20. BAföG-Bericht 2014 und Reaktionen
„Eine gute Ausbildung ist heute wichtiger als je zuvor. Das gilt für den Einzelnen wie für unsere Gesellschaft insgesamt. Wissen und die Anwendung von Wissen sind das größte Potenzial, das wir in Deutschland haben. Das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) ist ein Garant dafür, dass Jugendliche und junge Erwachsene eine ihrer Eignung und Neigung entsprechende Ausbildung absolvieren können – auch unabhängig davon, ob die finanzielle Situation ihrer Familie diese Ausbildung zulässt oder nicht...“ So weit das Versprechen auf der Homepage des Bundesministerium für Bildung und Forschung. Siehe zur aktuellen Situation den 20. BAföG-Bericht 2014 und Reaktionen:
- Zahl der BAföG Empfänger auf höchstem Stand seit 30 Jahren
„Aus dem 20. BAföG-Bericht geht hervor: Im Jahresdurchschnitt erhielten 630.000 Studierende, Schülerinnen und Schüler die Förderung; das sind 45.000 oder 7,7 Prozent mehr als im Jahr 2010, dem letzten Berichtszeitraum. Die Zahl der geförderten Studierenden stieg im Berichtszeitraum sogar um 14 Prozent auf nunmehr 440.000. Die Gefördertenquote stieg damit bei den Studierenden im Berichtszeitraum von 27,3 Prozent im Jahr 2010 auf 28 Prozent im Jahr 2012. Das Bundeskabinett hat den Bericht am 29. Januar 2014 verabschiedet…“ BMBF-Meldung vom 29.1.2014 . Aus dem Text: „… „Bund und Länder haben mit dem BAföG noch stärker als bisher in Bildungschancen und Bildungsgerechtigkeit investiert. Die Reformen von 2008 und 2010 tragen Früchte: Sie haben mehr Studierende und Schüler erreicht und ihnen spürbare Verbesserungen gebracht“, sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka. (…) „Für die Bundesregierung ist es ein zentrales Anliegen, auch in Zukunft eine verlässliche Ausbildungsförderung zu gewährleisten, damit auch finanziell schwächer Gestellte beste Bildungschancen bekommen“, sagte Wanka…“
- GEW: „BAföG um zehn Prozent rauf – und zwar schnell!“ Bildungsgewerkschaft zum BAföG-Bericht der Bundesregierung
„Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert, die Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) rasch zu erhöhen. „Die Zahl der Studierenden, die BAföG bekommen, sinkt – 2012 waren es gerade einmal 18,7 Prozent. DieBAföG-Empfänger erhalten im Durchschnitt nur 448 Euro. Mit anderen Worten: Zu wenige Studierende erhalten zu wenig BAföG. Es ist höchste Zeit für eine schnelle, spürbare BAföG-Erhöhung: Freibeträge und Bedarfssätze müssen um mindestens zehn Prozent angehoben werden“…“ PM vom 29.01.2014
- BAföG-Reform ist überfällig
„Zum 20. BAföG-Bericht, der voraussichtlich heute vom Bundeskabinett beschlossen wird, erklärte Elke Hannack, stellvertretende DGB-Vorsitzende, am Mittwoch in Berlin: „Eine BAföG-Reform ist längst überfällig. Das BAföG droht auszutrocknen, wenn die Bedarfsätze und Freibeträge nicht schnell um jeweils mindestens zehn Prozent erhöht werden. Seit genau vier Jahren mussten die Studierenden trotz steigender Preise vier Nullrunden beim BAföG hinnehmen. Die Bundesregierung darf die Studierenden aus armen Elternhäusern nicht länger im Regen stehen lassen…“ DGB-Meldung vom 29.01.2014
- Deutlich spürbar: Bundesregierung verkennt BAföG-Realität. Breites Bündnis zur besseren Ausgestaltung des BAföG gegründet.
„Das BAföG-Bündnis kritisiert anlässlich des gestern veröffentlichten BAföG-Berichts die Untätigkeit und Verschleierung der Bundesregierung hinsichtlich der dringend notwendigen BAföG-Novellierung. Der 20. BAföG-Bericht zeigt: die Bundesregierung hat keine Vorschläge für eine Reform, ignoriert einen alarmierenden Trend und rechnet sich ihre eigenen Zahlen schön. Eine BAföG-Reform ist längst überfällig. Ein erster notwendiger Schritt ist die schnellstmögliche Erhöhung der Bedarfsätze und Freibeträge um jeweils mindestens zehn Prozent…“ Gemeinsame Presseerklärung vom 29.01.2014 von Campusgrün, DGB Jugend, freier zusammenschlusses von studentInnenschaften, GEW BASS, Juso-Hochschulgruppen, Die Linke.SDS, ver.di BAG Studierende, Bundeskollektiv der Stipendiat*innen der Hans-Böckler-Stiftung, Bildung braucht… Bündnis
- BAföG-Bericht der Bundesregierung verkauft „weniger“ als „mehr“
„Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) e.V. fordert die Bundesregierung anlässlich des heutigen BAföG-Berichts auf, das BAföG umfassend zu reformieren und an die wirkliche Lebensrealität der Studierenden anzupassen…“ fzs-Meldung vom 29.01.2014