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Streik bei Lufthansa in Frankreich: Arbeitskampf durch Herankarren von „Arbeitswilligen“ aus halb Europa erstickt
Artikel von Bernard Schmid vom 08.01.2014
Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy erklärte in einem bekannten Dummspruch vom Juli 2008: „Heutzutage merkt es niemand, wenn in Frankreich ein Streik stattfindet.“ Dieser Ausspruch war im Januar und März 2009 – als jeweils zwei Millionen Menschen in Frankreich gegen die Abwälzung der Krisenlast auf die Lohnabhängigen demonstrierten – vielfach verspottet worden. (Vgl. http://observers.france24.com/fr/content/20090130-nicolas-sarkozy-greve-nationale-france-29-janvier )
Vor kurzem berichtete Labournet an dieser Stelle zum Jahreswechsel 2013/14 über den Streik, der bei Lufthansa in Frankreich geplant war. 50 Flugbewegungen standen damals am Pariser Flughafen Roissy-Charles de Gaulle auf der Kippe. (Vgl. https://www.labournet.de/category/internationales/frankreich/arbeitskaempfe-frankreich/, Meldung vom 03.01.2014)
Nur trifft leider Sarkozys Ausspruch von 2008 in diesem Falle, leider, näherungsweise zu: Der Streik am Freitag, den 03. Januar 14 blieb weitgehend unsichtbar und – jedenfalls – ohne größere Folgen. Hintergrund dafür ist, dass das Unternehmen, die Lufthansa, „Arbeitswillige“ oder zur Arbeit in Roissy verdonnerte Nichtstreikende aus halb Europa vor Ort karrte.
In Frankreich ist es Unternehmen gesetzlich verboten, Leiharbeiter/innen oder Lohnabhängige in Zeitverträgen einzustellen, um einen Streik von Teilen seines „eigenen“ Personals zu bewältigen. Nicht verboten ist es einem Unternehmen jedoch, andere Mitarbeiter/innen (die bereits bei ihm beschäftigt sind) entsprechend zur Arbeit einzuteilen, um die Streikfolgen einzudämmen. Genau dies tat Lufthansa nun mit seinem festangestellten Personal. Aber da 90 % der Mitarbeiter/innen auf französischem Boden am 03. Januar im Streik waren, ging das Unternehmen einfach dazu über, Angestellte aus anderen EU-Ländern nach Frankreich zu befördern. Die „Arbeitswilligen“ (oder Angestellten, denen man keine andere Wahl ließ) wurden aus diesem Anlass aus Sofia, Budapest, Dresden, Frankfurt sowie Lissabon nach Roissy bei Paris transportiert. Den wohl besten Hintergrundbericht dazu findet man übrigens hier: http://www.liberation.fr/economie/2014/01/03/greve-des-salaries-de-la-lufthansa-a-roissy-place-aux-jaunes_970546
Anlass für den Streik war der geplante Abbau von 199 Stellen bei Lufthansa in Frankreich, wo das Unternehmen insgesamt 262 Mitarbeiter/innen zählt. 155 Arbeitsstellen sollen in Roissy verschwinden und 44 am Sitz der Lufthansa-Filiale im Pariser Vorort Saint-Denis. Weltweit sollen 3.500 Arbeitsplätze von derzeit insgesamt 117.000 verschwinden. Im Gegenzug will Lufthansa Filialen oder Subunternehmen in Ländern mit niedrigerem Lohnniveau aufmachen.
Im Übrigen läuft in Frankreich derzeit ein Strafverfahren gegen Lufthansa, seitdem im Sommer 2013 eine illegale Datei entdeckt wurde, in welche Einzelheiten über abhängig Beschäftigte (wie „chronisch krank, macht es nicht mehr lange“ oder „guter Mitarbeiter aber zutiefst Sozialist“) eingespeichert worden waren. Das Untersuchungsverfahren dazu läuft.