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8. März 2017: Wenn unser Leben keinen Wert hat, dann streiken wir! Aufruf zum globalen Frauenstreik u.a.
Dossier
„Nach den Mobilisierungen und den Streiks von Frauen im vergangenen Jahr, nach ihrer riesigen Beteiligung während der Inthronisierung Trump‘s in den USA und weit darüber hinaus finden jetzt in vielen Ländern auf der ganzen Welt Versammlungen statt, um den 8. März zu einem großen Streiktag zu machen. Wir laden alle, die Initiativen zum 8. März planen, ein, diesen Aufruf zu verbreiten, um die feministische Streikbewegung transnational und stark werden zu lassen. Von Polen bis Argentinien, von der Türkei bis Italien entsteht gerade eine weltweite Bewegung von Frauen. In mehr als zwanzig Ländern werden am 8. März Frauen die Straßen erobern und streiken, um für einen Tag Produktion und Reproduktion zu unterbrechen. Inspiriert von den Streiks der Frauen in Argentinien und Polen, von den riesigen Demonstrationen in Italien gegen männliche Gewalt und nach dem Women’s March, der in Washington und London seinen Anfang nahm und weltweit zugleich in hunderten von Städten stattfand – mit all diesen Erfahrungen im Rücken wird der 8. März ein nächster Moment des Aufruhrs. (…) Der 8. März wird dieses Jahr kein Ritual sein. Dieses Jahr kann und muss die Gelegenheit genutzt werden, um zu zeigen, wie kraftvoll ein Streik sein kann, indem er nicht nur auf der Arbeit, sondern in allen gesellschaftlichen Bereichen und zuhause durchgeführt wird, wenn der Streik weltweit ein feministisches Aufbegehren gegen den globalen neoliberalen Angriff darstellt. Am 8. März können auch diejenigen, die nicht “legal” streiken dürfen, ihre Ablehnung von Unterdrückung und Prekarität demonstrieren…“ Aufruf von und bei Transnational Social Strike Platform . Die Hashtags zum globalen Frauenstreik: #niunamenos / #womenstrike / #8M / #WomensMarch: In the spirit of women and their allies coming together for love and liberation, we offer A Day Without A Woman… Es gibt dazu weitere, teilweise regionale Aufrufe, und die üblichen von DGB u.a. in unserem diesjährigen Dossier:
- Überall auf der Welt Proteste – eine 9fache Nachlese zu unseren Berichten über den 8. März 2017
Wie schon in unserer ersten, umfassenden und doch sehr unvollständigen Berichterstattung über den 8. März 2017 wird auch in diesem ergänzenden Material deutlich, dass es vor allem drei Kernfragen waren, die die Aktionen in vielen Ländern an diesem Tag geprägt haben: Die besondere Ausbeutung der Frauen im kapitalistischen System und, damit im Zusammenhang, speziell die Frage „Gedenkveranstaltung“ oder Streiktag, schließlich auch die Repression gegen die Frauenaktionen, oft genug als „Begleitmusik“ zu feierlichen Ansprachen, die genau so viel wert sind, wie zu erwarten ist:- [Brasilien] „Mulheres da saúde em greve neste 8 de março“ am 08. März 2017 beim Gewerkschaftsbund Intersindical ist die Dokumentation des Aufrufs (und eine erste Bilanz) der Gewerkschaft im Gesundheitswesen des Bundesstaates Santa Catarina im Süden des Landes zum Streik an diesem Frauentag. In einem Land, in dem alle 11 Minuten ein gewalttätiger Angriff auf Frauen offiziell registriert wird, sei es zu Hause, auf der Straße oder im Betrieb, und dessen Regierung nun mit der Rentenreform einen Frontalangriff gerade auch auf die Arbeiterinnen unternimmt – mit einem Präsidenten, der zum Frauentag bezeichnenderweise von sich gibt, die Frauen sorgten fürs Zuhause – gäbe es mehr als genügend Gründe, mehr zu machen, als Veranstaltungen. Nach ersten berichten wurde dieser Frauenstreik im Gesundheitswesen des Bundesstaates sehr stark befolgt
- [Brasilien] „Milhares de mulheres foram as ruas apesar do boicote das centrais sindicais à paralisação“ von Maira Machado am 08. März 2017 bei Esquerda Diario ist ein Bericht aus Sao Paulo, wo es eine große Demonstration gab, an der sich über 15.000 Frauen beteiligten – vor allem die streikenden Frauen der größten Universität des Landes, der USP – die den Streikbeschluss auf einer Vollversammlung gefasst hatten, aber die einzigen waren, weil es massive Widerstände in den Gewerkschaften gegeben habe, zu einem Streik aufzurufen
- [Brasilien] „Mulheres do MST são mantidas presas pela PM de Goiás“ am 08. März 2017 beim Gewerkschaftsbund CUT ist eine Meldung über die Festnahme von Aktivistinnen der Landlosenorganisation MST im Bundesstaat Goias – die die örtliche Niedelassung des Renteninstituts blockiert hatten, um auf die vorbreitete Attacke gegen ihre Rentenversicherung aufmerksam zu machen und den Widerstand zu organisieren – auch als Beispiel für die zahllosen Meldungen von Polizeiübergriffen rund um die Welt zu lesen
- [Chile] „[Fotogalería] Marcha 8 de Marzo – Santiago“ von Exequiel Trujillo am 10. März 2017 bei La Izquierda Diario ist eine Fotodokumentation der vielleicht im Verhältnis größten Demonstration an diesem Tag, als in Santiago etwa 100.000 Frauen demonstrierten, mit – wie aus den Fotis zu ersehen – zwei Schwerpunkten, gegen die Gewalt und für gleiche Arbeitsbedingungen
- [Ukraine] „Women In Kyiv Say They March For Equality, Not Flowers And Compliments“ am 09. März 2017 bei Radio Free Europe ist ein Bericht über die Frauendemonstration in Kiew mit rund 1.000 Teilnehmerinnen, die vor allen Dingen vertraten, es gehe um Gleichberechtigung und nicht um einen Feiertag – um den ursprünglichen Sinn dieses Kampftages, wie es eine Demonstrantin im Interview ausdrückte. Eine Attacke ukrainischer Nationalisten musste ebenfalls zurückgeschlagen werden
- [Thailand] „7 female activists face charges on International Women’s Day“ am 09. März 2017 bei Prachatai ist ein Bericht über die besondere Art der Militärjunta des Königs, den Frauentag zu „begehen“: Genau an diesem Tag wurde der Prozess gegen 7 Dorfbewohnerinnen eröffnet, denen zum Vorwurf gemacht wurde, das Demonstrationsverbot der Junta durchbrochen zu haben mit ihrem Protest gegen die geplante Inbetriebnahme der Erweiterung einer Goldmine in Khao Luang, dazu hatten sie im Herbst 2016 eine Demonstration mit etwa 150 TeilnehmerInnen organisiert
