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1. Streik der Firmengeschichte von Samsung in Südkorea – werden weitere folgen und der neue Firmenchef “gewerkschaftsfreundlich” bleiben?

Dossier

SamsungExposedDie gewerkschaftlich organisierten ArbeiterInnen von Samsung Display legten am Montag vorübergehend die Arbeit nieder, nachdem es nicht gelungen war, einen Kompromiss über eine Lohnerhöhung zu erzielen. Dies war der erste Streik unter den Elektronikunternehmen von Samsung, nachdem Firmenchef Lee Jae-yong letztes Jahr versprochen hatte, die „gewerkschaftsfreie“ Politik des Unternehmens aufzugeben, als er sich für Fehlverhalten seines Vaters Lee Kun-hee, der im Oktober 2020 starb, entschuldigte. Sechs VertreterInnen der Gewerkschaft schlossen sich der Arbeitsniederlegung im Werk Asan in der Provinz Süd-Chungcheong an...“ engl. Artikel „Samsung Display sees 1st strike in firm’s history“ von Yi Whan-woo vom 21.6.2021 in The Korea Times online externer Link – siehe weitere Informationen zu Gewerkschaften bei Samsung:

  • Der 3tägige Generalstreik ab 8. Juli bei Samsung in Südkorea ist nun zu einem unbefristetem Streik geworden, der durchaus wirkt – und die Gewerkschaft wächst New
    • Gewerkschaft ruft zu unbefristetem Streik bei Samsung in Südkorea auf
      Bis vor Kurzem hatte es beim Techgiganten Samsung in Südkorea noch nie Streiks gegeben. Nun wird ein auf drei Tage angesetzter Ausstand auf unbestimmte Zeit verlängert.
      Ein seit Wochenbeginn laufender Streik bei Samsung Electronics in Südkorea wird nach Gewerkschaftsangaben auf unbestimmte Zeit verlängert. Ursprünglich war der Streik auf drei Tage angesetzt gewesen. Die Gewerkschaft National Samsung Electronics Union begründete die Verlängerung damit, dass das Management nicht zu Gesprächen bereit sei. „Das Unternehmen bleibt entschlossen, mit gutem Willen Verhandlungen mit der Gewerkschaft zu führen“, hieß es dagegen in einer Stellungnahme von Samsung.
      Der Streik der Samsung-Beschäftigten für höhere Löhne hatte am Montag begonnen. An dem Tag legten nach Gewerkschaftsangaben mehr als 5.000 Mitglieder die Arbeit nieder. Von ihnen sei ein Großteil in der Halbleiterproduktion beschäftigt. Insgesamt hat die Gewerkschaft mehr als 30.000 Mitglieder, das entspricht fast einem Viertel der Belegschaft des Unternehmens.  Samsung teilte laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap am Dienstag mit, der Streik habe keine Folgen für die Arbeitsabläufe. Eine ranghohe Gewerkschaftsvertreterin widersprach den Angaben des Unternehmens: Die Produktion sei durchaus beeinträchtigt
      …“ Agenturmeldung vom 10. Juli 2024 in der Zeit online externer Link
    • Beschäftigten in Samsung Electronics streiken, da die Gewerkschaftsstimme in Südkorea wächst
      Samsung Electronics-Beschäftigte begannen am Montag einen dreitägigen Streik für eine bessere Bezahlung, wobei ihre Gewerkschaft auf weitere Maßnahmen hinwies, sollte Südkoreas größtes Konglomerat weiterhin hinter seinen Forderungen zurückbleiben. Die National Samsung Electronics Union (NSEU), deren rund 30.000 Mitglieder fast ein Viertel der südkoreanischen Belegschaft des Unternehmens ausmachen, will auch einen zusätzlichen Tag Jahresurlaub für gewerkschaftlich organisierte Arbeiter und Änderungen am Bonussystem der Mitarbeiter.
      Geringe Beteiligung und automatisierte Produktion bedeuten, dass der Streik wahrscheinlich keinen signifikanten Einfluss auf die Produktion beim weltgrößten Speicherchiphersteller haben wird, sagten Analysten. Dennoch signalisiert es einen Rückgang der Mitarbeitermoral an einem entscheidenden Punkt in der Chipbranche, da Technologieunternehmen künstliche Intelligenz annehmen. (…)
      Die Gewerkschaft, die die Streikbeteiligung vom letzten Monat nicht offensierte, sagte, dass 6.540 Arbeiter diese Woche streiken werden, hauptsächlich an Produktionsstandorten und in der Produktentwicklung. Er sagte, dass der Streik Arbeiter umfasst, die automatisierte Produktionslinien und -geräte überwachen, damit der Betrieb beeinträchtigt werden könnte. Gewerkschaftsvertreter sagten, dass etwa 3.000 Streikenden an einer Rallye im Regen in der Nähe von Samsungs Hauptquartier in Hwaseong, südlich von Seoul, teilnahmen. Gewerkschaftspräsident Son Woo-mok bestritt Medienberichte über geringe Beteiligung und sagte Reuters, dass die fünfjährige Gewerkschaft nicht genug Zeit habe, um die Mitglieder über die Themen aufzuklären. „Bildung über Gewerkschaften … hat nicht ausgedankt. Aber ich glaube nicht, dass diese Beteiligung gering ist, weil unsere Gewerkschaft im Vergleich zu anderen Gewerkschaften noch jung ist“, sagte er. (…)
      Gewerkschaftsfunktionäre wollen auch Gleichheit im Bonussystem. Sie sagten, dass Boni für Basisbeschäftigte berechnet werden, indem die Kapitalkosten vom Betriebsgewinn abgezogen werden, während die für Führungskräfte auf persönlichen Leistungsziele basieren. „Ich habe den Leuten gesagt, dass ich stolz darauf war, bei Samsung zu arbeiten, aber die Wahrheit ist, dass ich es nicht bin“, sagte Park Jun-ha, 20, ein Ingenieur bei Samsungs Chip-Verpackungslinien, der dem Unternehmen im Januar beigetreten ist, und fügte hinzu, dass er mit seinem „undurchsichtigen“ Bonusprogramm nicht zufrieden sei.
