in der jungen Welt vom 14.01.2020 externer Link
  • Bündnis will Lehrermangel in Sachsen-Anhalts Schulen mit Volksbegehren beenden: Startschuss zur Unterschriftensammlung für mehr Schul-Personal 
    “Ab dem 8. Januar 2020 können sich die Menschen in Sachsen-Anhalt aktiv für eine Verbesserung der Personalausstattung an den Schulen einsetzen. Das Bündnis „Den Mangel beenden – Unseren Kindern Zukunft geben!“ hat ein Volksbegehren auf den Weg gebracht, das durch verbindliche Personalschlüssel eine verlässliche Anzahl von Lehrkräften, pädagogischen Mitarbeiter*innen und Schulsozialarbeiter*innen an den Schulen sicherstellen soll. Innerhalb eines halben Jahres müssen etwa 170.000 Unterschriften von Wahlberechtigten aus Sachsen-Anhalt gesammelt werden, damit der vorgeschlagene Gesetzentwurf im Landtag zur Abstimmung gestellt wird. (…) Eva Gerth, Vorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt und Sprecherin im Bündnis, unterstrich die Bedeutung eines erfolgreichen Volksbegehrens für eine positive Entwicklung an den Schulen: „Überall im Land stöhnen die Schulen über großen Personalmangel. Natürlich liegt das auch daran, dass es keine verlässlich vorgegebenen Zahlen für die Ausstattung des Schulsystems bei einer bestimmten Schülerzahl gibt. Das ermöglicht dem Bildungsminister und der Landesregierung, die Bedarfe willkürlich zu kürzen, den Mangel umzuverteilen sowie zukünftige Ausbildungs- und Einstellungszahlen kleinzurechnen. Unser Gesetzentwurf macht mit diesen unverantwortlichen Spielereien Schluss. Er schreibt feste Größen für das so dringend benötigte Personal vor. Davon werden zukünftige Schülergenerationen deutlich profitieren.“…“ Meldung vom 08.01.2020 bei der GEW Sachsen-Anhalt externer Link und Unterschriftenbögen auf der Aktionsseite „Den Mangel beenden – Unseren Kindern Zukunft geben!“ bei betterplace.org externer Link
  • Bildungsgewerkschaft zur Lehrkräfteprognose der KMK: Der Bedarf ist deutlich höher 
    “Der Bedarf an Lehrkräften ist deutlich höher als die jetzt von der Kultusministerkonferenz (KMK) vorgelegten Zahlen externer Link. Darauf hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hingewiesen. „Wenn die politischen Vorhaben wie Inklusion und Ganztag umgesetzt werden sollen, müssen deutlich mehr Lehrkräfte ausgebildet und eingestellt werden als von der KMK prognostiziert. Die am Dienstag veröffentlichten PISA-Ergebnisse haben zudem gezeigt, dass fast 20 Jahre nach dem PISA-Schock das Kardinalproblem des deutschen Bildungssystems, die enge Kopplung von Bildungserfolg und sozialer Herkunft, immer noch nicht gelöst ist. Im Gegenteil: Der Lehrkräftemangel verschärft das Problem“, betonte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Freitag in Frankfurt a.M. „Um hier voran zu kommen, ist eine länderübergreifende Anstrengung notwendig. Dass die Länder dem im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD vereinbarten ‚Nationalen Bildungsrat‘ eine Absage erteilt haben, ist ein falsches Signal und deutet auf ein völlig inakzeptables ‚Weiter so‘ hin.“ (…) Um das Lehramt an Grundschulen attraktiver zu machen, müssen sich die Länder ein Beispiel etwa an Berlin nehmen und die Grundschullehrkräfte nach A13 (Beamte) und E13 (Angestellte) bezahlen – und an den Schulen zusätzlich Sozialarbeiter und Erzieherinnen einstellen.“ Dies gelte auch für Lehrkräfte an Haupt-, Real- oder Gesamtschulen beispielsweise in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, die ebenfalls schlechter bezahlt werden als etwa Lehrkräfte an Gymnasien…“ GEW-Pressemitteilung vom 06.12.2019 externer Link
  • Lehrkräftemangel: Die Ruhe nach dem Sturm? 
