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Gewerkschaftswahlen bei Nissan Mississipi: Die Südstaaten sollen ohne Gewerkschaften bleiben

Danny Glover, einer der Schauspieler, die die Nissan Belegschaft unterstützen hier im März 2017 in Mississipi

Einmal mehr scheint es so etwas zu sein, wie die „Mutter aller Schlachten“ – die Entscheidung der Nissan-Belegschaft im Bundesstaat Mississipi, ob sie sich gewerkschaftliche organisieren wollen – oder eben nicht. Während das Unternehmen eine schmutzige Erpressungskampagne organisiert mit dem Tenor, die Belegschaft riskiere durch ein positives Votum „alles, was sie haben“ (also, vor allem etwas weniger schlecht bezahlte Arbeitsplätze als sonst in den Südstaaten) fühlt sich der Gouverneur dazu berufen, die Belegschaft aufzurufen, gegen eine gewerkschaftliche Organisierung zu stimmen. Die Südstaaten der USA, längst ein Zentrum der globalen Autoindustrie, ist dies gerade deswegen geworden: Keine Gewerkschaften, nicht einmal solch wenig radikalen wie die UAW, die eine lange Tradition hat, „Umstrukturierungen“ mit zu gestalten… Siehe dazu vier aktuelle Beiträge und einen Hintergrundbeitrag über ZeitarbeiterInnen:

  • „Mississippi Governor: Nissan Workers Should Reject Union“ am 27. Juli 2017 bei den US News externer Link ist die Meldung über die Beteiligung des (republikanischen) Gouverneurs an der antigewerkschaftlichen Kampagne – der eine auch anderswo bekannte Politik verfolgt, Investitionen per Steuer- und Grundstückspolitik zu fördern, mit anderen Worten die Profite globaler Unternehmen weiter anzuheben, wofür man keine Gewerkschaft braucht (auch wenn manche das anders sehen mögen). Die Argumentation aller Antigewerkschaftlicher Aktiven beruht stets darauf, dass die Gewerkschaften etwas seien, das „von Außen“ komme – was durch die Gewerkschaftsgesetze (und Praktiken) des Landes befördert wird.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=119611
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