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Freiheit für die Maruti 13 – gemeinsame Losung am 1. Mai in ganz Indien

Die 13 verurteilten Maruti-Gewerkschafter im Porträt - Plakat der Betriebsgewerkschaft März 2017Es ist nicht schnell gegangen, aber jetzt setzt es sich allmählich durch: Dass die Kampagne des indischen Staates gegen die Gewerkschafter von Maruti und Pricol ein Kampf gegen alle Versuche ist, sich zu organisieren, eine wirkliche Gewerkschaft zu haben, die dazu beiträgt, die Lebenslage zu verbessern. Und während im „Fall“ Pricol lebenslängliche Urteile revidiert werden mussten, wegen allzu krassen Widerspruchs gegen alle gesetzlichen Bestimmungen und zahlreichen Beweisen für polizeiliche und staatsanwaltschaftliche Machenschaften, scheint es im Falle der Maruti-Suzuki-Gewerkschafter von staatlicher Seite aus darum zu gehen, nun auch nicht noch die letzte Glaubwürdigkeit zu verlieren: Die Klassenjustiz soll um jeden Preis durchgezogen werden, dafür will vor allem ein Hardliner als Staatsanwalt sorgen. Die Reaktion auf diese Konstellation am 1. Mai war ermutigend, wie sie es schon an den landesweiten Protesttagen im April gewesen war: Die Losung „Freiheit für die Maruti 13“ war endlich überall präsent, egal, um welche Gewerkschaftsverbände es sich handelte – die nach dem endgültigen Abschluss des konstruierten Pricol-Falles auch. Siehe dazu drei aktuelle Beiträge und einen älteren ausführlichen Hintergrundbeitrag von einer Delegation internationaler Arbeitsrechtler:

  • „#FreetheMaruti13: Raise your voice for Jiyalal!“ am 01. Mai 2017 im Blog von Nayan Jiyoti externer Link (Facebook) ist eine der vielen Initiativen, die an diesem Tag in Solidarität mit den Maruti 13 ergriffen wurden. Hier ist es das Anliegen, die Menschen hinter dem Begriff „Maruti 13“ zu zeigen, in dem die Geschichte von Jiyalal kurz erzählt wird, der als Haupttäter angeklagt und verurteilt wurde. Migrant aus Narwana, zudem auch Dalit – also ein mehr als typisches Opfer mehrfacher Diskriminierung, der bei den verbalen Auseinandersetzungen an jenem 18. Juli 2012 mehrfach rassistisch beleidigt worden war.
  • „AICCTU on May Day 2017 in Karnataka“ am 03. Mai 2017 im Blog von Shankar Cpimi externer Link (Facebook) ist ein Bericht über die Mai-Aktivitäten des Gewerkschaftsbundes AICCTU (KPI-ML nahe) in Bangalore. Im Mittelpunkt dieses Tages stand dabei der Kampf um einen würdigen Mindestlohn, gegen die Arbeitsgesetze der Regierung Modi – und für die Freiheit der Maruti 13 und der Pricol 8. Unter den 2.000 DemonstrantInnen auch die lokalen Belegschaften von Lafarge Holcim und einer Bosch-Tochterfirma
  • „May Day Statement from IITs – COSTISA“ am 02. Mai 2017 bei Kafila externer Link dokumentiert, ist die Mai-Erklärung der Coordination of Science and Technology Institutes’ Student Associations (in der landesweit neben anderen Richtungen auch zahlreiche IT-StudentInnen organisiert sind) die den Schwerpunkt darin hat, dass die Studierenden ihre Solidarität mit den Maruti 13 erklären – auch ein Hinweis darauf, dass sich diese Solidaritätsbewegung über Gewerkschaften und politische Linke hinaus allmählich im Lande verbreiten
  • „Merchants of Menace“ bereits vom Juni 2013 bei Labour Commission externer Link ist der Bericht einer Delegation internationaler Arbeitsrechtler über die „Unterdrückung gewerkschaftlicher Bestrebungen in Indiens neuer Industriezone“ am Beispiel Maruti Suzuki. Obwohl die Delegationsreise und ihr Bericht bereits nahezu vier Jahre alt sind, wird durch das vorgelegte Fazit vor allem deutlich, wie von Beginn an (konkret: Im ersten Jahr nach den Ereignissen) alle möglichen gültigen juristischen Standards und gesetzlichen Bestimmungen missachtet wurden, um die Belegschaft exemplarisch „bestrafen“ zu können. Eine Herangehensweise, die im Laufe der letzten Jahre eher radikalisiert als verändert worden ist, mit eben dem Tiefpunkt der lebenslangen Freiheitsstrafe für die Maruti 13 – ein Urteil, so kann man diesen Bericht auffassen, das von vorne herein angestrebt wurde
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=115841
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