    In der öffentlichen Diskussion ist es wieder ruhiger geworden um den Lehrkräftemangel. An vielen Schulen hat man sich irgendwie arrangiert. Doch das Problem ist überhaupt nicht gelöst – im Gegenteil. Für eine verlässliche Aussage über die bundesweiten Lehrkräfteeinstellungen zum laufenden Schuljahr ist es noch zu früh. Zusammenfassende Statistiken werden erst in einigen Monaten vorliegen. Es ist aber schon abzusehen, dass die Einstellungen deutlich hinter dem zurückbleiben, was geplant war – und erst recht hinter dem, was wünschenswert und notwendig ist. Dazu muss man wissen, dass in der Statistik Tausende Kolleginnen und Kollegen mitgezählt werden, die als Vertretungslehrkräfte ohne Ausbildung befristet vor die Klassen gestellt werden. Nicht überall liegen dazu valide Zahlen vor. Die GEW Hessen hatte zum Stichtag 1. Januar 2019 exakt 5.761 solcher Fristverträge ermittelt. Bezogen auf Vollzeitstellen entsprach dies einer Befristungsquote von 6,6 Prozent…“ GEW-Meldung vom 18.11.2019 externer Link
  • Lehrermangel in NRW: „Ändert endlich die furchtbaren Arbeitsbedingungen“ 
    “… Es fehlen nicht deshalb Lehrer, weil es nicht genug Lehramtsstudenten gibt. Es fehlen Lehrer, weil der Beruf für Einsteiger durch und durch unattraktiv ist. Als ehemaliger – der Transparenz halber: im Examen gescheiterter – Referendar stehe und stand ich in Kontakt mit diversen Lehren und Referendaren. Ihre und meine Erfahrungen ergeben ein eindeutiges Bild: Die Arbeitsbedingungen im Lehramt sind furchtbar. Belastung und Burn-Out stehen auf der Tagesordnung. Keine andere Berufsgruppe in Deutschland ist so stark davon betroffen wie die der Lehrer. Der richtige Weg heraus dem Lehrermangel und hinein in eine bessere Bildungslandschaft wäre deswegen eine Entlastung der Lehrkräfte. Denn momentan arbeiten Lehrer und Lehrerinnen entgegen der öffentlichen Wahrnehmung zwischen 50 und 70 Stunden in der Woche. Überstunden und Arbeit am Wochenende oder bis spät in die Nacht gehören zum Alltag. Zu – je nach Schulform – 26 bis 28 Stunden Unterricht in der Woche kommt die Vorbereitung zuhause, die mindestens genau so viel Zeit in Anspruch nimmt. Notengebung, Elterngespräche, Klassenarbeitskorrektur, Konferenzen etc. kommen noch oben drauf. Dazu kommt noch die psychische Belastung. Denn das täglich Auftreten vor hunderten Schülern ist oft anstrengend. Egal wie gut und durchdacht ein Lehramtsstudium ist, auf diese Berufsrealität kann es in keinem Fall vorbereiten…“ Kommentar von Jan-Hendrik Gerdener vom 15.11.2019 in Neue Westfälische Zeitung online externer Link
  • GEW: „Lehrkräftemangel dramatisch – kein gutes Zeugnis für Kultusministerien“. Bildungsgewerkschaft schlägt 10-Punkte-Programm gegen Lehrkräftemangel vor 
    „„Der Lehrkräftemangel an den Schulen in Deutschland ist weiterhin dramatisch. Damit stellen sich die Kultusministerien kein gutes Zeugnis aus. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) schlägt ein 10-Punkte-Programm vor. Sie bietet den Ländern die Zusammenarbeit an, um Lösungsstrategien für die verfahrene Situation zu entwickeln und umzusetzen“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe mit Blick auf den bundesweiten Einstellungstermin für Lehrkräfte am 1. Februar. Auch im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2018/19 blieben tausende Stellen unbesetzt. Am stärksten sei der Mangel an Grund- und Förderschulen sowie beruflichen Schulen. Zudem seien mehrere Tausend Quer- und Seiteneinsteiger eingestellt