- [China] „China’s women fight back against workplace discrimination“ am 08. März 2017 im China Labour Bulletin ist ein Artikel über die Diskriminierung der Frauen bei der Arbeitssuche in China – wo bei Einstellungsgesprächen oft schon mal nach der „Familienplanung“ gefragt wird, oder gleich bei Ausschreibung direkt oder indirekt gesagt, es handele sich um eine Stelle für Männer – über den wachsenden Widerstand dagegen wird in diesem Beitrag ebenfalls berichtet, der sich vor allem in einer stark ansteigenden ‚Zahl von Klagen bemerkbar macht, aber auch darin, das selbst der nicht eben progressive Frauenverband ACFW sich mit der Thematik befassen muss: In der offiziellen Umfrage antworteten rund 87% aller Frauen, sie hätten Diskriminierung erfahren
- [Irland] „Ireland Strikes for Repeal“ ein Gespräch mit Aiofe Frances am 08. März 2017 im Jacobin Magazine über den Kampftag für das Recht auf Abtreibung, der es in der katholischen Republik war. Ein differenzierter Streik- und Beteiligungsaufruf wurde vom Netzwerk Strike for repeal ebenso verbreitet, wie die Zusammenarbeit, etwa mit Studierendenvertretungen, ausgebaut. Aiofe Frances unterstreicht in diesem Gespräch auch sehr nachdrücklich, dass ein streikaufruf, wie kompliziert er auch sein möge, deswegen die richtige Herangehensweise ist, weil Abtreibung eben auch eine Frage der ‚Arbeitsbedingungen ist – leicht zu verstehen, etwa anhand entsprechender freier Tage
- [Israel] „International Women’s Day: Weaving a common future“ von Michal Schwarz am 08. März 2017 bei WAC-Maan ist ein Foto über eine gemeinsame Frauentag-Veranstaltung der alternativen Gewerkschaftsinitative, die an diesem Tage eine Begegnung arabischer und jüdischer Arbeiterinnen organisierte
- Millionen auf den Straßen in riesigen (und kleinen) Demonstrationen, Hunderte von Streiks und Widerstand gegen Polizeigewalt: Der Tag ohne (und mit ganz vielen) Frauen
Die vielleicht proportional größte Demonstration fand in Santiago de Chile statt, als sich über 100.000 Menschen versammelten, um gegen Macho-Gewalt und strukturelle, kapitalistische und Staatsgewalt zu demonstrieren. Auch in den Ländern, von denen die Initiative zum weltweiten „Tag ohne Frauen“ ausgegangen war, insbesondere in den USA und Argentinien, gab es massive Demonstrationen und zahlreiche Streiks, sowohl an Schulen und Universitäten, als auch im so genannten Dienstleistungssektor. Streiks von Reinigungs-Arbeiterinnen in Indien, die unter dem Kastenwesen leiden, Landfrauen in Brasilien, die Konzerne ins Visier nahmen und Palmöl-Arbeiterinnen in Indonesien organisierten Proteste, die nicht nur in der Türkei trotz Polizeirepression nicht verhindert werden konnten. Ein (ganz und gar unvollständiger) Überblick über den 8. März 2017, der weltweit auch eine Absage an Feierlichkeiten ohne Folgen war:- [Global] Working Women’s News from Around the World – Übersicht bei LabourStart
- [Global] „Zehntausende sagen Nein zum Patriarchat“ am 09. März 2017 in neues deutschland war ein erster Überblick über die globalen Aktionen am Vortag. Darin, als ein Beispiel: „In der uruguayischen Hauptstadt Montevideo kamen am Weltfrauentag mehrere zehntausend Demonstrantinnen zusammen. Das lateinamerikanische Land erlebte zuletzt nach amtlichen Angaben eine Zunahme häuslicher Gewalt gegen Frauen. In der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires versammelten sich tausende Frauen auf der berühmten Plaza de Mayo beim Regierungssitz, um mehr Gleichberechtigung zu fordern. Auch in Mexiko, Chile und weiteren lateinamerikanischen Ländern wurde demonstriert“
- [Global] In Photos: „Women Worldwide Strike, Protest, and Rally for #DayWithoutAWoman“ von Nika Knight am 08. März 2017 bei Common Dreams ist eine ausführliche Fotodokumentation über den globalen Aktionstag
- [Global] „»Die Straßen gehören uns«“ von Lola Matamala und André Scheer am 09. März 2017 in der jungen welt ist ebenfalls ein globaler Überblick, in dem unter anderem aus der Ukraine berichtet wird: „»Zur Hölle mit dem Patriotismus! Wir brauchen Feminismus!« hieß es in Kiew. Hunderte Ukrainerinnen gingen in der Hauptstadt ihres Landes für die Ächtung von Gewalt gegen Frauen auf die Straße. Zu der Kundgebung hatte unter anderem die Menschenrechtsorganisation Amnesty International aufgerufen. Die Demonstrantinnen forderten die Ratifizierung der sogenannten Istanbul-Konvention des Europarates von 2011 zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt durch das Parlament“
- [Global] „International Women’s Day Live Blog: What ‘A Day Without a Woman’ Looks Like“ am 08. März 2017 bei truthdig war ein Liveticker mit aktuellen Kurzberichten von Aktionen rund um die Welt – unter vielem anderen auch mit einem Kurzbericht über eine Demonstration jemenitischer Frauen gegen den Krieg im Land
- [Global] „Women Across the World Walk Out and Unite Against Violence“ von Sarah Lazare am 09. März 2017 im ZNet dokumentiert, ist ebenfalls ein solcher Überblick, versehen mit zahlreichen Links zu anderen Berichten – und mit der Information aus den USA, dass in New York im anschluss an die Demonstration (an der sich rund 5.000 Menschen beteiligten) mindestens 10 Aktivistinnen von der Polizei festgenommen wurden
- [Argentinien] „Mirá la masiva movilización del #8M desde al aire“ am 08. März 2017 bei La Izquierda Diario ist ein kurzer Videobericht über die Demonstration in Buenos Aires, an der sich über 50.000 Menschen beteiligten
