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Der grosse Streik der Erzarbeiter in Mauretanien: Schluss mit Zeitarbeit, Einhaltung der Zusagen – erfolgreich beendet
Dossier
Der Streik der Erzarbeiter des grössten mauretanischen Unternehmens der -staatlichen – SNIM begann Ende Januar 2015 und dauert viele Wochen, in deren Verlauf er immer mehr zu einer politischen Auseinandersetzung wurde, bei der die Zahl der Streikenden kontinuierlich wächst – und die gesellschaftliche Unterstützung ebenfalls. Neu dazu:
- Nach 65 Tagen ist der größte Streik des mauretanischen Bergbaus zu Ende – „Eher ein Erfolg“
Der Bürgermeister von Zerouate, wo sich das Zentrum der Bergbaugesellschaft SNIM befindet und wo der Streik am 28. Januar begonnen hatte, war als Unterhändler erfolgreich: Gewerkschaftsdelegierte und Vertreter der Betriebsleitung unterzeichneten in der Nacht zu Karfreitag ein Abkommen zur Beendigung des Streiks. Ostersamstag führte LabourNet Germany ein kurzes Telefongespräch mit Mohammad Abdelkader Aziz, ein Streikaktivist aus Zerouate, Nachbar des Kollegen Mansour, mit dem wir bereits am 29. März gesprochen hatten. Seine Einschätzung: „Eher ein Erfolg“. Siehe dazu das Telefongespräch vom 04. April 2015 „65 Tage Streik der mauretanischen Erzarbeiter – Eher ein Erfolg“
- Nach 60 Streiktagen: Solidaritätsstreiks mit mauretanischen Erzarbeitern beschlossen – ein Interview
Der Streik der mauretanischen Erzarbeiter wurde von Beginn an von den breitesten Teilen zumindest der regionalen Bevölkerung unterstützt. Nun dauert er bereits 60 Tage lang an und ist zu einem historischen Streik in Mauretanien geworden. LabourNet Germany sprach am 29. März 2015 mit Mansour Ould Sabbah, einem langjährigen Beschäftigten bei SNIM im Interview „Dass dieser Streik so werden würde, hätten wir auch nicht gedacht“ worin es vor allem darum geht, wie eigentlich die Perspektiven dieses Kampfes aussehen. Siehe das Interview
- Die mauretanische Regierung pendelt: Verhandlungen mit den streikenden Erzarbeitern abgebrochen
Zunächst war eine Delegation zu den Streikenden geschickt worden um ohne Unternehmensleitung mit der seit 28. Januar streikenden Belegschaft direkt zu verhandeln – und dann rief der Staatspräsident diese Delegation wieder zurück, und ließ betonen, der Streik sei illegal. Was im gesamten Streikgebiet die Stimmung deutlich aufbrachte, denn breiteste Bevölkerungskreise unterstützen nach wie vor den Streik im grössten Unternehmen des Landes. „Mauritanie : L’opposition appelle à une solution à la grève des travailleurs des mines“ am 22. März 2015 bei Cridem ist ein Bericht über einen Appell zahlreicher Oppositionsparteien und Organisationen der Zivilgesellschaft an die Regierung, endlich in ernsthafte Verhandlungen mit den Streikenden einzutreten – ein Appell, der auch von der Koordination der beteiligten Gewerkschaften unterstützt wurde. Siehe dazu auch weitere aktuelle Berichte und Stellungnahmen:- „Greve à la SNIM : 7 centrales syndicales dénoncent la partialité flagrante du Gouvernement“ Stellungnahme der 7 beteiligten Gewerkschaftsverbände vom 19. März 2015 hier bei der CGTM worin die ablehnende Haltung der Regierung massiv kritisiert wird und darauf verwiesen, dass die Behörden auch massiv konkret Einfluss nehmen, etwa durch immer wieder erneuerte Versammlungsverbote (an die sich bisher niemand gehalten hat) und die angekündigte Zwangsschlichtung, die von den gewerkschaften nicht nur abgelehnt wird, sondern auch als gegen die gesetzlichen Zusicherungen von Gewerkschaftsfreiheit gerichtet verstehen
