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Erdogan und seine terroristischen Verbündeten greifen Afrin an: Mit freundlicher Unterstützung aus Berlin und Moskau, von CHP und Ditib – trotz allen Terrors auch in der Türkei Widerstand

Solidarität mit AfrinAus der Luft und vom Boden greift die Türkei Stellungen im Norden Syriens an. Mit der „Operation Olivenzweig“ wolle die Regierung in Ankara die Bewohner der Grenzregion von der „Unterdrückung durch Terroristen“ befreien, erklärte der türkische Generalstab. Er berief sich auf das „Recht zur Selbstverteidigung“. Ministerpräsident Binali Yildirim sagte, türkische Kampfjets hätten erste Angriffe auf kurdische Stellungen in Afrin geflogen. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP an der türkisch-syrischen Grenze sah Kampfflugzeuge, die auf syrischem Gebiet Angriffe flogen, und aufsteigende Rauchwolken. Seit Beginn der Luftangriffe seien 108 von 113 Stellungen der YPG getroffen worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Dabei habe es auch Tote und Verletzte gegeben, die laut Anadolu sämtlich der YPG angehören“ – aus der Meldung „Türkische Offensive in Nordsyrien“ am 20. Januar 2018 in der tagesschau externer Link, worin auch noch über die Größe der Hybris der türkischen Kriegsregierung informiert wird: Dass nämlich etwa rund 1% aller 800.000 Menschen, die sie angreifen, bewaffnete Einheiten seien, der Lügenpropaganda zufolge die einzig Getroffenen – und als Sprachrohr bundesdeutscher Regierungspolitik: Die Bundesregierung mahnt zur Besonnenheit. Vermutlich im Umgang mit deutschen Panzern… Siehe in unserer Materialsammlung vom 22.1. eine Reihe aktueller Beiträge zum türkischen Angriff auf kurdische Gebiete im Norden Syriens, der Mitschuld der BRD und dem Widerstand dagegen:

Spontandemo gegen den Krieg in Ankara am 21.1.2018„İstanbul, İzmir, Ankara’da “Afrin Savaşına Hayır!” eylemleri: Barış talebine polis ablukası“ am 21. Januar 2018 bei Sendika.org externer Link ist eine Dokumentation von Protestdemonstrationen, die in der Türkei trotz Erdogans Hasstiraden gegen Kriegsgegner stattfinden, durch Kurzberichte, Fotos und Videos aus verschiedenen Städten – auch ohne Türkisch-Kenntnisse zu verstehen…

„Diyarbakır’da Afrin açıklamasına polis engeli“ ebenfalls am 21. Januar 2018 bei sendika.org externer Link ist ein Bericht über den Polizeiüberfall auf das Parteibüro der HDP in Diyarbakir –mit dem Ziel eine Pressekonferenz zu verhindern, damit nur ja keine andere Meinung bekannt wird, als die, die Erdogan und seine mörderischen Generale über ihre Fake News Müllproduzenten verbreiten lassen.

„Fraternity of peoples is bombed in Afrin“ am 21. Januar 2018 bei Evrensel Daily externer Link  ist eine Erklärung der Emep-Partei gegen Erdogans Krieg, worin die Menschen in der Türkei aufgerufen werden, sich gegen diesen Krieg zu stellen und seine sofortige Beendigung zu fordern.

„CHP, fascist parties, Turkey’s wealthiest capitalists‘ organisation lend support to Afrin operation“ am 21. Januar 2018 bei SolInternational externer Link ist ein Beitrag, der neben dem Aufruf zum Widerstand der KP der Türkei vor allem berichtet, dass sowohl die CHP (die faschistischen Parteien ohnehin), als auch der Unternehmerverband TÜSIAD Erdogans Krieg unterstützen.

„Vor der Invasion – Türkei plant Offensive gegen nordsyrischen Kanton Afrin“ am 18. Januar 2018 bei der Atik externer Link berichtet über die Kriegsmobilisierung: „Unter türkischen Nationalisten herrscht Kriegseuphorie. So bildeten sich am Dienstag vor einem Rekrutierungsbüro der Streitkräfte im Istanbuler Stadtteil Üsküdar Schlangen von Wartenden, die sich zum Armeedienst anmelden wollten. Äußerungen im Internet lassen den Eindruck entstehen, die Türkei ziehe direkt gegen die USA in den Krieg. Zuvor hatte der Sprecher der US-geführten Koalition gegen die Dschihadistenmiliz »Islamischer Staat« (IS), Ryan Dillon, den Aufbau einer Grenzschutztruppe unter Einschluss der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Nordsyrien angekündigt, Erdogan bezeichnete das als Kriegsgrund und drohte, »diese Terrorarmee zu ertränken, bevor sie aus der Taufe gehoben wird«“.