[Argentinien] „8M: pelearon por el paro y se movilizaron a Plaza de Mayo“ von rosa d’Alesio am 09. März 2017 ebenfalls bei La Izquierda Diario ist ein Bericht, der vor allem die Stimmen von Frauen aus Streikbetrieben wiedergibt: Die Belegschaft von PepsiCola aus Florida, von Mondelez aus Pacheco (letztere hatten den Streik ausgerufen, obwohl die Betriebsgewerkschaft sie davon abhalten wollte) – und mit der Information, dass es kein Zufall ist, dass es noch weitere Streiks gerade in den Nahrungsmittelbetrieben gab, wo mehrheitlich Frauen unter üblen Bedingungen und Machogewalt arbeiten müssen
[Argentinien] „Argentina: Incidents at the Capitol’s Cathedral / Persecution is Denounced after Women’s March“ am 09. März 2017 bei The Dawn ist ein Bericht über Polizeiangriffe auf Demonstrantinnen, bei denen es – Stunden nach dem Ende der Demonstration, bei einer unbegründeten Razzia – 20 Festnahmen und mehrere Verletzte gab, ohne Grund wurden die Aktivistinnen rund 12 Stunden in Haft gehalten - [Brasilien] „Brazil: Spectacular Protest of Landless Women against the Vale Company“ von Ruth Pina und Julia Dolce bereits am 07. März 2017 bei The Dawn ist ein Bericht über eine der vielen Aktionen der Frauen der brasilianischen Landlosenbewegung MST die hier den Bergbaukonzern Vale in Cubatao umzingelten und blockierten – weil der Konzern seine Schulden gegenüber der brasilianischen Sozialversicherung, rund 88 Millionen Dollar, nicht bezahlt. Konzerne, die ihre Abgaben nicht bezahlen werden von vielen Kritikern der antisozialen Reformen der nicht gewählten Temer-Regierung als Hauptverursacher der finanziellen Probleme gesehen – diese Schulden betragen zusammen viele Milliarden Dollar, weswegen diese Regierung nicht etwa gegen die Konzerne vorgeht, sondern eine Rentenreform gegen die nicht so reichen Menschen des Landes diktiert, was gerade auch viele arbeitende Frauen trifft, weswegen das Thema nicht nur hier, sondern auch am folgenden Tag im Mittelpunkt stand – neben dem Protest etwa gegen häusliche Gewalt
[Brasilien] „Professores de Minas fazem paralisação no Dia Internacional da Mulher“ von Edvar Santos am 07. März 2017 in Patos já ist die Meldung über den Streikbeschluss der Föderation der Erziehungsgewerkschaften im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais für den folgenden Tag, worauf zahlreiche Schulbehörden bereits die Schließung der Schulen am 8. März ankündigten - [Chile] „Bajo el grito #NiUnaMenos más de 100.000 personas se movilizaron en Santiago“ von Angela Suarez am 09. März 2017 bei La Izquierda Diario ist ein Bericht mit vielen Interviewauszügen mit Demonstrantinnen der Riesendemonstration in der chilenischen Hauptstadt, die oft genug vom eigenen Erleben von Männergewalt berichten müssen – und auch die strukturelle Gewalt der Gesellschaft anprangern
[Chile] „Paro de Mujeres en la Universidad de La Frontera, Temuco“ am 08. März 2017 bei LID ist die Dokumentation der Erklärung der Gewerkschaft an der Universität von Temuca, warum die Frauen der Belegschaft an diesem Tag in den Streik treten - [USA] „Reports on the Resistance: A Day Without a Woman, For a Feminism of the 99%“ von Dan LaBotz am 09. März 2017 bei New Politics ist ein Überblick über die Aktionen in den USA, worin neben den Informationen zu einigen der vielen Demonstrationen quer durchs Land auch knappe Streikberichte von Lehrerinnen im Bundesstaat Virginia und von weiblichen Angestellten eines Gerichtes in Rhode Island gegeben werden
- [USA] INTERNATIONAL WOMEN’S DAY – PHOTOS AND HISTORY. Photos by David Bacon aus Berkeley und Oakland
- [Polen] „Rote Fahnen als Platzverweis“ von Reinhard Lauterbach am 10. März 2017 in der jungen welt gibt Eindrücke von den Demonstrationen in Polen wieder, unter anderem so: „Für großes Aufsehen sorgte in Poznan eine Ansprache von Joanna Jaskowiak, der Ehefrau des linksliberalen Oberbürgermeisters der Stadt. Sie forderte neben der rechtlichen auch soziale Gleichberechtigung für Frauen, gleiche Chancen für beruflichen Aufstieg und gleiches Geld für gleiche Arbeit. Dass Jaskowiak im Hintergrund der Bühne stand und während der Rede die Handtasche seiner Frau hielt, brachte ihm in den sozialen Netzwerken viel Sympathie ein“
- [Polen] „Marches in Poland mark Int’l Women’s Day“ am 08. März 2017 bei Radio Poland ist ein kurzer Bericht über Proteste für das Recht auf Abtreibung in Warschau und – auch als Beispiel für solche „Aktivitäten“ weltweit – berichtet auch von offiziellen Bekundungen zum Frauentag…
- [Spanien] „Las mujeres toman las calles en decenas ciudades para clamar por sus derechos“ am 09. März 2017 bei kaosenlared ist ein Überblick über die zahlreichen Aktionen in vielen Städten Spaniens – die größten Demonstrationen fanden – wenig überraschend – in Barcelona und Madrid statt
- [Spanien] „8M: histórica jornada por el Paro de Mujeres“ am 08. März 2017 bei La Izquierda Diario Spanien ist ebenfalls ein Überblick über Aktionen in Spanien, vor allem aber über die gigantische Demonstration in Madrid, an der sich Hunderttausende beteiligt haben
- [Spanien] „Las mujeres celebran el Día Internacional con paros en 46 países“ am 08. März 2017 bei Info Libre ist ein kurzer Bericht über diverse Aktionen wie Straßenblockaden in Barcelona, aber auch einem Parlamentsstreik der Abgeordneten von Podemos (und ähnlichen) und ihrer Mitarbeiterinnen
- [Indonesien] „Voices of women in palm oil“ von Catriona Croft-Cusworth am 08. März 2017 in den Forest News ist ein Beitrag über die Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen in der stark wachsenden indonesischen Palmöl-Plantagenwirtschaft – worin schnell deutlich wird, welch guten Gründe diese Arbeiterinnen für ihren beschlossenen Protest haben
- [Indien] „Support The Struggle Of The Powrakarmikas On International Working Women’s Day“ am 07. März 2017 bei Countercurrents ist ein Aufruf zur Solidarität mit dem für den folgenden Frauentag beschlossenen ganztägigen Streik der Reinigungsfrauen der BBMP in Bengaluru (früher: Bangalore) – die unter übelsten Bedingungen unter anderem Latrinen reinigen müssen – weil sie meist Frauen aus Minderheiten und/oder Unterkasten sind, die jetzt in ihrem Kampf die Solidarität aller demokratischen Kräfte einfordern
