[Buch] Kranke Arbeitswelt. Ethische und sozialkulturelle Perspektiven
„Allenthalben ist von einer »neuen Arbeitskultur« die Rede – von »Arbeit 4.0«. »Motivation«, »Produktivität«, »Kreativität« lauten die Keywords. Doch was steckt hinter diesen Etiketten? Die »schöne neue Arbeitswelt« entpuppt sich oft als wenig schön und wenig neu. Unter Ökonomisierungs- und daraus resultierendem Leistungsdruck nimmt nicht zuletzt der Angriff auf die Gesundheit zu. Wolfgang Hien legt die Finger in die Wunden »unserer« Arbeitsgesellschaft. Dabei weist der Autor nach, dass Ziele, Zwecke und Bedingungen der Arbeitswelt, der wir ausgesetzt sind, nicht von »uns«, auch nicht von anonymen Marktgesetzen, sondern von Macht- und Herrschaftsstrukturen und insofern von konkreten Akteuren der Wirtschaftseliten bestimmt werden.“ Klappentext zum Buch von Wolfgang Hien beim VSA-Verlag (200 Seiten, 2016, EUR 16.80, ISBN 978-3-89965-703-6) Siehe dazu Infos und Leseprobe:
- Inhalt & Einleitung – »neue Autonomie« in der Arbeitswelt – als Leseprobe beim Verlag
- Der kalkulierte menschliche Kollateralschaden. Die Zerstörung der Persönlichkeit im Neoliberalismus. Kap. 3.1. als exklusive Leseprobe im LabourNet Germany – wir danken!
- »Am Fließband war völlig egal, ob du schön oder ›vorzeigbar‹ bist«
„… In die Texte fließen Erfahrungen aus Seminaren mit Betriebsräten, Gutachten auf der Grundlage einer »Teilnehmenden Beobachtung« am Arbeitsplatz, Emails und Briefe von betroffenen ArbeiterInnen ein. Die Menschen, die der »kapitalistische(n) Landnahme im Gesundheitswesen« (so eine Kapitelüberschrift) ausgesetzt sind – als Patienten oder als dort Beschäftigte – sind auch die Hauptadressaten des Buches. Mit der Veränderung der Arbeitsverhältnisse verändern sich auch die Krankheitsbilder: Burn-out und psychische Erschöpfungszustände ersetzen zunehmend die Massenkrankheiten des Bewegungsapparates. Die neuen Verhältnisse wollen die ganze Person, sie soll alles geben, kreativ, motiviert, flexibel, aber vor allem auch loyal sein. »Feierabend« gibt es nicht mehr. Seine Arbeit machen, reicht heute nicht mehr. »Am Fließband war völlig egal, ob du schön oder ›vorzeigbar‹ bist« (S. 87)...“ Buchbesprechung in der Wildcat 100 vom Sommer 2016 – wir danken für die Verlinkung!