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Das brutale System der Billigflaggen
„Um Kosten zu sparen, müssen Schiffsmatrosen bei der Ladungssicherung mithelfen anstatt Ruhezeiten einzulegen. Dahinter steckt das System der sogenannten Billigflaggen – und das hat gefährliche Folgen. Die Eisenstange, mit der Container auf einem Frachtschiff festgezurrt werden, wiegt 28 Kilogramm. „Laschstange“ wird sie genannt, das Sichern der Ladung ist das Laschen. Hafenarbeiter kennen sich damit aus. In einer Schicht sichern sie rasch Hunderte Container und wissen, wann es gefährlich wird. Dennoch kommt es in jüngster Zeit vermehrt zu Unfällen. Schulterbrüche und Rippenprellungen durch sich lösende Metallstangen hat es gegeben, im Hamburger Hafen kam es sogar zu einem Todesfall. (…) Der Grund für diese Vorfälle lässt aufschrecken: Reeder setzen Schiffsmatrosen für diese Arbeit ein. Philippinos, die aus der Schiffscrew stammen und in den Seehäfen eigentlich Ruhezeiten einlegen sollten, werden dazu genötigt. (…) Möglich wird die harte Gangart der Reeder dadurch, dass Firmen ihre Schiffe unter Billigflaggen fahren lassen, die wiederum geringe Arbeits- und Lohnstandards vorschreiben. Von den 2355 Frachtschiffen im Eigentum deutscher Gesellschaften sind laut Zahlen des Reederverbands gerade noch 178 Schiffe unter deutscher Flagge unterwegs. Vor ein paar Jahren waren dies noch drei Mal so viele. Das heißt: 90 Prozent der Handelsschiffe, die deutschen Reedereien oder Fondsgesellschaften gehören, tragen heute bunte Flaggen aus Liberia, Antigua, Panama oder den Marshall-Inseln am Heck…“ Artikel von Birger Nicolai vom 4. September 2017 bei der Welt online