Equal-Pay-Day am 18. März 2018: Equal Pay von Frauen und Männern – immer noch in weiter Ferne!
„Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern – der so genannte Gender-Pay-Gap – beträgt in Deutschland 21 Prozent. Das sind genau 21 Prozent zu viel! Die geschlechterbezogene Ungleichheit ist leider immer noch Realität. Auch daran erinnert der diesjährige Equal Pay Day am 18. März 2018. Im Jahr 2016, so die gerade vorgelegten Daten des Statistischen Bundesamtes, verdienten Frauen durchschnittlich nur 16,59 Euro brutto pro Stunde, Männer hingegen 21,00 Euro. Nach wie vor belegt Deutschland damit eine traurige Spitzenposition im europäischen Vergleich…“ DGB-klartext 10/2018 vom 15.03.2018 und weitere diesjährige Daten und Kommentare:
- Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern in Deutschland 2017 bei 21 %
„Im Jahr 2017 blieb der allgemeine Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern – also der unbereinigte Gender Pay Gap – im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Equal Pay Day am 18. März anhand fortgeschriebener Ergebnisse mitteilt, verdienten Frauen mit einem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von 16,59 Euro 21 % weniger als Männer (21,00 Euro). Nach wie vor bestehen dabei deutliche Unterschiede zwischen dem früheren Bundesgebiet und den neuen Ländern. Der unbereinigte Gender Pay Gap ist im früheren Bundesgebiet im Jahr 2017 um einen Prozentpunkt auf 22 % gesunken, während er in den neuen Ländern mit 7 % unverändert blieb. Über einen längeren Zeitraum betrachtet, zeigt sich ein langsamer aber stetiger Rückgang des unbereinigten Gender Pay Gap…“ Destatis-Pressemitteilung vom 15.03.2018
- GEW: „JA13 für alle Lehrkräfte!“ Bildungsgewerkschaft zum Equal Pay Day
„Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) macht mit Blick auf den Equal Pay Day (EPD) am Sonntag weiter Druck, damit endlich alle voll ausgebildeten Lehrkräfte nach A13 (Beamte) bzw. nach E13 (Angestellte) bezahlt werden. „JA13 lautet das Motto! Die Arbeit der Lehrkräfte an allen Schulformen ist gleichwertig: Das muss sich endlich auch in der Bezahlung widerspiegeln. Gerade ist ein dritter Dominostein gefallen“, betonte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Freitag in Frankfurt a.M. „In Sachsen hat die Landesregierung vor einigen Tagen angekündigt, künftig auch Grundschullehrkräfte nach E13 bzw. A13 zu bezahlen.“ Vorreiter für eine bessere Bezahlung der Grundschullehrkräfte waren im vergangenen Sommer/Herbst die Länder Berlin und Brandenburg. In Berlin habe die tarifpolitische Mobilisierung der GEW die Landesregierung zum Handeln gebracht. In Brandenburg habe eine kluge Verhandlungsführung der GEW den Weg für A13 an Grundschulen frei gemacht. Tepe verbuchte in Sachsen als besonderen Erfolg der GEW, dass nicht nur die Lehrkräfte mit einer zehn Semester dauernden Bachelor-Master-Ausbildung, sondern auch diejenigen, die ältere und DDR-Ausbildungen absolviert haben, bald besser bezahlt werden…“ GEW-Pressemitteilung vom 16.03.2018 , siehe zum Hintergrund unser Dossier: GEW: „Grundschullehrerinnen verdienen mehr!“ – JA13 – weil Grundschullehrerinnen es verdienen!
- DGB: Equal Pay Day – Bundesregierung muss endlich handeln
DGB-Pressemitteilung vom 16.03.2018
- Gender Pay Gap: Wen die Lohnlücke besonders hart trifft
Erklärungen für den Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern gibt es viele – Lösungen bislang wenige. Ein Überblick in Grafiken von Jana Anzlinger vom 15.3.2018 in der Süddeutschen Zeitung online
- Equal-Pay-Day am 18. März: Weibliche Arbeit weniger wert? Neue Forschungsergebnisse zum Gender Pay Gap
„Bis zum 18. März arbeiten Frauen in diesem Jahr umsonst. Erst dann haben sie statistisch die geschlechtsspezifische Lohnlücke für das laufende Jahr abgearbeitet. Anlässlich des „Equal Pay Day“ präsentieren das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung und das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen auf einer Tagung am 16. März am Campus Duisburg neue Forschungsergebnisse zum Gender Pay Gap. Ein zentraler Befund: In Berufen, in denen viele Frauen arbeiten, wird meist schlechter gezahlt als in „männerdominierten“ Berufen – auch wenn die Arbeitsanforderungen gleichwertig sind. Und höhere Anforderungen und Belastungen gehen in „Männerberufen“ mit stärkeren Lohnzuwächsen einher als in „Frauenberufen“. Die Ursachen der Verdienstlücke sind vielfältig und wurden stellenweise statistisch noch nicht ausreichend untersucht…“ Pressemitteilung vom 12.03.2018 von und bei Hans-Böckler-Stiftung