Gespräch mit Malte Heynen in telepolis
- Banken als tickende Zeitbomben. Malte Heynen über die Verantwortung der Deutschen Bank bei der Bankenkrise und ihre realen Dimensionen.
„Nach Ansicht des Journalisten Malte Heynen sind wir auch im vierten Jahr nach dem großen Beinahe-Zusammenbruch des internationalen Bankensystems nicht am Ende der Wirtschaftskrise angelangt, sondern stehen an deren Anfang. Mit den diversen Bankenrettungsschirmen und dem ESM wurde die Katastrophe nicht verhindert, sondern nur ihr Ausbruch vertagt: „Uns droht der größte Wirtschaftscrash der Geschichte.“ Dafür sind aber nicht individuelle moralische Verfehlungen innerhalb der spekulationswütigen Bankergilde verantwortlich zu machen, sondern das Bankensystem als Ganzes krankt an grundlegenden Konstruktionsfehlern. Wie Heynen in seinem Buch Raubzug der Banken ausführlich darlegt, war einer der Mit-Verursacher der Krise die Deutsche Bank…“ Teil 1 des Interviews von Reinhard Jellen in telepolis vom 04.10.2012
- „Irgendwann knallt es“. Interview mit Malte Heynen über die grundlegenden Konstruktionsfehler im Bankensystem, Fehlschlüsse der neoliberalen Theorie und die Bankenrettung.
„Die auf schnellen spekulativen Gewinn und Bonuszahlungen ausgerichtete Geschäftstrategie der großen Banken ist mit der Brandrodungspraxis vergleichbar, die kurzfristig hohe Erträge erzielt, aber auf Dauer die Basis des eigenen Wirtschaftens ruiniert. Mit dem Unterschied allerdings, dass brandrodende Bauern in Brasilien keinen Rettungsschirm aufgespannt bekommen, sobald der Boden unfruchtbar geworden ist. Immer stärker machen die Banken heute ihre Milliardengewinne mit Geschäftsmodellen, die massiven wirtschaftlichen Schaden anrichten. Erstaunlicherweise ist der größte Teil dieser Geschäfte legal. Zweiter Teil des Gesprächs mit Malte Heynen, der mit „Raubzug der Banken“ eine gut verständliche Einführung in deren dubiose Geschäftspraktiken geschrieben hat…“ Teil 2 des Interviews von Reinhard Jellen in telepolis vom 08.10.2012