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Wird aus den Massenprotesten im Norden Marokkos eine dauerhafte landesweite Bewegung?

Demonstration in Rabat am 11.6.2017 - die grösste seit langem - es geht über die Solidarität mit den rif-Protesten weit hinausIch denke, dass eines der zentralen Versäumnisse der „Bewegung 20. Februar“ das Fehlen einer Plattform war, in der die Menschen zusammenkommen und gemeinsam kämpfen können. Die Demonstration am 11.Juni hat mit einem Aufruf für die Gründung einer Volksfront für Freiheit, Demokratie und soziale Gerechtigkeit geendet. Den Menschen ist bewusst geworden, dass wir uns zusammenschließen und organisieren müssen, damit unsere Forderungen verwirklicht werden können. Für mich ist es im Moment das Wichtigste, dass wir so eine Volksfront aufbauen – eine Plattform, in der alle demokratischen Kräfte, linke Parteien sowie unabhängige muslimische Gruppen, gemeinsam für Demokratie und soziale Gerechtigkeit eintreten. Ich fordere zudem alle demokratischen, progressiven und populären Kräfte auf, Solidarität mit dem Widerstand in Marokko und allen antikapitalistischen, antikolonialen Widerständen international zu zeigen“ – so endet das Interview „Warum die Massenproteste in Marokko nicht abreißen„ am 22. Juni 2017 im Mosaik-Blog externer Link mit dem Aktivisten Ghassane Koumiya von der Marokkanischen Assoziation für Menschenrechte (AMDH), der dabei vor allem Gewicht auf die Tatsache legt, dass die problematische soziale Situation eben im ganzen Land existiert, was die Grundlage für die zunehmende Ausbreitung der Proteste ist. Siehe dazu zwei weitere aktuelle Beiträge und ein Video:

  • „Rif Solidarity“ von #Hirak Casablanca am 16. Juni 2017 auf You Tube externer Link gepostet ist ein Film über die große Demonstration in der Haupstadt Rabat in Solidarität mit den Rif-Protesten (was zu diesem Zeitpunkt, am 11. Juni, neu war) auf der auch bereits eigene vergleichbare Anliegen deutlich gemacht wurden (und die Tatsache, dass die FilmautorInnen sich Hirak Casablanca nennen ist ja auch ein Hinweis insofern, als dies eben die Organisation war – und ist – die die Proteste im Rif organisiert hat, wo Casablanca nicht hinzugehört).
  • „Moving How? An interview with an al-Hirak activist (part one)“ am 20. Juni 2017 bei rs21 externer Link ist ebenfalls ein Interview – hier mit einem nicht namentlich genannten Aktivisten der Al-Hirak Bewegung in Nordmarokko, der vor allem nach der sozialen Basis der Protestbewegung gefragt wird und bei seinen Antworten unterstreicht, dass es aufgrund der realen politischen Struktur Marokkos keine Teile des Bürgertums geben kann, die eine solche Bewegung unterstützen würde, sondern dass es sich um eine Bewegung von lohnabhängigen und Erwerbslosen handelt – letztere vor allem junge Menschen…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=118002
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