Post sorgt für Paketstau: Tägliches Arbeitspensum bei Tochterfirma DHL Delivery kaum zu schaffen. Beschwerden über Beschäftigungsverhältnisse nehmen zu

DHL Chile - von Aussen normal hässlich... Fotografin: Fresia Saldías„Der Ärger ist groß. Pakete werden verspätet geliefert oder kommen bei vielen gar nicht an – im Weihnachtsgeschäft droht flächendeckendes Chaos. Die Welt berichtete am Montag von Paketen, die nicht regulär zugestellt, sondern einfach auf den Balkon geschmissen oder in der Mülltonne versenkt worden seien. Post-Boss Frank Appel hatte bereits Ende November erklärt: »Im Vergleich zum Vorjahr erwarten wir zehn Prozent mehr Sendungen.« Insgesamt rechne der Konzern an den Tagen vor Heiligabend »mit mehr als acht Millionen Paketen täglich – doppelt so viele wie sonst«. (…) Eine Ursache des Paketstaus ist die Überlastung der Mitarbeiter (…). Beschäftigte nannten gegenüber jW Fallbeispiele: »Ein Zusteller muss feststellen, dass er sein Tagespensum nicht mehr bewältigen kann und beschließt daher eigenmächtig, die verbleibenden letzten zehn Sendungsempfänger vom Zustellfahrzeug aus zu benachrichtigen. Eine Qualitätskontrolle der Post ertappt ihn dabei. Er wird fristlos gekündigt. Der Vorwurf: vorsätzliche Sendungsunterdrückung wegen nicht Erbringen von bezahlten Leistungen.« (…) Wenn in der regulären Arbeitszeit, nach zehn Stunden und 45 Minuten, nicht die vorgesehenen Pakete ausgeliefert würden, stehe am nächsten Tag schon mal ein Personalgespräch an. Es herrsche »Angst« unter der Belegschaft. Es gebe einen »hohen Druck, die Belastung sei immens«, die Arbeit sei nicht zu bewältigen. (…) Der Konzern UPS zahle beispielsweise einen Stundenlohn von fast 20 Euro – DHL lediglich 12,38 Euro. DHL suche händeringend Personal, doch wolle kaum jemand den harten Job für das wenige Geld machen…“ Artikel von Simon Zeise bei der jungen Welt vom 13. Dezember 2016 externer Link

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