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Der Streik bei Fiat in Serbien geht weiter: Urabstimmung eindeutig
Über die Drohung des Unternehmens, das Werk zu schließen und die Erpressungsoffensive der serbischen Regierung, den Streik „wegen des Klimas für ausländische Investitionen“ sein zu lassen, hatten wir bereits berichtet. Die Gespräche der Regierung (die ja Minderheitsanteile hält) mit Fiat und dem Gewerkschaftsbund – ohne Streikkomitee und Betriebsgewerkschaft – hatten nur ein Ergebnis: Dass der Wirtschaftsminister sich mit Vertretern der Betriebsgewerkschaft traf. Dieses Treffen hatte wiederum vor allem das Ergebnis, dass die Betriebsgewerkschaft eine Urabstimmung über die Fortsetzung des Streiks in beiden Schichten durchführte. In dem Bericht von der Pressekonferenz der Gewerkschaft nach der Urabstimmung „“Two thirds“ of Fiat workers decide to continue strike“ am 13. Juli 2017 bei Radio B 92 wird über die Urabstimmung am Vortag genauer als in der Überschrift ausgeführt, dass in Schicht zwei die Belegschaft nahezu einmütig für die Fortsetzung des Streiks gestimmt habe, während es in Schicht eins eben zwei Drittel gewesen seien. Abschließend wird auch darauf verwiesen, welche „Investitionsanreize“ Fiat von der serbischen Regierung zugesichert bekommen habe, als man das geminsame Werk 2008 gestartet habe: weitgehende Steuerbefreiung für 10 Jahre, Landgeschenke im Falle eines weiteren Ausbaus des Werkes, sowie Infrastruktur-Maßnahmen gehören in diesen Katalog. Siehe dazu einen weiteren aktuellen Beitrag und den Verweis auf unsere bisherigen Beiträge, vor allem auch über die Forderungen der Streikenden und die Gründe für den Streikbeginn:
- „Sciopero a oltranza per il salario nella Fca in Serbia“ am 11. Juli 2017 bei Contro la Crisi ist vor allem ein Bericht über die Teilnahme von zwei Vertretern der italienischen Metallgewerkschaft FIOM am Streik in Kragujevac, die in einer Mitteilung ihre Unterstützung für den Streik unterstreichen und ihren Beschluss, im gewerkschaftlichen Fiat-Netzwerk diese Unterstützung zu organisieren (was ja dann immerhin ein deutlicher Unterschied wäre zum lauten Schweigen hierzulande beim VW Streik in der Slowakei). Darin werden auch die vor Streikbeginn am 27. Juni stattgefundenen zwei einstündigen Warnstreiks berichtet und eine kurze Skizze der Arbeits- und Lebensbedingungen der Belegschaft und in der Region gegeben.
- Siehe dazu zuletzt: „Die streikende serbische Fiat-Belegschaft beugt sich dem wachsenden Druck nicht“ am 12. Juli 2017 im LabourNet Germany- darin auch Verweise auf die weiteren Berichte seit Streikbeginn