- [Italien] „LOTTO MARZO, UNO SCIOPERO GENERALE RIUSCITO“ am 08. März 2017 bei der Basisgewerkschaft USB ist ein knapper Überblick über Demonstrationen (unter anderem etwa in Mailand mit über 20.000 Teilnehmerinnen) und knappen Hinweisen auf diverse betriebluche Streiks, wo die USA stark genug war, sie zu organisieren, das sich die drei großen Verbände des Landes geweigert haben, etwas anderes als Feiern zu organisieren
[Italien] „[8 Marzo]: Riparte il movimento delle donne, internazionale e di massa. Evviva!“ am 09. März 2017 bei der Basisgewerkschaft SI Cobas ist ein ausführlicher Beitrag, in dem nicht nur über diverse Aktionen berichtet wird, sondern auch versucht, eine politische Analyse der jüngsten Entwicklungen zu leisten, die einerseits aufzeigt, dass die generelle rechte Welle in vielen Ländern dieser Welt sich auch und vor allem gegen Frauen richtet und andrerseits darauf verweist, dass gerade die jetzt ausgerufene Art des Widerstandes, über Veranstaltungen hinaus zu gehen, die passende Antwort auf solche Angriffe ist. - [Türkei] Massives „Nein!“ zu Erdogan am Internationalen Frauentag – und zahlreiche gewerkschaftliche Aktivitäten zur Stärkung der Ablehnung
- [Polen] „Die Macht ist weiblich!“ von Beata Bielecka am 07. März 2017 bei Deutschlandradio Kultur ist ein Beitrag über Frauen gegen Rechtspopulismus in Polen – dem Land, neben Argentinien und im Januar den USA – wo es in jüngster Zeit die massivsten Frauenmobilisierungen gab – in dem es unter anderem heißt: „Die jüngste Entscheidung der Regierung hat nun das Fass zum Überlaufen gebracht: Sie hat verboten, dass die „Pille danach“ rezeptfrei verkauft wird. Diese Tablette sei in Wahrheit eine Abtreibungspille – obwohl sie überall sonst als Verhütungsmittel anerkannt wird. Da hat es uns gereicht! Ein spontaner, landesweiter Aufruf im Internet hat genügt, um eine gigantische Demonstration gegen diese Anti-Frauen-Politik zu organisieren – für den morgigen internationalen Frauentag. Frauen aus weltweit 40 Ländern haben sich angeschlossen, als Geste der Solidarität mit uns Polinnen. Das lässt mich hoffen. Kein anderes Thema hat die Frauen in Polen so vereint wie dieses! Egal, ob wir 30 oder 50 Jahre alt sind, an Gott glauben oder nicht, ein abgeschlossenes Studium haben oder nur die Berufsschule besuchten, ob wir in der Hauptstadt leben oder auf dem Lande – wir haben begonnen, mit einer Stimme zu sprechen, denn es geht um uns, um unseren Körper, darum, dass wir die Konsequenzen dessen tragen, was die Politiker sich ausdenken – und diese sind Männer. Wir werden noch nicht mal gefragt“
- [Argentinien] „Seis detenidas por difundir el paro de mujeres“ am 07. März 2017 bei Anred ist der Bericht über die Festnahme von sechs Frauen in Buenos Aires, die Parolen gemalt hatten mit Aufrufen zum Frauenstreiktag 8. März. Da diese Frauen dem Netzwerk „Ni una a menos!“ angehörten, die im letzten Jahr in ganz Argentinien gewaltige Menschenmassen zum Protest wegen Gewalt gegen Frauen mobilisierte, war aber auch diesmal eine massive und schnelle Protestmobilisierung gegen diese Festnahmen möglich – und erfolgreich
- [USA] „Schools to Close, Strikers Ready Ahead of A Day Without A Woman“ von Deirdre Fulton am 07. März 2017 bei Common dreams ist ein Beitrag in dem vor allem über die Ankündigung zahlreicher Schulen an der US-Ostküste berichtet wird, sie seien heute geschlossen da die (mehrheitlich da arbeitenden) Lehrerinnen beschlossen hätten, sich am Streiktag 8. März zu beteiligen
- [Ecuador] „Ecuador Women Blaze Trail in Scoring Labor Rights for Domestic Workers“ am 07. März 2017 bei teleSur ist ein Bericht über die Household Workers Association of Ecuador, die mit ihren etwas über 600 Mitgliedern in 11 Provinzen erfolgreich für eine Reihe grundlegender Ziele gekämpft hat – mit der Unterstützung zahlreicher Aktivistinnen aus anderen Bereichen – wie etwa Sozialversicherung, Mindestlohn und geregelte Arbeitszeiten. Aus Anlass des 8. März wird darüber eine Bilanz gezogen und es werden auch die Schwierigkeiten berichtet, die sich dabei ergeben haben
- [Philippinen] „Women call for end to endo, contractualization on Women’s month“ am 06. März 2017 bei der Labour Party PM ist der Bericht einer Frauendemonstration in Manila, mit der die Gewerkschaft Nagkaisa und die Beschäftigten zahlreicher Betriebe aus der Hauptstadt und der umgebenden Region eine Ende der Zeitarbeit forderten, wie es ja die im letzten Jahr gewählte Regierung Duterte versprochen hatte. Gemäß dem jüngst erneuerten Versprechen Dutertes verbleiben noch 26 Tage bis zu seiner Erfüllung. Bei dem Bericht über diese Demonstration, die als Vorbereitung und weitere Mobilisierung für den 8. März zu landesweiten Demonstrationen diente, wird an Unterschieden unter anderem genannt, dass die – eher wenigen – festangestellten Frauen etwa Stillzeiten haben, was Zeitarbeiterinnen in der Regel verwehrt wird
- [Italien] „Sciopero globale 8 marzo: il pane e le rose“ am 07. März 2017 bei der italienischen Basisgewerkschaft USB ist ein „letzter Aufruf“ in dem nochmals massiv unterstrichen wird, dass es an diesem 8. März 2017 nicht nur um Veranstaltungen und Diskussionen gehe, sondern dass es Streikbeschlüsse aus über 40 Ländern gebe, darunter auch in Italien von diversen Einzelgewerkschaften und eben der USB
- [Spanien] „Once huelguistas más en Sol contra la violencia machista: “Nos hemos unido porque la lucha es de todas”“ am 07. März 2017 bei kaosenlared ist ein Bericht über einen Hungerstreik einer Gruppe von 12 Frauen, Studentinnen und Arbeiterinnnen aus verschiedenen Gruppierungen und Gewerkschaften, die an der Madrider Puerta del Sol seit dem 9. Februar diese Aktion durchführen, um gegen Gewalt gegen Frauen zu protestieren und eine Veränderung der Gesetzgebung zu erreichen.