      Die Mitgliederzahl der Gewerkschaft ist gewachsen, seit Samsung im Jahr 2020 versprochen hat, die Organisation von Arbeitern nicht mehr zu entmutigen. Seine wachsende Stimme erfordert Aufmerksamkeit, gerade als Samsung Schwierigkeiten hat, den Wettbewerb in Chips zu navigieren, die für Anwendungen der künstlichen Intelligenz (AI) verwendet werden, sagten Analysten…“ engl. Artikel von Heekyong Yang vom 8.7.2024 bei Reuters externer Link (maschinenübersetzt) mit einem Video der Kundgebung am Montag mit rund 3.000 KollegInnen
    • Eskalation bei Samsung: Erster Streik in der Geschichte des südkoreanischen Elektronikkonzerns soll unbefristet fortgesetzt werden. Gegenseite zeigt keine Verhandlungsbereitschaft
      „… Bis dahin hatte die Gewerkschaft die Produktion in dieser Woche erklärtermaßen nicht mehr behindern wollen. Der nächste Streik sollte eine Arbeitswoche umfassen, von Montag bis Freitag. Offenbar wollte die NSEU ihre Mitglieder und die Öffentlichkeit nicht zu sehr verschrecken. Bruttoinlandsprodukt und Aktienmarkt Südkoreas hängen zum großen Teil am Tropf des Mischkonzerns, der neben Mobiltelefonen vor allem Halbleiter produziert. Vor diesem Hintergrund wird verständlich, dass die NSEU im Juni erst mal nur zu einem »Urlaubsstreik« an einem Tag aufrief, an dem alle Mitglieder bezahlten Urlaub nehmen sollten.
      Die nun erfolgte Entfristung des ersten wirklichen Streiks in der 55jährigen Unternehmensgeschichte geht auf die Sturheit der Chefetage zurück. Verhandlungsbereitschaft wurde nicht einmal vorgetäuscht, sondern den Streikenden nur die kalte Schulter gezeigt. Und das, obwohl die Gewerkschaft im vorauseilenden Gehorsam ihre Forderungen abgeschwächt hat. Statt 6,5 Prozent mehr Lohn fordert sie nur noch ein Plus von 5,6 Prozent. Auch die Forderung nach einem zusätzlichen Urlaubstag wurde fallengelassen. Statt dessen sollten die NSEU-Mitglieder am Gründungstag ihrer Gewerkschaft Urlaub nehmen dürfen. Die Zugeständnisse führten zu keinem Einlenken.
      Vieles spricht dafür, dass eine bestimmte Forderung die Konzernleitung in helle Panik versetzt. Die Gewerkschaft will eine transparentere und gerechtere Gewinnbeteiligung der Arbeiter. Das würde die Margen zuverlässig schmälern. Man muss wissen: Vor allem in der Chipproduktion erhalten die Arbeiter normalerweise üppige Bonuszahlungen. Im vergangenen Jahr wurden diese aber wegen »geringer« Gewinne von nur fünf Milliarden US-Dollar komplett gestrichen. 2022 hatte der Gewinn noch bei 35 Milliarden Dollar gelegen. Und gerade hat Samsung die Gewinnerwartung für das zweite Quartal veröffentlicht: Sie beträgt das 15fache des Werts aus dem Vorjahreszeitraum. Die Preise für Halbleiter sind auf dem Weltmark auch wegen der Nachfrage nach Produkten für künstliche Intelligenz zuletzt wieder deutlich gestiegen.
