Blogger wehrt sich gegen rechte Diffamierungskampagne – Nach monatelangen Drohungen verklagt Jerome Trebing rassistische Gruppen – Prozesskosten spenden!

Dossier

Solidarität gefragt! (LabourNet Germany)Jerome Trebing befand sich gerade auf dem Rückweg von Halle nach Leipzig als die ersten Nachrichten eintrafen. Genau gesagt waren es Hassbotschaften, verschickt von rechten Internettrollen. Ein halbes Jahr ist seitdem vergangen. Bis heute erhält Trebing täglich Drohungen. Hintergrund: Am 23. Oktober 2017 hielt der linke Soziologe einen Vortrag in der Universität der Stadt an der Saale. Am gleichen Abend kam es zu einem bisher unaufgeklärten Angriff auf das Hausprojekt der »Kontrakultur«, dem lokalen Ableger der Identitären Bewegung. Nur wenige Stunden später machte die rassistische Organisation EinProzent in einem Artikel Trebing als »geistigen Brandschrifter« für den Angriff verantwortlich. Wenig später legte das österreichische Magazin InfoDirekt mit einem Text nach, in dem Trebing als »Gewalttäter« bezeichnet wird und Fotos von ihm veröffentlicht sind. Die Artikel setzten den Startschuss für eine virale Hexenjagd. »Nach der Veröffentlichung hat sich ein medialer Mob gebildet«, erzählt Trebing dem »nd«. Wochenlang erhielt er Mails und Anrufe mit Beleidigungen, Verleumdungen und Morddrohungen. (…) Nun will sich Trebing wehren und hat EinProzent und InfoDirekt verklagt. Anfang Mai steht der erste Prozesstermin gegen EinProzent an. Zusammen mit Aktivist*innen sammelt Trebing per Crowfunding Geld. Denn, der Prozess kostet viel….“ Beitrag von Niklas Franzen bei neues Deutschland vom 9. April 2018 externer Link – siehe dazu:

  • EinProzent gewinnt beim OLG in Wien. Was diese Entscheidung bedeutet. New
    „Nachdem letzte Woche das Oberlandesgericht in Linz meine Klage gegen InfoDirekt zu einem Schuldspruch des rechtsextremen Magazins führte, kam es gestern beim Oberlandesgericht in Wien in meiner Klage gegen die Plattform „Ein Prozent“ zu einem durchaus schockierenden Urteil. Das Gericht hob das erste, durchgehend gegen „Ein Prozent“ entschiedenen Urteil komplett auf und entschied eine vollumfängliche Annahme ihrer Berufung und das ich die Kosten des gesamten Prozesses zu tragen habe. Das ist aus verschiedenen Perspektiven erschreckend, allen voran aber der, das es bei der Auseinandersetzung mit der Plattform „EinProzent“ nicht um irgendwelche juristischen Feinheiten und kleineren Beleidigungen ging. Vielmehr hatte die Plattform in einem Artikel die Behauptung aufgestellt, dass ein Vortrag von mir an der Universität Halle unmittelbar den Anstoß für eine – immer noch unbekannte Gruppe von Menschen – gegeben hätte, ein Vereinshaus der „Identitären“ in Halle anzugreifen. Der Artikel führte hierbei in aller Ausführlichkeit auf, wie ich den „roten Terror“ mitorganisieren würde und in meinen Vorträgen angeblich zu Hass und Gewalt aufgerufen würde. (…) Es ist abseits des Umstandes, dass sich – anders als zumindest einige deutsche Medien – in Österreich öffentlich niemand für die Dimension der Angriffe der extremen Rechten interessiert(e), eine Entscheidung, die ganz grundsätzlich in ihrer Entscheidung als eine große Vorwarnung für alle zu begreifen ist, die sich in kritischer Art und Weise in Vorträgen mit der extremen Rechten auseinandersetzten. Wenn selbst die abwegigsten Anschuldigen und die assoziative Verbindung von Vorträgen und Vortragenden mit Gewalttaten und Terror juristisch legitimiert werden, dann eröffnet das den Rechten letztlich ihre Hetze noch weiter voranzutreiben.“ Beitrag der klagenden Person (merzmensch) vom 14. Februar 2019 bei VonNichtsGewusst externer Link
  • Schlappe für neurechte NGO „Ein Prozent“ vor Gericht 
    „Im Herbst 2017 kam es zu einem Buttersäure-Anschlag auf das Haus der „Identitären Bewegung“ in Halle. Die reichweitenstarke neurechte NGO „Ein Prozent“ brachte den Soziologen und IB-Experten, Jerome Trebing, mit der Tat in Verbindung. Es folgte viel Hass und sogar Morddrohungen. Nun zog Trebing vor Gericht. (…) Einen Tag nach einem Vortrag zur „Identitäten Bewegung“ in Halle, wurde das identitäre Hausprojekt in der Adam-Kuckhoff-Straße mit Steinen und Buttersäure angegriffen. In dem Artikel auf der „Ein Prozent“-Website „Anschlag in Halle: Die geistigen Brandstifter“ vom 26.10.2017, wurde Trebing neben einem Bild von ihm, als „geistiger Brandstifter“ und „digitaler Hassprediger“ bezeichnet. Auch seine Arbeit als freier Referent wurde in dem Artikel durch den Verweis auf vermeintliches Halbwissen und Falschaussagen angegriffen. (…) Die Angeklagten, nur durch ihren Anwalt beim Verfahren vertreten, wurden für schuldig befunden. „Ein Prozent“ soll wegen übler Nachrede 3.000 Euro Entschädigung zahlen, eine Gegendarstellung veröffentlichen und die Verfahrenskosten tragen. Begründet wurde die Strafe von 3.000€ damit, dass der Artikel keine kritische Auseinandersetzung und Kriterien der journalistischen Sorgfalt einhalte, sondern mit Unterstellungen gegen den Kläger Hetze anfache. (…) „Ein Prozent“ geht nun in Berufung, das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Für Trebing und seine Anwältin könnte das ausgesetzte Urteil richtungsweisend sein, denn gegen das vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes als rechtsextrem eingestuftes Magazin „Info.direkt“ läuft ein ähnliches Verfahren.“ Beitrag von Theresa Lehmann vom 5. Mai 2018 bei Belltower News externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=130386
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