- „Grève des enseignants à Zoueratae“ – Kurzbericht am 20. März 2015 bei Cridem über den am 17. März begonnen Streik der LehrerInnen in der Stadt des Streikbeginns der Erzarbeiter. Die Gewerkschaft SNES (Nationale Gewerkschaft der Lehrenden) unterstreicht dabei, dass es die Forderung nach besseren Wohnmöglichkeiten seit langem gibbt und die gewerkschaft bereits mehrere Proteste organisiert habe, bevor sie zum Streik aufgerufen habe – der Streik der Erzarbeiter wirkst sich offensichtlich auch auf die Streikbereitschaft der Lehrenden aus, die nach dem bericht der SNES sich zu 98% am Streik beteiligten
- „Crise à la SNIM : Les centrales syndicales fustigent la position du gouvernement“ Bericht über die Pressekonferenz der 7 Gewerkschaftsverbände am 19. März 2015 bei Points Chauds worin über das ergebnislose Treffen mit dem Premierminister vergangene Woche berichtet wird – und von den Gewerkschaftsverbänden am 50. Streiktag ein Spendenkonto für die streikende Erzarbeiter eingerichtet wurde – dessen Daten in dem Artikel zu finden sind, wohin auch aus dem Ausland überwiesen werden kann
- Mauretanische Erzarbeiter: Der Streik den es bisher nicht gab. Die Regierung, die mit den Streikenden ein Abkommen aushandelt.
Bis zum Freitag letzter Woche vertrat die mauretanische Regierung – wie ihre Betriebsleitung bei der SNIM – die Position, eigentlich gäbe es gar keinen Streik, alles liefe normal. Nach 45 Streiktagten dann plötzlich die Wende: Eine offizielle Regierungsdelegation reist zu Verhandlungen mit den Gewerkschaften an. Und plötzlich werden auch die kolportierten Zahlen anders: Statt weniger Hundert Streikender sind es plötzlich 3.700, statt „es gab keine Entlassungen“ wird die Vorbedingung der Gewerkschaften für jede Verhandlung erfüllt, die – nun plötzlich doch – entlassenen 304 Kollegen bedingungslos und sofort wiedereinzustellen. Der Bericht „A Zouerate, le dialogue gagne“ am 15. März 2015 bei cridem unterstreicht, dass die Wiedereinstellung für alle Standorte gelte. Siehe dazu auch:- „Détails du projet d’accord entre les délégués des grévistes miniers et l’Envoyé du Président de la République“ Kurzbericht ebenfalls am 15. März 2015 bei cridem über die Inhalte des vorläufigen Abkommens, wie es in der Nacht vom Sonntag zum Montag unterzeichnet wurde, das auch eine dem ursprünglichen Abkommen vom Mai 2014 entsprechende Lohnerhöhung nun für Juni 2015 vorsieht, das Abkommen sollte eigentlich im Oktober 2014 in Kraft treten, wurde aber von der Geschäftsleitung für nichtig erklärt – der zentrale Streikgrund
- Anderthalb Monate: Die mauretanischen Erzarbeiter, einer der Vorreiter im weltweiten Kampf gegen Zeitarbeit
Während der Streik im grössten Unternehmen Mauretaniens, der staatlichen Erzgesellschaft SNIM, stets weiter geführt wird, vertritt das Unternehmen selbst die These, es gebe keinerlei Beeinträchtigung der Erzverkäufe (etwa 80% in die VR China). Die Stellungnahme „La Snim a réalisé tous ses objectifs de production et de ventes, prévus pour le mois de février 2015“ von Mansour Ould ist eine Gegendarstellung des Unternehmens vom 10. März 2015 bei Points Chauds gegen diverse Streikberichte, in der eben die These der nicht vorliegenden Beeinträchtigung vertreten wird. Siehe dazu auch eine Unternehmensanalyse und ein kurzes Streikvideo, das eine ganz andere Sprache spricht als die Stellungnahme des Unternehmens:- „SNIM : Les dessous de la plus longue grève dans l’histoire de la société“ ein Blogbeitrag dokumentiert am 08. März 2015 bei Noor Info , worin – auch wenn der Autor ein Vertreter der Privatisierung zu sein scheint – eine Reihe von Informationen zu lesen sind, die die Rolle, die das Unternehmen SNIM in Wirtschaft und Politik Mauretaniens spielt
