Betriebsratswahl bei Foodora Hamburg am 01. Juni 2018

Streikdemo der Foodora-Fahrer in Turin am 11.10.2016Das Start-Up und Industrie 4.0 Unternehmen Foodora bekommt am 01. Juni 2018 einen Betriebsrat am Standort Hamburg und damit seinen zweiten in Deutschland. Bis dahin war es ein langer Weg (…) Mit Unterstützung von Kolleg*innen aus ganz Deutschland, vor allem den Betriebsratsmitgliedern von Foodora Köln und der Nahrungs- und Genussmittel Gewerkschaft (NGG), konnten 10 Kandidierende organisiert und am 20.03.2018 auf einer sehr gut besuchten Betriebsversammlung ein Wahlvorstand gewählt werden. Die Kandidierenden möchten zunächst, dass es überhaupt eine Arbeitnehmer*innenvertretung bei Foodora Hamburg gibt, denn Foodora ist ein sich schnell entwickelndes Unternehmen. An dieser Entwicklung nahmen die Mitarbeitenden in den Gründungstagen von Foodora auch Teil, aber mit zunehmender Größe (allein 150 Mitarbeitende in Hamburg) ging diese Start-Up-Kultur leider verloren. (…) Ohne Zweifel eine Pionierarbeit, denn als das Betriebsverfassungsgesetz geschrieben wurde hatte niemand digitale Unternehmen wie Foodora auf den Zettel – daher ist es für alle Beteiligten auch ein großer Lernprozess wie Arbeitnehmer*innenvertretung im Zeitalter der Digitalisierung eigentlich geht…“ Gemeinsame Pressemitteilung vom 24.5.2018 der zur Wahl stehenden Listen zur Betriebsratswahl bei Foodora Hamburg am 01. Juni 2018, die wir im Volltext dokumentieren und viel Erfolg wünschen!

Betriebsratswahl bei Foodora Hamburg am 01. Juni 2018

Das Start-Up und Industrie 4.0 Unternehmen Foodora bekommt am 01. Juni 2018 einen Betriebsrat am Standort Hamburg und damit seinen zweiten in Deutschland.

Bis dahin war es ein langer Weg – am 16.07.2017 wurde die erste WhatsApp-Gruppe erstellt, die Mitarbeitende von Foodora Hamburg zusammenbringen sollte, welche sich noch recht unbestimmt irgendwie als Arbeitnehmer*innen organisieren wollten.

Nach sehr vielen Nachrichten in dieser Gruppe beschlossen fünf Essensbot*innen am 24.07.2017 in einen alternativen Cafe im Schanzenviertel Hamburgs die Gründung eines Betriebsrates anzustreben.

Mit Unterstützung von Kolleg*innen aus ganz Deutschland, vor allem den Betriebsratsmitgliedern von Foodora Köln und der Nahrungs- und Genussmittel Gewerkschaft (NGG), konnten 10 Kandidierende organisiert und am 20.03.2018 auf einer sehr gut besuchten Betriebsversammlung ein Wahlvorstand gewählt werden.

Die Kandidierenden möchten zunächst, dass es überhaupt eine Arbeitnehmer*innenvertretung bei Foodora Hamburg gibt, denn Foodora ist ein sich schnell entwickelndes Unternehmen. An dieser Entwicklung nahmen die Mitarbeitenden in den Gründungstagen von Foodora auch Teil, aber mit zunehmender Größe (allein 150 Mitarbeitende in Hamburg) ging diese Start-Up-Kultur leider verloren. Dorthin möchten die zukünftigen Betriebsrät*innen nicht zurück, sondern sich in einen gesetzlich gesicherten Rahmen konstruktiv in die Entwicklung des Unternehmens einbringen.

Ohne Zweifel eine Pionierarbeit, denn als das Betriebsverfassungsgesetz geschrieben wurde hatte niemand digitale Unternehmen wie Foodora auf den Zettel – daher ist es für alle Beteiligten auch ein großer Lernprozess wie Arbeitnehmer*innenvertretung im Zeitalter der Digitalisierung eigentlich geht.

“Wir lieben diesen Job, deshalb wollen wir ihn besser machen!”

Bezugnehmend auf aktuellen Debatten laden die Listenvertreter*innen Politiker*innen und andere interessierte Menschen gerne ein, sie mal während einer Schicht auf dem Fahrrad zu begleiten und die Arbeit von Essensbot*innen live mitzuerleben und Berichte aus erster Hand zu bekommen.

Forderungen der Kandidierenden sind zum Beispiel:

  • Gute Kommunikation, Community und respektvoller Umgang zwischen Rider*innen, Restos, Office, Dispatch, Zentrale in Berlin (den Menschen hinter kurier@foodora.de) und natürlich untereinander.
  • Unkomplizierte Erstattung der Verschleißkosten
  • Angemessenen Zeitausgleich für Schichtplanung, Kommunikation mit Foodora und Instandhaltung der Arbeitsmittel (Kettenpflege, neue Bremsbeläge wechseln, Kleidung waschen, etc.)
  • Konsequentes Eintreten für Arbeitssicherheit und entsprechendes Equipment
  • Kooperation z.b. mit ADFC für ein fahrradfreundliches Hamburg
  • Einreihen in den Kampf gegen sachgrundlosen Befristung
  • Kampagne für mehr Trinkgeldbewusstsein

Gemeinsame Pressemitteilung vom 24.5.2018 der zur Wahl stehenden Listen zur Betriebsratswahl bei Foodora Hamburg am 01. Juni 2018

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=132492
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