      In den konservativen Medien Südkoreas wird in diesen Tagen viel Stimmung gegen den Streik gemacht. In einem Leitartikel der Joongang Ilbo, einer der drei großen Zeitungen des Landes, wurde behauptet, mit dem Ausstand würden Steuergelder verbrannt. Schließlich seien dem Konzern gerade fünf Milliarden Dollar Steuern erlassen worden. Nun wolle sich die Gewerkschaft bereichern. Im übrigen hätten Samsung-Mitarbeiter mit ihrem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 100.000 Dollar keine weiteren Ansprüche zu stellen. Auf die großen Gehaltsunterschiede innerhalb des Konzerns ging die Zeitung nicht weiter ein, behauptete aber, ein Streik bei Samsung könne das ganze Land in eine Rezession stürzen. (…)
      Einen Kurzstreik auszurufen und überraschend zu verlängern, ist angesichts solchen Gegenwinds keine schlechte Taktik. Samsung behauptet gerne, der Streik würde die Produktion überhaupt nicht beeinträchtigen, aber das ist wohl Wunschdenken und PR.  Die Arbeiter bei Samsung Electronics treten derweil in Scharen der Gewerkschaft bei. Zu Beginn des Streiks am Montag wurde die Marke von 30.000 Mitgliedern durchbrochen, zwei Tage später lag man bereits bei 31.500 Mitgliedern. Samsung Electronics hat etwa 125.000 Beschäftigte. Mit solchen Zuwachsraten braucht die Gewerkschaft nicht mehr lange, um die Produktion lahmzulegen.“ Artikel von Martin Weiser, Seongnam, in der jungen Welt vom 11.07.2024 externer Link
  • „Kein Lohn, keine Arbeit“: Auf den erstmaligen eintägigen Streik im Juni folgt nun 3tägiger Generalstreik ab 8. Juli bei Samsung in Südkorea
    • Gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer bei Samsung Electronics wollen 3 Tage lang streiken
      Die gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten von Samsung Electronics kündigten am Montag einen dreitägigen Generalstreik an, nachdem ihre Verhandlungen mit der Unternehmensleitung über Löhne und Arbeitsbedingungen gescheitert waren. Die National Samsung Electronics Union (NSEU), die größte Gewerkschaft mit 28.000 Mitgliedern, erklärte, der Streik werde am kommenden Montag beginnen und drei Tage dauern. Das sind etwa 22 Prozent der insgesamt rund 125.000 Beschäftigten von Samsung Electronics. Die tatsächliche Zahl der Gewerkschaftsmitglieder, die sich an dem Streik beteiligen, ist noch ungewiss, und die Wahrscheinlichkeit größerer Produktionsunterbrechungen dürfte gering sein. „Wir werden mit einem Vollstreik kämpfen, ohne Lohn und ohne Arbeit, bis unsere Forderungen erfüllt sind“, sagte Son Woo-mok, Präsident der NSEU…“ engl. Agentur-Meldung vom 1. Juli 2024 in Korea Times externer Link (maschinenübersetzt)
    • Generalstreik ‚Kein Lohn, keine Arbeit‘
      Die Beschäftigten von Samsung Electronics werden ab sofort streiken, kündigte der Gewerkschaftsvorsitzende am Montag an, da der Streit um Löhne und Sozialleistungen bei dem Tech-Giganten eskaliert. Bis unsere Forderungen erfüllt sind, werden wir mit dem Generalstreik „Kein Lohn, keine Arbeit“ kämpfen“, sagte Son Woo-mok, Vorsitzender der National Samsung Electronics Union. Der Schritt folgt auf eine eintägige Arbeitsniederlegung im Juni, die erste derartige kollektive Aktion in dem Unternehmen, das jahrzehntelang nicht gewerkschaftlich organisiert war. Son sagte, dass das jüngste Angebot von Samsung Electronics „alle Mitglieder“ der Gewerkschaft, die rund 28.000 Arbeitnehmer vertritt, verärgert habe…“ engl. AFP-Meldung vom 1. Juli 2024 in Barron’s news externer Link (maschinenübersetzt)
  • Gewerkschaft NSEU ruft für den 7. Juni zum Streik und unbefristet zum Sitzstreik vor dem Gebäude der Samsung-Halbleiterfabrik auf – in einer davon bei Seoul ermitteln die Behörden nach Strahlenbelastung am Arbeitsplatz
    • 1-tägige Arbeitsniederlegung bei Samsung wird nur begrenzte Auswirkungen haben, aber ein Vollstreik ist zu erwarten. Die 28.000 Mitglieder zählende Gewerkschaft droht mit einem Generalstreik für bessere Bezahlung
      Die größte Gewerkschaft von Samsung Electronics hat ihre Mitglieder zu einer eintägigen Arbeitsniederlegung in der nächsten Woche aufgerufen, aber sowohl die Gewerkschaft als auch das Unternehmen sagen, dass der Schritt nur eine begrenzte Auswirkung auf die Produktion und das Angebot des weltweit größten Speicherchipherstellers haben wird. Die National Samsung Electronics Union (NSEU) erklärte am Mittwoch, dass sie ihre 28.000 Mitglieder zunächst auffordert, am 7. Juni einen Tag lang die Arbeit niederzulegen, um ihre Solidarität mit der Unternehmensleitung in Bezug auf die Lohnforderungen zu zeigen. Laut NSEU arbeiten ihre Mitglieder in einer Vielzahl von Abteilungen des Unternehmens, darunter Speicher- und Foundry-Halbleiterfabriken. „Wir erwarten einige Beeinträchtigungen im Betrieb, aber sie werden nicht so groß sein“, sagte der stellvertretende NSEU-Vorsitzende Lee Hyun-kook gegenüber Nikkei Asia. „Unsere Mitglieder machen etwa 20% der gesamten Belegschaft aus.“ (…) Die NSEU fordert eine „faire und transparente“ Entlohnung und hat das Angebot der Unternehmensleitung über eine Lohnerhöhung von 5,1 % abgelehnt. Die Gewerkschaft argumentierte, dass das Unternehmen komplizierte Maßstäbe für die Berechnung von Bonuszahlungen anwendet, und forderte das Unternehmen auf, zu einer Methode zu wechseln, die auf dem Betriebsgewinn basiert, wie bei SK Hynix und LG Electronics. (…) „Sollte die Gewerkschaft streiken, wird das Unternehmen alle möglichen Maßnahmen im Rahmen des Arbeitsrechts ergreifen, um Rückschläge im Management und in der Produktion zu minimieren“, so ein Unternehmensvertreter gegenüber Nikkei Asia. (…) Es ist noch zu früh, um abzuschätzen, wie sich der Arbeitskonflikt entwickeln wird, denn die Gewerkschaft hat mit einem Generalstreik gedroht, falls die Unternehmensleitung ihre Lohnforderungen nicht akzeptiert. „Wir wollen schrittweise in einen Generalstreik treten“, sagte der stellvertretende NSEU-Vorsitzende Lee am Mittwoch auf einer Pressekonferenz.
