- Bauindustrie und Handwerk
- Chemische Industrie
- Dienstleistungen, privat und Öffentlicher Dienst
- Elektro- und Metall(-Zulieferer)
- Elektrotechnik
- Energiewirtschaft (und -politik)
- Fahrzeugbau (Vom Fahrrad, über Trecker bis zum Flugzeug)
- Gewerkschaften als Arbeitgeber
- Holz, Papier, Glas und Kunststoffe
- Landwirtschaft und Gartenbau
- Lebens- und Genussmittelindustrie
- Maschinen- und Anlagenbau
- Medien und Informationstechnik
- Rüstungsindustrie und -exporte
- Sonstige Branchen
- Stahl-Industrie
- Stoffe und Bekleidung
- Bauindustrie und Handwerk
- Chemische Industrie
- Dienstleistungen, privat und Öffentlicher Dienst
- Elektro- und Metall(-Zulieferer)
- Elektrotechnik
- Energiewirtschaft (und -politik)
- Fahrzeugbau (Vom Fahrrad, über Trecker bis zum Flugzeug)
- Gewerkschaften als Arbeitgeber
- Holz, Papier, Glas und Kunststoffe
- Landwirtschaft und Gartenbau
- Lebens- und Genussmittelindustrie
- Maschinen- und Anlagenbau
- Medien und Informationstechnik
- Rüstungsindustrie und -exporte
- Sonstige Branchen
- Stahl-Industrie
- Stoffe und Bekleidung
- Bauindustrie und Handwerk
- Chemische Industrie
- Dienstleistungen, privat und Öffentlicher Dienst
- Elektro- und Metall(-Zulieferer)
- Elektrotechnik
- Energiewirtschaft (und -politik)
- Fahrzeugbau (Vom Fahrrad, über Trecker bis zum Flugzeug)
- Gewerkschaften als Arbeitgeber
- Holz, Papier, Glas und Kunststoffe
- Landwirtschaft und Gartenbau
- Lebens- und Genussmittelindustrie
- Maschinen- und Anlagenbau
- Medien und Informationstechnik
- Rüstungsindustrie und -exporte
- Sonstige Branchen
- Stahl-Industrie
- Stoffe und Bekleidung
Hitlers Massenauto: Am 26. Mai 1938 legte Adolf Hitler den Grundstein für das Stammwerk des Volkswagen-Konzerns
Dossier
„Heute vor 80 Jahren legte der Diktator perfekt inszeniert den Grundstein für das VW-Stammwerk in Niedersachsen. Bald wandelte sich die Produktion: Arbeitssklaven mussten Kriegsgerät herstellen. Am 26. Mai 1938 legte Adolf Hitler im niedersächsischen Fallersleben den Grundstein für das Stammwerk des Volkswagen-Konzerns. Ein seit den Anfängen der Diktatur geplantes Lieblingsprojekt des „Führers“ sollte endlich Wirklichkeit werden: das Auto für die Massen. (…) als das NS-Regime im Jahr nach der Grundsteinlegung den Zweiten Weltkrieg anzettelte, wurde das Werk in Fallersleben schnell auf Kriegsproduktion umgestellt. Statt dem Auto für Massen rollten Kübelwagen und Schwimmwagen für die Wehrmacht von den Bändern. Tausende Zwangsarbeiter mussten hier unter unmenschlichen Bedingungen für VW schuften…“ Artikel von Barbara Galaktionow vom 26.05.2018 in der Süddeutschen Zeitung online , siehe dazu:
- Fahndungsplakate überall in Wolfsburg: „Gesucht wird Wolfgang H. Porsche – Haltet den Dieb!“
„Seit kurzem hängen überall in Wolfsburg Fahndungsplakate. Gesucht wird Wolfgang H. Porsche wegen milliardenfachen Raubs und Betrugs. Für ermittlungsdienliche Hinweise solle man sich unter der Internetseite www.haltet-den-dieb.jetzt melden. Dort heißt es unter Anderem: „Wolfgang Heinz Porsche ist am 10. Mai 1943 in Stuttgart geboren. Sein Großvater, der Kriegsverbrecher Ferdinand Porsche, orderte 20.000 Zwangsarbeiter*innen für den Aufbau der VW-Fabrik. Dieser Raub an der Menschheit gab ihm die Grundvoraussetzung, um mit 40 Milliarden Euro gestohlenem Geld durch die Arbeitskraft anderer und Raubbau an der Natur der reichste Österreicher zu werden und so viel Geld zu haben wie die ärmere Hälfte der österreichischen Bevölkerung. W. H. Porsche ist als Familien-Patriarch und Sprecher der Porsche Holding SE mit 53,3 % der Haupteigentümer der Volkswagen AG.“
Und weiter: „Wolfgang Heinz Porsche ist natürlich nicht allein. Eingeflochten ist er in das kriminelle Netzwerk des Verbrechens: Der Kapitalismus. Der Kapitalismus ist weder auf der Produktions- noch auf der Konsumseite ein individuelles Problem, sondern in Herrschaftsstrukturen eingebettet. Am Ende geht es dabei nicht um Einzelpersonen wie Porsche, Blume, Lindner oder Wissing, die in ihrer Rolle austauschbar sind, sondern um das Ganze. Die Spielregeln des Kapitalismus sind unfair. Lasst uns gemeinsam gegen diese Ungerechtigkeiten aufstehen und uns kollektiv organisieren.“