- [Spanien] „El 73% de los contratos a tiempo parcial en el Estado español se concentra en mujeres“ am 06. März 2017 ebenfalls bei kaosenlared ist ein Beitrag über die strukturelle Gewalt in der Arbeitswelt, die Frauen erleiden müssen. Dass Frauen 73% aller Zeitarbeitsverträge diktiert bekommen ist dabei die Spitze des Eisbergs
- [Peru] „‘Whistle at Women No More,’ Say Construction Workers in Peru“ von Gabriela Garcia Calderón am 06. März 2017 bei Global Voices ist ein Beitrag über einen Beschluss der peruanischen Bauarbeitergewerkschaft einer Großbaustelle in Lima, dass an dieser Baustelle vorübergehenden Frauen weder nachgepfiffen noch nachgerufen wird – was eigentlich eine Selbstverständlichkeit wäre ist es leider nicht, so wenig, wie es selbstverständlich ist, dass Gewerkschaften sich des Themas annehmen: Was sie hier ausdrücklich aus Anlass des Frauentages taten und in einer Situation in Peru, in der die Gewalt gegen Frauen zunimmt
- [Kanada] „Union in Alberta reaches deal that includes domestic violence leave“ von John Cotter am 22. Januar 2017 in Global News ist ein Bericht über einen neuartigen Tarifvertrag bei dem Pflegezentrum Rivercrest Care Centre in Fort Saskatchewan. Die 160 Beschäftigten haben seitdem Recht auf zusätzliche Urlaubstage in Fällen häuslicher Gewalt – um medizinische oder juristische Schritte zu regeln, falls dies von den Betroffenen als nötig erachtet wird.
- [Global] „A Women’s Strike Reader“ am 07. März 2017 bei Dissent ist eine Dokumentation der Redaktion mit zahlreichen Beiträgen zum Frauenstreiktag – in denen dieser besondere 8. März unter verschiedenen, meist linken, Blickwinkeln analysiert wird – und zur Teilnahme aufgerufen
- [Türkei] Die Gouverneure von Istanbul und Izmir haben Maßnahmen ergriffen, um die Aktivitäten zum 8. März zu unterbinden, die betroffenen Frauen-Netzwerke wollen sich dem keinesfalls fügen:
- Frauen und Gewerkschaften im Widerstand gegen Erdogans Referendum – und gegen die Verfolgung jeglicher Opposition
- Trotz aller Repressionsversuche: Das Erdogan-Regime kann die Aktionen zum Frauentag nicht verhindern
- „İzmir Valiliği “8 Mart yasak” dedi, kadınlar “Meydanları asla terk etmeyeceğiz”“ am 02. März 2017 bei sendika.org ist die Meldung über den Vorstoß des Gouverneurs von Izmir, der die Frauendemonstration am 8. März unterbinden will – wobei die Reaktion der veranstaltenden Gruppierungen eindeutig ist, man wolle sich nicht einschüchtern lassen
- „İstanbul’da valilik engelledi, kadınlar mitingde ısrarcı: 8 Mart engellenemez“ ebenfalls am 02. März 2017 bei sendika.org ist im Prinzip dieselbe Meldung aus Istanbul – auch hier Maßnahmen des Gouverneurs, die Frauendemonstration zu verhindern, auch hier die Entschlossenheit, sich nicht unterkriegen zu lassen
- [international] March, 8th, International day of struggle for women’s rights
Erklärung des gewerkschaftlichen Netzwerks für Solidarität und Kampf vom 25. Februar 2017 – dem auch LabourNet Germany angehört – in mehreren Sprachen, in der Unterstützung und Beteiligung am 8. März unterstrichen wird – und dabei insbesondere hervorgehoben, dass dieser 8. März anders werden kann, als in den letzten Jahren, eben wegen des Streikaufrufs, für dessen Realisierung es weltweit viele Aktivitäten gibt.
- [ILO] Zum Internationalen Frauentag: Neuer ILO-Bericht zu Gleichstellung und Vereinbarung von Familie und Beruf
„Der neue Bericht „Towards a better future for women and work: Voices of women and men“ bietet erstmalig weltweit erhobene Daten zu Einstellungen und Verhaltensweisen von Frauen und Männern zum Thema Frauen und Beruf. Die Erkenntnisse basieren auf dem Gallup World Poll, einer repräsentativen Erhebung der globalen Erwerbsbevölkerung in 142 Ländern und Regionen, mit ca 149.00 befragten Erwachsenen. 70 Prozent der Frauen und 66 Prozent der Männer befürworten, dass Frauen einer bezahlten Arbeit nachgehen. Diese Zahlen sind doppelt so hoch, wie die Prozentzahlen derer, die es vorziehen, dass Frauen zu Hause bleiben. Von den 70 Prozent der Frauen, die einer bezahlten Arbeit nachgehen möchten, zählt die Mehrheit aktuell nicht zur Erwerbsbevölkerung. Dies trifft auf fast alle Regionen weltweit zu, einschließlich der Regionen, in der die Frauenerwerbsquote niedrig ist, wie in den Arabischen Staaten…“ ILO-Meldung vom 8. März 2017
- [FIAN] Zugang zu Saatgut für Kleinbäuerinnen erhalten!
