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Das Handelsgericht verlängert die Frist für GM&S nach offizieller Absichtserklärung der beiden großen französischen Autohersteller: Belegschaft beendet Besetzung nach erstem Erfolg

Kampf der Belegschaft von GM&S in FrankreichUnmittelbar, nachdem das Handelsgericht in Poitiers sich im „Fall GM&S“ ergebnislos vertagt hatte und die Belegschaft zusammen mit den sie unterstützenden Solidaritätsgruppen ihre Demonstration beendet hatten, gingen beim Tribunal die offiziellen Absichtserklärungen der beiden Hauptkunden des Zulieferers ein, in denen PSA und Renault sich zu längerfristigen Abnahmequoten verpflichteten – darauf hin verlängerte das Gericht die Frist, das Unternehmen umzuwandeln und die Belegschaft erklärte sich bereit, ab Montag den 28. Mai 2017 die Arbeit wieder aufzunehmen. In dem Beitrag „Sursis d’un mois pour GM&S : « on est prêts à repartir en grève, du jour au lendemain »“ von Geroge Waters am 24. Mai 2017 bei Révolution Permanente externer Link – der im wesentlichen das Gespräch mit einem Besetzungsaktivisten zusammenfasst – wird deutlich, dass das Gericht diese Wiederaufnahme der Arbeit als Bedingung für die Verlängerung der Frist um einen Monat gemacht hatte. Worauf sich die Belegschaft eingelassen hat, weil nahezu alle davon ausgehen, dass mit der Verpflichtung beider Autofirmen sich auch „Weiterbetreiber“ des Unternehmens finden werden, das seit Dezember 2016 im Konkursverfahren ist. Unterstrichen wird aber auch, dass die Debatte der Belegschaft die Bereitschaft ergab, Streik und Besetzung „jederzeit“ wieder aufzunehmen, wenn eine negative Entwicklung absehbar sei. Siehe dazu auch einen Hintergrundbeitrag und den Verweis auf die bisherige Berichterstattung:

  • „GM&: un combat exemplaire“ am 24. Mai 2017 bei der NPA externer Link ist einer der (zahlreichen) Beiträge aus linken und gewerkschaftlichen Strömungen unterschiedlichster Art, in denen die Unterstützung für den Kampf der Belegschaft von GM&S manifestiert und begründet wird – hier als ein Exempel für die Belegschaften der gesamten Automobilindustrie und ihrer Zuliefererfirmen. Es wird darin aber auch darauf verwiesen, dass es Regierung und Behörden keineswegs darum geht, das Werk wie gehabt weiter produzieren zu lassen, sondern dass es Absicht ist, die Belegschaft „zu reduzieren“, weil eine Verpflichtung in Höhe der für einen echten Weiterbetrieb nicht gegeben worden sei.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=116747
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