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Ein Wochenende des Widerstands gegen Spardiktate über Griechenland
„Die Proteste richteten sich gegen ein neues hartes Kürzungsprogramm der Regierung unter Ministerpräsident Alexis Tsipras. Nach Polizeischätzungen beteiligten sich zeitweise Zehntausende Menschen an den Protesten. In Athen und Thessaloniki protestierten nach Polizeiangaben insgesamt 15.000 Menschen bis zum Sonntagnachmittag gegen die Reformen. 7.000 Anhänger der Gewerkschaftsfront Pame, die der Kommunistischen Partei nahe steht, gingen in Athen auf die Straße, 6.000 waren es in Thessaloniki. Jeweils tausend Menschen folgten in beiden Städten einem Demonstrationsaufruf der Gewerkschaft des Privatsektors GSEE. Die Gewerkschaften protestierten seit Freitag zudem mit einem landesweiten Streik. Der zunächst für 48 Stunden ausgerufene Ausstand wurde am Sonntag fortgesetzt. Vor allem der öffentliche Nahverkehr war betroffen. Am frühen Nachmittag waren weitere 3.000 Menschen, in ihrer Mehrheit Mitglieder linker Organisationen sowie Journalisten auf den Platz vor dem Parlament zusammengekommen und hatten die Rücknahme des Gesetzes gefordert. »Für uns ist das der Grabstein des Rentensystems, so wie wir es bislang kannten«, sagte ein Demonstrant im griechischen Fernsehen. »Wir werden nur noch etwas Taschengeld statt unsere Rente bekommen«, sagte eine Frau“ – aus dem Bericht „Griechenland: Zehntausende demonstrieren gegen Kürzungen“ am 08. Mai 2016 in neues deutschland , worin auch über die Debatten in der Troika samt Berliner Ultras informiert wird. Siehe dazu auch weitere aktuelle Beiträge:
- „Griechen demonstrieren gegen Sparpaket: „Es geht um unser Leben““ von Giorgos Christides am 08. Mai 2016 in Spiegel online mit einer knappen Bilanz der Rentenreformen seit 2010: „… Das Rentensystem ist für Griechenland enorm wichtig. Es fungiert als eine Art Ersatzsozialhilfe. Viele Familien kämen ohne die Rente der Großeltern nicht über die Runden. Seit die Eurostaaten und der Internationale Währungsfonds (IWF) im Jahr 2010 das erste Rettungspaket für das Land beschlossen haben, musste die griechische Regierung bereits mehr als zehn Rentenkürzungen durchboxen. Das Durchschnittseinkommen für Rentner hat sich seitdem von 1200 Euro auf 833 Euro pro Monat verringert…“
- „Athens: Rioters throw molotov cocktails at riot police during anti-austerity protest“ am 08. Mai 2016 bei Keep Talking Greece war ein Livestream vom Parlamentsplatz während der Proteste am selben Tag – mit zahlreichen Szenen erbitterter Auseinandersetzungen mit der Polizei
- „Greece’s parliament votes Pensions Reforms, Taxation – A Hell of a Protest Day“ ebenfalls am 08. Mai 2016 bei Keep Talking Greece ist ein zusammenfassender Bericht vom Tage, der sowohl auf die massiven Proteste abzielt, als auch auf die Kontinuität der Austeritätspolitik seit 2010, egal, welche Regierung die Maßnahmen wie begründe
- „We Condemn the Oppression Against the General Strike and the Arrests of Trade Unionists“ am 07. Mai 2016 beim Gewerkschaftsbund PAME ist eine Pressemitteilung zum Protest wegen der Festnahme von Streikposten am Freitag in Athen – die nach einer spontanen Großkundgebung vor dem Polizeipräsidium wieder frei gelassen wurden
- „Thessaloniki: Teargas against austerity protesters outside SYRIZA offices“ am 06. Mai 2016 bei Keep Talking Greece – die Meldung über Tränengaseinsatz gegen DemonstrantInnen am Freitag zeigt, dass Polizeirepression weder nur in Athen, noch nur gegen „Linksradikale“ und auch keineswegs nur am Sonntag stattfand
- Siehe zuletzt: „Neuer zweitägiger Protest-Generalstreik in Griechenland“ – Beitrag am 6. Mai 2016 im LabourNet Germany