      Kim Yang-paeng, ein leitender Forscher am Korea Institute for Industrial Economics & Trade, sagte, dass der Ausfall einer Samsung-Fabrik aufgrund des Streiks dem Unternehmen mehr Schaden zufügen könnte als das Erdbeben in Taiwan im April der Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. „Die Aussetzung einer Halbleiterfabrik kann zu finanziellen Verlusten führen, da das Unternehmen Wafer verschrotten müsste, und es kann auch dazu führen, dass die Kunden ihr Vertrauen in das Unternehmen verlieren“, sagte Kim. „Das ist sogar noch schlimmer [als ein Erdbeben]“
      .“ engl. Artikel von Kim Jaewon vom 31.5.2024 in Nikkei Asia externer Link (maschinenübersetzt)
    • Ermittlungen gegen Samsung nach Strahlenbelastung von zwei Mitarbeitern
      Die südkoreanischen Behörden für nukleare Sicherheit haben eine Vor-Ort-Untersuchung des jüngsten Vorfalls eingeleitet, bei dem zwei Mitarbeiter eines Halbleiterwerks von Samsung Electronics einer Strahlung ausgesetzt waren. Die Kommission für nukleare Sicherheit und Gefahrenabwehr bestätigte die Untersuchung am Mittwoch, wie Bloomberg berichtet. Die betroffenen Mitarbeiter des Werks zeigen Berichten zufolge an ihren Fingern abnormale Symptome, die auf eine örtlich begrenzte Strahlenbelastung zurückzuführen sind, obwohl die Bluttestergebnisse normal sind. Der Unfall, bei dem es zu einer Strahlenbelastung kam, ereignete sich am Montag an einer Produktionslinie im Samsung-Werk Giheung, das etwa 40 km südlich von Seoul liegt. Als Reaktion auf den Unfall hat die Nuklearorganisation die Nutzung der betroffenen Anlagen ausgesetzt. Ziel ist es, die Ursache für diesen Vorfall zu ermitteln. Die Mitarbeiter werden derzeit im Korea Institute of Radiological & Medical Sciences zur weiteren Untersuchung und Überwachung betreut…“ engl. Artikel von Akash Pandey vom 30. Mai 2024 in NewsBytes externer Link (maschinenübersetzt)
  • Streikbereitschaft bei Samsung Electronics in Südkorea: Große Mehrheit der Gewerkschaftsmitglieder für ersten Ausstand seit Konzerngründung 1969
    Das Votum war eindeutig. Am 8. April veröffentlichten die Gewerkschaften von Samsung Electronics das Ergebnis der Streikabstimmung, die im März von den fünf Einzelgewerkschaften durchgeführt worden war. 97,5 Prozent stimmten für Arbeitsniederlegungen, drei Viertel der Gewerkschaftsmitglieder nahmen teil. Damit hat die Gewerkschaft die letzte Hürde genommen, um einen Streik zu beginnen. Es wäre der erste Ausstand bei Samsung Electronics seit der Gründung 1969.
    National Samsung Electronics Union (NSEU) ist mit mehr als 21.000 stimmberechtigten Mitgliedern die größte Gewerkschaft des Unternehmens. Hier stimmten 87 Prozent ab und nur 312 Mitglieder oder 1,5 Prozent sprachen sich gegen den Streik aus. Anders verhielt es sich bei der Display-Gewerkschaft des Konzerns. Dort beteiligten sich nur etwas mehr als ein Drittel der 6.210 Gewerkschafter an der Abstimmung, wobei allerdings nur zehn Prozent dagegen stimmten. Weil sie nicht mindestens die Hälfte mobilisieren konnte, kann diese Gewerkschaft nicht am Streik teilnehmen. Die anderen drei Gewerkschaften erreichten das nötige Quroum, allerdings sind die Organisationen sehr viel kleiner und haben zusammen nur etwas mehr als 300 Mitglieder. Der Zulauf zur National Samsung Electronics Union nahm vor Ende der Abstimmung noch einmal Fahrt auf. Mit 2.581 Eintritten allein in der letzten Woche zählt sie jetzt 25.500 Mitglieder. Damit stellen die organisierten Arbeiter mehr als ein Viertel der Beschäftigten bei Samsung Electronics. (…) Letzte Woche gab der Konzern bekannt, dass der Gewinn sich im ersten Quartal verzehnfacht habe. Damit wäre wieder genug Geld in den Kassen, um die Tariferhöhungen locker zu bezahlen. Dass die Gewerkschaft in der störanfälligen Chipproduktion nun von einem Tag auf den anderen in den Streik gehen kann, ist da hilfreich. Bisher hat die Gewerkschaft aber nur eine Demo für die nächste Woche angekündigt. Samsung Electronics hat also noch Zeit zu überlegen, ob es Geld verlieren will oder zumindest ein bisschen davon mit den Arbeitern teilt.“ Artikel von Martin Weiser, Seoul, in der jungen Welt vom 10.04.2024 externer Link
  • Psychische Belastungen bei Samsung in Südkorea treiben neben Lohndumping v..a. junge ArbeiterInnen in die Gewerkschaften, eine Neugründung distanziert sich von „Hardlinern“ der KCTU
