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Wie weit und umkämpft war dieser Weg? Von der Entpolitisierung des Oktoberfestattentats 1980 über die Verdächtigungen der Opferangehörigen des sogenannten NSU in den 2000ern bis hin zur öffentlichen Wahrnehmung der Familien der Getöteten des rechtsterroristischen Anschlags in Hanau 2020. Erst jetzt scheint sich eine längst überfällige gesamtgesellschaftliche Debatte in Bewegung zu setzen: über mangelnde Repräsentation, mahnende Erinnerung und sich verändernde Gedenkkultur, über strukturellen Rassismus und Behördenblindheit gegenüber Menschen, die sich längst nicht mehr als Teil einer Gesellschaft fühlen. Die Beitragenden des Bandes setzen sich mit Rassismus, Rechtsextremismus und Erinnerungskultur auseinander und gehen vor allem der Frage nach, wo der Kampf gegen rechten Terror und seinen gesellschaftlichen Nährboden heute steht.“ Im Open-Access-Band herausgegeben von Onur Suzan Nobrega, Matthias Quent und Jonas Zipf im transcript Verlag, kommen Opfer und Hinterbliebene, gesellschaftspolitische Initiativen und hochkarätige Forscher*innen zu Wort. Die Beiträger*innen beleuchten rassistische Machtstrukturen, die systematische Kriminalisierung der Opfer, aber auch die sich verändernde öffentliche Gedenkkultur der letzten Jahre. Der Band erscheint im Kontext des Theaterprojektes »Kein Schlussstrich«, das vom 21.10.-7.11.2021 an den zentralen Schauplätzen rechten Terrors aufgeführt und von weiteren Veranstaltungen begleitet wird.
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