„Die zunehmende Kommerzialisierung des Saatgutsektors schadet besonders Frauen, welche eine zentrale Rolle für die Bewahrung und Weiterentwicklung von Saatgut haben. Hierauf weist die Menschenrechts-Organisation FIAN anlässlich des morgigen Internationalen Frauentags hin. Großen Agrarkonzernen wird es immer leichter gemacht, durch Sortenschutz und Patentrecht exklusive Saatgutrechte zu erlangen – auch im Rahmen von Entwicklungsprogrammen wie der „Neuen Allianz für Ernährungssicherung“ der G7. Kleinbäuerinnen sind in der Regel für die Ernährung der Familien zuständig. Dazu gehören neben der Zubereitung des Essens auch Anbau und Ernte sowie die Wiedergewinnung und Weiterentwicklung von Saatgut. Letzteres wird meist informell getauscht. Doch die G7-Staaten tragen mit ihrer „Neuen Allianz“ dazu bei, dass der Zugang zu Saatgut von Frauen in Afrika zunehmend bedroht wird…“ Fian-Pressemitteilung zum Internationalen Tag der Frau vom 7. März 2017
- [international / Europa] International Women’s Day – She needs a pay rise
„A pay rise for women would narrow the gender pay gap, and boost the economy by giving millions of working women more money to spend. UNI Europa Regional Secretary Oliver Roethig said: ‘UNI Europa is a 100% committed to closing the gender pay gap – and we are doing our share with the http://uni40for40.org/ campaign, to increase women representation in all UNI structures and decision making bodies by 40%…“ UNI-Kampagne zum 8.3.2017
- [ver.di] Aktionstag für die Gleichstellung der Frau
„Frauen kämpfen seit Jahrhunderten für ihre Rechte: bessere Arbeitsbedingungen, gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit und die Gleichstellung der Frau! Der Kampf der Frauen um ihre Rechte geht heute weiter und wird jährlich am 8. März weltweit besonders gefeiert und bekräftigt! Immer mehr Frauen sind berufstätig, leider oft unter prekären Bedingungen: für niedrigste Löhne, in unfreiwilliger Teilzeit, befristet oder in Minijobs. Ein Job allein reicht oft zum Leben nicht mehr aus! Das ist ein Skandal! Noch ist die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise nicht ausgestanden. Trotzdem muss gerade jetzt auch die Gleichstellung der Geschlechter in Wirtschaft und Verwaltung, in Politik, Wissenschaft und Gesellschaft auf der Agenda bleiben. Wir brauchen dringend gute und gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen für Frauen und Männer! Deswegen setzt ver.di jedes Jahr zum Internationalen Frauentag klare Zeichen – und legt am 08. März 2017 den Schwerpunkt auf die eigenständige Existenzsicherung von Frauen! …“ ver.di-Beitrag zum Frauentag 2017 (ohne Datum).- [ver.di] Internationaler Frauentag 2017: Wie wir leben wollen! Aktionsseite der ver.di-Frauen
- [GEW] „Zeit zu leben, statt Leben am Limit“. Bildungsgewerkschaft zum Internationalen Frauentag: „Wir brauchen mehr Spielräume, um die Balance von Erwerbsarbeit, Privatleben und Engagement zu gestalten“
„Zum Internationalen Frauentag am 8. März macht sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) für mehr Spielräume für erwerbstätige Frauen stark, um die Balance von Erwerbsarbeit, Privatleben und Engagement zu gestalten. Die Gewerkschaft schlug eine Familienarbeitszeit und das Recht auf Rückkehr aus Teilzeit vor. „Frauen verändern die Arbeitswelt, die Familie, die Gesellschaft schon heute. Doch wir fordern ‚Her mit dem ganzen Leben!’ Frauen benötigen einfach mehr Zeit – Zeit zum Arbeiten, für Familie und Freundschaften, für gesellschaftliches Engagement und für sich selbst“, betonte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Dienstag in Frankfurt a.M. „Frauen verändern!“ lautet das Motto der DGB-Gewerkschafterinnen zum Internationalen Frauentag…“ GEW-Pressemitteilung
- [international / USA] „Striking on International Women’s Day Is Not a Privilege“ von Magally A. Miranda Alcazar und Kate D. Griffiths am 24. Februar 2017 in The Nation ist ein Beitrag, in dem einerseits vor allem darauf abgehoben wird, dass durchaus nicht alle Frauen in einer Situation sich befinden, in der sie streiken können, andrerseits aber deutlich ist, dass Streiks zur Geschichte des Internationalen Frauentags untrennbar gehören – ausgehend von den Protesten der Arbeiterinnen gegen das „große Feuer“ in New York 1911, dem damals 146 Menschen, die große Mehrheit Arbeiterinnen zum Opfer fielen
- [international / Lateinamerika] „Convocatoria de Acción de La Vía Campesina para el 8 de Marzo“, am 28. Februar 2017 beim Cloc dokumentiert, ist der Aufruf der KleinbäuerInnen und LandarbeiterInnen-Organisation an die Frauen auf dem Lande weltweit, sich am Streiktag 8. März zu beteiligen. Darin wird hervor gehoben, dass gerade auf dem Lande, im Zuge der Rechtswende in zahlreichen Ländern, die Gewalt gegen Frauen – und die Straflosigkeit dieser Gewalt – massiv zugenommen haben. Auf den Streichlisten der neoliberalen Regierungen verschiedenster Couleur stünden auch solche öffentlichen Programme, die hier präventiv wirken sollten, ein weiterer Grund, gerade an diesem Tag auf die Straße zu gehen und sich Ausbeutung und Gewalt zu verweigern
- [international / Argentinien] „How Was the March 8 International Women’s Strike Woven Together?“ von Ni Una Menos Collective am 16. Februar 2017 , hier dokumentiert und ins Englische übersetzt bei International Viewpoint, ist der Beitrag der argentinischen Initiative – bekannt geworden durch massive Mobilisierungserfolge im letzten Jahr – über Geschichte und Entwicklung der Idee am 8. März 2017 einen globalen Frauenstreiktag zu organisieren.