    • Samsung in Erklärungsnot
      „Immer mehr Beschäftigte des südkoreanischen Elektronikkonzerns treten Gewerkschaften bei. Urabstimmung über Streik bei Samsung Electronics läuft
      Die Arbeiter mehrerer Unternehmen der südkoreanischen Samsung-Gruppe befinden sich derzeit in Tarifverhandlungen mit dem Konzern. Der versucht Lohnerhöhungen so weit zu drücken wie möglich – gern auch mit Verweis auf die schlechte Lage beim Zugpferd Samsung Electronics, das im Chipbereich letztes Jahr Milliardenverluste gemacht hat. Seit gut anderthalb Monaten muss Samsung das aber auch einer konzernübergreifenden Supergewerkschaft erklären, die sich am 19. Februar gegründet hat und unter anderem darauf pocht, nicht allen Arbeitern wegen einer Sparte die Löhne zu senken. Schließlich sind die anderen Bereiche hochprofitabel. Bisher versammelt diese Integrated Labour Union nicht einmal 20.000 Mitglieder aus vier Bereichen der Samsung-Gruppe, in den nächsten Monaten sollten es aber wesentlich mehr werden. Gerade bei Samsung Electronics steigen die Mitgliederzahlen gerade rapide dank der Aussicht, zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte für mehr Löhne zu streiken. Über Jahrzehnte hatte der Konzern die Gründung von Gewerkschaften verhindert und sabotiert. Während anderswo Fabriken besetzt wurden, hielt man bei Samsung lieber die Füße still. Angesichts sinkender Gewinne wollte der Konzern dann bereits letztes Jahr bei den Gehältern sparen, die Gewerkschaft bei Samsung Electronics hatte ihre Streikdrohung nicht wahr gemacht. Dieses Jahr wollte die Unternehmensführung nur 2,5 Prozent mehr Lohn erlauben, weit weg von den geforderten 8,1 Prozent. Nun aber hat die größte Konzerngewerkschaft National Samsung Electronics Union letzten Monat zur Urabstimmung aufgerufen, am Sonnabend wird das Resultat bekanntgegeben werden. Das hatte sich seit Monaten angebahnt, weshalb sich die Mitgliederzahl der Gewerkschaft inzwischen verdoppelt hat. Ein erfolgreicher Streik würde die Gewerkschaften konzernweit stärken. Die Zeichen stehen gut. Ein Anfang März veröffentlichter Bericht über die Arbeitsbedingungen bei der Chipherstellung dokumentierte nicht nur die schlechten Arbeitsbedingungen, sondern unterstrich auch die wichtige Rolle der Gewerkschaften bei Verbesserungen…“
      Artikel von Martin Weiser in der jungen Welt vom 3. April 2024 externer Link, siehe auch:
    • Samsung und Gewerkschaft vereinbaren 5,1 % Gehaltserhöhung
      Medienberichten zufolge haben Samsung Electronics und seine Arbeitnehmer eine bedeutende Einigung erzielt. Die Verhandlungen führten laut der Nachrichtenagentur Yonhap zu einer durchschnittlichen Gehaltserhöhung von 5,1 Prozent für das Jahr und zu einer Verlängerung des Mutterschaftsurlaubs. (…) Gleichzeitig hatte sich ein Teil der gewerkschaftlich organisierten Belegschaft von Samsung, die etwa 4 Prozent der insgesamt 110.000 Beschäftigten ausmacht, für eine Lohnerhöhung von 6,5 Prozent eingesetzt. Die Verhandlungen zwischen dieser Fraktion und der Unternehmensleitung begannen Ende letzten Jahres, was die Komplexität der Arbeitsbeziehungen innerhalb des Mischkonzerns unterstreicht.“ engl. Meldung vom 1.4.2024 in telecomlead.com externer Link (maschinenübersetzt)
    • Junge Samsung-Beschäftigte schließen sich aus Protest gegen „enttäuschende“ Löhne der Gewerkschaft an
      Eine Rekordzahl von Arbeitnehmern bei Samsung Electronics – vor allem die 20- und 30-Jährigen aus der Chipsparte – treten einer Gewerkschaft bei, da viele verärgert sind, weil ihre Gehälter und Prämien niedriger sind als erwartet.
       Die rückläufige Gehaltsentwicklung hängt eng mit dem Markteinbruch bei elektronischen Geräten und Halbleitern zusammen, der im vergangenen Jahr zu Samsungs niedrigstem Betriebsgewinn seit 15 Jahren beigetragen hat.
      Die Mitgliederzahl der National Samsung Electronics Union, der größten von fünf Gewerkschaften bei dem Technologieriesen, überstieg am Dienstag die 20.000er-Marke und umfasste damit 16 Prozent der gesamten Belegschaft des Unternehmens, teilte die Organisation mit. Die Zahl verdoppelte sich in nur zwei Monaten, nachdem das Gehaltsangebot des Unternehmens im Dezember letzten Jahres bekannt gegeben worden war.