- „Snim greve“ kurzer Videofilm von Capitaine Decorvette bereits am 04. Februar 2015 bei You Tube , der einfach in aller Kürze das Thema der Unternehmensleitung, es gäbe eigentlich gar keinen Streik behandelt – ohne Worte, aber mit deutlich anderer Aussage
- Fünf Gewerkschaftsverbände unterstützen den Streik der mauretanischen Erzarbeiter in seiner fünften Woche
Auch nach fünf Wochen Streik in der staatlichen Erzgesellschaft SNIM weigert sich die Unternehmensleitung, mit der streikenden Belegschaft zu verhandeln. Der massive Streik und die grosse gesellschaftliche Unterstützung für den Kampf, die immer deutlicher wird, haben dennoch eine Reihe von Bewegungen verursacht: Am 6. März gab es – erstmals – eine gemeinsame Erklärung von fünf Gewerkschaftsverbänden zur Unterstützung des Streiks, inklusive des Aufrufs an die Bevölkerung den Streik zu unterstützen. Der Staatspräsident will in dieser Woche eine Rede an die Nation halten – wobei alle Kommentare mutmaßen, er werde die – von den Gewerkschaften massiv geforderte – Rücktrittsforderungen an den Topmanager erfüllen. Dessen Weigerung, die Vereinbarungen aus dem im Mai 2014 unterzeichneten Tarifvertrag umzusetzen war der Ausgangspunkt diesen wichtigsten Streiks seit vielen Jahren. Die Erklärung der Gewerkschaften „Déclaration : “USLM”, “CCTM”, “CNTM”, “CLTM”, “CGTM” hier dokumentiert am 07. März 2015 bei cridem unterstreicht die Entschlossenheit, den Kampf gemeinsam fortzuführen. Siehe dazu auch:- „Cinquième semaine de la grève de la Snim : de nouvelles adhésions, les déclarations du ministre des mines continuent de faire couler de l’encre“ Kurzbericht am 09. März 2015 ebenfalls bei cridem worin die wachsende Unterstützung des Streiks in der Gesellschaft konkret gemacht wird – wie auch die Tatsache, dass die Streikbeteiligung, anfangs bei etwa 90% liegend, kontinuierlich wächst
- Die Frauen der streikenden mauretanischen Erzarbeiter beteiligen sich am Streik
Mit einer Demonstration zur Regionalverwaltung von Zouerate, an der sich mehrere Hundert Frauen beteiligten, protestierten die Familien der streikenden Erzarbeiter der SNIM gegen die Maßnahmen der Unternehmensleitung, alle sozialen Dienste des Unternehmens für die Beschäftigten zu streichen. Dabei handelt es sich ausschließlich um Rechte, die die Belegschaft errungen hat und nicht bereit ist, aufzugeben. Die Demonstrantinnen bewerteten dies als einen Erpressungsversuch und forderten die Verwaltung auf, gegen diese Maßnahme des Unternehmens einzuschreiten wird in dem Bericht „Zouerate : Les femmes dans la lutte des ouvriers de la SNIM“ am 04. März 2015 dokumentiert bei Solidarité Ouvrière unterstrichen. Siehe dazu auch weitere Informationen zum Erzarbeiterstreik:- „Nouadhibou: les travailleurs de la SNIM entament une grève générale“ Kurzmeldung bei Al Akhbar am 03. März 2015 über die erneute Ausweitung des Streiks
- „La lutte à la SNIM de Zouerate“ kleine Fotoreportage am 04. März 2015 bei Solidarité Ouvrière über die Demonstration vom 3. März, worin auch deutlich wird, dass es zahlreiche Solidaritätsdelegationen anderer Gewerkschaften und sozialer Organisationen gegeben hat
- Jetzt streiken alle mauretanischen Erzarbeiter