„Endlich wird etwas gegen diese Ungerechtigkeiten unternommen.“, heißt es aus dem Umfeld der Klimaaktivist*innen des Projekthauses AMSEL44 in Wolfsburg. Weiter erklären sie: „Wir sind gespannt, was passiert, wenn Wolfgang H. Porsche gefunden wird. Klar ist aber: Wir holen uns das Diebesgut, wir holen uns die Fabrik zurück. VW für Alle!““ Pressemitteilung vom 5.10.2023 von amsel44 (per e-mail) zur Aktionsseite https://www.haltet-den-dieb.jetzt/ - Porsche-Hauptversammlung: Banner mit Verweis auf die Nazi-Vergangenheit des Unternehmens schien der Staatsanwaltschaft ein besonderer Dorn im Auge…
„Turbulent ging es zu bei der Porsche-Aktionärsversammlung in der Porsche-Arena: nackte Brüste, blutige Geldscheine, blockierte Zufahrt. Ein Banner mit Verweis auf die Nazi-Vergangenheit des Unternehmens schien der Staatsanwaltschaft ein besonderer Dorn im Auge. (…) Die andere Aktivistin unterbrach die Rede von Vorstandschef Oliver Blume, indem sie „dreckige Dividende“ rief und dabei ein Transparent mit „Nazi-Erbe enteignen“ in die Luft hielt. Neben der Rolle des Luxus-Fahrzeug-Herstellers in der Klimakrise ist eben diese fehlende Aufarbeitung des Unternehmens mit der „dunkelbraunen NS-Vergangenheit der Firmengründer“, wie die Bürgerinitative Neckartor schreibt, einer der Hauptkritikpunkte. Und das Unternehmen reagiert allergisch, wenn bei Protestaktionen die Nazi-Verstrickung auf Bannern thematisiert wird.
Etwa auf Peter Erben von der genannten Bürgerinitiative und sein Banner: „Ferdinand Porsche, Nazi, KZ-Betreiber, Kriegsverbrecher. Noch Fragen?“ Um den Verdacht auf Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener gar nicht aufkommen zu lassen, habe Erben der Polizei nach eigener Aussage zu Beginn der Kundgebung extra die Einstellungsverfügung der Münchner Staatsanwaltschaft vorgelegt. Das besagte Banner wurde ihm nämlich schon einmal entwendet: im September vor zwei Jahren bei der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in München. Die Münchner Staatsanwaltschaft stellte das Ermittlungsverfahren damals ein mit der Begründung: „Vor seinem Hintergrund der historischen Rolle Ferdinand Porsches im Nationalsozialismus, insbesondere unter Zugrundelegung seiner Mitgliedschaft in NS-Organisationen, seiner Tätigkeit im VW-Konzern vor 1945 und seiner Bedeutung für die deutsche Rüstungswirtschaft im Krieg, sind die getroffenen Aussagen der Beschuldigten – auch unter Berücksichtigung der Meinungsfreiheit – als noch zulässig einzustufen.“ Seitdem trägt Erben bei jedem Protest mit dem besagten Banner den Einstellungsbescheid von damals mit sich.
Geholfen hat ihm das bei der Porsche-Veranstaltung wenig. Die Polizei habe sich zwar vor Beginn der Kundgebung telefonisch rückversichert, dass das Banner zulässig sei und Erben sogar grünes Licht gegeben. Trotzdem lag am Ende der Protestaktion – etwa um zehn Uhr – plötzlich eine Anzeige vor: wegen Beleidigung nach Paragraf 185, also nicht gegen einen Toten, sondern gegen einen Lebenden. Demnach soll Wolfgang Porsche geschmäht worden sein und nicht sein 1951 verstorbener Großvater Ferdinand, dessen Name auf dem Banner steht…“ Artikel von Franziska Mayr vom 05.07.2023 in der Kontext-Wochenzeitung 640 („Porsche-Hauptversammlung und Nazi-Banner: Die Unerträglichkeit des Unleugbaren“), siehe auch:- Porsche: Naziprofiteure und Klimaverbrecher. Porsche-Hauptversammlung von Protesten begleitet
„… Doch beim Protest gegen Porsche geht es nicht nur um die Rolle des Konzerns in der Klimakrise. Als »Nazi« und »KZ-Betreiber« wird Firmengründer Ferdinand Porsche auf Transparenten vor der Halle bezeichnet. Im Gebäude werden Menschen mit Transparenten, die »Nazi-Erbe enteignen« fordern, schnell entfernt. (…) Eine Kritik, mit der sie nicht alleine dastehen. Der Niederländer David de Jong hat nach vierjähriger Recherche im letzten Jahr ein Buch zur NS-Geschichte deutscher Unternehmer veröffentlicht. Eine von Porsche in Auftrag gegebene Studie hält er für eine »Reinwaschung«. Er bemängelt etwa bei der Ferry-Porsche-Stiftung mangelnde Transparenz im Umgang mit der Unternehmensgeschichte.“ Artikel von Sebastian Weiermann vom 28.06.2023 im ND online - Mehr zur Porsche-Hauptversammlung 2023 in: Protest gegen Porsche-Aktionärsversammlung in Stuttgart am 28.6.2023: “Gute Arbeitsbedingungen, statt Renditenwachstum! Kostenlosen ÖPNV für Alle statt Autos!