worden, das sind Menschen, die kein Lehramtsstudium haben. Ohne diese Maßnahme wäre die Mangelsituation noch deutlich zugespitzter. „Der Lehrkräftemangel ist keine Eintagsfliege. Wenn jetzt nicht effektiv gegengesteuert wird, verschärft sich die Situation bis 2025, ja 2030 sogar noch“, betonte Tepe. Zeitgleich zum Einstellungstermin liefen die Tarifverhandlungen für die im öffentlichen Dienst der Länder Beschäftigten. „Wir erwarten ein deutliches Zeichen: Die Bildungsminister müssen gegenüber den Finanzern klar stellen, dass der Lehrerberuf materiell attraktiver werden muss“, sagte Tepe. „Mit unserem 10-Punkte-Programm legen wir ein Maßnahmenbündel vor, das kurz-, mittel- und langfristig greift“, unterstrich die GEW-Vorsitzende. Die Kultusministerien müssten aktuell zusätzliche Quer- und Seiteneinsteiger werben, um die Lücken zu schließen. Dies sei der Preis dafür, dass über Jahre zu wenige Lehrkräfte insbesondere für das Grundschullehramt ausgebildet worden seien. „Die Quer- und Seiteneinsteiger müssen qualifiziert werden, bevor sie in die Schulen kommen. Dort müssen sie sofort berufsbegleitend nachqualifiziert und durch Mentoringprogramme unterstützt werden. Dafür brauchen wir bundesweit einheitliche Standards“, erläuterte die GEW-Vorsitzende die notwendigen Rahmenbedingungen. „Das ist auch im Interesse der Quer- und Seiteneinsteiger: Sie sollen nach dieser Qualifizierung und mit entsprechender Berufserfahrung den anderen Lehrkräften gleichgestellt und ebenso wie diese bezahlt werden.“ Die Lehrkräfte, die die Quer- und Seiteneinsteiger in der Schule in ihrer Ausbildung unterstützen, müssten entlastet werden. Nur so könne die Qualität des Unterrichts gesichert werden…“ GEW-Pressemitteilung vom 31.1.2019 externer Link
  • GEW Berlin: Angehende Lehrkräfte besser bezahlen 
    Berlin verliert zu viele angehende Lehrkräfte auf ihrem Weg durch Lehramtsstudium und Referendariat. Nur 50 Prozent der ursprünglichen Bewerber*innen für das reguläre Referendariat in Berlin treten ihren Vorbereitungsdienst auch an. Dieser Verlust ist besonders schmerzhaft, da Berlin auch in der aktuellen Einstellungsrunde wieder knapp die Hälfte aller Neueinstellungen nicht mit ausgebildeten Lehrkräften besetzen kann. Nur etwa 550 Personen werden am 4. Februar ihr reguläres Referendariat beginnen. „Die Abwendung vom Referendariat hat in Berlin vielfältige Ursachen. So sind die hohen Mieten und die fehlenden Kinder-Betreuungsplätze ein Problem. Vor allem aber hinken die Berliner Referendariatsgehälter mit rund 1.350 Euro im Vergleich zu den anderen Bundesländern hinterher. Nur Rheinland-Pfalz und das Saarland zahlen noch weniger als Berlin“, erklärte der Vorsitzende der GEW BERLIN, Tom Erdmann. Besonders auf Referendar*innen mit Kindern wirkt sich das aus. So erhält eine Referendarin mit zwei Kindern an einer Sekundarschule in Berlin über 150 Euro weniger als in Brandenburg. „Bei allen finanziellen Maßnahmen zur Gewinnung und Bindung von Lehrkräften an Berlin wurden die Referendar*innen bisher vergessen. Damit der Ausbau der Studienplatzkapazitäten auch dem Lehrkräftemangel entgegenwirken kann, muss das Referendariat attraktiver werden“, forderte Erdmann. Die GEW BERLIN setzt sich für eine deutliche Erhöhung der Referendariats-Bezüge um 300 Euro monatlich ein…“ Presseerklärung der GEW Berlin vom 31. Januar 2019 externer Link
  • Sachsen-Anhalt will Lehrermangel mit schlecht bezahlter Mehrarbeit begegnen 
