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Mehr als im Oktober – weniger als im September: Der Auftakt von drei weiteren Aktionstagen gegen das neue französische Arbeitsgesetz
Auch wenn die AFP-Meldung zum 16. November 2017 – die von mehr oder weniger allen BRD-Zeitungen wieder gegeben wurde – die die gewerkschaftspolitische Sachlage extrem verfälscht, mit einer Formulierung wie: „Die Gewerkschaften CGT und Force Ouvrière sowie Studentenverbände hatten zum vierten Aktionstag seit Macrons Amtsantritt vor gut sechs Monaten aufgerufen“ darüber hinweg geht, dass die Beteiligung der FO ein Erfolg der Gewerkschaftsopposition ist, darüber hinweg geht, dass sowohl Solidaires, als auch mehrere oppositionelle Strömungen in anderen Gewerkschaftsföderationen (lokal oder regional) mobilisiert hatten, dass die berichteten 170 Demonstrationen ausgesprochen unterschiedliche Veranstalterkreise hatten: Es bleibt die Tatsache, dass es weiterhin nicht gelingt, eine Mobilisierung zu erreichen, wie sie 2016 gegen die Arbeitsgesetz-Reform der sozialdemokratischen Vorgänger-Regierung stattgefunden hatte. Nun ist dieser vierte Aktionstag in Wirklichkeit noch nicht zu Ende, da zu ihm auch die Demonstration in Paris am Samstag, 18. November gehört. Siehe zu den beiden Aktions-Tagen vier aktuelle Beiträge, sowie zwei kurze Videos aus Paris und Nantes und den Verweis auf die letzten unserer zahlreichen Berichte:
- „Suivi en direct des grève et manifestation du 16 novembre : la lutte contre les ordonnances et pour le progrès social continue“ am 16. November 2017 bei Rebellyion.info ist die Tages-Chronologie des Aktionstages aus Lyon, aus der deutlich wird, dass es durchaus eine starke Mobilisierung gab, inklusive der Beteiligung diverser lokaler sozialer Proteste, und des zumeist umstrittenen schwarzen Blocks. Und dass es – wie immer – auch einen entsprechenden massiven Polizeiaufmarsch gegeben hat (heute zutage EU-weit nur bei ganz besonders staatstragenden Gewerkschaften noch nicht der Regelfall).
- „Manifestation à Paris contre la politique libérale de Macron“ am 16. November 2017 bei Paris Demosphère ist ein Überblick über die Aktionen an diesem Tag in Paris. Der begleitet ist von einer Dokumentation einer ganzen Reihe von Aufrufen und Stellungnahmen verschiedener Gewerkschaften und sonstiger Organisationen. In Zusammenhang mit der eingangs erwähnten Kritik an der AFP-Meldung sei hierbei insbesondere auf den gemeinsamen Aufruf von Solidaires, CGT, FO, FSU, UNEF und UNL verwiesen, was schon zwei Gewerkschaftsföderationen mehr sind, als dort vermeldet…
- „Le 16 on manifeste tous ensemble, le 17 on continue et le 18 novembre on marche sur l’Elysée“ seit dem 03. November 2017 beim Front Social ist der Aufruf zum „Marsch auf den Elysée-Palst“ am Samstag, 18. November, die vor allem von diesem übergewerkschaftlichen und überparteilichen Zusammenschluss getragen wird – und worin diese Demonstration als direkt zum Aktionstag am Donnerstag, als seine Fortsetzung, verstanden wird.
- „Marchons tous ensemble le 18 novembre vers l’Elysée“ am 14. November 2017 bei der Petitionsseite der CGT Amiens Goodyear soll hier als Beispiel dafür stehen, wie gewerkschaftliche Basisaktivisten für diese Aktionstage mobilisieren – die CGT Goodyear, Bestandteil des Front Social Bündnisses mobilisiert hier regional im Norden Frankreichs (nicht immer zur freude des Gewerkschaftsbundes).
- „La manifestation à Paris“ am 16. November 2017 im Twitter-Kanal Ubique ist ein Kurzvideo von der Pariser Demonstration an diesem Tag.
- „La manifestation à Nantes“ am 16. November 2017 im Twitter-Kanal Ubique ist ein Kurzvideo von der Demonstration an diesem Tag in Nantes, beid er es erneut massive Auseinandersetzungen mit der Polizei gab.
- Siehe dazu zuletzt: „Die aktuellen Versuche französischer Gewerkschaften, den Widerstand gegen Macrons neue Arbeitsgesetze zu verstärken“ am 06. November 2017 im LabourNet Germany
- Siehe auch: Ringen um die Arbeitsrechts-„Reform“ und Sozialprotest unter Emmanuel Macron – Teil 16: Kurzer Rückblick auf den gestrigen Protesttag 16. November 2017. Artikel von Bernard Schmid vom 17. November 2017