      Samsungs Ankündigung einer 2,9-prozentigen Erhöhung des Grundgehalts und des Verzichts auf eine jährliche Prämie für die Beschäftigten der Halbleitersparte in diesem Jahr hat unter den Arbeitnehmern Unmut ausgelöst und zu dem steilen Anstieg der neu registrierten Mitglieder der Gewerkschaft geführt. Die im Jahr 2021 gegründete Gewerkschaft fordert eine Erhöhung um 6,5 Prozent. (…) Früher hatte Samsung im Vergleich zu anderen Herstellern wie Hyundai Motor eine schwächere Gewerkschaft, aber die Einführung arbeitsrechtlicher Vorschriften und der Zustrom jüngerer Arbeitnehmer haben die Stellung der gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer gestärkt. Auch wenn nicht alle Arbeitnehmer Gewerkschaftsmitglieder werden, „gibt es eine gewisse Bewegung unter den Arbeitnehmern, um die Gewerkschaft zu fördern“, so der Halbleiterforscher.“ engl. Artikel von PARK EUN-JEE und SARAH CHEA vom 15.3.24 in joongang.kr externer Link (maschinenübersetzt)
    • Integrierte Gewerkschaft von 4 Samsung-Tochtergesellschaften gegründet
      Am Montag wurde offiziell eine einheitliche Gewerkschaft gegründet, die die Gewerkschaften von vier Tochtergesellschaften der Samsung-Gruppe, darunter Samsung Electronics Co. „Wir wollen weg von den derzeitigen unangemessenen Arbeitsbeziehungen, bei denen jede Tochtergesellschaft einheitlich unter dem Namen einer Gruppe oder einer Task Force zur Unterstützung des Geschäfts kontrolliert wird, unabhängig von den Geschäftsbedingungen, der Personalstruktur und den Geschäftsinteressen der einzelnen Tochtergesellschaften“, so die Gewerkschaft in einer Erklärung. Die vereinigte Gewerkschaft betonte, dass sie sich auf die Verbesserung des Wohlergehens der Arbeitnehmer und den Aufbau eines konstruktiven Verhältnisses zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern konzentrieren wird, und zwar ohne politische Färbung oder eine Dachgewerkschaft.
      Zu den Mitgliedern der vereinigten Gewerkschaft gehören gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte aus der Gerätesparte von Samsung Electronics sowie aus den Unternehmen Samsung Fire & Marine Insurance Co.
      Eine Gewerkschaft bei Samsung Electro-Mechanics Co. wird sich der Gruppe voraussichtlich im Mai anschließen. Sie hat insgesamt 15.800 Mitglieder in den vier Mitgliedsunternehmen, darunter 6.100 von Samsung Electronics. Es wird erwartet, dass die Zahl nach Mai auf 17.900 steigt…“ engl. Artikel von Kim Boram vom 19.2.2024 in Yonhap-News externer Link (maschinenübersetzt) – auch in anderen Berichten darüber wird betont, dass sie sich von den „Hardlinern“ der KCTU distanziert, siehe auch:
    • Erste gemeinsame Gewerkschaft in Samung mit 15 800 Beschäftigten macht sich auf den Weg
      Am 19. Februar wurde offiziell eine integrierte Gewerkschaft gegründet, der 15.800 Beschäftigte aus vier Tochtergesellschaften der Samsung-Gruppe angehören. Die Gewerkschaft verpflichtete sich, sich ausschließlich auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zu konzentrieren und jegliche politische Färbung auszuschließen. Nachdem Samsungs Verbot von Gewerkschaften im Jahr 2020 von CEO Lee Jae-yong aufgehoben worden war, gab es einen Trend zu zunehmenden Gewerkschaftsaktivitäten innerhalb des Unternehmens, sowohl in Bezug auf den Umfang als auch auf die Größe. Einige äußern sich besorgt über das drohende Gewerkschaftsrisiko.
      Die Samsung Group United Union, der 15.800 Mitglieder aus den Bereichen Device Experience von Samsung Electronics, Samsung Display, Samsung Fire & Marine Insurance und Samsung Biologics angehören, hat heute Morgen in Seoul eine Eröffnungsveranstaltung abgehalten. Wenn die Samsung Electro-Mechanics Respect Union, die die Absicht geäußert hat, der Gewerkschaft beizutreten, etwa im Mai Teil der Gewerkschaft wird, wird sich die Gesamtzahl der Mitglieder auf 17.900 erhöhen. Die größte Einzelgewerkschaft des Unternehmens ist die National Samsung Electronic Union, die 17.000 Mitglieder hat. Die Gewerkschaften werden in „Unternehmensgewerkschaft“ oder „integrierte Gewerkschaft“ unterteilt, je nachdem, wie groß die Zahl der Unternehmen ist; die gemeinsame Gewerkschaft ist nicht auf ein bestimmtes Unternehmen beschränkt…“ engl. Artikel von Lee Jeong-gu und Woo Ji-won vom 27.2.2023 in Chosun externer Link (maschinenübersetzt) – bisher war National Samsung Electronics Union (NSEU) die größte Einzelgewerkschaft bei Samsung Electronics mit rund 17.000 Mitgliedern.
    • Samsung Electronics weist Klage der Gewerkschaft über Gesundheitsprobleme der Arbeitnehmer zurück
      Samsung Electronics hat die Behauptung seiner Gewerkschaft widerlegt, dass viele seiner Beschäftigten unter psychischen Problemen wie Schlafstörungen und Depressionen leiden. In seinem Online-Newsroom behauptete Samsung Electronics am 4. März, dass die Behauptungen der Gewerkschaft im Zusammenhang mit einem Bericht über eine Umfrage zum Gesundheitszustand der Beschäftigten bei Samsung Electronics und seinen Tochtergesellschaften nicht der Wahrheit entsprechen und dass die Gewerkschaft die einseitigen Antworten einiger Befragter übertrieben hat, als ob sie wahr wären. Am selben Tag stellte eine Koalition der Samsung Electronics angeschlossenen Gewerkschaften, darunter die Korea Metal Workers‘ Union und die Samsung Electronics Workers‘ Union, in der Yeouido Nationalversammlung den Bericht über eine Untersuchung der Arbeitsgesundheitsbedingungen der Beschäftigten in den Samsung Electronics angeschlossenen Unternehmen vor.
