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Die indische Regierung versucht, den Generalstreik am 2. September abzuwenden – beim Verband der Regierungspartei ist ihr dies (erneut) gelungen

Generalstreik am 2.9.2015 hier in DelhiSie sei den Gewerkschaften ja bereits weit entgegen gekommen – so die indische Regierung. Weswegen es auch keinen Grund gäbe, an dem beschlossenen Generalstreik für den 2. September 2016 festzuhalten. Alternativ gibt es noch die Drohung der bengalischen Ministerpräsidentin, den Streik zu verbieten. Weder das eine noch das andere hat bisher gefruchtet – und alle Vorbereitungs- und Mobilisierungsaktionen zeigen, dass die Stimmung so ist, dass wohl, wie bereits vor einem Jahr, erneut weitaus mehr Beschäftigte sich an diesem Streik beteiligen werden, als die aufrufenden Gewerkschaften Mitglieder haben. Wie erneut zu erwarten ist, dass trotz der abermaligen Weigerung des regierungsnahen Gewerkschaftsbundes BMS sich am Streik zu beteiligen, viele Einzelgewerkschaften des Verbandes dies trotzdem tun werden – insofern besonders wichtig auch, weil der BMS nach verschiedenen Angaben heute die größte Föderation Indiens ist. Siehe dazu einige aktuelle Beiträge:

  • „What Workers Think of the Upcoming General Strike: A Survey“ am 24. August 2016 beim Tamil Nadu Labour Blog externer Link ist eine regionale Bestandsaufnahme der Stimmung in bezug auf den Generalstreik am 2. September. Ergebnis einer Befragung in Chennai (Madras) macht der Beitrag zwei Dinge deutlich: Die bisherige Mobilisierungsarbeit scheint nicht besonders erfolgreich zu sein, da überraschend viele ArbeiterInnen noch gar nichts von dem Streik wussten. Andrerseits wurde aber auch sehr deutlich, dass, unabhängig von der Bewertung der Bedeutung eines eintägigen Protest-Streiks eine erdrückende Mehrheit der Befragten ihre Unterstützung für den Forderungskatalog der 12 Punkte ausdrückten, in denen sie ihr Anliegen durchaus verkörpert sahen. Im Rahmen dieser Befragung wurden auch zahlreiche Gespräche über die jeweilige Lebens- und Arbeitssituation der Befragten geführt, die einen Einblick in die Lebenswirklichkeit der Menschen ergeben
  • „All-India Workers Convention“ am 28. August 2016 bei sanhati externer Link dokumentiert, ist der Aufruf (zum selben Tag) zu einer Konferenz in Delhi, die nicht nur der Vorbereitung des Streiks gilt, sondern auch ein dauerhaftes Netzwerk zum Kampf für Grundforderungen organisieren soll. Aufrufen tun dazu unter anderem auch eine Reihe unabhängiger Gewerkschaften und Zusammenschlüsse – ein (weiteres, siehe unsere frühere Berichterstattung, wie unten angegeben) Beispiel für Aktivitäten neben und ohne die (meisten) großen Verbände.
  • „Trade unions refuse to call off 2 September strike“ am 27. August 2016 bei livemint externer Link ist eine Meldung zur Erklärung der 10 beteiligten Gewerkschaftsverbände, dass sie die Aufforderung der Regierung, den Streik abzusagen, keinesfalls befolgen werden, denn im Gegensatz zu ihren Behauptungen habe die Regierung nichts unternommen, um den Forderungskatalog der Gewerkschaften irgendwie zu erfüllen – und dies, obwohl der Streikbeschluss seit Monaten bekannt sei
  • „The strike demands“ am 08. August 2016 beim Tamil Nadu Labour Blog externer Link ist eine ganz knappe Dokumentation des 12 Punkte Forderungskatalogs der Gewerkschafen für den geplanten Generalstreik – dessen Absicht es unter anderem ist, die Grundforderungen sowohl der Leiharbeiter, als auch der informell Beschäftigten, als auch der in normalen Arbeitsverhältnissen beschäftigten ArbeiterInnen zusammen zu bringen
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=103537
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