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Koreanische Gewerkschaften wenden sich nach Trumps Wahlsieg an US-Gewerkschaften

Südkorea: Streiktag 24. April 2016 in SeoulDie verschiedenen gemeinsamen – zumeist: militärischen – Projekte der Regierungen der USA und Südkoreas waren der Grund für diesen ungewohnten Schritt: Die KPTU, Gewerkschaft im Öffentlichen Dienst des südkoreanischen Gewerkschaftsbundes KCTU hat einen offenen Brief an die Gewerkschaften der USA verfasst, in erster Linie, aber nicht nur, an US-Gewerkschaften ebenfalls aus diesem Bereich. Der Brief „Korean Public Service and Transport Workers’ Union’s Message to American Unions Following the Presidential Elections“ vom 23. November 2016 ist ein Dokument, das wegen seiner Aktualität und den kämpferischen Qualitäten und Traditionen der südkoreanischen Gewerkschaftsbewegung wichtig ist, zu kennen. Weswegen wir eine – allerdings nur zusammenfassende – Übersetzung dokumentieren:

Die KPTU geht in ihrem Brief, verfasst zwei Wochen nach den US-Wahlen, davon aus, dass es in der amerikanischen Gewerkschaftsbewegung einen Diskussionsprozess gäbe über die Frage, warum Trump gewonnen hat und unterstreicht gemeinsame Befürchtungen, die dieser Wahlsieg hervorruft. Dabei betonen die koreanischen Gewerkschaftsverantwortlichen, dass ihnen sowohl die Teile der Geschichte der USA, die von Rassismus, Sexismus und Homophobie geprägt seien bekannt sind, als sie auch wüssten, dass viele amerikanische ArbeiterInnen von den Jahrzehnten neoliberaler Angriffe zutiefst getroffen worden seien. Trumps verkündete Neuverhandlungen der Handelsabkommen seien aber keine Perspektive der Zusammenarbeit, da diese Neuverhandlungen nur noch umfassender die Möglichkeiten des Kapitals durchsetzen wollten. Was die Verträge zwischen den beiden Regierungen der USA und Südkoreas betrift, unterstreicht die KPTU, dass es darauf ankomme gemeinsame Positionen beider Gewerkschaftsbewegung in bezug auf fairen Handel, gute Arbeit und Entmilitarisierung zu entwickeln. Was die aktuelle Krise in den USA angehe, so weiter im Brief, gäbe es eine solche eben auch in Südkorea, mit der Massenbewegung gegen die Regierung, die mit dem Kampf der Gewerkschaftsbewegung gegen die koreanische Variante der sogenannten Reform der Arbeitsgesetze zusammenfließe. Aus diesem Kampf gegen die regressive Veränderung der Arbeits- und Lebensbedingungen, der sowohl in Korea, als auch den USA und vielen anderen kapitalistischen Ländern stattfinde und dringend nötig sei, ließen sich auch die nötigen weiteren Gemeinsamkeiten für die nahe Zukunft entwickeln. Der Brief schließt mit dem Appell, aus diesen aktuellen dringenden Notwendigkeiten eine Chance zum Kampf für eine bessere Welt zu machen.

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=108128
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