„Newsticker: Krieg in Afrin“ bei Civaka Azad ist eine laufend aktualisierte Chronologie des kurdischen Infozentrums externer Link, die unter anderem am Abend des 21. Januar 2018 vermeldet: „Der Kommandant der Gruppe Ceyş’ül Suvar,  Hecî Ehmed, äußerte sich in einer Stellungnahme zu den Behauptungen türkischer und russischer Medien, dass einige Gruppen sich von dem Bündnis mit der YPG/YPJ abgespalten und auf die Seite der Türkei gewechselt hätten: „Schenkt den türkischen Medien keinen Glauben. Ceyş’ül Suvar, die YPG und YPJ verteidigen gemeinsam Afrin.“ Auf der russischen Nachrichtenseite Sputnik wurden Meldungen von Al Mastar aufgegriffen, in denen behauptet wird, bedeutende Gruppen wie z.B. Ceyş’ül Suvar hätten sich von dem Bündnis mit der YPG und YPJ abgespalten und seien auf Seiten der Türkei gewechselt. Der Kommandant der Gruppe, die auch Teil der SDF (Syrian Democratic Forces) ist, wies diese Meldungen zurück: „Diese Meldungen haben nichts mit der Wahrheit zu tun. Sie sind 100%ige Lügen. Wir leben seit Jahren gemeinsam auf diesem Boden und kämpfen nun Schulter an Schulter gegen den Feind. Diese Meldungen sind Teil der Operationen des Feindes gegen uns. Die Türkei hat wohl einen Bedarf nach derartigen Meldungen. Sie wollen sich selbst Mut geben und die Moral unseres Volkes angreifen“.

„Krieg um Afrin“ von Nick Brauns am 22. Januar 2018 in der jungen welt externer Link, worin zu der angeblichen Oppositionspartei CHP und zum bundesdeutschen Kriegstreiberverband DITIB (immer noch in der BRD staatlich geförderte Reaktionsversammlung) unterstrichen wird: „Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan drohte der linken Demokratischen Partei der Völker (HDP) am Sonntag mit harten Konsequenzen, sollte sie ihre Anhänger gegen den Krieg auf die Straße rufen. In der südostanatolischen Metropole Diyarbakir stürmte die Polizei die HDP-Zentrale, um eine Pressekonferenz zu verhindern. Unterdessen versicherte Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu gegenüber der Tageszeitung Hürriyet die volle Unterstützung seiner kemalistisch-sozialdemokratischen Republikanischen Volkspartei (CHP) für den Angriffskrieg. Das türkische Religionsamt Diyanet, zu dem auch der Islamverband DI TIB in Deutschland gehört, wies alle Moscheen an, vor den Gebeten die sogenannte Eroberungssure zu verlesen. Diese handelt von Krieg, Eroberung und Beute bei »Ungläubigen«“.

„Panzer gegen kurdische Selbstverwaltung“ von Roland Etzel am 22. Januar 2018 in neues deutschland externer Link vermeldet über die Terrortruppe aus Ankara: „Drohungen richtet die türkische Regierung auch nach innen. Wer es wage, in der Türkei gegen die Militäroffensive zu demonstrieren, werde einen hohen Preis zahlen, so Erdogan. »Unsere Sicherheitskräfte«, sagte Erdogan in Bursa, »werden der HDP und der PKK die Hölle heiß machen.« Die HDP ist die im Parlament vertretene Demokratische Partei der Völker, deren Mandatsträger bereits jetzt brutalen Repressionen ausgesetzt sind. Die Reaktionen im Ausland sind nicht so, dass Ankara besorgt sein müsste. Um die Proteste der syrischen Regierung – Präsident Baschar al-Assad sprach von einer »brutalen türkischen Aggression« – hat man sich noch nie geschert, hat man doch ohnehin deren Sturz zum Staatsziel erhoben. Aber auch das Echo der NATO-Verbündeten ist äußerst verhalten“.

„Türkei marschiert in Syrien ein“ von Wolf Wittenfeld am 21. Januar 2018 in der taz externer Link, worin es unter anderem zu den Drohungen des großspurigen Kriegstreibers  heißt: „Schon an Tag eins des Einmarsches zeigte sich, dass es in der Türkei zu schweren Zerwürfnissen führen wird. Erdoğan warnte in einer scharfen Rede die Kurden in der Türkei, „der Nation jetzt nicht in den Rücken zu fallen“. Vor allem der kurdisch-linken HDP, die dazu aufrief, öffentlich gegen den Einmarsch zu protestieren, drohte er mit massiver staatlicher Verfolgung. „Wenn ihr euch auf unseren Plätzen blicken lasst, werden unsere Sicherheitskräfte euch stellen und ausschalten. Ihr werdet auf Schritt und Tritt verfolgt.“ Die PKK hat bereits angekündigt, die YPG in Syrien durch Anschläge in türkischen Städten zu unterstützen“.

