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Nach drei Wochen Werft-Besetzung in Belfast erringt die Belegschaft von Harland und Wolff einen ersten Erfolg: Übernahme-Garantie
Immerhin: Falls ein Käufer für die Werft gefunden wird, ist mit dem Kauf die Verpflichtung verbunden, die ganze Belegschaft weiter zu beschäftigen – zu denselben Bedingungen wie bisher. Was durchaus als ein Erfolg der rund dreiwöchigen Besetzungsaktion bewertet werden kann, in denen Belegschaft und Gewerkschaften auch Vorschläge und Überlegungen für eine Änderung der Produktion diskutiert und vorgestellt haben, etwa die Ausrichtung auf den Bau von Ausrüstungen für alternative Energiegewinnung. Der Beitrag „Win! Unions save all jobs at Harland and Wolff“ von Tim Lezard am 18. August 2019 bei den Union News stellt die ganze Entwicklung zwar ein bisschen sehr einseitig im Sinne gewerkschaftlicher Siegesmeldungen dar (schließlich hängt das ganze „Projekt“ jetzt von einem Käufer ab – wobei die Gewerkschaften in ihren Mitteilungen unterstreichen, die Wieder-Verstaatlichung bleibe die beste Lösung), es ist aber ohne Zweifel ein Ergebnis der Entschlossenheit der Belegschaft, die ja von sich aus zu dieser Besetzungsaktion gegriffen hatte. Siehe dazu zwei weitere aktuelle Beiträge, einen Hintergrundbeitrag zur Geschichte unrühmlicher politischer Auseinandersetzungen auf der Werft und den Hinweis auf unseren bisher letzten Bericht zum Streik:
- „Harland and Wolff: ‚Positive talks‘ over shipyard future“ am 16. August 2019 bei der BBC meldet die Orientierung der zuständigen Verwalter auf „gute Gespräche“ mit potenziellen Käufern, berichtet aber auch von der faktischen Antwort der Regierung auf die Forderung nach Wieder-Verstaatlichung – das ganze sei eine rein wirtschaftliche Angelegenheit…
- „Professor John Barry of Queens University launches an open letter in support of Harland & Wolff workforce“ am 19. August 2019 bei Unite (einer der beiden im Betrieb aktiven Gewerkschaften, neben der GMB) berichtet von der Initiative eines Professors der Universität Belfast, der einen Offenen Brief verfasst hat (und dafür schon zahlreiche Mit-UnterzeichnerInnen gefunden) mit dem die Forderung nach Unterstützung der Umorientierung der Produktion unterstützt wird, weil dies gerade jetzt, angesichts der weltweiten Klimadebatten eine Perspektive nicht nur zum Erhalt, sondern auch zum Ausbau der bisherigen Werft bedeuten würde.
- „Ireland: Harland and Wolff: bitter present, ugly past“ von Barney Cassidy am 08. August 2019 bei Europe Solidaire dokumentiert (ursprünglich in Socialist Resistance), ist ein Beitrag, der nicht nur kurz die Geschichte des Unternehmens skizziert, sondern auch die der Auseinandersetzungen, die dort stattfanden: Etwa die permanente Diskriminierung katholischer Arbeiter, denen über Jahrzehnte die Beschäftigung verweigert wurde, durchaus mit gewerkschaftlicher Unterstützung…
- Zur Werftbesetzung in Belfast zuletzt: „Die Werftbesetzung in Belfast in der zweiten Woche: Die Forderungen gehen an die Regierung in London“ am 12. August 2019 im LabourNet Germany