      Die Gewerkschafter erklärten, sie hätten 1.801 Arbeitnehmer an vier Standorten – 761 bei Samsung Electronics, 894 bei Samsung Electronics Service, 36 bei Samsung SDI und 110 bei Samsung Electronics Sales – sieben Monate lang ab Juli 2023 befragt und festgestellt, dass zwei von drei Arbeitnehmern an Schlafstörungen litten. Die Prävalenz von Depressionen betrug 46,4 Prozent bei Samsung Electronics Service, 46,7 Prozent bei Samsung SDI, 45,8 Prozent bei Samsung Electronics und 53,1 Prozent bei Samsung Electronics‘ Business Support Division. Die Gewerkschaft behauptete auch, dass die Rate der Selbstmordgedanken unter den Beschäftigten an den vier Standorten 7,1 bis 12,8 Mal so hoch war wie der Durchschnitt der Allgemeinbevölkerung
      …“ engl. Artikel von Michael Herh vom 6.3.2024 in Businesskorea externer Link (maschinenübersetzt)
  • Die Gewerkschaft von Samsung Elec steht nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen vor dem ersten Streik überhaupt 
    Samsung Electronics Co. sieht sich zum ersten Mal mit Arbeitsunruhen konfrontiert, da die Gewerkschaft nach dem Scheitern der Lohnverhandlungen mit der Unternehmensleitung Gespräche über kollektive Maßnahmen aufgenommen hat. Die gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten des südkoreanischen Technologiegiganten erklärten am Donnerstag, dass sie von ihrem Streikrecht Gebrauch machen würden, nachdem ihre Lohnforderungen von der Geschäftsleitung abgelehnt worden waren. Sollte es zu einem Streik kommen, wäre dies der erste seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1969. (…)  Derzeit gehören rund 4.500 Beschäftigte von Samsung Electronics der Gewerkschaft an. Das sind etwa 4 Prozent der insgesamt 110.000 Beschäftigten des Unternehmens. Die Gewerkschaft hat die Tarifverhandlungen mit der Unternehmensleitung im September letzten Jahres aufgenommen. Die gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer fordern 10 Millionen Won (8.333 $) mehr Gehalt für alle Beschäftigten sowie 25 Prozent der Betriebseinnahmen als Leistungsprämie…“ Maschinenübersetzung des engl. Artikels von Oh Chan-jong und Cho Jeehyun am 4.2.2022 in Business News Korea externer Link
  • WEITERE STREIKS IN SÜDKOREA
    Wir haben aus der Presse von einem Streik bei Samsung in Südkorea erfahren. Ein Streik und eine Gewerkschaft bei Samsung? Die Idee schien unvorstellbar, so sehr hat der südkoreanische Hersteller von Smartphones jeden Versuch lange verdrängt. Seit mehr als 50 Jahren hat Samsung Electronics, der wichtigste Zweig des größten Familienkonglomerats des Landes („chaebol“), die gewerkschaftliche Organisierung seiner Mitarbeiter sorgfältig vermieden – manchmal um den Preis einer radikalen Strategie und einer sehr starken Repression. Im November 2019 mussten die Behörden die Gründung der ersten potenziell lebensfähigen Gewerkschaftsorganisation in der Geschichte der Gruppe akzeptieren, die dem mächtigen Verband der koreanischen Gewerkschaften (FKTU) angehört.
    „Es geht nicht nur um die Löhne“, sagte Ko Jee-hun, stellvertretender Generalsekretär der National Union of Samsung Electronics. „Was wir fordern, ist, dass wir mit dem Management kommunizieren, dass unsere Stimmen gehört werden. Denn wir sind nicht nur Komponenten.“
    Die neue Gewerkschaft hatte sich zum Ziel gesetzt, landesweit 10.000 Mitglieder zu rekrutieren, das sind fast 10 % der Belegschaft von Samsung Electronics. Lee Byung-chul, der 1987 verstorbene Gründer von Samsung, war für seinen erbitterten Widerstand gegen Gewerkschaften bekannt. „Solange ich lebe, werden sie niemals erlaubt“, donnerte er. Lange Zeit waren den aufstrebenden Gewerkschaftern Hände und Füße gebunden, aber in den letzten Jahren haben sie von einer Reihe günstiger Ereignisse profitiert. Die Wahl von Moon Jae-in, einem ehemaligen Anwalt, der die Gewerkschaften verteidigt hatte, zum südkoreanischen Präsidenten war eine davon. Aber auch der Korruptionsprozess gegen den Vizepräsidenten von Samsung, Lee Jae-yong, den Enkel des Firmengründers. „Es war ‚anachronistisch‘ für Samsung, ohne Gewerkschaft zu sein, aber das Unternehmen könnte das gleiche Schicksal erleiden wie (der Autohersteller) Hyundai, der jedes Jahr von Streiks erschüttert wird“, so die Korea Times in einem Leitartikel.
