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Die bisher größte Demonstration gegen den Wiener Ball der Burschenschaften (und ihrer Regierung)
„Als Offensive gegen Rechts zeigen wir uns begeistert von der Beteiligung an der antifaschistischen Demonstration gegen den Ball der rechtsextremen Burschenschafter. „Nach der Großdemonstration gegen Schwarz-Blau sind heute mit uns wieder 10.000 Menschen auf die Straße gegangen. In Österreich entsteht eine antifaschistische Bewegung gegen die schwarz-blaue Regierung und ihre rechtsextremen Freunde auf den Burschenschafter-Buden. Wir werden den in den letzten Jahren massiv erstarkten Rechtsextremismus aufhalten!“, so Julia Hess von der Offensive gegen Rechts. In den letzten Tagen ist das wahre Gesicht der deutschnationalen Burschenschaften wieder offensichtlich geworden: Sie sind der Hort des organisierten Rechtsextremismus und die FPÖ ist ihre Partei“ – aus der Pressemitteilung „Größte Demo seit Beginn der Proteste gegen den Burschenschafterball“ der Offensive gegen Rechts am 26. Januar 2018 bei ots dokumentiert, worin nicht berichtet wird, ob auf dem Ball die Regierung nach den Nazi-Liederbüchern der Burschenschaften getanzt hat… Siehe dazu drei weitere aktuelle Beiträge und den Verweis auf unseren Vorbericht zur Demonstration:
- „“Strache hat keinen Grund, zurückhaltender aufzutreten““ am 26. Januar 2018 in der Süddeutschen Zeitung ist ein Gespräch von Leila Al-Serori mit der Politikwissenschaftlerin Judith Goetz, worin diese zur provokativen Teilnahme des Vizekanzlers am Ball seiner sangesfreudigen Machtbasis ausführt: „Im Moment sieht sich die FPÖ mit sehr viel Aufmerksamkeit konfrontiert, vor allem aus dem Ausland. Sie steht unter genauer Beobachtung. Allerdings hat Strache keinen Grund zurückhaltender aufzutreten – sein Umgang mit diesen Kreisen war schließlich in der Vergangenheit kein Hindernis, um Karriere zu machen.(…) Bei den Liedertexten handelt es sich um die krasseste Form des Antisemitismus, nämlich Vernichtungs-Antisemitismus. Formulierungen wie „Wir schaffen eine siebte Million“ sind eindeutig ein Aufruf zum Mord an Juden und Jüdinnen. Das Erschreckende ist ja auch, dass die Version des Liederbuchs aus 1997 stammt – und man damals und in den Jahren danach in der Burschenschaft keinen Grund sah, das Buch wegen dieser Texte zu ändern. Dabei gibt es in Österreich das „Verbotsgesetz“, das genau solches Gedankengut ausdrücklich unter Strafe stellt. In deutschnationalen Burschenschafter-Kreisen ist Antisemitismus zwar nicht so ungewöhnlich, aber die Zeilen in dem Liederbuch sind selbst für dieses Milieu außerordentlich krass“.
- „Riesensperrzone rund um Wiener Akademikerball“ am 26. Januar 2018 beim Standard ist die Meldung über den Polizeiaufmarsch in Wien – der dortige Polizeipräsident (siehe dazu auch den Verweis auf unseren ersten Beitrag zum Thema am Ende dieser Sammlung) Pürstl war ebenfalls Mitglied einer solchen Vereinigung – die nichts anderes war, als eine Notstandsübung für den gewünschten Polizeistaat. Darin heißt es unter anderem: „Monströs sind auch die Ausmaße des von der Polizei verhängten Platzverbots, das am Freitag um 17 Uhr in Kraft tritt und praktisch den gesamten Innenstadtverkehr lahmlegen wird. Die Hofburg, wo der umstrittene Ball stattfindet, wurde weiträumig wie noch nie zuvor abgeriegelt. Nicht nur der gesamte Heldenplatz ist gesperrt, auch ein Teil des Maria-Theresien-Platzes zwischen Naturhistorischem und Kunsthistorischem Museum sowie die Ringstraße vom Burgring bis fast zum Schwarzenbergplatz sind No-go-Zone. (…) Wie DER STANDARD berichtete, rechnet der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl heuer mit einer „verstärkten Gewaltbereitschaft“ auf der Straße und hat deshalb ein Rekordaufgebot von 3.000 Polizisten beordert. Der Staatsschutz habe in linksradikalen Netzwerken Hinweise darauf gefunden, dass ausländische Demogäste für Wien rekrutiert werden“.
- „Akademikerball: Hotline für Unternehmen“ am 23. Januar 2018 beim ORF war eine Meldung, die deutlich macht, dass die Rechtsregierung außer bei den Burschenschaften auch noch in anderen Kreisen besondere und konkrete Sympathien und „Hau Ruck“-Sympathisanten hat: „Bei der Wiener Wirtschaftskammer ist man mit den Sicherheitsmaßnahmen zufrieden. Das Maßnahmenpaket ist auf die aktuelle Lage angepasst, meint der Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, Walter Ruck. „Mit den Maßnahmen der Polizei sind wir sehr guter Erwartung, dass es wieder eine vergleichsweise ruhige Nacht werden wird.““.
- Siehe dazu: „Tabubruch und Traditionspflege: Die österreichische Rechtsregierung setzt auf deutsches Modell und die Feier dieser Politik ruft Proteste hervor“ am 19. Januar 2018 im LabourNet Germany