    “In der Bundesrepublik herrscht Lehrermangel. Besonders akut ist die Personalnot im Osten, auch und gerade in Sachsen-Anhalt. Dramatisch ist die Lage auf dem Land. So haben sich dieser Tage Eltern von Schülern der Sekundarschule Bodfeld in Elbingerode im Harz mit einem Brandbrief an Abgeordnete des Magdeburger Landtags gewandt. Darin beklagen sie, dass in den 7. und 8. Klassen der Unterricht in Chemie und Biologie seit dem Schulstart im August komplett ausgefallen sei. Zudem sei Physik auf eine Wochenstunde gekürzt sowie das Angebot an Religion und Ethik halbiert worden. Alles in allem fielen pro Woche 70 Stunden unter den Tisch, weil die Stellen mehrerer in Pension gegangener Pädagogen nicht besetzt werden konnten. (…) Zuletzt suchte das Land laut einem Bericht der Mitteldeutschen Zeitung vom 31. Oktober mehr als 100 Kräfte für Sekundar- und Gemeinschaftsschulen. Von den Bewerbern hätten dabei lediglich neun ein Staatsexamen vorweisen können. Weil aber auch das Angebot an »Amateuren« nicht grenzenlos ist, tüftelt Bildungsminister Marco Tullner (CDU) an einem Plan C: Er will überarbeiteten Lehrern die Überstunden abkaufen. (…) Nach Ministeriumsangaben sind seit 2013 schulübergreifend rund 212.000 Überstunden aufgelaufen. Eigentlich sollen sie durch Freizeitausgleich abgebaut werden, was im Personaltableau nur neue riesige Löcher aufreißen würde. Tullners Ziel sei es deshalb, »die freiwillige Mehrarbeit finanziell attraktiv zu gestalten«, wie er in der neuesten Ausgabe des Spiegel erklärte. Nach der im Land geltenden Arbeitszeitverordnung dürfen Lehrkräfte pro Schuljahr höchstens 80 Überstunden leisten, die im Folgejahr abzugelten sind. Tatsächlich schieben viele aber mehr Extradienst, ohne jede Kompensation. Der Minister möchte nun alles, was 80 Stunden übersteigt, vergüten und dafür knapp 1,2 Millionen Euro zur Verfügung stellen…“ Artikel von Ralf Wurzbacher in junge Welt vom 06.11.2018 externer Link
  • GEW: „Der Mangel an Berufsschullehrkräften wird noch größer werden!“ 
    “2030 werden etwa 240.000 mehr Schülerinnen und Schüler an beruflichen Schulen lernen, als es die Kultusministerkonferenz bislang prognostiziert hat. Das hat Konsequenzen für den bisher prognostizierten Lehrkräftebedarf an beruflichen Schulen. Der Mangel an Berufsschullehrkräften wird noch größer werden“, sagte Ansgar Klinger, für Berufliche Bildung verantwortliches Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), am Dienstag in Frankfurt am Main zur Vorstellung der „Prognose der Schüler*innenzahl und des Lehrkräftebedarfs an berufsbildenden Schulen in den Ländern bis 2030“. Bereits in diesem Frühjahr hatte die GEW mit einem Gutachten aufgezeigt, dass entgegen den bisherigen Annahmen die Zahl der Schülerinnen und Schüler an beruflichen Schulen langfristig auf dem vergleichsweise hohen Niveau von 2,5 Millionen Schülerinnen und Schülern verbleiben werde. Die Kultusministerkonferenz (KMK) hatte daraufhin ihre Prognosen im Mai aktualisiert. Die neue Studie von Dieter Dohmen und Maren Thomsen zeige eine höhere Anzahl von Schülerinnen und Schülern, als es die KMK noch im Mai für die Länder vorausberechnet hatte, erklärte GEW-Vorstandsmitglied Klinger. Bis zum Jahr 2021 seien knapp 26.000 mehr Schülerinnen und Schüler an beruflichen Schulen zu erwarten. „In den folgenden neun Jahren steigt die Zahl sogar auf knapp 240.000 im Jahr 2030 an. Das hat natürlich Konsequenzen für den Lehrkräftebedarf an beruflichen Schulen“, erklärte Klinger. Sowohl der von der KMK als auch von der Bertelsmann-Stiftung ermittelte Lehrereinstellungsbedarf gingen von geringeren Schülerzahlen aus, so Klinger. „Wir können demnach erwarten, dass die bislang veröffentlichten Zahlen der Lehrkräftelücken an den beruflichen Schulen erheblich höher sein werden. Die Studie weist für jedes Bundesland den Lehrkräftebedarf aus, jetzt müssen die Länder handeln und wirksame Maßnahmen ergreifen“, sagte der GEW-Experte für berufliche Schulen…“ Pressemitteilung von GEW vom 06.11.2018 externer Link sowie die angesprochene Studie externer Link