Sowohl die Entlassungsdrohungen der Unternehmensleitung als auch die aggressive Haltung der Regierung haben die Moral der streikenden Erzarbeiter von SNIM nicht schwächen können –im Gegenteil. „Grève à la Snim: L’ultimatum pour une grève générale s’épuise mardi à minuit“ von Mansour Ould am 02. März 2015 bei Points Chauds ist der Bericht darüber, dass ab Mittwoch 0 Uhr nun alle Belegschaften des gesamten Konzerns in den Streik treten werden. Siehe dazu auch:- „SNIM : Mobilisation intacte à Zouerate“ – Meldung am 28. Februar 2015 bei Solidarité Ouvrière worin über die Demonstration am vergangenen Samstag berichtet wird, dass sie ein weiterer Beweis der Streikentschlossenheit der Belegschaft gewesen sei – und dass die abschliessende Versammlung beschlossen habe, in der Forderungskatalog neben der Wiedereinstellung der bisher rund 200 entlassenen Kollegen auch ihrerseits die Entlassung des Vorstandsvorsitzenden zu fordern
- Die Streikentschlossenheit der mauretanischen Erzarbeiter bleibt unerschütterlich…
Am Dienstag, 24. Februar wurde die Demonstration der seit rund 4 Wochen streikenden mauretanischen Erzarbeiter verboten, und Regierungssprecher betonten, es sei ohnehin nur „eine kleine, radikale Minderheit“ die da am Streik beteiligt sei, die grosse Mehrheit der rund 6.000 Beschäftigten gehe zur Arbeit. Peinlich für diese Regierung: Am selben Tag teilte die Geschäftsleitung mit, die Aktivitäten der Erzgesellschaft SNIM lägen zu „100%“ still…Nach den inzwischen beinahe 200 Entlassungen wegen Streiks, die die Geschäftsleitung verkündet hat, hat sie auch das passende Ergebnis erhalten – nunmehr streiken endgültig alle Werksteile im ganzen Land. Der Artikel „Grève des employés de la Snim: La contestation s’étend à Nouadhibou“ von Mansour Ould am 25. Februar 2015 bei Points Chauds macht nochmals deutlich, dass der Streikgrund einfach nur darin besteht, dass das Unternehmen ein bereits unterschriebenes Abkommen nicht umsetzt. Siehe dazu auch:- „Carences et précarités fatales d’un système“ – ein Dokument, am 20. Februar 2015 ebenfalls bei Points Chauds veröffentlicht, in dem Ahmed Vall Cheibani (Sekretär der Erzgewerkschaft im – kleineren – Gewerkschaftsbund CNTM) das System der Arbeitssicherheit in der SNIM heftig kritisiert – aus Anlass eines weiteren tödlichen „Unfalls“ im Erzbergbau, dessen Opfer von Kollegen zur Ambulanz getragen werden musste, worin der Autor einen der Gründe der Entschlossenheit der Streikenden sieht – ihre Demütigung durch das Unternehmen
- Der große Streik in Mauretanien: Ein Regime beginnt zu wanken
„Der mauretanische Staatskonzern SNIM ist ein Bergbauunternehmen der Superlative. Zu Spitzenzeiten fördert die »Societé Nationale Industrielle et Minière« zwölf Millionen Tonnen Eisenerz im Jahr. Der Konzern, der mit 5.000 Arbeitern landesweit die meisten Beschäftigten hat, trägt rund fünfzehn Prozent zum Bruttoinlandsprodukt Mauretaniens bei. Nach Unternehmensangaben rollt dort der längste und schwerste Güterzug der Welt durch die Wüste: Bis zu zweieinhalb Kilometer lang ist das mit Eisenerz vollbeladene Ungetüm. Doch der Wirtschaftsmotor ist ins Stottern geraten. Die SNIM-Führung hatte eine bereits im Mai vergangenen Jahres ausgehandelte Erhöhung der Löhne und Prämien nicht gezahlt. Daraufhin gingen die Bergarbeiter in dem nordwestafrikanischen Staat Ende Januar in den Streik – und sie streiken noch immer“ – aus dem Artikel „Mauretaniens Motor stottert“ von Thomas Weische am 24. Februar 2015 in der jungen welt , worin auch über die landesweite Debatte um die Streikbeteiligung berichtet wird. Siehe dazu auch:- „La grève à la SNIM suivie à plus de 91% (CGTM)“ – Kurzmeldung bei Le Calameinfo am 21. Februar 2015 über die Streikbeteiligung, nach Angaben der Gewerkschaft ausreichend um den Streik notfalls noch monatelang durchführen zu können
