Nach dem Streik der Hafenarbeiter nun auch die AnwohnerInnen im Protest gegen das „chinesische“ Hafenprojekt der Regierung Sri Lankas – die erneut mit Polizeigewalt antwortet

Der Streik der Hafenarbeiter gegen die Privatisierung des Hafens von Hambantota war von der Kriegsmarine Sri Lankas niedergeschlagen worden – die Besetzung des Frachters einer japanischen Großreederei war als ein Akt der Piraterie denunziert worden und so der Vorwand für das militärische Eingreifen gegen die eigene Bevölkerung geschaffen. Am vergangenen Wochenende sollte nun eine Projekteinweihung stattfinden – inklusive Rede des Präsidenten zu den Segnungen der Übernahme von 80% der Aktien der Hafengesellschaft durch ein chinesisches Unternehmen – die aber von erneuten Protesten gekennzeichnet war. Am Tag der eigentlichen Eröffnung demonstrierte die Hafenarbeitergewerkschaft, am Folgetag – die Eröffnung war wegen der Demonstration auf Samstag verschoben worden – demonstrierten Anwohnerinnen und Anwohner, die im Zuge der Hafenerweiterung vertrieben werden sollen, gegen das Projekt, unter anderem unter Beteiligung buddhistischer Mönche. Die Regierung Sri Lankas reagierte wie immer, wenn die Bevölkerung protestiert – sofern diese nicht Unternehmer sind – und sandte erneut Knüppelgarden los, den Protest zu unterdrücken. Siehe dazu drei aktuelle Beiträge:

• „21 injured in clashes in Sri Lanka over China port deal“ von ERANGA JAYAWARDENA am 07. Januar 2017 in Times Daily ist ein Bericht über die Protestaktion bei der Eröffnung – und die Polizeiaktion gegen die Proteste, wobei noch darauf verwiesen wird, dass die Regierung auch noch eigene Parteianhänger mobilisiert hatte, die die GegendemonstrantInnen mit Steinen bewarfen

• „Port workers protest over Hambantota Port deal“ am 06. Januar 2017 beim Daily Mirror ist ein Bericht über die Protestdemonstration der Ceylon Ports General Employees Union (CPGEU) am selben Tag, die sich gegen die Hafenprivatisierung richtete – darin wird der Sekretär der Gewerkschaft mit zwei Aussagen zitiert: Erstens werde es weitere Proteste der Gewerkschaften geben und zweitens richteten sich diese Aktionen sowohl gegen die Privatisierung des Hafens, als auch gegen die damit verbundene Übernahme von rund 15.000 Hektar Land durch die neue Betreibergesellschaft

• „Sri Lanka Marxist party organizes protests against government’s Hambanthota Port deal“ am 06. Januar 2016 bei der Colombo Page ist eine Notiz darüber, dass auch die Janatha Vimukthi Peramuna (JVP) – im Bericht als marxistisch bezeichnet – Proteste gegen den Hafendeal organisiert, wenig erstaunlich, da etwa die Hafenarbeitergewerkschaft CPGEU von der JVP faktisch geleitet wird

• Siehe dazu zuletzt am 21. Dezember 2016: Solidarität mit den Hafenarbeitern in Sri Lanka – die ihren Streik nach Einsatz der Kriegsmarine abgebrochen haben