„Keine deutsche Hilfe für türkische Kriegspläne!“ am 21. Januar 2018 bei der DIDF externer Link ist eine Erklärung, in der aufgerufen wird: „Die unverhohlene Kriegstreiberei des türkischen Präsidenten Erdoğan und seiner AKP-Regierung wird seit Wochen von einer nationalistischen Propaganda begleitet. Diese soll auch der Einschüchterung von Kurden im Land, aber darüber hinaus jeglicher Opposition in der Türkei dienen. Mit ihrer Militäroffensive beschwört die Türkei nicht nur ein Wiederaufflammen der Kämpfe in Syrien, sondern auch die Gefahr einer bürgerkriegsähnlichen Entwicklung in der Türkei auf. Trotz dieser Gefahren hält die Bundesregierung an ihrer Politik der Unterstützung der Türkei fest. Während Erdoğan die Offensive ankündigte, erklärte Bundesaußenminister Gabriel, die Bundesregierung werde die Modernisierung der Leopard-II-Panzer durch den Rüstungskonzern Rheinmetall genehmigen. Diesen Deal begründet er, wie die Türkei ihre jetzigen Angriffe, mit dem Kampf gegen den IS-Terror. Laut Presseberichten erklärten “nicht näher genannte Kreise aus dem Auswärtigen Amt”, man sei besorgt und rufe “alle Beteiligten auf, jetzt besonnen zu handeln und keine neue Gewalt aufkommen zu lassen”. Dabei müsste man auch im Auswärtigen Amt wissen, dass die Rüstungsexporte der Bundesregierung an Erdoğan den Kampf gegen den IS schwächen und stärken nur den dschihadistischen Terrorbanden in Syrien stärken. So macht sich die Bundesregierung zum Komplizen Erdoğans und der türkischen Regierung. Eine “Normalisierung der Beziehungen zur Türkei”, die jetzt von der Bundesregierung begrüßt wird, wird deren Verantwortung an weiterem Blutvergießen vergrößern. Wir rufen an die Öffentlichkeit in Deutschland: Setzen Sie sich bitte dafür ein, dass dieser Panzerdeal und sämtliche Rüstungsexporte an die Türkei beendet werden! Verhindern wir gemeinsam, dass die Türkei mit der Besetzung Afrins und anderer Gebiete in Rojava die einzigen demokratischen und säkularen Kräfte zurückdrängen und islamistische Terrorbanden stärken kann!“.

„Panzer für die Türkei“ am 22. Januar 2018 bei German Foreign Policy externer Link macht deutlich, dass es sich bei deutschen Ausrüstungen für türkische Aggression keineswegs um Zukunftsfragen handelt, sondern dass jetzt Made in Germany geschossen wird: „Die Türkei nutzt bei ihrem Überfall auf die nordsyrische Region Afrin deutsche Panzer. Dies geht aus übereinstimmenden Berichten türkischer und kurdischer Medien hervor. Demnach handelt es sich um Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A4, die Berlin zwischen 2006 und 2014 aus Beständen der Bundeswehr an die Türkei geliefert hat, ohne – wie bei früheren Panzerverkäufen – ihre Nutzung strikt auf Einsätze gemäß Artikel 5 des NATO-Vertrags zu beschränken. Unmittelbar vor dem Beginn des Überfalls hat die Bundesregierung durchsickern lassen, sie werde die Aufrüstung der Leopard 2A4 mit modernster Schutzausrüstung genehmigen. Der Auftrag soll von Rheinmetall durchgeführt werden und gilt als Einstieg in den Bau einer Panzerfabrik in Karasu an der Schwarzmeerküste östlich von Istanbul, in der ein Rheinmetall-Joint Venture den neuen türkischen Kampfpanzer Altay bauen will. Der Rheinmetall-Konzern hofft, von Karasu aus weitere Länder der Region beliefern zu können, ohne Rücksichten auf deutsche Rüstungsexportvorschriften nehmen zu müssen“.  „

„Afrin: Erdogans Werk und Putins Beitrag“ von Tomas Konicz am 21. Januar 2018  bei telepolis externer Link hebt zu einem anderen Freund des türkischen Überfalls hervor: „Dieser Feldzug, der nichts weniger als die Vernichtung der kurdischen Selbstverwaltung in Syrien zum Ziel hat (hiernach will Erdogan Manbij angreifen und „bis zur irakischen Grenze vorrücken“), wäre ohne die Freigabe des Luftraums über Afrin für türkische Kampfflugzeuge in dieser Intensität nicht möglich. Bereits am ersten Tag der Bombardements griffen türkische Flugzeuge in einer offensichtlichen Terrortaktik zivile Ziele direkt in Afrin an. Den Luftraum über Afrin kontrolliert aber de facto Russland. Syrien ist längst aufgeteilt, filetiert in Einflusssphären, wobei Russland und der Iran westlich, die USA östlich des Euphrat ihre Claims abgesteckt haben. Rojava, die kurdische Selbstverwaltungsregion in Nordsyrien befindet sich somit sowohl in der amerikanischen, wie in der russischen Einflusssphäre. Afrin, wo vor kurzen noch russische Militäreinheiten stationiert waren, liegt im Einflussbereich Russlands“.

Zum Feldzug gegen Kurdische Gebiete in Syrien zuerst: Ausnahmezustand in der Türkei abermals verlängert: So lassen sich auch kriegerische Aufmärsche leichter durchführen“ am 19. Januar 2018 im LabourNet Germany

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=126937
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