- „Mauritanie : poursuite de la grève dans la mine de fer“ AFP Meldung am 24. Febrraur 2015 (hier bei VoA) worin sowohl über die massive Streikbeteiligung berichtet wird – als auch über die Stellungnahme des Unternehmens, die den Streik als illegal bezeichnet, und ausserdem „zu einem sooo ungünstigen Zeitpunkt…“
- Der Streik der mauretanischen Erzarbeiter geht in die vierte Woche – trotz immer heftigerer Drohungen
Die Unternehmensleitung hatte während der dritten Streikwoche kund getan, wer nicht sofort wieder zur Arbeit erscheine, werde entlassen – und hat am vergangenen Freitag „den ersten 178“ Beschäftigten im Streik die Kündigung zukommen lassen. Die Gewerkschaftskoordination hat darauf geantwortet, indem in einer Pressekonferenz unterstrichen wurde, erstens seien diese Kündigungen völlig gegenstandslos, da es sich um einen offiziell registrierten legalen Streik handele und zweitens werde dies die Entschlossenheit der Streikenden nur noch mehr stärken, wird in dem Bericht „Grève à la Snim: Les représailles et les intimidations n’ont pas d’effet“ am 22. Februar 2015 bei adrar (hier dokumentiert bei Solidarité Ouvrière) hervorgehoben. Siehe dazu auch weitere Berichte über den grossen Streik der mauretanischen Erzarbeiter:- „Grève des ouvriers de la SNIM à Zouerate“ – eine Videosammlung über den Streik am 22. Februar 2015 bei Solidarité Ouvrière , worin unter anderem auch gezeigt wird, wie die öffentliche Unterstützung breiter Teile der Bevölkerung für diesen Streik die Entschlossenheit der Streikenden stärkt
- „Zouerate : Les femmes dans la lutte des ouvriers de la SNIM“ eine Fotosammlung, ebenfalls am 22. Februar 2015 bei SO über die Unterstützung des Streiks durch die Frauen und Familienangehörigen der Erzarbeiter
- Einer der grössten Streiks in Mauretanien: Schluss mit Zeitarbeit, Einhaltung der Zusagen
Die Beschäftigten der Société Nationale Industrielle et Minière (SNIM) – des grössten und wichtigsten Unternehmens Mauretaniens – streiken seit über 2 Wochen in Zouerate und lassen das Eisenerz dort, wo es liegt. Da sich die Unternehmensleitung weiterhin weigert auch nur darüber zu verhandeln, dass sie die Zusagen vom Oktober 2014 eventuell einhalten könnte haben nun auch die Beschäftigten der SNIM in Nouadhibou, wo der Erzhafen und die Unternehmenszentrale sich befinden, den Streik beschlossen. Der Gewerkschaftsbund Centrale Générale des Travailleurs de Mauritanie (CGTM), der den Streik organisiert, fordert nun neben Einhaltung alter Zusagen über Lohnerhöhungen auch den Rücktritt des Direktors. Der Artikel „Mauritanie : Extension de la grève à la SNIM“ am 12. Februar 2015 bei Solidarité Ouvrière unterstreicht ausserdem, dass neben der Einhaltung der Zusagen vom Oktober auch die Forderung nach einem Ende des Regimes der Zeitverträge und die Übernahme der Kontraktarbeiter Kernforderungen des Streiks sind. Siehe dazu auch:- „Zouerate : La colère des mineurs de la SNIM“ am 28. Januar 2015 ebenfalls bei SO , worin berichtet wird, dass bereits bei Streikbeginn drei Gewerkschafter für je eine Woche suspendiert worden waren
- „Mauritanie: dispersion violente des grévistes de la société SNIM“ am 31. Januar 2015 bei Alakhbar – ein Bericht über einen massiven Polizeieinsatz mit Tränengas gegen die Streikenden