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Nach Aussperrung und Polizeirepression – Festnahmen und Entlassungen. Bangladeschs Textilunternehmer zeigen einmal mehr ihr wahres Gesicht, ihre Regierung auch
Laut verschiedenen Pressemeldungen sind mindestens 1.500 Textil-ArbeiterInnen in Ashulia, einem der großen ostbengalischen Textilzentren nahe der Hauptsatdt Dhaka, entlassen worden, Gewerkschafter sprechen von über 3.500. Ihr Verbrechen: Sie haben gestreikt. Für eine – wesentliche – Erhöhung des Mindestlohns, der etwa bei 80 Euro im Monat liegt. Die Unternehmen – denen es auf ein paar Hundert oder auch Tausend verbrannte oder zerstückelte Arbeiterinnen und Arbeiter noch nie ankam, weil ihnen, echt kapitalistisch, eben der Profit wichtig ist, sonst nichts – reagierten, wie solche Gruppierungen eben reagieren: Mit Flächenaussperrung. Obwohl die Streiks sich „nur“ von einem auf etwa 25 Betriebe ausgedehnt hatten, wurden 55 Betriebe geschlossen, weitere 30 kündigten das an. Keiner dieser Unternehmer wurde deswegen ins Gefängnis geworfen, sondern dort landeten Menschen, die um ihr Überleben kämpfen. Und dafür in den Streik getreten sind und versucht hatten, Autobahnen zu blockieren. Und jetzt? Siehe dazu vier aktuelle Beiträge und einen früheren Gewerkschaftsaufruf:
- „Kündigungen nach Streiks in Bangladesch“ am 28. Dezember 2016 in der jungen welt ist eine Meldung über die Entlassungswelle gegen die Streikenden, in der unter anderem berichtet wird: „Die Bosse der Textilfabriken in Bangladesch haben mindestens 1.500 Arbeiter entlassen. Der Kündigung war ein Streik vorausgegangen, infolgedessen mehrere Zulieferer für westliche Modemarken etwa eine Woche lang von der Regierung geschlossen wurden. Ein Gewerkschaftsvertreter erklärte am Dienstag, dass bis zu 3.500 Beschäftigten gekündigt worden sei, Dutzende Anführer der Proteste müssten sich nun verstecken. Die Polizei sprach von 1.500 Kündigungen“ – wobei ja schon die seltsame Auskunft über die Entlassungen, seit wann spricht die Polizei die aus, oder was – deutlich macht, wo die Repressionskräfte stehen – und dementsprechend auch die hauseigene Regierung des Unternehmerverbandes der Textilindustrie
- „Bangladesh textile workers face layoffs & prosecutions: global corporates must act“ von Owen Tudor am 27. Dezember 2016 bei Stronger Unions ist ein Beitrag, der daran erinnert, für wen die bengalischen Knochenmühlen produzieren, und dass diese globalen Unternehmen ihren Lieferanten klar machen sollten, dass Massenentlassungen wegen Streik nicht zum Image passen, weswegen diese zurück zu nehmen seien. In dem Beitrag werden auch zwei wesentliche politische Einschätzungen unterstrichen: Dass die gesetzliche Basis für das Vorgehen der Polizei und der Unternehmen in der Tat ein Gesetz aus der Notstandsphase ist, der Gesetzgebung zum Schutz der Staatssicherheit – und dass die massive Zersplitterung der Gewerkschaften politisch gewollt ist, was zum Ergebnis hat, dass alleine in Ashulia, also dem Streikort, mindestens 15 verschiedene Gewerkschaften ganz unterschiedlicher Couleur tätig sind
- „The National Garment Workers Federation (NGWF) today (October 14, 2016) launched campaign for wage increase of garment workers“ ist ein Beitrag der NGWF über die an diesem 14. Oktober 2016 begonnene Gewerkschaftskampagne für höhere Löhne – die offiziell alle fünf Jahre erhöht werden (bei einer Preissteigerung – nach verschiedenen Medienangaben – von rund 6% alleine in diesem Jahr…)
- „Unrest in Bangladesh’s sweatshops: Factories sack 1,500 workers after protests“ vom 27. Dezember 2016 ist eine afp Meldung (hier bei Hindustan Times dokumentiert) in der die Polizeiführung mit der Aussage zitiert wird neben (zugegebenen) 1500 Entlassungen, seien auch 30 Streikende festgenommen worden – davon sieben Gewerkschaftsfunktionäre – und, wohl vorsichtshalber, auch ein TV-Reporter. In der Meldung wird auch Babul Akhter, Vorsitzender der Bangladesh Garment and Industrial Workers Federation zitiert, der sowohl auf die Nutzung des Sondergesetzes verweist, als auch darauf, dass zahlreiche Gewerkschaftsaktivisten sich verborgen halten – und dass die Zahl der Entlassungen weitaus höher sei, als offiziell angegeben
- „Ashulia Labour Unrest: Trouble began after trade union meet“ von Refayet Ullah Mirdha und Aklakur Rahman Akash am 25. Dezember 2016 im Daily Star ist ein Beitrag, der ausführlich versucht, den Streikbeginn auf die Tätigkeit radikaler Gewerkschaften zurück zu führen (über gar nicht so radikale hatten wir bereits im unten verlinkten ersten Bericht über Bangladeschs Streikwelle berichtet) die mit entsprechenden Flugblättern nach einem Treffen Ende November zum Streik aufgerufen hatten. Nicht behandelt wird darin die Frage, wie die Situation der Beschäftigten wohl sein muss, wenn ein paar Flugblätter bereits Streik bedeuten…
- Siehe dazu auch: „Streikbewegung in Bangladeschs Textilindustrie mit Flächenaussperrung beantwortet“ am 23. Dezember 2016 im LabourNet Germany