«Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen» – Zur Sub- und inneren Kolonialgeschichte der Arbeitsgesellschaft
„„Mit dem Bürgertum steigt eine Klasse zur Herrschaft auf, die sich über Arbeit definiert und sich durch eine um Leistung zentrierte, methodische Lebensführung von der Aristokratie abgrenzt. Die Selbstdisziplin, die sich das Bürgertum auferlegt, schlägt um in und vollendet sich als Fremddisziplinierung. Aus der Härte gegen sich selbst leitet man das Recht, ja beinahe die Pflicht ab, unnachgiebig gegen die unproduktiven und lasterhaften Unterschichten vorzugehen.“ Dieser Text stammt aus dem Jahr 1990 und ist ursprünglich in einer doppelt so langen Fassung in der Zeitschrift „psychosozial“ erschienen. Lange vor Einführung des Verelendungs- und Disziplinierungsprogramms Hartz IV analysierte der Autor den allgegenwertigen Terror der Arbeit treffend und mit vielen aufschlussreichen historischen Belegen…“ Teil 1 des Beitrags von Götz Eisenberg vom 24. November 2017 bei Hinter den Schlagzeilen und nun auch Teil 2/2:
- «Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen»
„„Wie schafft man es, dass Menschen arbeiten wollen und sich das Produkt ihrer Arbeit wegnehmen lassen?“ Im zweiten Teil seines Artikels erzählt Götz Eisenberg, wie es gelang, Menschen entgegen ihren natürlichen Bedürfnissen nach Freiheit, Freizeit, Bequemlichkeit und Lust eine rigide „Arbeitsmoral“ anzudressieren. Das zentrale Problem der kapitalistischen Produktion erwies sich als lösbar: „Man verpasste den Zöglingen eine Seele, die als innere Ergänzung des äußeren Zwangs wirkte.“ …“ Teil 2 des Beitrags von Götz Eisenberg vom 24. November 2017 bei Hinter den Schlagzeilen