- [international] „The International Women’s Strike, a grassroots movement“, am 27. Februar 2017 bei Europe Solidaire dokumentiert , ist die Selbstvorstellung des weltweit mobilisierenden Netzwerkes – jetzt mit aktualisierter Aktionsliste weltweit
- [Italien] „Sciopero globale dell’8 marzo: la Flc-Cgil aderisce. E‘ la prima categoria del sindacato di Susanna Camusso. E le altre?“ am 24. Februar 2017 bei Contro la crisi ist die Meldung über den Beschluss der italienischen Lehrergewerkschaft FLC im Gewerkschaftsbund CGIL, sich am 8. März am globalen Frauenstreik zu beteiligen – in Abgrenzung zu üblichen Veranstaltungen im Saal. Worauf in dem Artikel die Frage erhoben wird, wie es denn mit den anderen Gewerkschaften der CGIL aussehe…
- [Berlin] „Am 8. März 2017 organisieren wir einen Internationalen Frauenstreik“ ist die Facebook-Seite der Berliner Aktion am 8. März 2017 , die in mehreren Sprachen gehalten ist (ausführlich polnisch) – worin zu einer Demonstration am 8. März um 18 Uhr am Oranienplatz aufgerufen wird. Siehe auch:
- Berlin: Auf zur Demonstration am Frauen*kampftag am 8. März! „Der Frauen*kampftag am 8. März führt unsere feministischen Kämpfe zusammen und bringt sie hinaus auf die Straße. So lange das Patriarchat besteht, wird es in der Familie, im öffentlichen Raum wie auch im Arbeitsleben reproduziert. Der derzeitige Kapitalismus funktioniert nur auf Grundlage des Patriarchats. (…) Auf zur Frauen*kampftagsdemonstration am 8. März! Wir sehen uns ab 17 Uhr am Hermannplatz im linksradikalen Block. Zur Abschlusskundgebung um 18 Uhr am Oranienplatz schließt sich unsere Demo zusammen mit der internationalistischen Frauen*kampfdemo, an die wir unseren solidarischen Gruß richten!“ Aufruf der FAU Berlin und CALLING FOR THE INTERNATIONAL WOMEN*S STRUGGLE DEMO
- Frauenkampftag in Berlin : 8. März, 17 Uhr, Auftakt am Hermannplatz
- [Frankfurt/M.] „Am 8. März zeigen wir uns solidarisch: Mit allen, die sich als Frauen identifizieren, mit dem International Women’s Strike// Paro Internacional de Mujeres #8M weltweit “ ist die Facebook-Seite der Frankfurter Aktion am 8. März 2017 – auf der aktuell auch Front gemacht wird, gegen die wachsende Tendenz in Europa, Vergewaltigung zu rechtfertigen
- [Leipzig] Feministischer Kampftag 2017 in Leipzig : „Für den 11. März mobilisieren wir zu einer Demonstration gegen die patriarchalen Verhältnisse in Leipzig, der BRD und auf der ganzen Welt…“
- [IG Metall] 8. März: Internationaler Frauentag
„Am 8. März finden weltweit Aktionen, Demonstrationen, Feste und Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag statt. Bereits seit 1911 nutzen Frauen diesen Tag, um für ihre Rechte einzutreten, Gewalt gegen Frauen anzuprangern und Gleichstellung zu fordern…“ Beitrag von und bei der IG Metall, Ressort Frauen- und Gleichstellungspolitik, vom 31.01.2017
- [international / Lateinamerika] „Striking for Ourselves“
Artikel von Liz Mason-Deese vom 23. Februar 2017 in International Viewpoint ist ein Beitrag zum globalen Fraunstreiktag 8.März, in dem vor allem die politische Kontinuität zu den gewaltigen Massendemonstrationen in Lateinamerika im Oktober 2016 hervorgehoben wird. Schon damals war es ein Bestandteil dieser Proteste, sowohl die allgemeine Gewalt gegen Frauen anzuprangern, als auch die Gewaltverhältnisse im Arbeitsverhältnis, denen Frauen unterworfen sind…
- [allgemein/ historisch] »Uns reicht’s!« Streikende Frauen sind keine Ausnahmeerscheinung – auch wenn die Geschichtsbücher sie oft ignoriert haben
„Das Gerücht, dass Frauen keine politische Kampfkraft zeigen, hält sich beharrlich, obgleich die historischen Überlieferungen ein anderes Bild zeichnen. Der erste uns bekannte Frauenstreik begann um 400 vor Christi mit dem Aufruf von Lysistrate, der »Heeresauflöserin«, als der Peleponnesische Krieg zwischen Athen und Sparta bereits im 20. Jahr tobte. Immerhin soll Lysistrate – glaubt man den Übermittlungen des griechischen Stückeschreibers Aristophanes – erfolgreich gewesen sein. Die Männer, Gefährten und Gespielen gaben angesichts des angedrohten oder praktizierten Liebesentzugs der Frauen klein bei und verkündeten den Frieden. (…) Immer wieder wird den Frauen unterstellt, sie hätten um das Brot ihrer Kinder gefürchtet, und wären den Streiks fern geblieben. Aus historischen Überlieferungen wissen wir aber, dass es gerade die Sorge um die Kinder und um die Familie war, die dazu führte, dass Frauen die Männer bei ihren Streiks unterstützten oder selbst den Aufruhr anführten. (…) Aus dem Blick in die Geschichte von streikenden Frauen wird deutlich, dass ihr Kampf um bessere Arbeitsbedingungen immer auch die übrigen Lebensbereiche mit einschloss. Gewerkschaften unterscheiden hingegen zwischen Arbeitskampf und politischen Kampf. Deshalb hatten sie auch Schwierigkeiten mit dem Aufruf zum Frauenstreik 1994 für die gesamte gerade wiedervereinigte Bundesrepublik. Unter dem Motto »Jetzt ist Schluss! – Uns reicht’s!« richtete er sich gegen die vielfältig bestehende Frauendiskriminierung nach der »Wende« und auf eine Verweigerung der bezahlt und unbezahlt geleisteten Arbeit in Produktion und Reproduktion. Ein solcher Streik war ein Novum. (…) Mehr als eine Million Frauen teilten die Position der damaligen Frauenministerin Angela Merkel nicht. Sie hatte geschrieben: »Als Frauenministerin setze ich mich täglich für die Belange der Frauen ein… Der Frauenstreiktag ist ein spektakuläres Ereignis… Ich werde jedenfalls nicht streiken, sondern die geplante Kabinettsitzung besuchen.«…“ Artikel von Gisela Notz bei ak – analyse & kritik – zeitung für linke Debatte und Praxis Nr. 624 vom 14. Februar 2017
