Erster landesweiter Mindestlohnkongress in den USA: Bundesstaaten versuchen, Kommunen zu bremsen

In Richmond, Virginia findet am 12.und 13. August 2016 die erste landesweite Konferenz zum Kampf um den Mindestlohn von 15 US-Dollar/Stunde statt. Nicht weniger als 64 Millionen Menschen verdienen in den USA weniger als 15 Dollar die Stunde – etwa rund 52 Prozent der afroamerikanischen ArbeiterInnen und knapp über 60% der aus Lateinamerika stammenden ArbeiterInnen. Die in letzter Zeit erzielten Erfolge der Bewegung stoßen jetzt in einigen Bundesstaaten auf den Widerstand der Landesparlamente: In Alabama und Missouri soll den Kommunen per Gesetz verboten werden, eigene Mindestlöhne zu bestimmen – eine Reaktion darauf, dass die Bewegung genau dort Erfolge erzielt hat. Siehe dazu den Aufruf zu dem Kongress und einen Hintergrundbeitrag:

• „Low-Wage Workers To Push For ‚Inclusive Prosperity‘ At Fight for $15 National Convention“ am 02. August 2016 bei Progress Illinois ist die ausführliche Ankündigung des Kongresses in Richmond, in der auch mehrere Aktivisten der Bewegung zu Wort kommen, die unter anderem unterstreichen, dass trotz der deutlich angewachsenen Bewegung es eben immer noch eine kleine Minderheit der Betroffenen ist, die sich aktiv für eine Verbesserung der Zustände einsetze

• „The Ongoing Scandal of Home Health Aides Living in Poverty“ von Joe Manicalco am 06. August 2016 bei Laborpress ist ein ausführlicher Beitrag über die Zustände im Heimpflegebereich, der zu jenen gehört, in dem die schlechtesten Löhne ausbezahlt werden. Am Beispiel eines der großen Unternehmen der Branche, Americare, und des Bundesstaates New York, in dem 162.000 Menschen als Pflegekräfte für Patienten zu Hause verzeichnet sind, wird deutlich unter welchen Arbeitsbedingungen solche miserable Entlohnung stattfindet – obwohl die Versicherungen nicht weniger als 30 Dollar/Stunde an die Unternehmen auszahlen