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Am 1. Mai 2017 in den USA: MigrantInnen-Streik mobilisiert diesmal auch Indigene
Ein erneuter Tag des Protestes und Widerstands gegen die nationalistische und rassistische Politik der Republikanischen Partei und ihres Präsidenten soll der 1. Mai 2017 werden: Wie schon vor Wochen im Februar, wird zu einem Streiktag aufgerufen, um deutlich zu machen, dass die vielen Millionen Menschen, die mit dieser Politik einer weiteren Verschärfung der alltäglicher Repression ausgesetzt werden, sich wehren. Waren beim „Tag ohne uns“ zwar auch viele Gruppierungen der Gewerkschaften aktiv – vor allem aus jenen Dienstleistungsbereichen, in denen viele MigrantInnen beschäftigt, also auch organisiert sind – ohne dass die Gewerkschaften direkt als Ganze dazu aufgerufen hätten, so ist es dieses Mal anders insofern, als immerhin vier Gewerkschaften offiziell zur Beteiligung an Streiks am 1. Mai aufrufen. Siehe dazu fünf aktuelle Beiträge:
- „May Day: A Day Without Immigrants – Strike! Hundreds Of Thousands Of Workers Will Strike May 1, Organizers Say“ von Cora Lewis am 13. April 2017 bei Portside dokumentiert (ursprünglich beim Netzwerk Cosecha und Buzzfeed) ist ein Beitrag, in dem einerseits nochmals all die vielen Tatsachen dafür zusammengefasst werden, warum MigrantInnen jeden Grund haben, an diesem Tag zu streiken, ist aber auch eine Zwischenbilanz der Mobilisierung, wozu berichtet wird, die Organisatoren würden Mitte April von mindestens 350.000 Streikenden ausgehen und auf die diesmal stärkere Beteiligung der Gewerkschaften verwiesen wird
- „Labor Leaders urge members to support May Day actions“ von William Rogers am 27. April 2017 beim Left Labor Reporter berichtet über einen gemeinsamen Aufruf von RoseAnn DeMoro die Sekretärin der National Nurses United, Chris Shelton, Vorsitzender der Communication Workers of America, Larry Hanley, Vorsitzender der Amalgamated Transit Union, und Peter Knowlton, Vorsitzender der unabhängigen Basisgewerkschaft United Electrical Workers: Sie rufen ihre Mitgliedschaft dazu auf, sich an allen Aktionen des diesjährigen 1. Mai zu beteiligen und gemeinsam Streiks zu organisieren
- „ILWU members train to resist immigration raids“ am 11. April 2017 bei der Gewerkschaft der Westküsten–Docker ist ein Bericht über eine Reihe von Workshops der ILWU, in denen die Mitgliedschaft darin trainiert wird, gegen Razzien der Migrationsbehörden Widerstand zu leisten. An dem Workshop in San Francisco, der im Mittelpunkt der Berichterstattung steht, nahmen auch AktivistInnen anderer Gewerkschaften und sozialer Organisationen und auch der katholischen Kirche teil. In dem Beitrag wird darauf verwiesen, dass dies eine Tradition der ILWU sei, da bereits ihre Gründung auch das Werk von Kollegen gewesen sei, die keine legalen Papiere gehabt hätten und deswegen auch schon damals – aufgrund starker Solidarität: Vergeblich – verfolgt worden seien
- „Ramping Up for May Day around the Country“ von Fernando Garcia und Sonia Singh am 24. April 2017 bei den LaborNotes ist ein Artikel, in dem ein Überblick über Aktionen in Vorbereitung quer durch die USA gegeben wird. Dabei wird deutlich, dass eine ganze Reihe lokaler und regionaler Netzwerke und Gruppierungen aus je verschiedenen Betrieben und Branchen die Hauptorganisatoren der Streiks am 1. Mai sind. So etwa das Northwest Arkansas Workers’ Justice Center (Arkansas), das Nashville Workers’ Dignity (Tennessee), das Worker Center Migrant Justice in Burlington (Vermont) und das Netzwerk Voces de la Frontera in Milwaukee (Wisconsin). Darin sind Kolleginnen und Kollegen aus Fast Food-Ketten ebenso organisiert, wie Bauarbeiter und Bauarbeiterinnen, Beschäftigte aus der Nahrungsmittelindustrie und verschiedenen Dienstleitungsbereichen – weshalb auch die Dienstleistungsgewerkschaft SEIU an vielen Orten beteiligt ist.
- „Report says workplace death rate higher among Latinos“ von Andrea Bernstein am 27. April 2017 bei KPCC ist ein Radiobeitrag (Manuskript), der als Beispiel für viele andere mögliche, einen der Gründe dafür aufzeigt, weswegen der Widerstand der MigrantInnen in den USA auch wächst: Die Zahl der tödlichen Opfer, die der Kapitalismus von ihnen fordert, ist noch höher als der ohnehin schon hohe „Durchschnitt“. 2015 starben 903 Arbeiter, die entweder als Migranten ins Land gekommen waren oder der ersten Generation US Bürger angehören, eine Todesrate, die um 20% höher liegt, als insgesamt
- Siehe auch unser Dossier 1. Mai 2017 – gegen Lohn- und Leiharbeit