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Gewerkschaft aus Ecuador fordert von Lidl endlich Einhaltung der Verpflichtung zu besseren Arbeitsbedingungen auf Bananenplantagen
„Leider müssen wir Sie darüber informieren, dass auch nach einem Jahr auf den Plantagen, von denen Sie Bananen beziehen, die Arbeitsbedingungen schlecht und die Menschenrechtsverletzungen gravierend sind. Die Beschäftigten werden nach wie vor ausgebeutet und die Menschenrechte, deren Einhaltung Ihnen nach eigener Aussage wichtig ist, werden weiter verletzt. In den vergangenen Wochen haben wir die folgenden fünf Plantagen, die Ihre Supermärkte beliefern, besucht: La Palma, Matías, San José de Pongarbel, San Juan und El Naranjo. Wir haben etwa 50 Personen, in der Mehrzahl Plantagenarbeiter/innen und einige benachbarte Anwohner/innen, interviewt. Dabei haben wir mehrere Verletzungen der nationalen Gesetze und internationaler Standards festgestellt“ ist aus dem Beitrag „Arbeitsbedingungen auf Plantagen: Gewerkschaft aus Ecuador konfrontiert Lidl“ seit 31. Mai 2017 bei Oxfam über den Brief der Gewerkschaft ASTAC an den Lidl-Vorstand (bzw. Lidl-Stiftung), in dem berichtet wird, dass sich seit einem Gespräch, inklusive Versprechungen, ein Jahr zuvor nichts verändert habe an den miserablen Arbeitsbedingungen. Der Betrag bietet auch die Möglichkeit eine entsprechende Resolution zu unterzeichnen. Siehe dazu auch die gewerkschaftliche Dokumentation der Zustände und einen Hinweis auf einen älteren Beitrag – der deutlich macht, dass es eine seit langem bestehende Problemlage gibt:
- „Arbeitsbedingungen auf Bananenplantagen in Ecuador, die Lidl beliefern“ am 01. Juni 2017 bei Oxfam ist der Bericht der Gewerkschaft Astac (Landarbeiter und Kleinbauern) über die Arbeitsbedingungen auf den Bananen-Plantagen in Ecuador – eine Studie aus Interviews auf fünf Plantagen..
- „Bananen aus Ecuador: Billig isst bitter“ am 30. Dezember 2011 bei n-tv ist ein nun schon beinahe sechs Jahre alter Bericht, der vor allem eben die Kontinuität des Problems (für die Beschäftigten) deutlich macht. Damals wurde bereits hervor gehoben: „Besonders problematisch sind Löhne, die nicht ausreichen, eine Familie zu ernähren. Der durchschnittlich gezahlte Nettolohn liegt laut der befragten Bananenarbeiter/innen bei lediglich rund 237 US-Dollar, deutlich unter der staatlich definierten Armutsgrenze von 544 US-Dollar für eine vierköpfige Familie“, so Humbert weiter. Insgesamt hätten 83 Prozent der Befragten ein Familieneinkommen unterhalb der Armutsgrenze angegeben. Überstunden werden zudem nicht bezahlt. Denn zu den durchschnittlich 46 bis 48 Wochenstundekommen laut Oxfam noch einmal 24 bis 32 Überstunden pro Monat. (…) Daneben würde die Gesundheit von Arbeitern und Anwohnern durch Pestizide gefährdet. „Obwohl das ecuadorianische Gesetz dies verbietet, werden immer noch gefährliche Pestizide von Flugzeugen aus auf die Felder gesprüht“, kritisiert Humbert. 90 Prozent der Befragten auf den Zulieferplantagen hätten gesagt, dass dies während ihrer Arbeitszeit erfolgte. Auf Plantagen der Noboa-Gruppe, zu der die Marke Bonita gehört, hatten die Arbeiter nach Aussage der dort beschäftigten Befragten nicht einmal Schutzkleidung erhalten. Laut Oxfam sind auf den Bananenplantagen in Ecuador noch immer Entlassungen wegen Gewerkschaftszugehörigkeit an der Tagesordnung“.
- Siehe auch: Ecuadors Gewerkschaft der Bananen-Plantagen ASTAC zieht Bilanz des Freihandelsabkommens mit der EU: Wachsende Ausbeutung – und wird selbst bekämpft