- Porsche: Naziprofiteure und Klimaverbrecher. Porsche-Hauptversammlung von Protesten begleitet
- 2023 minus 85 gleich 1938 – Wolfsburg feiert Geburtstag.
„… Tatsächlich wurde 1938 die „Stadt des KdF-Wagen“ als NS-Musterstadt gegründet – eine Stadt bei Fallersleben, wo vorher nur ein Sumpf war. Der Name „Wolfsburg“, vielleicht in Anlehnung an Hitlers Tarnnamen und die Wolfsschanze, wurde erst kurz nach der Befreiung vom Faschismus durch die Stadtverwaltung beschlossen. (…) 1938: Adolf Hitler legt bei einer Propagandaveranstaltung und im Beisein des späteren Wehrwirtschaftsführers, SS-Oberführers, Vorsitzendem der Panzerkommission und Kriegsverbrechers Ferdinand Porsche und des fanatischen Nazi Anton Piëch den Grundstein für das „Volkswagenwerk“. Vorher war Porsche mehrfach in die USA gereist, hatte in den Fabriken von Ford spioniert, Ingenieure von dort abgeworben und so das Fabriklayout, die Arbeitsorganisation und die Fließbänder vom River-Rouge-Komplex von Ford in Detroit kopiert. Es begann die Rekrutierung von Arbeitskräften, es entstand eine erste Wohnsiedlung für die Nazi-Führung des Betriebes, Lager für 3.000 italienische „Fremdarbeiter“, für zehntausende Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge, die als Arbeitssklaven zum Bau des Werkes und zur Produktion dort gezwungen wurden. Vernichtung durch Arbeit. Tatsächlich war das Werk ein Propaganda- und Rüstungsprojekt der Nazis. Es wurden Fahrzeuge für Wehrmacht und SS gebaut sowie Minen, Flugzeugteile und manches andere für die Kriegsführung der Nazis. „Das Jahr 1944 soll uns in der Arbeit immer enger zusammenschließen, auf daß der Sieg unser sei. Es lebe der Führer“ – so Ferdinand Porsche in der Werkszeitschrift der Volkswagenwerk GmbH im Dezember 1943. (…) Nach 1945 entwickelte sich das Unternehmen vom NS-Musterbetrieb zum sozialpartnerschaftlichen Vorzeigebetrieb – wobei die „Sozialpartnerschaft“ in der NS-“Betriebsgemeinschaft“ schon angelegt war. In der ersten Werksordnung vom 10 Mai 1947 heißt es u.a.: „Vergehen gegen den Arbeitsfrieden und Disziplinlosigkeit gegenüber dem Leistungswillen der Betriebsgemeinschaft werden energisch bekämpft. Gegen Diebstähle, Arbeitsbummelei, Denunzianten und Betriebsschwätzer werden außerdem alle verantwortungsbewußten Stammarbeiter des Werkes aufgerufen.“ Eine Entnazifizierung innerhalb des Werkes misslang mehrmals. Heinrich Nordhoff, der von den US-Alliierten noch mit Berufsverbote belegte ehemalige „Wehrwirtschaftsführer“, wurde Generaldirektor des von den Briten der Bundesrepublik Deutschland bzw. der Bundesregierung „zu treuen Händen“ übergebenen Werkes. Heute werden die Autobahn, Porsche und der KdF-Wagen als die vermeintlich „guten Seiten“ des Naziregimes in Wolfsburg wieder unkritisch verschwiegen. (…) Der 85. Geburtstag jedoch wird mit einem christlichen Gottesdienst eröffnet und klingt aus in einem Volksfest auf der Porsche-Straße. Von der Vergangenheit der Stadt, vom Leid der Zwangsarbeit und den Verbrechen der Werkleitung ist heute in Wolfsburg zum 85. Geburtstag nichts zu hören.“ Beitrag von Stephan Krull vom 6. Juni 2023 auf seiner Homepage- Stephan Krull ist auch Herausgeber des 2013 beim Ossietzky-Verlag erschienen Taschenbuches „Volksburg – Wolfswagen, 75 Jahre „Stadt des Kdf-Wagen“