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VWN-Betriebsratschef Zwiebler tritt zurück
„Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) muss sich nach einen neuem Betriebsratschef umgucken: Der bisherige Amtsinhaber Thomas Zwiebler aus Vöhrum ist überraschend zurückgetreten. Als Gründe für seine Entscheidung nennt der 52-Jährige familiäre Belastungen und den Rechtsstreit um die Bezahlung von Betriebsräten bei Volkswagen. Bis zur Entscheidung über seine Nachfolge werde seine Stellvertreterin Bertina Murkovic die Geschäfte führen, teilte der VWN-Betriebsrat mit. (…) Unmittelbar zuvor hatte VW angekündigt, die Gehälter führender Betriebsräte bis auf weiteres zu deckeln. Damit reagierte der Konzern auf Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Braunschweig, die dem Verdacht der Untreue durch VW-Manager nachgeht. (…) „Das bisherige Entgelt war aufgrund meiner Verantwortung und Qualifikation gerechtfertigt“, sagte der Vöhrumer. Dass er seine früheren Bezüge demnächst in Verfahren vor dem Arbeitsgericht rechtfertigen müsse, bedeute neben den familiären Pflichten eine zusätzliche Belastung. Nach seinem Ausscheiden aus dem Betriebsrat will Zwiebler bei VWN ins Management wechseln. Zum Gehalt in der neuen Position will er nichts sagen. Wie aus dem Unternehmen verlautet, soll die Stelle besser dotiert sein als die jüngst beschlossene Gehaltsobergrenze für Betriebsräte.“ Beitrag von Jens Heitmann vom 9. Januar 2018 bei der Peiner Allgemeinen online . Siehe dazu:
- Zu den Chefs übergelaufen. Während der Tarifverhandlungen bei VW wechselt Betriebsrat ins Management. Zeichen stehen auf Warnstreik
„… Einen Bärendienst erwies der bisherige Betriebsratsvorsitzenden des hannoverschen Nutzfahrzeugwerkes von VW, Thomas Zwiebler, der IG Metall und den Beschäftigten: Am 8. Januar, kurz vor der Betriebsratswahl und mitten in der Tarifverhandlung, legte er für viele überraschend sein Betriebsratsmandat mit sofortiger Wirkung nieder, um ins Management zu wechseln. Zwiebler gehörte zu den wenigen Mitgliedern des Betriebsrates bei Volkswagen, die außerhalb des Tarifes und mit zusätzlich »erfolgsabhängigen« hohen Boni bezahlt wurden – pro Jahr mit mehreren hunderttausend Euro. VW hatte sein Gehalt »vorsorglich« auf Grund drohender Klagen wegen ungesetzlicher Bevorteilung von Betriebsräten und Steuerhinterziehung auf das oberste Tarifniveau gekürzt. Dies wären fast 100.000 Euro pro Jahr gewesen. Für Zwiebler zu wenig, um, wie er schrieb, »den Verpflichtungen gegenüber meiner Familie gerecht zu werden«. Nun wird er als Manager wieder »gerechter« entlohnt werden – und die Beschäftigten fragen sich zur bevorstehenden Betriebsratswahl, ob sie sich wieder einen Komanager aufladen sollten…“ Aus: Artikel von Stephan Krull in junge Welt vom 16.01.2018
- zum möglichen Hintergrund unser Dossier: Justiz prüft VW-Betriebsratsbezüge: Erhielt der oberste Arbeitnehmervertreter zu viel Geld?