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All die Drohungen der peruanischen Regierung gegen streikende LehrerInnen: Nützen nichts…
Am 15. August 2017 war der „D-Day“, den die peruanische Regierung angekündigt hatte: Lehrerinnen und Lehrer, die an diesem Tag die Arbeit nicht wieder aufgenommen haben, werden bestraft, so verkündete es die Bildungsministerin in der vergangenen Woche. Beginnend mit Gehaltsabzug über mögliche Entlassungen wurde ein ganzes Arsenal von Repressionsmitteln gegen den Streik öffentlich „gehandelt“. Denn schließlich, so der Tenor von Seiten der Regierung, gebe es einen unterzeichneten neuen gültigen Tarifvertrag, der den Streikenden Einkommensverbesserungen zuspräche. Die Probleme dabei sind – mindestens – zwei: Zum einen wurde dieser Tarifvertrag von einer Gewerkschaftsführung unterzeichnet, die offensichtlich von breiten Teilen der Mitgliedschaft nicht als repräsentativ anerkannt wird. Was sich unter anderem an der Frage der Evaluierung zeigt, gegen die sich die LehrerInnen wehren, die von der staatstragenden Gewerkschaftslinie aber als Modernisierung weitgehend akzeptiert wird. Und zum anderen wird der Streik nicht nur fortgesetzt, sondern gewinnt zunehmend öffentliche Unterstützung von Seiten der Elternorganisationen. Neue Demonstrationen, Blockaden und ein Hungerstreik sind angekündigt oder in der Debatte. Siehe dazu zwei aktuelle Beiträge, eine Stellungnahme der oppositionellen Basis-Kampfkomitees und einen Überblick über gescheiterte Repressionsmaßnahmen:
- „“Ahora o nunca” es el eslogan de protesta de los maestros“ am 15. August 2017 in La Republica ist ein Bericht aus der Provinzstadt Puerto Maldonado, wo an diesem Tag die Streikenden alle großen Straßen blockiert hielten – und massive Unterstützung von Seiten der Elternorganisationen erhielten, die mit ihnen gemeinsam gegen die Haltung der Regierung demonstrierten.
- „Metropolitano anuncia nuevo cierre de estaciones por protesta de docentes en el Cercado de Lima“ ebenfalls am 15. August 2017 bei La Republica ist die Meldung über die Ankündigung der Busgesellschaft der Hauptstadt Lima, dass Fahrplan-Einschränkungen anstünden, da die angekündigten Demonstrationen der streikenden LehrerInnen sowohl so groß erwartet werden, dass der Verkehr ohnehin massiv beeinträchtigt werde – und da neue Straßenblockaden zu erwarten seien.
- „Comités de lucha del Sutep: La huelga es una reivindicación y no obedece a una política partidaria“ am 08. August 2017 bei Nuestra Bandera ist ein Beitrag über ein Treffen mit AktivistInnen des Basis-Kampfkomitees von Lima, in dem diese sich massiv von der Gewerkschaftsführung der SUTEP distanzieren, aber auch – gegen alle entsprechende Propaganda von Regierung und Gewerkschaftsführung – deutlich machen, dass sie weder einen politischen Streik führen (wollen) noch AktivistInnen der, als „Deck- und Tarnorganisation des Terrorismus“ Movadef-Bewegung seien. Die SUTEP, so wird ausgeführt, sei eine Gewerkschaft mit 360.000 Mitgliedern, von denen ein kleiner Teil von seiner legitimen Freiheit Gebrauch mache, für die Movadef einzutreten.
- „Pérou : Affrontements lors de la grève des enseignants“ am 12. August 2017 bei Secours Rouge ist die bisher letzte einer ganzen Reihe von Meldungen über Repressionsmaßnahmen gegen den Streik der LehrerInnen – hier der Polizeieinsatz gegen die große Demonstration in Lima, auf frühere Berichte wird in dem Beitrag verwiesen.
- Zum Streik der SUTEP-Gewerkschaftsopposition zuletzt: „Noch ein Abkommen der peruanischen Regierung mit der Gewerkschaftsführung der LehrerInnen? Der Streik geht weiter“ am 14. August 2017 im LabourNet Germany