  • Studie: Lehrer-Not an Berufsschulen im Westen 
    Berufsschulen haben viel zu wenig Lehrer – das ist die Kernaussage der aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung. Demnach wird bis 2030 fast die Hälfte der rund 125.000 Berufsschullehrer in Rente gehen. Dabei werden jedes Jahr nur etwa 2.000 neue Lehrer ausgebildet. Der Nachwuchsmangel sei ein zentraler Grund für die voraussichtlichen Engpässe in den nächsten Jahren. Immer weniger Lehramtsstudenten wollen an einer Berufsschule arbeiten. (…) Ein weiteres Problem sei, dass die Berufsschulen mit attraktiven Angeboten auf dem Arbeitsmarkt konkurrieren müssen. Auch in Bereichen wie der Elektrotechnik und im Maschinenbau wird dringend Nachwuchs gesucht…“ WDR-Meldung vom 29.10.2018 externer Link
  • So kann der Bildungsnotstand noch verhindert werden: GEW legt 10-Punkte-Programm gegen Lehrkräftemangel vor 
    „Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat ein 10-Punkte-Programm gegen den dramatischen Lehrkräftemangel vorgelegt. Dass Sofortmaßnahmen dringend notwendig sind, belege nun offenbar auch die lange erwartete Lehrkräftebedarfsprognose der Kultusministerkonferenz (KMK). „In diesem Schuljahr fehlen mehrere tausend Lehrkräfte, zudem sind tausende Stellen mit Quer- und Seiteneinsteigern besetzt. Bei der KMK ist offensichtlich endlich mehr Realismus eingezogen. Nun müssen den Worten Taten folgen. Denn wenn nicht die Notbremse gezogen wird, steuert Deutschland auf einen Bildungsnotstand zu“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe mit Blick auf die KMK-Prognose zur Entwicklung des Lehrkräftebedarfs bis 2030 am Donnerstag in Frankfurt a.M. Sie mahnte an, die jahrelange Fehlsteuerung in der Lehrkräfte-Ausbildung zu korrigieren. Während zu viele Gymnasiallehrkräfte ausgebildet worden seien, gebe es an Grund-, Berufs-, Förder- und Sonderschulen sowie insbesondere in den östlichen Bundesländern einen gravierenden Lehrkräftemangel. „Zudem müssen sich alle Bundesländer endlich dazu durchringen, Lehrkräfte an Grundschulen genauso zu bezahlen wie an Gymnasien. Sonst wird die Fehlentwicklung auch in den nächsten Jahren fortgeschrieben“, unterstrich Tepe. „Das ginge zu Lasten der Lehrkräfte und eines guten Unterrichts – und träfe damit die Schülerinnen und Schüler.“ Das 10-Punkte-Programm der GEW zeige kurz-, mittel- und langfristige Lösungsansätze auf, um mehr Lehrkräfte zu gewinnen, betonte die Vorsitzende: „Die GEW hält die Einstellung von Quer- und Seiteneinsteigern für dringend notwendig. Ohne diese Maßnahme sind die großen Lücken in den Klassenzimmern einfach nicht zu schließen. Entscheidend ist, dass diese Kolleginnen und Kollegen bestmöglich (nach)qualifiziert werden, da sie in der Regel keine pädagogischen Kompetenzen mitbringen“, so Tepe. (…) Sie machte aber auch noch einmal deutlich, dass die aktuelle dramatische Situation im Wesentlichen hausgemacht sei. „Die Länder haben es in den vergangenen Jahren versäumt, ausreichend Lehrkräfte auszubilden, obwohl die Pensionierungszahlen und die steigende Geburtenrate teils lange bekannt sind“, unterstrich Tepe.“ Pressemitteilung von und bei der GEW vom 11.10.2018 externer Link, hier auch das Dokument: 10 Punkte Programm gegen Lehrermangel externer Link
