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Ein Jahr nach der Räumung des „Dschungel von Calais“: Flüchtlingsjagd in Frankreich geht weiter

Abmarsch! Polizei räumt Calais am 24.10-2016 - ab in den sonnigen Sudan...Auf den Tag ein Jahr nach der gewaltsamen Räumung des »Dschungels« von Calais gibt es kaum mehr Hoffnung für Flüchtlinge, in Frankreich eine neue Heimat zu finden. Von den rund 8000 Menschen, die seinerzeit in Calais in Busse verfrachtet und auf viele kleine »Aufnahme- und Orientierungszentren« im ganzen Land verteilt wurden, haben bis heute 42 Prozent Papiere bekommen, wird offiziell betont. Dabei wird aber unterschlagen, dass es sich nur bei einem Bruchteil um anerkanntes Asyl handelt und den meisten nur ein prekäres Bleiberecht zugebilligt wurde“ – so beginnt der kurze Beitrag „»Unverhältnismäßige Gewalt« in Calais“ von Ralf Klingsieck am 25. Oktober 2017 in neues deutschland externer Link über den bisherigen Höhepunkt der fortgesetzten Flüchtlingsjagd in Frankreich. Siehe dazu auch einen Hintergrundbeitrag:

  • „Wo schön und beschissen so eng beieinander lagen“  von Lucca Jordan am 23. Oktober 2017 in neues deutschland externer Link, worin unter anderem bilanziert wird: „An diesem 24. Oktober jährt sich nun also die Räumung des Dschungels zum ersten Mal. Doch warum lagern schon wieder so viele Menschen in Calais? Erneut an diesem Ort, aufgerieben zwischen Schmugglern und der gewalttätigen Polizeieinheiten der CRS. Es hat vor allem zwei Gründe: Erstens ist Calais nun einmal DER Ausgangspunkt, um vom Festland nach England überzusetzen – egal ob für Touristen, Lkw oder eben Migrant*innen. Das wird vermutlich auch immer so bleiben. Und wenn nicht, dann wird es eben einen anderen solchen Punkt geben. Das Problem mit der Räumung des Dschungels lösen zu wollen, war genauso kurzsichtig gedacht wie abgrundtief widerlich durchgeführt. Zweitens durfte der Dschungel nur unter der Bedingung geräumt werden, dass die französische Regierung für alle vertriebenen Menschen einen Platz in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes zur Verfügung stellen würde. Die Zahl der benötigten Plätze beruhte zwar auf staatlichen Schätzungen (man könnte es auch Fantasie nennen) und lag mit 4000 Menschen nicht einmal bei der Hälfte der benötigten Plätze, dies konnten die örtlichen Hilfsorganisationen jedoch vor Gericht korrigieren lassen. Den Minderjährigen mit Familienangehörigen in England wurde sogar versprochen, dass, man sie nach Großbritannien bringen würde. Das entsprechende Gesetz – genannt Dubs Amendment – gibt es bereits seit 2016. Viele der Minderjährigen kehrten jedoch aus einem einfachen Grund zurück: Das britische »Home Office« lehnte sie einfach ab. Somit bleibt der einzige Weg, nach England zu kommen, doch wieder die Ladefläche oder die Achse eines Lkw. Von den 480 Plätzen, die laut britischer Regierung zur Verfügung stehen, sind gerade einmal knapp 200 vergeben“.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=123145
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