- [allgemein] Und weil tausend Worte es nicht besser ausdrücken können, worum es geht: Der Feminismus das unbekannte Wesen. Sarah Bosetti würde den Feminismus gerne abschaffen. Aus gutem Grund. Video ihres Beitrags (4 min) bei der „Die Anstalt“ vom 7. Februar 2017 in der ZDF-Mediathek
- [international] Siehe zum globalen Frauenstreik zwei kurze Videos von Erläuterungen zweier Teilnehmerinnen aus Slowenien und Irland dazu auf der Facebook-Seite der TSSPlatform:
- „Why do you strike on March 8th? The answer of Mojca from Iskra Slovenia, during the TSS London Assembly“ gepostet am 17. Februar 2017 bei TSSP ist die Stellungnahme einer Aktivistin aus Slowenien, die sie während des Londoner Treffens zu ihrer Beteiligung am globalen Frauenstreik abgegeben hat: Was diese Aktion ihrer Meinung nach bedeutet und warum und wie sie teilnimmt
- „Why are you striking on March 8th?“ am 15. Februar bei TSSP gepostet ist die Antwort von Avril, von der irischen Gruppe Strike 4 Repeal während der Londoner Versammlung
- [international] Beyond Lean-In: For a Feminism of the 99% and a Militant International Strike on March 8. USA: AUFRUF DER WOMENS’MARCH ORGANISATOR*INNEN ZUM FRAUENGENERALSTREIK. ENGLISCHES ORIGINAL zuerst veröffentlicht im Viewpoint-Magazin und DEUTSCHE ÜBERSETZUNG von Marion Wegscheider bei Marx21
- [Österreich] Aktionsseite bei fratzebuch : „Nimm dir Zeit für deine Rechte! Am 8. März legen wir Frauen in Österreich unsere Arbeit nieder. Egal ob wir angestellt oder selbständig sind, ob wir Hausarbeit erledigen müssen oder Kinder betreuen – am Internationalen Frauentag machen wir das alles: einfach nicht. Denn das ist jener Tag, an dem wir alle Welt daran erinnern, dass wir noch immer nicht gleichberechtigt sind – und dass sich das endlich ändern muss. Ob für eine Stunde oder einen ganzen Arbeitstag: die Zeit, die ihr euch nehmt, bleibt euch überlassen…“
- [Hamburg] WOMEN STRIKE BACK… AND DANCE!
„Am diesjährigen internationalen Frauentag, den 08. März 2017, unterstützen wir den internationalen Aufruf zum Frauengeneralstreik, den „Tag ohne Frauen“. In diversen Ländern in Europa und auch in den USA sind Frauen an diesem Tag dazu aufgerufen, weder in noch außerhalb ihres Zuhauses zu arbeiten. Und wir liefern den Sound zum Tag – ab 18 Uhr mit einer OpenAir Tanzparty auf dem Lattenplatz (vor dem Knust), Neuer Kamp in Hamburg. (…) Erst im Oktober letztes Jahr streikten polnische Frauen, um gegen eine Gesetzesvorlage zu protestieren, die jegliche Abtreibungen in Polen sogar in Fällen von Vergewaltigung, Inzest, der Lebensgefahr für die Mutter oder auch im Falle der Feststellung irreparabler Schäden am Fötus unter Strafe gestellt hätte. Zehntausende Frauen gingen am 03. Oktober 2016 dagegen auf die Strasse und nahmen teil am landesweiten Streik unter dem Motto „Czarny Protest“ (Schwarzer Protest). Die Aktion führte zu weitreichenden Einschränkungen im Geschäftsleben, Verkehr und in Regierungsbehörden. Infolge des Protests kippte die PiS-Regierung in Polen schließlich das Gesetzesvorhaben. Weitere Frauenstreiks mit vielen zehntausend Teilnehmer*innen fanden jüngst in Irland, Italien, Lateinamerika und Südkorea statt. Fazit: Frauen bewegen…“ Aufruf bei FRAUEN BEWEGEN (womenmovin): Nach einer geplanten Kundgebung und Demo (wahrscheinlich Rathausmarkt) lädt ein Frauenbündnis aus der FC St. Pauli Fan-Szene zum öffentlichen Tanz ins Karoviertel
- [Sachsen] Solidarität mit den inhaftierten Frauen* und Gewerkschafterinnen! Frauen*kampftags-Demo der Gefangenengewerkschaft zum Frauen*knast von Chemnitz
„Am achten März, dem “Internationalen Frauen*tag” wird alljährlich dazu aufgerufen, Frauen* Blumen zu schenken. An unsere inhaftierten Kolleginnen und Genossinnen denkt dabei keiner. Wir wollen aber auch gar nicht, dass man ihnen Blumen schenkt, sondern wir wollen den gesetzlichen Mindestlohn für die Inhaftierten, volle Einbeziehung in die Sozialversicherungen und komplette Gewerkschaftsfreiheit auch hinter Gittern sowie ein Ende der Gewalt gegen Frauen*! Diese Anliegen werden wir am Frauen*kampftag in Chemnitz auf die Straße tragen. Wir werden vom Hauptbahnhof zur JVA Chemnitz ziehen und damit unsere Solidarität mit der frischgegründeten GG/BO-Sektion in der Frauen*haftanstalt zum Ausdruck bringen…“ Aufruf bei GG/BO
- [DGB] WIR VERÄNDERN! DGB-Aufruf zum Internationalen Frauentag 2017
„… WIR VERÄNDERN! Wir machen uns am Internationalen Frauentag stark für die eigenständige Existenzsicherung von Frauen. Wir fordern: gute Arbeit auch in Zeiten des digitalen Wandels. In der Arbeitswelt 4.0 müssen Beschäftigte ihre Arbeitszeiten mitbestimmen und auf sichere berufliche Perspektiven durch Qualifizierung und lebensbegleitendes Lernen bauen können.; den Rechtsanspruch auf befristete Teilzeit und die Rückkehr aus Teilzeit zur ursprünglichen Arbeitszeit.; ein wirksames Entgeltgleichheitsgesetz, das Unternehmen dazu verpflichtet, ihre Entgeltpraxis zu überprüfen und geschlechtergerecht zu gestalten.“ DGB-Aufruf zum Internationalen Frauentag 2017
- Siehe dazu auch im LabourNet Germany: Das Dossier zum 8. März: Frauentag 2016 und 20. Februar 2017: Transnationaler Migrant_innenstreik „Tag ohne uns“ / „a day without us“