Im Kampf um 15 Dollar Mindestlohn – jetzt auch die Uber-Beschäftigten dabei. Und Tausende in den Flughäfen quer durch die USA

Auch in der BRD ist er heutzutage bekannt: Der Black Friday. Sozusagen das amerikanische Gegenstück zum guten alten Winterschlußverkauf, nur eben nach dem Erntedankfest – als „Super-Einkaufstag“. In den USA allerdings zunehmend auch als „Super-Aktionstag“ – wenn auch dieses Jahr in Wirklichkeit ein paar Tage später. Was vor einigen Jahren als Protest einiger Hundert Beschäftigter vor allem von McDonalds begonnen hat, ist heute in den USA zu einer regelrechten Massenbewegung geworden, einer von zwei landesweiten Aktionstagen im Jahr  – an der sich auch immer mehr Menschen beteiligen, die in allen möglichen Bereichen des Kapitalismus zu prekären Bedingungen für einen Hungerlohn arbeiten müssen. Waren in den letzten Jahren zu den fast food-Aktiven bereits verschiedenste Gruppen aus dem Reinigungsbereich oder dem Pflegebereich hinzugestoßen, so war dieses Jahr sowohl die Beteiligung von Uber-Beschäftigten, als auch die massive Beteiligung verschiedener Berufsgruppen aus der Flugwirtschaft auffallend. Siehe dazu eine kleine Materialsammlung – inklusive Hintergrundbeiträge:

• „November 29: Massive protests in 340 cities. Airport & fast-food worker strikes. Civil disobedience across nation. We won’t back down“ am 01. November 2016 bei der Initiative Fight for 15 war der Aktionsaufruf zu eben diesem Datum in über 340 Städten der USA

• „Fight for $15 Plans National Strikes as Uber Drivers Join Protest for First Time“ von Nadia Prupis am 28. November 2016 bei Common Dreams ist ein Beitrag, in dem vor allem hervorgehoben wird die beschlossene Beteiligung von Uber-Fahrern an diesem Aktionstag, die dabei auch zu Wort kommen mit ihren Gründen für diese Beteiligung, die reichlich einfach sind – bei 40 Wochenstunden Arbeit für Uber kommt deutlich weniger als dieser geforderte Mindestlohngrenze heraus

• „O’Hare workers to strike on nationwide ‚Day of Disruption’“ am 29. November 2016 bei der CNBC ist die Meldung über den beschlossenen Streik am Chicagoer Flughafen, den 500 Beschäftigte aus verschiedenen Bereichen organisierten: Gepäckauslieferer, Reinigungsangestellte, Kabinenreinigung und BehindertenhelferInnen gehörten dazu. In der Meldung wird unterstrichen, dass der Streik in Chicago zwar der einzige offiziell beschlossene Streik an diesem Tag sei, dass aber in 18 weiteren Flughäfen der USA ebenfalls Protestaktionen organisiert wurden, wie etwa in Boston, Washington, D.C., Denver, Atlanta, Seattle und Los Angeles.

• „Speaking Out About Walmart“ von Cyndi Murray und Mary Watkines am 28. November 2016 bei Our Walmart ist der Aktionsaufruf dieser gesondert organisierten Gruppierung von GewerkschafterInnen bei Walmart, die sich seit Jahren an dieser Kampagne beteiligen, auch hier – wenn auch deutlichlangsamer als in anderen Bereichen – mit wachsender Mobilisierungsfähigkeit

• „What Is Fight For $15? Minimum Wage Protests Planned Across US, Here’s How You Can Join In“ von Lydia O’Neal am 28. November 2016 bei Portside ist ein Artikel, der ausser dem Verweis auf den aktuellen Aktionstag auch ine Art Zwischenbilanz darüber zieht, was die Bewegung bisher in verschiedenen Bundesstaaten und Orten bereits an Lohnerhöhungen erreicht hat, mit allen entsprechenden Abschwächungen und Einschränkungen ist dies eine echte Erfolgsgeschichte für die Menschen, die nur von ihrer Arbeit auch leben können wollen

• Siehe dazu unter vielen anderen Beiträgen auch: „Warum erzielt die ständig wachsende Bewegung für 15 Dollar Mindestlohn in den USA so schnelle Erfolge?“ am 05. August 2016 im LabourNet Germany