  • Quereinsteiger an Schulen: Zwei Wochen Crashkurs – und dann Lehrer 
    In ganz Deutschland fehlen ausgebildete Lehrer – vor allem an Grundschulen. In die Lücke springen vielerorts Quereinsteiger. Doch die sind zum Teil völlig unzureichend vorbereitet. (…) „Jede besetzte Stelle ist besser als eine unbesetzte Stelle“, heißt es aus der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie in Berlin. So wird gerechtfertigt, dass der Anteil an Lehrern ohne Lehramtsausbildung in Berlin besonders hoch ist. Weniger als 40 Prozent der neu eingestellten Lehrer haben in diesem Schuljahr eine reguläre Lehrerausbildung. Der Rest sind Quereinsteiger oder „Lehrkräfte ohne volle Lehrbefähigung“, sogenannte LovLs. Bei Letzteren handelt es sich meist um Lehrer aus Willkommensklassen, die jetzt in den regulären Unterricht wechseln. Der Anteil bei den Grundschullehrern ist noch viel höher. (…) Obwohl Quereinsteiger oft mit großer Motivation in den Lehrerberuf starten, sind sie oft nicht gut vorbereitet auf ihren Einsatz in der Schule…“ Beitrag von Sandra Stalinski vom 17.08.2018 bei tagesschau.de externer Link
  • GEW Berlin: Dürreschäden auch in Berliner Schulen: Massenhafte Einstellung von Lehrkräften ohne volle Lehrbefähigung 
    „Nur 37 Prozent der zum neuen Schuljahr eingestellten Lehrkräfte können ein abgeschlossenes Lehramtsstudium vorweisen. Das geht aus Zahlen der bezirklichen Schulpersonalräte hervor, die der GEW BERLIN vorliegen. Demnach sind zum neuen Schuljahr etwa 2.700 Lehrkräfte für die Berliner Schulen eingestellt worden. Darunter sind nur gut 1.000 Laufbahnbewerber*innen, etwa 750 Quereinsteiger*innen (28 Prozent) und über 900 Lehrkräfte ohne volle Lehrbefähigung (34 Prozent). Lehrkräfte ohne volle Lehrbefähigung (LovL) haben kein Fach der Berliner Schule studiert und kommen auch nicht für den Quereinstieg infrage. 800 LovL unterzeichneten einen befristeten Arbeitsvertrag. Nach Einschätzung der GEW BERLIN hat sich die Personalsituation an Berliner Schulen im neuen Schuljahr noch einmal deutlich verschlechtert. „Wir erkennen an, dass Senatorin Sandra Scheeres es trotz des gravierenden Fachkräftemangels geschafft hat, alle offenen Stellen zu besetzen“, betonte der Vorsitzende der GEW BERLIN, Tom Erdmann. „Allerdings musste sich die Senatorin dafür einiger Tricks bedienen. So rechnet sie erstmals auch Willkommenslehrkräfte, Pensionär*innen und Masterstudierende in das Einstellungskontingent mit ein, um die Statistik aufzubessern“. Bei der massenhaften Einstellung von Lehrkräften ohne volle Lehrbefähigung stellen sich der GEW viele Fragen. „Welchen Ausbildungsgrad haben die LovL und auf welcher rechtlichen Grundlage erfolgt ihre Einstellung?“, fragte Erdmann. „Angesichts der vielen befristeten Einstellungen drohen Berlin hunderte Kettenverträge, denn auch in den nächsten Jahren wird sich die Bewerbungslage nicht wesentlich verbessern. Oder ist eine zeitnahe Entfristung der neu eingestellten Kolleg*innen geplant?