    Gewerkschaftsvertreter der Samsung Display Co. begannen am Montag einen Streik, nachdem sie keinen Kompromiss über eine Lohnerhöhung erreichen konnten, die erste in der Geschichte des Unternehmens. Sechs Gewerkschaftsvertreter des größten Displayherstellers des Landes riefen einen Streik aus in seinem Werk in Asan in der Provinz Süd-Chungcheong, nachdem die Lohnverhandlungen mit dem Management zu keiner Einigung geführt hatten.
    Die Gewerkschaft, die etwa 2.400 Mitglieder hat, was 10 % der Belegschaft des Unternehmens entspricht, hat jedoch nicht beschlossen, einen groß angelegten Streik mit anderen Mitarbeitern zu starten. Letzten Monat stimmten mehr als 90% der Mitglieder der Gewerkschaft für einen Arbeitskampf.
    Die Gewerkschaft von Samsung Display forderte eine Erhöhung des Grundlohns um 6,8 %, aber das Unternehmen bestand auf einer Erhöhung um 4,5 %. Auch eine Mediation durch das Arbeitsministerium konnte die Differenzen zwischen den beiden Parteien nicht verringern.
    Branchenbeobachter haben spekuliert, dass der Streik bei Samsung Display in Zukunft auf andere Tochtergesellschaften übergreifen könnte. Da Samsung der Hauptlieferant von OLED-Panels für Apples High-End-iPhones ist, macht sich die Börse Sorgen um die Produktion des kommenden iPhone 13 und iPhone13 Pro.
    Samsung ist seit jeher der größte Lieferant von OLED-Panels für das iPhone. Im letzten Jahr betrug der Anteil 78 %, der Rest wurde von LG Display, einem anderen koreanischen Panelhersteller, geliefert. Darüber hinaus ist der chinesische Hersteller BOE letztes Jahr in die Lieferkette für das iPhone 12 eingestiegen und hat Berichten zufolge Aufträge für das iPhone 13 in diesem Jahr über mindestens 20 Millionen OLED-Panels erhalten. Dieser Streik könnte Apple teuer zu stehen kommen!
    In der Logistik
    Die gewerkschaftlich organisierten Zusteller haben mit Streik gedroht, da ihre Verhandlungen mit der Regierung und den Logistikunternehmen zur Vermeidung von Überlastung kaum Fortschritte gemacht haben. Die 6500 Mitglieder zählende Gewerkschaft Parcel Delivery Workers Solidarity Union erklärte, dass ihre über 2100 streikberechtigten Mitglieder nach einer Abstimmung heute einen unbefristeten Streik durchführen werden.
    Die Gewerkschaft befindet sich in Gesprächen mit der Regierung und den Logistikunternehmen über den Zeitplan für die vollständige Umsetzung der Vereinbarung vom Januar, in der sich die Unternehmen bereit erklärt haben, zusätzliche Mitarbeiter für die Sortierung von Paketen einzustellen. Die Gewerkschaft sagte, der Dialog sei gescheitert, nachdem der Branchenverband der Lieferdienste nicht an den Gesprächen am Dienstag teilgenommen habe und die Unternehmen weiterhin eine einjährige Verzögerung bei der Umsetzung der Vereinbarung forderten. Seit Montag weigern sich die gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter, Pakete zu sortieren, und verzögern die Arbeit um zwei Stunden, indem sie um 11 Uhr statt um 9 Uhr mit der Arbeit beginnen, um nur bereits sortierte Pakete zuzustellen. Die Gewerkschaft sagte, dass ihre Mitglieder, die nicht das Recht haben zu streiken, den Arbeitskampf fortsetzen werden. Die Zustellfahrer müssen die Pakete vor der Auslieferung sortieren, ohne dass sie dafür extra bezahlt werden. Die Aufgabe wird als Hauptursache für ihre langen Arbeitszeiten verantwortlich gemacht. Die im Januar unterzeichnete Vereinbarung wurde getroffen, nachdem 16 Auslieferungsfahrer wegen Überarbeitung gestorben waren.
    Bei Renault Samsung Motors
    Auch in Südkorea erfuhren wir, dass gewerkschaftlich organisierte Arbeiter bei Renault Samsung Motors Corp, der lokalen Tochtergesellschaft von Renault SA, im Mai einen Streik ausgerufen hatten, der auf unbestimmte Zeit andauern sollte, bis das Management seine Entscheidung, das einzige Werk in Busan zu schließen, rückgängig macht.
    Renault Samsung hatte das 450 km südöstlich von Seoul gelegene Produktionszentrum geschlossen, nachdem 1900 Arbeiter beschlossen hatten, ihren Streik fortzusetzen. Der Streik kam zu einer Zeit sinkenden Umsatzes. Im Zeitraum von Januar bis April sank der Absatz des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr um 24 % von 41.477 auf 31.412 Fahrzeuge, was vor allem auf das Fehlen neuer Modelle zurückzuführen ist.
    Seit Januar befindet sich Renault Samsung im Notfallmanagement-Modus, nachdem ein Betriebsverlust von 70 Milliarden Won (ca. 50 Millionen €) gemeldet wurde. Das Unternehmen kündigte einen Plan an, die Anzahl seiner Führungskräfte um 40 % und deren Gehälter um 20 % zu kürzen.
    Nach Hyunday, Kia, General Morors, ist die junge koreanische Arbeiterklasse sicherlich dabei, uns … gute Nachrichten zu bescheren!
    Übersetzung des (franz.) Beitrags SUITE DE GREVES EN COREE DU SUD externer Link vom 30.6.2021

Siehe zur „Unternehmenskultur“ von Samsung im LabourNet Germany:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=191449
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