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Erneut LKW-Angriff auf streikende Logistik-Arbeiter in Italien: Die Rolle der Gewalt im kapitalistischen Alltag
Rund zwei Monate nach dem Tod des Streikpostens Abd Elsalam in Piacenza durch einen LKW Fahrer kam es, diesmal in Avellino, erneut zu einem LKW Angriff auf Streikposten des Logistikunternehmens SVA – diesmal glücklicherweise ohne größere Folgen. Die SVA Belegschaft hatte den Streik beschlossen, um die gesetzliche geforderte Gleichbehandlung verschiedener Gruppen von Beschäftigten durchzusetzen, die das Unternehmen in Verhandlungen immer wieder ablehnte, worauf die Gewerkschaft USB zum Streik aufrief. Ein Sprecher der Gewerkschaft verwies aus diesem Anlass einer erneuten mörderischen Attacke auf die generelle Atmossphäre der Gesetzlosigkeit und Gewalt in dieser Branche, wo es zahlreiche Unternehmen gäbe, die die Rechtlosigkeit oder die rechtlich unklare Lage von MigrantInnen auszunutzen versuchten, um ihre Kosten zu senken. Siehe dazu zwei aktuelle Beiträge und einen Hintergrundartikel:
- „Ancora una volta un tentativo di forzare con un camion il picchetto dei lavoratori in sciopero davanti a un’azienda della logistica“ am 17. November 2016 bei contro la crisi
ist die Meldung über diesen erneuten Angriff, inklusive der oben zusammengefassten Stellungnahme der USB
- „“Logistica e Violenza“, incontro a Piacenza a due mesi dall’omicidio di Abd Elsalam“ ebenfalls am 17. November 2016 bei contro la crisi
ist der Aufruf zur Teilnahme an einer entsprechenden Veranstaltung der Gewerkschaft USB am 19. November (bisher gibt es noch keine Berichte über Verlauf oder Ergebnisse) zum Thema „Logistik und Gewalt“ bei der unter anderem eben die strukturellen Gründe für die Gewalt in der Branche dargestellt und diskutiert werden sollten
- „Spettri del lavoro. Le lotte della logistica nella megalopoli padana“ von CARLOTTA BENVEGNÙ und NICCOLÒ CUPPINI bereits am 17. Oktober 2016 beim Napoli Monitor
ist ein ausführlicher Hintergrundbeitrag zur heutigen Logistik im globalen Kapitalismus in dem – unter vielem anderen – auf die Rolle von Padua als Drehscheibe fürs Mittelmeer ebenso verwiesen wird, wie auf die Verbindungen, die von dort aus etwa zu Piacenza und anderen Orten von Auseinandersetzungen der letzten Jahre in Italien reichen