“ Die GEW BERLIN erwartet eine umfangreiche Weiterqualifizierung der Lehrkräfte ohne volle Lehrbefähigung. „Die neuen Kolleg*innen brauchen umgehend Vorbereitungskurse wie sie die Quereinsteiger*innen erhalten und langfristig weitere Perspektiven. Eine dauerhafte Schlechterstellung der neuen Kolleg*innen muss unbedingt verhindert werden“, unterstrich Erdmann. Der GEW-Vorsitzende wies darauf hin, dass es sich bei den vorliegenden Zahlen um Durchschnittswerte handelt und sich der Fachkräftemangel an manchen Schulen noch weit drastischer darstellt. „Einige Bezirke und die meisten Gymnasien haben keine LovL eingestellt. An Schulen in schwierigen sozialen Lagen dürfte die Lage daher noch weit dramatischer sein als es die Zahlen zeigen.“ Erdmann forderte erneut eine aktive Personalpolitik: „Die Senatsverwaltung muss die Verantwortung für Quereinsteiger*innen und LovL auf alle Schulen gerecht verteilen“. Wichtig ist außerdem, welche Personalressourcen für Inklusion und Teilungsunterricht noch zur Verfügung stehen und wie viele sozialpädagogische Fachkräfte die Schulen einstellen konnten…“ Presseerklärung von der GEW Berlin vom 15.08.2018 externer Link
  • Lehrkräftemangel: Tepe warnt vor „Bildungsnotstand“ 
    „Mit Beginn des neuen Schuljahres schlägt die GEW erneut Alarm wegen des akuten Lehrkräftemangels. Dieser sei „sehr dramatisch“, sagte die Gewerkschaftsvorsitzende Marlis Tepe am Montag in der ARD-“Tagesschau“ externer Link. „Wir überlegen, ob wir über den Begriff Bildungsnotstand sprechen.“ Bundesweit fehlten Tausende Lehrerinnen und Lehrer. Beispielsweise in Sachsen seien mehr als die Hälfte der neu eingestellten Kolleginnen und Kollegen ohne pädagogische Ausbildung. „Ich mache den Landesregierungen und der Kultusministerkonferenz den Vorwurf, dass sie Ihre Aufgaben nicht genügend koordiniert haben, nicht genügend steuernd eingegriffen haben.“ Tepe forderte, langfristig müssten sowohl die Zahl der Studienplätze als auch die Stellen im Vorbereitungsdienst erhöht werden. Kurzfristig seien „Extramaßnahmen“ nötig – etwa Verstärkung durch Quer- und Seiteneinsteigerinnen und –einsteiger. Diese bräuchten vorher aber „zumindest einen Crashkurs von mehreren Wochen“. Die Kolleginnen und Kollegen in den Schulen wiederum benötigten mehr Zeit, um die Ersatzlehrkräfte auszubilden. (…) Ungeachtet des Lehrkräftemangels waren zu Beginn der Sommerferien wieder Tausende Lehrerinnen und Lehrer arbeitslos externer Link. Laut dpa-Umfrage unter den Kultusministerien der Länder waren vor allem Vertretungslehrkräfte im Angestelltenverhältnis betroffen. Die Länder sparen dadurch Millionen ein. Meldung vom 14.08.2018 von und bei der GEW externer Link

  • Lehrkräfte-Mangel: Junglehrer warnen vor Zusammenbruch des Schulsystems
    Laut Kerstin Ruthenschröer von den Junglehrern in der Bildungsgewerkschaft VBE spitzt sich der Lehrermangel dramatisch zu. Wenn jetzt erfahrene Lehrkräfte ausfielen, breche das System zusammen, sagte sie im Dlf. Auch die Unterrichtsqualität sei in Gefahr. Zuvor hatte der Lehrerverband Alarm geschlagen…“ Kerstin Ruthenschröer im Gespräch mit Kate Maleike am 25.06.2018 beim Deutschlandfunk externer Link
  • Lehrkräftemangel bundesweit: Die Mangelverwaltung beenden!
    Nordrhein-Westfalens Schulen ächzen unter dem Lehrkräftemangel – doch wie sieht es eigentlich in anderen Bundesländern aus? Die nds-Redaktion hat einen Blick über die Landesgrenzen geworfen und die Situation auf dem Lehrkräftearbeitsmarkt in Bayern, Berlin und Hessen unter die Lupe genommen…“ Überblick von Denise Heidenreich in neue deutsche schule (nds) 9-2017 externer Link der GEW NRW
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=136153
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