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Der Streik der griechischen Müllwerker für Festanstellungen in der zweiten Woche: Inzwischen stinkt es zum Himmel
„Seit am vergangenen Montag ein Urteil eines obersten Gerichts, des Kontrollrats, zehntausend Angestellte der kommunalen Abfalldienste auf die Straße setzte und gleichzeitig in den Raum stellte, dass diese ihre bereits in den vergangenen Jahren erhaltenen Gehälter zu Unrecht erhielten, streikt die Müllabfuhr. Die Fronten wurden nun noch einmal verhärtet, weil der Bürgermeister von Thessaloniki Yannis Boutaris beschlossen hat, eine private Firma mit der Beseitigung von knapp 1500 Tonnen Abfall zu beauftragen. In Thessaloniki sind die Auswirkungen der Krise besonders spürbar, weil mit dem Gerichtsbeschluss von den 1700 Angestellten der Abfallentsorgung auf einen Schlag 750 entlassen wurden. Dass Boutaris seine Maßnahme auf drei Tage begrenzt, ändert nichts an der Tatsache, dass die Gewerkschaften diesen Schritt als organisierten Streikbruch empfinden und dementsprechend reagieren. Boutaris ließ sich seine Maßnahme, welche die Stadt insgesamt 192.000 Euro kostet, vom zuständigen Rechnungshof genehmigen“ – aus dem Beitrag „Griechenland versinkt im Müll“ von Wassilis Aswestopoulos am 27. Juni 2017 bei telepolis , worin zu den zwei Seiten der Regierungspolitik berichtet wird: „Weil jedoch hinsichtlich der Zahl der möglichen Neuanstellungen erhebliche Beschränkungen bestehen, kann Skourletis nur 2500 Einstellungen vornehmen. Eine weitere Einschränkung folgt aus dem Beamtengesetz, Bewerber, die älter als 45 Jahre sind, sind normalerweise ausgeschlossen. Weil eine große Mehrheit der aktuellen Abfallarbeiter diese Altersgrenze bereits überschritten hat, versucht Skourletis in diesem Punkt, den Streikenden entgegenzukommen. Die Altersgrenze soll auf 50 Jahre gesetzt werden. Die Streikenden bestehen allerdings auch auf die Weiterbeschäftigung der 10.000 Betroffenen. Treffen der beiden Konfliktparteien finden täglich statt und enden ebenso täglich im Streit. Die Gewerkschaftler bekommen bei diesen Gelegenheiten immer wieder die Härte des Gesetzes in Form der Schlagstöcke der Einsatzpolizei zu spüren“. Siehe dazu drei weitere aktuelle Beiträge und den Verweis auf unsere frühere Berichterstattung:
- „Greek PM Invites POE-OTA Trade Unionists to Meet him on Tuesday“ von A. Makris am 26. Juni 2017 im Greek Reporter ist ein Beitrag über die Ankündigung eines erneuten Treffens von Regierung – diesmal in Form des Ministerpräsidenten – mit der Gewerkschaft der Kommunalbeschäftigten, das nun, aufgrund von Müllbergen und Hitzewelle, zur Chefsache erklärt worden ist.
- „Gov’t to present amendment foreseeing sanitation hirings“ am 24. Juni 2017 bei ekathimerini ist die Meldung über den Beschluss der Regierung, 2.500 bisherige Zeitarbeiter fest anzustellen. Was insofern keine Begeisterung bei den Streikenden auslöste, als es sich ja um nicht weniger als 10.000 Beschäftigte handelt, die per Gerichtsurteil entlassen werden sollten.
- „Municipality workers to continue garbage strike until June 29, at least“ am 27. Juni 2017 bei Keep Talking Greece ist die Meldung über den Beschluss der Gewerkschaft, den Streik faktisch zunächst bis Ende der laufenden Woche zu verlängern, was danach kommt, bleibt offen – der Beschluss wurde nach dem (oben berichteten) Treffen mit Tsipras gefasst, der den Vorschlag der 2.500 Einstellungen als Lösung „auf den Tisch gelegt“ hatte.
- Siehe dazu: „(Nicht nur) Athen stinkt: Müllabfuhr im Streik für Übernahme von Zeitarbeitern“ am 23. Juni 2017 im LabourNet Germany