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Neuer Außenminister erfolgreich: Tansania fordert keine Entschädigung für deutsche Kolonialverbrechen – stattdessen wird der Kolonialtruppen „gedacht“
„Deutschland wird keine Entschädigung für seine Massenverbrechen in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Ostafrika zahlen und stattdessen koloniale Prachtbauten in Tansania restaurieren lassen. Das ist eines der zentralen Resultate der ersten Afrikareise von Außenminister Heiko Maas (SPD). Im vergangenen Jahr waren Forderungen laut geworden, Berlin solle die Nachfahren der Opfer des Maji-Maji-Kriegs entschädigen, in dem die deutschen Kolonialtruppen mutmaßlich 180.000, möglicherweise bis zu 300.000 Einwohner ihrer Kolonie umbrachten. Tansanias Außenminister, dessen Regierung von deutschen Entwicklungsgeldern abhängig ist, hat Maas nun zugesagt, keinerlei Entschädigung zu verlangen. Zudem verzichtet er auf die Rückgabe geraubter Kulturgüter. Berlin, das sich zur Zahlung von Entschädigungen nicht in der Lage sieht, will jetzt die Restaurierung deutscher Kolonialbauten in Tansania finanzieren. Zudem hat Maas in Daressalam der Askari gedacht – afrikanischer Söldner, die sich an der Seite deutscher Kolonialtruppen an deren Vernichtungsfeldzügen beteiligten“ – so beginnt der Beitrag „Meilensteine deutscher Erinnerung“ am 07. Mai 2018 bei German Foreign Policy über die „Erfolge“ des bundesdeutschen Außenministers bei seinem Besuch in Tansania. In dem Beitrag wird dies verglichen mit den Bestrebungen aus Namibia – und ausführlich über die Untaten des deutschen Kolonialismus in Tansania informiert, an denen die jetzt geehrten einheimischen Kolonialtruppen beteiligt waren. Siehe dazu auch einen Hintergrundbeitrag – etwa ein Jahr vor diesem erfolgreichen Besuch – in dem auch damalige und heutige wirtschaftliche Interessen Thema sind:
- „Tanzania demands reparations for German colonial atrocities“ von Abayomi Azikiwe am 23. Februar 2017 bei Pambazuka war ein Beitrag, in dem die damalige Orientierung der Regierung Tansanias unterstützt wurde, für die Kolonialverbrechen Deutschlands Entschädigung zu fordern und dafür eingetreten, dass die Afrikanische Union diese Forderung ebenfalls unterstützen solle. Auch wenn der bundesdeutsche Druck nun für die Aufgabe dieser Forderung gesorgt hat, sind die geschichtlichen Informationen über das deutsche Wirken in Ostafrika nach wie vor aktuell.